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Märkte > Die Konferenz im Ticker

Ludwig-Erhard-Gipfel 2025 live

Der Ludwig-Erhard-Gipfel findet von 7. bis 9. Mai am Tegernsee statt. Die gesamte Konferenz ist im Live-Ticker nachzulesen (Foto: WEIMER MEDIA GROUP).

Prominente Köpfe aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien: Die Top-Entscheider treffen sich von 7. bis 9. Mai 2025 beim Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee. Lesen Sie alle Höhepunkte der Konferenz im Live-Ticker.

Mehr als 100 Speaker an drei Tagen

Gastgeber der dreitägigen Konferenz ist die Verlagsgruppe WEIMER MEDIA GROUP, Co-Veranstalter des ersten Tages ist die Bayerische Wirtschaft vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. & bayme vbm. Der Gipfel begeht in diesem Jahr seine 11. Auflage. Unter dem Motto „Deutschland nach der Wahl. Kommt nun das neue Wirtschaftswunder?“ sind mehr als 100 Speaker auf der Bühne zu hören, über 1000 Gäste werden erwartet. Die komplette Veranstaltung ist via Live-Stream auf www.ludwig-erhard-gipfel.de verfolgbar.

 

Tag 3: 9. Mai 2025

ntv-Talk: Politik trifft Wirtschaft

19.28 Uhr: Das war der Ludwig-Erhard-Gipfel 2025. Damit endet nach drei intensiven Konferenztagen am Tegernsee auch der Live-Ticker. Vielen Dank fürs Mitlesen.

19.23 Uhr: Wirtschaftsweise Veronika Grimm würde begrüßen „wenn wir nicht immer auf andere reagieren und stattdessen überlegen, was unsere strategischen Interessen sind“. Grundsätzlich werde es ohne eine stärkere europäische Integration nicht gehen. Weltweit müsse Deutschland Handelsbeziehungen stärken, „auch mit dem Risiko, dass mal was schief geht“. Der Rückzug in die Autarkie wäre der schlechteste Weg. 

19.12 Uhr: Welches Land weltweit die besten Rahmenbedingungen habe, was das Zusammenspiel aus Wirtschaft und Politik angehe, will ntv-Moderatorin Isabelle Körner von Investor Carsten Maschmeyer wissen. „Eindeutig die USA“, antwortet Maschmeyer. Das liege auch daran, dass es Investoren in den USA schmackhaft gemacht werde in Start-Ups zu investieren. Investoren hätten dort Steuerfreiheit, wenn sie ihre Anteile mit Gewinn verkauften und das Geld direkt wieder investierten.

19.07 Uhr: Dürr macht einen Vorschlag: „Wie wäre es, das Verhältnis zwischen Staat und Bürger ganz neu zu denken?“ Ständig würden die Leute in diesem Land dem Staat Daten in Papierform geben, die dieser längst habe. „Ich würde dem Staat verbieten Daten, die er längst hat, von Unternehmen und Bürgern abzufragen, dann muss sich der Staat entsprechend organisieren.

19.04 Uhr: Amthor fordert die Bürokratiekosten zu reduzieren: „Die Politik hat doch die Glaubwürdigkeit beim Bürokratieabbau völlig verloren“, so der parlamentarische Staatssekretär. Die Politik müsse da bei sich selbst anfangen. „Wir müssen mit weniger Personal bessere Arbeit machen, müssen Verwaltungsreformen auf den Weg bringen.

19.00 Uhr: Armand Zorn, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD, sieht einen globalen Subventionswettbewerb, weshalb die Rolle des Staates heute womöglich eine ganz andere sei als früher. Um die deutschen Unternehmen international wettbewerbsfähig zu halten, gehe es schon auch darum sich immer wieder die Frage zu stellen, wo es Subventionen brauche. Er sei beispielsweise klar für eine angebotsorientierte Energiepolitik, aber gleichzeitig halte er auch den Industriestrompreis für notwendig und richtig.

18.48 Uhr: Amthor lobt die Zusammensetzung des neuen Kabinetts. Es sei gut, dass jenes im Auftritt nicht wirke wie das Leiden Christi, sondern in seiner Zusammensetzung Hoffnung ausstrahle. Man habe eine „gute Mischung gefunden aus erfahrenen Parlamentariern und externen Experten.

