Bitcoin crasht unter 80.000 $ - Panikverkäufe erschüttern Krypto-Welt

Krypto-Märkte im freien Fall – stärkster Rückgang seit Monaten. US-Zölle sorgen für Schockwellen – Bitcoin rutscht tief, Anleger liquidieren Milliarden.
Der Bitcoin-Kurs ist am Montag erstmals seit Wochen unter die Marke von 80.000 US-Dollar gefallen. Die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung verlor innerhalb von 24 Stunden rund 7 % an Wert und notierte zeitweise bei 76.511 USD – dem tiefsten Stand seit mehreren Monaten.
US-Zölle als Auslöser der Marktturbulenzen
Als Hauptgrund für den Kurseinbruch sehen Marktbeobachter die jüngsten handelspolitischen Maßnahmen der US-Regierung. Präsident Donald Trump hat in den vergangenen Tagen weitreichende Zölle gegen zahlreiche Handelspartner verschärft. Diese aggressive Handelspolitik hat bereits zu massiven Verlusten an den globalen Aktienmärkten geführt. Der Hang Seng Index in Hongkong brach am Montag zeitweise um über 10 % ein.
Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind nun auch deutlich am Kryptomarkt zu spüren. "Makroökonomische Faktoren bestimmen derzeit das Geschehen", erklärt Cosmo Jiang, General Partner bei Pantera Capital und führte weiter aus: "Der durch die Zölle ausgelöste Rückschlag ist spezifischer Natur und hat nichts mit den tiefer liegenden Problemen unserer Wirtschaft zu tun."
Krypto-Korrelation mit traditionellen Märkten
Der aktuelle Kurseinbruch unterstreicht die zunehmende Korrelation zwischen Kryptowährungen und traditionellen Finanzmärkten. Während Bitcoin in der Vergangenheit oft als "digitales Gold" und potenzieller sicherer Hafen in Krisenzeiten gehandelt wurde, folgt die Kryptowährung nun dem allgemeinen Trend zur Risikoaversion.
Daten von Coinglass zeigen, dass in den letzten 24 Stunden Krypto-Wetten im Wert von etwa 745 Millionen Dollar liquidiert wurden - der höchste Stand seit fast sechs Wochen. Dies deutet auf eine verstärkte Verkaufsaktivität und Panik unter Anlegern hin.
Experteneinschätzungen zur weiteren Entwicklung
Trotz des aktuellen Kurseinbruchs bleiben einige Experten langfristig optimistisch. Der bekannte Krypto-Analyst Michaël van de Poppe sieht zwei mögliche Szenarien für Bitcoin: Entweder sinkt der Kurs in den kommenden ein bis zwei Jahren auf rund 20.000 US-Dollar – oder er steigt auf 500.000 US-Dollar.
Van de Poppe betont die Bedeutung eines langfristigen Anlagehorizonts: "Kurzfristige Erwartungen sind meist emotional geprägt und häufig schädlich für rationale Entscheidungen. Wer in Krisenzeiten überhebelt oder impulsiv handelt, riskiert Verluste."
On-Chain-Daten und technische Indikatoren
Einige On-Chain-Daten deuten darauf hin, dass sich Bitcoin möglicherweise in einer Phase der Bodenbildung befindet. Zwischen Ende Februar und Anfang April wurden auf der Kryptobörse Coinbase rund 22.000 BTC akkumuliert, was auf eine starke Nachfrage hindeutet.
Zudem verweisen Analysten auf den VIX-Index, der mit einem Wert von 45 typischerweise auf Panik an den Märkten hinweist. Am Montag war zwischenzeitlich auf über 60 gestiegen. Historisch markierten solche Extremwerte oft Wendepunkte, da die hohe Volatilität eine Kapitulation der Anleger signalisiert. Der VIX, auch „Angstindex“ genannt, misst die erwartete Schwankungsbreite des S&P 500 auf Basis von Optionen und gilt als Stimmungsbarometer für die Märkte. Ein hoher VIX-Wert signalisiert, dass Marktteilnehmer mit starken Kursschwankungen rechnen und sich entsprechend absichern – was häufig in Phasen großer Unsicherheit oder Krisen geschieht.