Tops und Flops der Woche u. a. mit Deutsche Bank, Meta Platforms und Alphabet
Ist der Knoten bei der Deutschen Bank geplatzt? Zumindest charttechnisch hat sich das Bild aufgehellt. Deutlich weniger konstruktiv sieht es bei Meta Platforms und Alphabet aus. Beide Aktien setzten in der vergangenen Woche ihre übergeordneten Abwärtstrends fort, nachdem sie Quartalszahlen vorgelegt hatten.
Ist der Knoten bei der Deutschen Bank geplatzt? Zumindest charttechnisch hat sich das Bild aufgehellt. Deutlich weniger konstruktiv sieht es bei Meta Platforms und Alphabet aus. Beide Aktien setzten in der vergangenen Woche ihre übergeordneten Abwärtstrends fort, nachdem sie Quartalszahlen vorgelegt hatten.
+++ Tops +++
Deutsche Bank mit Milliardengewinn – Abwärtstrend gebrochen
Die Aktie der Deutschen Bank (WKN: 514000) zeigt seit dem Tief Anfang Oktober einen kurzfristigen Aufwärtstrend. Daran wurde in der vergangenen Woche angeknüpft. Mit einem kräftigen Plus gehörte der Wert zu den Top-Performern des DAX. Das Unternehmen hatte am Mittwoch Quartalszahlen vorgelegt. Demnach hatten die Erträge in der Periode Juli bis September zugelegt, wozu sämtliche Kerngeschäftsbereiche beigetragen hatten. Gleichzeitig erzielte die Gesellschaft mit einem Vorsteuergewinn von 1,6 Mrd. Euro einen nennenswerten Profit. Sie selbst sprach von dem besten Ergebnis in einem 3. Quartal seit 2006. Mit dem Kursanstieg in der vergangenen Woche wurde das Zwischenhoch von September 2022 überwunden. Damit ist erst einmal der Abwärtstrend gebrochen, der sich seit dem Mehrjahreshoch im Februar 2022 gebildet hatte.
O'Reilly Automotive: neue Rekorde
O'Reilly Automotive gehört in den USA zu den größten Fachhändler für Kfz-Ersatzteile, Werkzeuge, Zubehör und Ausrüstung. Das Angebot richtet sich sowohl an professionelle Mechaniker (Werkstätten) als auch an Privatkunden. Jüngst hatte das Unternehmen Quartalszahlen vorgelegt und Rekordergebnisse gemeldet. Die Kursreaktion war sehr positiv. Die Aktie (WKN: A1H5JY) zählte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern in NASDAQ-100 und S&P 500. Aus charttechnischer Sicht setzte sie damit ihre positive Entwicklung der vergangenen Monate fort und markierte neue Allzeithochs.
SMA Solar Technology: Ziele angehoben
Die Aktie des SDAX-Wertes SMA Solar Technology (WKN: A0DJ6J) führte in der vergangenen Woche die Gewinnerliste innerhalb der DAX-Indizes-Familie an. Der SDAX- und TecDAX-Wert hatte im Vergleich zur Vorwoche ein Kursplus von mehr als 20 % erzielt. Vorausgegangen war die Anhebung der Ergebnisprognosen für das laufende Geschäftsjahr. Als Gründe nannte der Vorstand den weiterhin hohen Auftragseingang und eine sich sukzessive verbessernde Versorgung mit elektronischen Bauteilen. Deshalb erwartet er im 4. Quartal eine Geschäftswicklung, die über den bisherigen Erwartungen liegen dürfte. Darüber hinaus verbuchte das Unternehmen im 3. Quartal einen Sondereffekt aus einem Immobilienverkauf. SMA Solar Technology entwickelt und produziert Fotovoltaik- und Speichersystemtechnik (u. a. Solar- und Batterie-Wechselrichter, Speichersysteme, Ladelösungen für Elektrofahrzeuge).
+++ Flops +++
Meta Platforms: Kurseinbruch nach Zahlen
Die Reaktion der Börse war deutlich: Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen entstand signifikanter Verkaufsdruck, der den Kurs von Meta Platforms (WKN: A1JWVX) kräftig einbrechen ließ. Mit Verlusten von mehr als 20 % gehörte die Aktie zu den größten Verlierern im S&P 500 und im NASDAQ-100. Sie setze damit ihren Abwärtstrend fort, der sich seit dem Allzeithoch von September 2021 von mehr als 384 US-Dollar gebildet hat. Inzwischen ist der Kurs auf ein so niedriges Niveau gefallen wie seit Januar 2016 nicht mehr. Zwar hatte Meta Platforms im 3. Quartal Ergebnisse gemeldet, die teils über den eigenen Erwartungen lagen. Gleichwohl waren die Umsätze erneut und damit bereits das zweiten Mal ineinander rückläufig. Gleichzeitig stiegen die Kosten – vor allem weil das Unternehmen viel Geld in das Metaverse investiert. Bezüglich der weiteren Entwicklung zeigte sich der Vorstand zurückhaltend und geht kurzfristig von weiteren Umsatzrückgängen aus.
Alphabet: Abwärtstrends bestätigt
Der Technologiekonzern Alphabet (WKN: A14Y6F, A14Y6H) gehört zu den Schwergewichten am US-Aktienmarkt. In der vergangenen Woche verzeichnete er nach Vorlage von Quartalszahlen deutliche Abgaben. Aus charttechnischer Sicht rutschten die Papiere unter das Zwischentief von Oktober 2022. Damit bestätigten sie ihren übergeordneten Abwärtstrends, die seit den Allzeithochs von November 2021 auszumachen sind. Alphabet ist Betreiber der Suchmaschine Google. Darüber hinaus gehören das Betriebssystem Android für mobile Geräte sowie Services wie Chrome, Gmail, Google Drive, Google Maps, Google Play und YouTube zum Angebotsspektrum des NASDAQ-100- und S&P 500-Wertes.
Uniper: Verluste gehen an die Substanz
Der deutsche Stromproduzent Uniper (WKN: UNSE01) steht vor der Verstaatlichung. Vorausgegangen war eine signifikante Schieflage des Unternehmens aufgrund der Russland-Sanktionen. Die negativen Nachrichten reißen nicht ab. In der vergangenen Woche meldete das Unternehmen, das es aufgrund der gestiegenen Gaspreise einen deutlichen Verlust im 3. Quartal verbuchen musste. Diese Entwicklung ist nicht verwunderlich. Weil der größte Gasimporteur in Deutschland kein Erdgas mehr aus Russland beziehen darf, muss er seit Monaten teureres Gas am Markt einkaufen, um seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllen zu können. Die daraus resultierenden Verluste gehen immer mehr an die Substanz. Jüngst zeigte Uniper nun einen Fehlbetrag von mehr als der Hälfte des Grundkapitals an. Das Aktienrecht zwingt den Konzern damit zur Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung. Diese soll in der zweiten Dezemberhälfte stattfinden. An der Börse kam die Nachricht nicht gut an. Die SDAX-Aktie gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern innerhalb der DAX-Indizes-Familie.
Thomas Behnke
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