18.43 Uhr: Der designierte FDP-Chef Christian Dürr fordert, „dass sich die Bundesregierung wirtschaftspolitisch an einer Stelle entscheidet“. Es brauche jetzt Angebotspolitik, nicht Nachfragepolitik. Diese Grundsatzentscheidung müsse getroffen werden.

18.29 Uhr: Angesprochen auf das anfängliche Debakel bei der Kanzlerwahl unter der Woche, meint CDU-Politiker Amthor: „Im Dienst für das Vertrauen in die Demokratie war das Abstimmungsverhalten bei der Kanzlerwahl nicht.“

18.25 Uhr: Wie geht es nach vorne in Deutschland, wie gelingt jetzt der Aufschwung? Im ntv-Talk zum Abschluss des Ludwig-Erhard-Gipfels diskutieren Philipp Amthor, Parlamentarischer Staatssekretär CDU, Christian Dürr, ehemaliger Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat der Wirtschaft, Investor Carsten Maschmeyer und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Armand Zorn.

Lilly Deutschland-Manager Horn: „Müssen lernen auch mal ohne Plan loszulaufen“

18.15 Uhr: „Der Blick in den Rückspiegel ist nur attraktiv, um Problemmuster zu erkennen, die man nicht mehr wiederholen möchte“, sagt Falco Weidemeyer, Global Turnaround and Restructuring Leader EY. Davon abgesehen gehe es darum jetzt die Ressourcen darauf zu verwenden, „nach vorne zu gehen“.

18.07 Uhr: Mit Blick auf die technologischen Entwicklungen rundum KI appelliert Christoph Kull, President Business Applications Proalpha, an die Wirtschaft: „Lasst uns anfangen.“ Im Koalitionsvertrag stünden die richtig Absichtserklärungen. Würden die nun auch umgesetzt, könne sich die hiesige Wirtschaft nicht mehr hinter fehlendem politischen Willen verstecken.

17.55 Uhr: Damit Deutschland aus der Krise kommt, brauchen die Deutschen einen positiveren Blick auf ihre Innovationsfähigkeit, sagt Alexander Horn, Geschäftsführer Lilly Deutschland. „Wir haben hier die Tendenz das Glas halb leer und nicht halb voll zu sehen, aber wir müssen lernen auch mal ohne Plan loszulaufen und uns damit wohlzufühlen.“

 

Studienergebnisse: Nicht einmal jeder zweite Deutsche vertraut Politikern

17.40 Uhr: Studienergebnisse der Stiftung für Zukunftsfragen zeigen: Nicht einmal jeder Zweite Deutsche vertraut Politikern. Grund dafür ist derselben Umfrage nach, dass in etwa die Hälfte der Befragten Politische Maßnahmen und Entscheidungen kaum noch nachvollziehen kann. 86 Prozent sagen, dass gegenseitiges Vertrauen gestärkt werden kann, indem ehrlich miteinander kommuniziert wird. Um Krisen zu meistern, sind gemeinsame Anstrengung und Kooperationen entscheidend, finden 86 Prozent. Die Ergebnisse legen nahe: mit einer besseren Kommunikation zwischen Politik und Bürgern, könnte wieder Vertrauen geschaffen werden.

17.31 Uhr: Ulrich Reinhardt, Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen hält eine Impulsrede zum Thema: „So gelingt Deutschlands Zukunft: Vertrauen stärken, Verantwortung teilen, Kooperation leben“.

 

Vize-Fraktionsvorsitzender der SPD stellt sich Klartext

17.28 Uhr: In Deutschland bestehe reichlich Potenzial, dieses müsse man nutzen. „Von all den Staaten, in denen ich gelebt habe, ist das deutsche Verfassungssystem das beste“, sagt Zorn.

17.22 Uhr: In der Ampelregierung waren laut Zorn die ideologischen Meinungen zwischen den Grünen und der FDP teilweise sehr weit auseinander und die SPD stand in der Mitte. In der neuen Koalition sei dies nicht so, zumindest bei den Kernfragen. „Planungssicherheit als Zeichen für die Wirtschaft ist wichtig“, das wurde getan. Man müsse aber darüber reden, inwiefern unsere Sozialsysteme noch tragfähig sind.

