Tops und Flops der Woche u. a. mit Coinbase, Dermapharm und Plug Power
Der Bitcoin hat jüngst neue Rekorde markiert. Ein gutes Umfeld für das Börsendebüt der Kryptobörse Coinbase. Unterdessen führte bei Dermapharm die Aussicht eines außergewöhnlich starken Wachstums zu neuen Rekorden. Bei Plug Power setzte sich dagegen der Abwärtstrend fort.
Der Bitcoin hat jüngst neue Rekorde markiert. Ein gutes Umfeld für das Börsendebüt der Kryptobörse Coinbase. Unterdessen führte bei Dermapharm die Aussicht eines außergewöhnlich starken Wachstums zu neuen Rekorden. Bei Plug Power setzte sich dagegen der Abwärtstrend fort.
+++ Tops +++
Kryptobörse Coinbase mit furiosem Start
Kryptowährungen sind derzeit eine heiße Anlageklasse. Davon profitiert Coinbase Global (WKN: A2QP7J). Das US-Unternehmen bietet eine Plattform an, mit der private und institutionelle Nutzer Bitcoin, Ethereum & Co. kaufen, verkaufen und verwalten können. In der vergangenen Woche hatte die Amerikaner ihr Börsendebüt, welches über ein direktes Listing erfolgte. Es wurden also keine neuen Aktien einem breiten Publikum zum Kauf angeboten. Die Börse NASDAQ legte lediglich einen Anfangspreis von 250 US-Dollar fest, zu denen der Handel startete. Damit wurde Coinbase mit rund 65 Mrd. US-Dollar bewertet. Am ersten Handelstag ging es in der Spitze auf fast 430 US-Dollar aufwärts. Das verdeutlicht das derzeit große Interesse im Kryptobereich, auch wenn sich der Kurs anschließend von seinem Höchstkurs wieder entfernt hat.
NVIDIA: Pläne kommen gut an
NVIDIA ist der Pionier im Visual Computing. Seit Ende der 1990er-Jahre hat er sich mit seinen Grafikprozessoren (GPUs) einen Namen gemacht. Er profitiert von der steigenden Nachfrage nach besseren grafischen Technologien in immer mehr Einsatzgebieten. Die vom Unternehmen entwickelten Grafikprozessoren haben sich dabei inzwischen zu Computergehirnen entwickelt, die die Schnittstelle von virtueller Realität, Hochleistungsrechnen und künstlicher Intelligenz bilden. Und hier setzt der Konzern weiter an, wie er jüngst auf der jährlichen Aktionärsversammlung verdeutlichte. Beispielsweise kündigte NVIDIA die Produktion eigener Chips für Computerserver an. Die vor den Investoren gemachten Ausführungen wussten zu überzeugen. Die Aktie (WKN: 918422) legte in der vergangenen Woche kräftig zu und kletterte dabei über den bisherigen Rekord von Februar dieses Jahres.
Dermapharm rechnet mit „außergewöhnlich starkem Wachstum“
Patentfreie Arzneimittel und Gesundheitsprodukte sind das Kerngeschäft von Dermapharm (WKN: A2GS5D). Ein Herausstellungsmerkmal des Nischenanbieters ist das breit gefächerte Sortiment. Spezielle Medikamente beispielsweise zur Behandlung von Herpesbläschen und Nagelpilz, elektronische Insektenstich-Heiler, medizinisches Cannabis sowie Nahrungsergänzungsmittel verdeutlichen das vielfältige Angebotsspektrum. Die Geschäfte liefen 2020 glänzend. Dazu beigetragen hat die Kooperation mit BioNTech (WKN: A2PSR2). Dermapharm hilft dem Biotechkonzern bei der Produktion seines Covid-19-Impfstoffs. Diese Aktivitäten, neue Medikamente sowie ein 2020 erfolgter Zukauf (Allergopharma) sollen nun das Wachstum in diesem Jahr antreiben. Das Unternehmen erwartet sogar „außergewöhnlich starke“ Zuwächse. Der Vorstand schlägt ferner eine Dividendenerhöhung von 0,80 auf 0,88 Euro je Aktie vor, über die die Hauptversammlung am 13. Juni abstimmen soll. Die Anleger zeigten sich über die jüngsten Nachrichten hocherfreut. Der Kurs kletterte über das bisherige Allzeithoch von Februar dieses Jahres.
+++ Flops +++
Plug Power mit intaktem Abwärtstrend
Die Aktie von Plug Power (WKN: A1JA81) gehörte mit einem Zuwachs von fast 1.000 % zu den größten Gewinnern im vergangenen Jahr. Seit dem Allzeithoch im Januar 2021 ist die Luft jedoch raus. Seither hat sich aus charttechnischer Sicht ein Abwärtstrend gebildet, der sich in der vergangenen Woche mit dynamischen Verlusten sowie neuen Korrekturtiefs fortsetzte. Nachrichten vom Spezialisten für grünen Wasserstoff und Brennstoffzellen gab es nicht. Allerdings hatten sich die Analysten von Morgan Stanley zur Aktie geäußert. Sie bescheinigen dem Unternehmen zwar eine führende Position im Bereich der Wasserstofftechnologie, sehen die in dieser Hinsicht vorhandenen positiven Geschäftsperspektiven jedoch nahezu eingepreist.
Deutsche Beteiligungs AG mit Kapitalerhöhung
Die Deutsche Beteiligungs AG (WKN: A1TNUT) ist als Private-Equity-Gesellschaft aktiv, die sich auf mittelständische Unternehmen fokussiert. Mit ihren Fonds ermöglicht sie institutionellen Investoren, sich an nicht börsennotierten Firmen zu beteiligen. Die im März aus dem SDAX ausgeschiedene Aktie hatte in der vergangenen Woche deutlich nachgegeben. Grund ist die Ankündigung einer Kapitalerhöhung, durch die das Grundkapital um rund 25 % erhöht wird. Der Bezugspreis für die neuen ca. 3,76 Mio. Aktien wurde mit je 28,00 Euro festgelegt. Den daraus resultierenden Emissionserlös von rund 105 Mio. Euro will die Gesellschaft zur Finanzierung von laufenden und künftigen Investitionen nutzen sowie für langfristige Unternehmensbeteiligungen und für allgemeine Zwecke verwenden.
Discovery: Archegos-Nachwehen belasten
Die beiden Aktiengattungen Class A (WKN: A0Q90G) und Class C (WKN: A0Q90J) des Medienkonzerns Discovery gehörten in den vergangenen Wochen zu den schwächsten Werten im S&P 500. Damit endete die Konsolidierungsphase, die sich im Anschluss an den dynamischen Einbruch im März gebildet hatte. Die Kurse näherten sich damit nun wieder den damals markierten Tiefs an. Die schweizerische Bank Credit Suisse (WKN: 876800) hatte Berichten zufolge erneut große Positionen an dem Unternehmen veräußert, was zu Abgabedruck führte. Die Verkäufe sind Nachwehen aus der Schieflage des US-Hedgefonds Archegos Capital Management, der im März seinen Nachschussforderungen nicht nachkommen konnte. Die Credit Suisse war einer der Swap-Partner von Archegos.
Thomas Behnke
Lesen Sie auch: 3 Gründe für eine Berichtsaison neuer Rekorde