Tops und Flops der Woche u. a. mit Bayer, Shop Apotheke Europe und Südzucker
Wird Bayer aufgespalten? Der Einstieg von aktivistischen Investoren nährt entsprechende Spekulationen. Die Aktie war jüngst im Aufwind. Noch deutlich stärker legte der SDAX-Wert Shop Apotheke Europe zu. Er hatte einen Umsatzrekord gemeldet. Zahlen gab es auch von Südzucker. Hier war die Kursreaktion allerdings negativ.
Wird Bayer aufgespalten? Der Einstieg von aktivistischen Investoren nährt entsprechende Spekulationen. Die Aktie war jüngst im Aufwind. Noch deutlich stärker legte der SDAX-Wert Shop Apotheke Europe zu. Er hatte einen Umsatzrekord gemeldet. Zahlen gab es auch von Südzucker. Hier war die Kursreaktion allerdings negativ.
+++ Tops +++
Bayer: Zuversicht und Aktivisten
Der deutsche Leitindex DAX zeigt einen starken Jahresauftakt. Jüngst setzte sich die positive Entwicklung aus der Vorwoche fort. Zu den Indexmitgliedern mit den größten Gewinnern an den letzten Handelstagen gehört die Bayer-Aktie (WKN: BAY001). Der Pharma- und Agrarchemiekonzern hatte sich zuversichtlich hinsichtlich seines Entwicklungsportfolios gezeigt. Mit neuen Medikamenten (u. a. Nubeqa, Kerendia) sollen demnach mittelfristig die zu erwartenden niedrigeren Erlöse bei den Kassenschlagern Xarelto und Eylea mehr als wettgemacht werden. Die Erwartungen von Bayer sehen vor, dass vier wichtige Markteinführungen perspektivisch zusammen jährliche Spitzenumsätze von mehr als 12 Mrd. Euro erwirtschaften. Daneben wurde in der vergangenen Woche bekannt, dass aktivistische Investoren (Inclusive Capital, Bluebell Capital) bei Bayer eingestiegen sind. Das nährt die Spekulationen über tiefergreifende Veränderungen im Konzern wie beispielsweise einer Aufspaltung.
Shop Apotheke Europe mit Umsatzrekord
Der SDAX-Wert Shop Apotheke Europe (WKN: A2AR94) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern aus der DAX-Indizes-Familie. Er verzeichnete einen Kurszuwachs von mehr als 30 %. Der Betreiber von Online-Apotheken hatte am Mittwoch vorläufige Umsatzzahlen für das Geschäftsjahr 2022 vorgelegt. Trotz weiterer Verzögerungen beim E-Rezept ist er kräftig gewachsen und verzeichnete mit einem Plus von fast 14 % auf 1,2 Mrd. Euro einen neuen Umsatzrekord. Aus charttechnischer Sicht kletterte die Aktie jüngst über das markante Zwischenhoch von November 2022. Damit ist der übergeordnete Abwärtstrend erst einmal gebrochen.
NVIDIA: positives Branchenumfeld
Bei den US-Börsenschwergewichten sticht in der vergangenen Woche die positive Performance von NVIDIA (WKN: 918422) heraus. Neue Nachrichten aus dem Unternehmen gab es nicht. Die Aktie des Technologiekonzerns könnte jedoch vom positiven Umfeld für die Halbleiterbranche profitiert haben. Demnach könnten die Investitionsbudgets der großen Cloud-Anbieter wie z. B. Amazon, Microsoft, Google und Meta in diesem Jahr die bisherigen Erwartungen des Marktes übertreffen und stärker wachsen als angenommen. Davon sollten wiederum die Anbieter von Halbleiterchips profitieren, welche die Produkte liefern, die für diese Infrastruktur benötigt werden. NVIDIA gehört dabei zu den wichtigsten Anbietern. Aus charttechnischer Sicht bildete die Aktie jüngst einen kurzfristigen Aufwärtstrend aus und könnte damit die im Dezember gezeigte Korrektur beendet haben. Ein potenzielles Hindernis stellt das Zwischenhoch von Dezember bei 187,90 US-Dollar dar.
+++ Flops +++
Südzucker: schwächer nach Zahlen
In der Vorwoche hatte der SDAX-Wert Südzucker (WKN: 729700) neue Mehrjahreshochs markiert. Jüngst gab es eine größere Korrektur. Die Aktie gehört damit zu den schwächsten Werten innerhalb der DAX-Indizes-Familie. Die Kursschwäche folgte auf die Veröffentlichung der Ergebnisse für die ersten 9 Monate des Geschäftsjahres 2022/23 (bis Ende März). Das Unternehmen hatte zwar deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinnen gemeldet. Das reichte dem Markt aber offensichtlich nicht. Bei Vorlage der Zahlen bestätigte der Zucker- und Nahrungsmittelhersteller seine Prognosen für das Gesamtjahr 2022/23. Zuvor hatte die auf die Herstellung von Biokraftstoffen spezialisierte Tochter CropEnergies (WKN: A0LAUP) Geschäftszahlen veröffentlicht und dabei vor zunehmendem Belastungen für die Gewinne gewarnt. Begründet wurde dies mit hohen Energie- und Rohstoffkosten sowie zuletzt rückläufigen Ethanolpreisen.
AbbVie: charttechnisches Gegensignal
Im S&P 500 zu den Schlusslichtern in der vergangenen Woche zählt das Papier von AbbVie (WKN: A1J84E). Der Biopharmakonzern hatte sich im Wochenverlauf auf einer Analystenkonferenz präsentiert. Außerdem meldete er eine Kooperation mit Anima Biotech. Beide Firmen wollen zusammen mRNA-Substanzen entwickeln, die onkologische und immunologische Zielmoleküle adressieren. Beide Ereignisse sorgten nicht für eine Fortsetzung des zuletzt gebildeten Aufwärtsimpulses. Stattdessen bildete sich ein kurzfristiger Abwärtstrend und damit ein charttechnisches Gegensignal. Gleichzeitig könnte sich damit im übergeordneten Chartbild ein tieferes Hoch gebildet haben. Diese Annahme würde sich erhärten, wenn der nun beinahe erreichte 200-Tagedurchschnitt nachhaltig unterschritten wird.
DexCom: Gap geschlossen
Der 1999 gegründete Medizintechnikhersteller ist spezialisiert auf Systeme für die kontinuierliche Glukoseüberwachung bei Diabetespatienten. In der vergangenen Woche hat er vorläufige Umsatzzahlen für das Gesamtjahr 2022 und erste Prognosen für das neue Geschäftsjahr 2033 vorgelegt. Die Kursreaktion an der Börse war negativ. Die Aktie gehörte zu den schwächsten Werten aus NASDAQ-100 und S&P 500. Mit dem jüngsten Abwärtsimpuls hat sich aus der seit Oktober 2022 auszumachen seitwärts gerichteten Konsolidierung nun ein kurzfristiger Abwärtstrend entwickelt. Wurde damit nur die Kurslücke (Gap) von Oktober geschlossen? Das nun erreichte ehemalige Ausbruchsniveau bei etwa 105 US-Dollar stellt zumindest eine potenzielle Unterstützung dar.
Thomas Behnke
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