17.15 Uhr: Armand Zorn, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD, stellt sich nun dem Klartext-Gespräch. „Man dürfe nicht die nächsten Monate damit verbringen, die 18 Stimmen herauszufinden“, sagt er in Anspielung auf die Abweichler bei der Kanzlerwahl von Friedrich Merz. Mit einer Gratwanderung in der Zusammenarbeit rechnet er nicht, auch wenn der Koalitionsvertrag noch ein paar mögliche Knackpunkte habe. Die Themenfelder, bei denen Union und SPD am härtesten miteinander ringen, sind laut Moderator Ansgar Graw von der WEIMER MEDIA GROUP Migrationspolitik und Wirtschaft. „Hier muss ich widersprechen“, sagt Zorn. „In Sachen Wirtschaftspolitik bin ich durchaus optimistisch.“

Innovation Summit

16.40 Uhr: Vor dem Hintergrund die KI-Entwicklung im Land zu beschleunigen, wünscht sich Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie „eine Hypnoseaktion für Beamte und Beamtinnen in Bayern“. Jede und jede in ihrem Amt solle denken: „Ich bin ein Möglichmacher, ich bin eine Genehmigungsbehörde.“

16.30 Uhr: Elisabeth L’Orange, Partner für AI & Data Deloitte, sieht das größte Problem darin, „dass die Daten vieler Unternehmen nicht KI-nutzbar sind“. Unternehmen müssten verstehen, wie wichtig es sei, dass ihre Daten nicht in Leitz-Ordnen liegen würden, sondern abgescannt in einer Datenbank. „Der Zugang zu den Daten ist in Deutschland unsere größte Herausforderung.“

16.20 Uhr: Auf dem Innovation Summit von bayern innovativ geht es – natürlich – um Künstliche Intelligenz. Andrea Martin, CTO, Ökosystem & Verbände IBM DACH, hält „Mut der Menschen und Unternehmen im Land“ für am wichtigsten, um im KI-Bereich international Schritt halten zu können. „Wir müssen ins Machen kommen, da tickt der gesamte angelsächsische Raum vom Denkmodell her einfach anders.“

 

 

Hubert Aiwanger hofft auf „Doppel-Wumms“ für Wirtschaft

15.51 Uhr: Im Anschluss hält Aiwanger die Laudatio auf 30 Jahre Bayern Innovativ. „Wirtschaft lebt von Innovation“, sagt er. Dies lebe Bayern Innovativ als Denkfabrik und Schnittstelle. „Ich gratuliere herzlich zu einem 30-jährigen Erfolgsjubiläum.“ Seit 1995 wird Bayern Innovativ als Innovationsnetzwerk vom Freistaat Bayern beauftragt, die bayerische Wirtschaft voranzutreiben. Die Wirtschaft bekomme durch Bayern Innovativ immer wieder eine Verjüngungskur, sagt Aiwanger zu Rainer Seßner, Geschäftsführer von Bayern Innovativ. „Mit dieser Denkfabrik haben wir ein Werkzeug im Werkzeugkasten, das andere Bundesländer in diesem Ausmaß nicht haben.“

15.49 Uhr: Für Aiwanger sieht der nötige Wandel im Mindset so aus: „Wir müssen als Deutschland besser werden und auch mal Fünfe gerade sein lassen.“ Und auch einmal Fehler zugestehen. Sonst werde man am Ende niemanden mehr finden, der Verantwortung übernimmt. Neben dem angesprochenen Gesinnungswandel braucht es für den Freien Wähler eine Politik des Anpackens. „Es muss der berühmt-berüchtigte Ruck durch Deutschland gehen, und dieser Ruck muss heißen: Freiheit, Eigentum und Leistung.“

15.42 Uhr: „Wir brauchen weniger Staat und mehr Freiheit“, fordert der Stellvertretende Bayerische Ministerpräsident. Dazu brauche es auch das Hintergrundrauschen und die Musik. Man müsse wieder Mut entwickeln und Fehler eliminieren. „Da hilft auch kein Jammern. Wer schuld ist, hilft am Ende nicht, wenn das Spiel verloren ist“, sagt Aiwanger. „Wir müssen wieder wettbewerbsfähig werden, und dann können wir überlegen, wo wir Geld für Förderprogramme hin investieren“. Sobald man Förderprogramme auflege, brauche man mehr Personal und Bürokratie. Besser wäre, sei es, in der Automobilindustrie zum Beispiel, dass die Produkte selbst ihre Kunden finden. Diese Grundlage sei nirgends besser verortet als bei der Sozialen Marktwirtschaft. „Der Markt soll entschieden, der Unternehmer soll entscheiden – und nicht Brüssel.“ Und weiter: „Wir dürfen die Ideologie nicht so weit voranstellen, dass sich die Wirtschaft dafür rechtfertigen müsse.“

