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Märkte > Rallye läuft weiter

Bitcoin durchbricht erneut die 100.000-Dollar-Marke: Aufwärtstrend nach Korrektur bestätigt

(Foto: shutterstock)

Bitcoin hat die 100.000-Dollar-Marke zurückerobert. Institutionelle Investoren treiben den Kurs – Analysten sehen weiteres Potenzial. Doch die Risiken bleiben hoch.

Bitcoin bestätigt seinen Aufwärtstrend

Bitcoin hat seinen nächsten Stresstest eindrucksvoll gemeistert: Bereits im Dezember 2024 stieg die Kryptowährung erstmals über die symbolträchtige Marke von 100.000 US-Dollar und markierte im Januar 2025 mit über 109.000 Dollar ein neues Allzeithoch. Doch auf die Euphorie folgte eine deutliche Korrektur – bis auf rund 75.000 Dollar im April.

Seitdem zeigt der Bitcoin-Kurs wieder Stärke: Am 12. Mai 2025 wurde das bisherige Verlaufshoch bei über 105.000 Dollar markiert. Aktuell, am 15. Mai, notiert Bitcoin knapp unter 102.000 Dollar. Die Erholung wird von vielen Marktbeobachtern als Bestätigung des übergeordneten Aufwärtstrends gewertet.

Bitcoin

Rekordabflüsse bei Coinbase signalisieren institutionelles Interesse

Daten von Glassnode zeigen, dass am 9. Mai rund 9.739 Bitcoin im Gegenwert von über einer Milliarde US-Dollar von der Kryptobörse Coinbase abgezogen wurden – der größte Nettoabfluss im laufenden Jahr. André Dragosch, Head of Research Europe bei Bitwise, sieht darin ein starkes Signal für das anhaltende Interesse institutioneller Investoren.

Denn: Wer Bitcoin von einer Börse abzieht, plant in der Regel keinen kurzfristigen Verkauf, sondern lagert die Coins in sicheren, externen Wallets oder bei spezialisierten Verwahrstellen. Dieses Verhalten gilt als typisches Muster langfristig orientierter Anleger, die auf weiter steigende Kurse setzen. Gleichzeitig verknappt sich das handelbare Angebot auf den Börsen – ein klassischer Treiber für steigende Preise, wenn die Nachfrage hoch bleibt.

Zudem erreicht das „illiquide Bitcoin-Angebot“ einen neuen Rekordstand von 14 Millionen BTC. Diese Entwicklung zeigt, dass immer mehr Investoren ihre Bestände langfristig halten und damit den Handelsbestand weiter reduzieren – ein potenziell zusätzlicher Verstärker für den aktuellen Aufwärtstrend.

Unternehmen setzen weiter auf Bitcoin als strategisches Investment

Auffällig ist die wachsende Beteiligung von Unternehmen. Laut Bitwise-Analyst Dragosch haben Unternehmen allein im Jahr 2025 viermal mehr Bitcoin gekauft als alle US-Bitcoin-ETFs zusammen. Mit fast 200.000 BTC entspricht das dem gesamten jährlichen Angebot an neu geschürften Coins.

Ein herausragendes Beispiel ist das Bitcoin-Proxy-Unternehmen Strategy (vormals MicroStrategy). Der Gesamtbestand des Unternehmens beläuft sich aktuell auf beachtliche 568.840 Bitcoin. Damit hält Strategy die weltweit größten öffentlich bekannten Bitcoin-Bestände und positioniert sich gezielt als börsennotiertes Bitcoin-Asset-Vehikel – nicht nur für Privatanleger, sondern vor allem für institutionelle Investoren.

Michael Saylor, CEO von Strategy und prominenter Bitcoin-Befürworter, spricht bereits von einer potenziellen Marktkapitalisierung von zehn Billionen US-Dollar für Bitcoin. Sein langfristiges Kursziel von 13 Millionen Dollar pro Bitcoin bis 2045 bleibt zwar umstritten, verdeutlicht jedoch die hochspekulativen Erwartungen, mit denen manche Marktakteure auf die weitere Entwicklung der Kryptowährung setzen.

Strategy

Langfristige Marktchancen durch fundamentale Entwicklungen

Neben der technischen Stärke sprechen auch die langfristigen Fundamentaldaten für Bitcoin:

  • Wachsende Akzeptanz als digitaler Wertspeicher

  • Zunehmende Integration in traditionelle Finanzmärkte

  • Steigende Inflationssorgen und geopolitische Risiken

  • Das bevorstehende Bitcoin-Halving im Jahr 2026, das das Angebot weiter verknappen dürfte

Vor allem das Halving gilt als bewährter Impulsgeber für neue Aufwärtsbewegungen, da es das Angebot an neuen Bitcoins halbiert und somit das Verhältnis von Angebot und Nachfrage zugunsten der Käufer verschiebt. Diese strukturellen Faktoren liefern weiterhin Argumente für eine Fortsetzung der Bitcoin-Rallye – doch wie steht es um das Chance-Risiko-Verhältnis für Anleger?

Fazit: Bitcoin bleibt chancenreich – Risikomanagement bleibt Pflicht

Auch nach der jüngsten Erholung sehen Experten weiteres Kurspotenzial. Entscheidend wird sein, ob Bitcoin die Marke von 100.000 US-Dollar nachhaltig behaupten kann. Ein Ausbruch über die Widerstandszone zwischen 106.000 und 109.500 Dollar könnte aus charttechnischer Sicht den Weg für weitere Kursgewinne freimachen.

Trotz aller Euphorie bleibt Bitcoin ein hochvolatiles Investment. Anleger sollten das Risiko nie unterschätzen und auf eine disziplinierte Strategie setzen. Ein schrittweiser Einstieg – beispielsweise über monatliche Sparpläne – kann eine sinnvolle Option sein, um langfristig vom Trend zu profitieren.

Allerdings sollten Investoren nur dann investieren, wenn sie an das langfristige Potenzial von Bitcoin als digitalen Wertspeicher und an eine zunehmende Akzeptanz im Finanzsystem glauben. Ohne diese Überzeugung bleibt Bitcoin vor allem eines: ein hochriskantes Spekulationsobjekt.

Historische Parallelen mit neuen Vorzeichen

Die aktuelle Marktphase erinnert an frühere Bullenmärkte, etwa 2017 und 2021. Damals wie heute sorgten mediale Aufmerksamkeit und steigende Kurse für großes Anlegerinteresse.
Doch im Unterschied zu früher ist die aktuelle Rallye deutlich stärker von institutionellen Investoren und fundamentalen Faktoren geprägt. Bitcoin hat sich als Anlageklasse weiter professionalisiert und ist tiefer im traditionellen Finanzsystem verankert – ein gutes Zeichen für eine nachhaltigere Kursentwicklung.

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