15.39 Uhr: Am neuen Koalitionsvertrag übt Aiwanger auch Kritik: Die Unternehmenssteuer müsse runter, das finde sich im neuen Koalitionsvertrag zu wenig (25 statt 30 Prozent wären angemessen). Runter müssen für ihn auch Lohn- und Einkommensteuer und es fehle die dringende Entlastung der Arbeitsnehmer. Liefern müsse die Regierung ebenso bei der Aufrüstung der Bundeswehr, beim Bürgergeld und der illegalen Migration. „Oft zählen nicht nur die harten Fakten, sondern die Psychologie“, sagt Aiwanger. Damit zum Beispiel der normale Bürger wieder mehr Sinn in der Arbeit sehe. „Mindestens 50 Prozent der Wirtschaft sind Psychologie“, sagt er in Bezug auf Gipfel-Namensgeber Ludwig Erhard. Hierbei müsse man auch die Medien wieder ins Boot nehmen. Der Unterton in den letzten Jahren sei nicht selten gewesen, dass der Unternehmer der Verbrecher ist.

15.36 Uhr: Was erwartet sich Bayern von einer neuen Bundesregierung? Darum geht es in der Impulsrede von Hubert Aiwanger, Stellvertretender Bayerischer Ministerpräsident und Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (Freie Wähler). „Wir sind in einer Phase zwischen Hoffen und Bangen“, sagt er. Die Realität sei eine zweijährige Rezessionsphase, „geschweige denn ein Wirtschaftswunder oder der mehrfach angekündigte Doppel-Wumms“. „Wir haben es in der Hand, die Wirtschaft zum Laufen zu bringen“, ist Aiwanger überzeugt. Das Wirtschaftswunder in Deutschland liege für ihn schon darin, dass die Wirtschaft in den vergangenen Jahren noch nicht zusammengebrochen ist, bei dem, was man ihr zugemutet hat.

Österreichs ehemaliger Bundeskanzler Alexander Schallenberg spricht

15.25 Uhr: Schallenberg freut sich, dass die neue deutsche Regierung bei der Asylpolitik „weniger ideologisch“ und mit „ein bisschen mehr Realismus“ agiert. Überhastete Einzelmaßnahmen, wie die schnelle Schließung der Grenzen, seien jedoch nicht hilfreich. Damit mache Deutschland nun das, was es seinen Partnern in den vergangenen Jahren stets vorgeworfen habe. „Es braucht gemeinsame, europäische Lösungen.“

15.22 Uhr: Ob sich die europäischen Beziehungen zu Russland jemals wieder normalisieren könnten, will Moderator Oliver Rolofs wissen. „Russland bleibt Teil der europäischen Geschichte und Geographie“, sagt Schallenberg. Es gelte einen Umgang mit dem Land auf Basis einer starken europäischen Wehrhaftigkeit zu finden. „Was wir uns aber nicht erträumen sollten, dass es jemals wieder eine Rückkehr zum Status Quo geben wird, solange Putin dort an der Macht ist.“

Wirtschaftsweise Grimm: Umsetzung der Wasserstoffstrategie „Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte“

15.10 Uhr: Die Empfehlung mit Blick auf den Aufbau von Wasserstoff als Energieträger in Richtung der Politik: „Infrastruktur entwickeln, Nachfrage aufbauen, über Kraftwerke, Stahlwerke und Raffinieren, weltweit Energiepartnerschaften und inländische Produktion aufzubauen, sagt Timm Kehler, Vorstand Die Gas und Wasserstoffwirtschaft e.V. Hinzu käme eine dringend notwenige Deregulierung, fügt Holger Kreetz, COO bei Uniper, an.  

15.00 Uhr: „Die Energiewende insgesamt muss neu ausgerichtet werden“, fordert Grimm. „Die Kosten müssen runter.“ Der Ausbau von Gaskraftwerken sei dabei sehr wichtig. „Es braucht flexible Kapazitäten, die einspringen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.“ Grimm schätzt die benötigte Kapazität auf 20 Megawatt.

14.48 Uhr: Auf dem nächste Panel geht es noch einmal um Energie. Dabei im Fokus: der Wasserstoff. Diesen brauche es dringend für eine klimaneutrale Wirtschaft, sagt die Wirtschaftsweise Veronika Grimm. Andersfalls wäre die deutsche Wirtschaft nicht mehr funktionsfähig. Die Politik jedoch habe sich beim Hochlauf der Technologie verheddert. „Die Regulierung, die seither geschaffen worden ist, ist ein Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte“, moniert Grimm. Die Förderprogramme seien derart komplex, dass sie eigentlich nur große Unternehmen nutzen könnten, während viele Mittelständler nicht mitkämen.

Bayerns Digitalminister: „Wir waren mal das Wirtschaftswunderland, die Ärmelhochkrempler.“

14.21 Uhr: Als härteste Währung bei KI sieht Mehanna Vertrauen. Vor allem bei Themen, wo es um Menschenleben gehe. Es drehe sich um die Sicherheit, die Daten abzulegen. Mehring fügt hinzu: „In Deutschland ist der Datenschützer der Gute und der Datennutzer der Schlechte.“ Das sei eine sehr verkürzte Darstellung. Aber durch diese Sichtweise fehlen selbst für anonymisierte Studien die Daten. „Die Ausgabe der Politik ist es daher, diese Mitte zu suchen.“ Die Frage, wie wir den Datenschutz angehen, wird für den bayerischen Digitalminister darüber entscheiden, wie man international bei KI dastehe, ist er überzeugt.

14.17 Uhr: „Wir waren mal das Wirtschaftswunderland, die Ärmelhochkrempler“, sagt Mehring und fordert mehr Wirtschaftswundermentalität, wenn man ein Wirtschaftswunder erwartet. Huhn spürt dieses Umdenken bereits, dieses müsse aber noch stärker werden. Sein Appell an die Politik: Es gibt viele gute Produkte, aber man solle am Ende auch „by European“ nehmen.

14.10 Uhr: „Gerade passiert die große KI-Revolution unserer Zeit“, sagt Mehring. „Für neues Wachstum brauchen wir neue Ideen auf neuen Märkten.“ Die einzige Chance für dieses Land ist es, spitze bei Tech zu sein. Das müsse die neue Vision für dieses Land werden, „und diese Version fehlt mir gerade“. Das bedeute aber nicht, dass man sich von traditionellen Industrien verabschieden muss. Beim Quantencomputing zum Beispiel liege Deutschland an der Weltspitze, ergänzt Puschmann.

13.50 Uhr: Die Mittagspause ist vorbei, Zeit für das Panel „Wie KI Sicherheit, Wachstum und Wohlstand schaffen kann“. Es diskutieren Arno Huhn, Geschäftsführer Schwarz IT, Walid Mehanna, Chief Data & AI Officer Merck Group, Fabian Mehring, Bayerischer Staatsminister für Digitales, und Carsten Puschmann, Serial Entrepreneur und Start-up-Investor.

Westenergie-CFO Achim Schröder: "Wind und Sonne schreiben keine Rechnung, aber die Netzbetreiber"

12.36 Uhr: Angesprochen auf den Mega-Blackout in Spanien und Portugal, sagt Stefan Kapferer, CEO 50Hertz Transmission: „Und sollte Sorgen machen, dass es zahlreiche Tage danach hinsichtlich der Ursache immer noch klein klares Lagebild gibt.“ Deutschland sei zwar durch seine bessere Eingebundenheit ins das europäische Verbundnetz besser gegen einen solchen Stromausfall geschützt, ansonsten aber ähneln sich die Energiesysteme. Für Deutschland müsse es klar darum gehen, eine „verlässliche Leistung im Netz“ sicher zu stellen, um „das Netz im Krisenfall stabilisieren zu können“. Gaskraftwerke seien dabei das Stichwort.

12.25 Uhr: „Wir sollten bei der Energiepolitik nicht ideologisch auf irgendwelche Quoten zielen“, sagt Westenergie-CFO Schröder. Es gelte die Erneuerbaren intelligent auszubauen, es greife viel zu kurz von 80 Prozent Anteil der Erneuerbaren am Energie-Mix zu sprechen. Die kritischen Fragen seien doch vielmehr: „Was machen wir während der Dunkelflaute, und was machen wir in der Zeit, in der zu viel Energie da ist?"

12.09 Uhr: In der anschließenden Diskussionsrunde zum Thema, sagt Constantin Alsheimer, Vorstandsvorsitzender des Stadtwerkeverbunds Thüga: „Energiewirtschaft hat die Aufgabe, dass Energie bezahlbar ist.“ Vor nicht allzu langer Zeit sei das Kostenargument immer als ein Argument, das nur dazu diene, die Energiewende zu verhindern, bezeichnet worden. „Mir gefällt, dass die neue Koalition wieder mehr Markt wagen will.“ Er beobachte einen „positiven Paradigmenwechsel“.

11.58 Uhr: Bezugnehmend auf die hohen Preise, sagt Schröder: "Es stimmt, dass Wind und Sonne keine Rechnung schreiben, aber die Netzbetreiber schreiben die Rechnung."

11.55 Uhr: Es folgt der Energy-Talk mit Westenergie-CFO Achim Schröder, der eine "Nachadjustierung bei der Energiewende" fordert. Zwar sei schon viel erreicht worden, über 50 Prozent der Energie in Deutschland komme aus Erneuerbarer Energie, die CO2-Ziele habe die Energiewirtschaft deutlich übererfüllt. Jedoch seien auch die Strompreise hoch und es gebe Schwierigkeiten bei der Versorgungssicherheit.

 

 

 

Wie wird die Autobranche wieder zum Leitmotor?

11.30 Uhr: Deutschlands Autohersteller kämpfen auch mit dem stark zunehmenden Wettbewerb aus China. „In China herrscht Aufbruchstimmung“, sagt Alix Partners-Managing Director Zhou. In den letzten fünf Jahren seien in der Volksrepublik 130 neue E-Auto-Hersteller entstanden. Jedoch verdiene davon bislang nur ein einziger Anbieter Geld. Dieser jedoch, habe 2019 noch null Euro Umsatz erzielt, im vergangenen Jahr waren es 20 Milliarden.

11.23 Uhr: Die US-Zölle sind für VDA-Präsidentin Hildegard Müller mit Blick auf die deutsche Autoindustrie weniger problematisch als die strukturellen Herausforderungen im Inland. „Die Zölle sin die Spitze des Eisbergs, unter der Wasseroberfläche liegen die eigenen Hausaufgaben“, so Müller. Natürlich müssten Antworten auf die Zölle gefunden werden, dies helfe jedoch nichts, wenn die strategische Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nicht wiederhergestellt werde. Müller macht sich weniger Sorgen um die deutsche Autoindustrie als vielmehr um den deutschen Industriestandort. „Wenn mir nur noch ein Prozent der Mittelständler sagen, dass sie die Investitionen in Deutschland erhöhen wollen, macht mir das Sorge.“

11.15 Uhr: Im Vergleich chinesischer und deutscher Automobilhersteller sieht Xing Zhou, Partner & Managing Director bei AlixPartners, einen großen Unterschied. Bei BYD und Co. fokussiere man sich mehr aufs Produkt, bei den deutschen Unternehmen stehe hingegen die Prozessstabilität im Fokus. Durch den Produktfokus entstehe erst einmal ein weniger ausgefeiltes Automobil, die chinesischen Hersteller seien damit aber schneller und agiler, die Qualität des Produkts komme dann mit der Zeit.

11.05 Uhr: Audi-Chef Döllner sitzt nun auch mit auf dem „Automotive Panel“ des diesjährigen Ludwig-Erhard-Gipfels. Mit auf dem Podium: Hildegard Müller, Präsidentin Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA), Jennifer Reinz-Zettler, Leiterin des Bereichs Mobilität Bayern Innovativ und Xing Zhou, Partner & Managing Director, AlixPartners.

10.57 Uhr: Marktbeherrschend ist auch die schwierige geopolitische Situation. Hier verschärfend hinzugenommen ist die Zollsituation in den USA. Zur USA-Strategie wird die Entscheidung laut Döllner dieses Jahr fallen.

10.52 Uhr: Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender von Audi, stellt sich dem Automotive Talk. „2024 war ein Übergangsjahr, da wir vier Schlüssel-Modellreihen gewechselt haben“, sagt der Audi-Chef. 2025 ist daher weiter eine Transitionsphase. Audi setze bei seinen Modellen auf den Dreiklang aus Elektro, Hybrid und Verbrenner. Bitter: Die Marge liegt bei 1,5 Prozent, ursprünglich waren 7,5 Prozent das Ziel. „Mit der Marge, die wir dieses Quartal gesehen haben, können wir nicht zufrieden sein“, sagt Döllner. Dies sei ein Effekt der Umwälzung des Modellportfolios. Audi erwartet laut Döllner künftig eine Marge von 7 bis 9 Prozent.

KI, Quanten und Robotik als Turbotreiber der Transformation

10.45 Uhr: Laut Gifford sind die Deutschen „nicht gut im Storytelling“. Es gebe ganz tolle KI-Anwendungen aus Deutschland, dies müsse man nach außen tragen.

10.32 Uhr: Weiteres Problem: „Deutschland ist nicht gut darin zu skalieren und daraus Geld zu machen“, findet Rupp. Dabei gibt es reichlich Potenzial. „Wir in Deutschland sitzen auf dem wahrscheinlich größten industriellen Datenschatz.“ Dies sei die Grundlage, um Geld zu machen. Es gibt zwei Quanten-Rechenzentren: eines in den USA und eines in Deutschland in der Nähe von Stuttgart.

10.23 Uhr: „Mindset alleine tut es nicht“, findet Rupp. Die technologischen Rahmenbedingungen müssen stimmen. Hahn ergänzt: „Jeder muss sich selbst hinterfragen, wie er KI nutzt.“ Auf der einen Seite sage man, man wolle KI nutzen, auf der anderen Seite möchte aber keiner seine Daten hergeben. „Doch wie soll man an die nötigen Daten herankommen?“ Eine demokratisch trainierte KI ist laut Hahn wichtig für Mindset-Wechsel.

10.01 Uhr: Das Technology-Panel „KI, Quanten, Robotics“ beginnt. Auf der Bühne sitzen Angelika Gifford, Senior Advisor to the COO bei Meta & Aufsichtsrätin, Svenja Hahn, Mitglied des Europaparlaments und Präsidentin der Allianz der Liberalen Demokraten in Europa (ALDE), Heidrun Irschik-Hadjieff, Vorsitzende der Geschäftsführung Sanofi Deutschland, Philipp Justus, Vice President Central Europe Google, und Christine Rupp, General Managerin IBM Consulting DACH und Geschäftsführerin der IBM Deutschland.

Wirtschaftsministerin Katherina Reiche: „Deutschland befindet sich in einer historischen Wachstumskrise.“

9.58 Uhr: Abschließend noch ein Satz zur Regulierung im Land: „Regulierung gut gemacht kann ein Wettbewerbsvorteil sein, schlechte Regulierung drangsaliert die Wirtschaft“, so Reiche. Sie sei dafür Regulierung wieder chancenorientiert zu denken.

9.54 Uhr: Jetzt geht es um Wasserstoff. Reiche: „Die Wasserstoffwirtschaft haben wir geschafft, bevor wir sie richtig aufgebaut haben, schon tot zu regulieren.“ Reiche will das korrigieren. „Wasserstoff als ein Energieträger im Energiemix kann eine große Chance sein“, sagt sie. Zudem gebe es in Deutschland viele Unternehmen, die in der Branche weltmarktführend seien.

9.50 Uhr: Kommt die Rückkehr zu Kernenergie? „Der Ausstieg ist vollzogen“, sagt Reiche. Ein Wiedereinstieg erfordere nicht nur Geld, sondern auch Vertrauen der Unternehmen, die das machen sollen. „Wenn ich den Sektor, in dem ich tätig war, richtig verstanden habe, ist die Skepsis sehr groß, dass eine Entscheidung für Atomkraft, wenn sie fallen würde, von Dauer sein wird.“ Privat würde hier also wohl keiner investieren. Die Chance auf Atomkraft zu setzen, sei in der Vergangenheit schlicht verpasst worden.

09.45 Uhr: Im Klartext-Gespräch mit Ansgar Graw bezeichnet Reiche „den Klimawandel als existenzielles Problem“, welches jedoch nur in den Griff bekommen werden könne, indem man globale zusammenarbeite und technologieoffen sei. Mit Blick auf die notwendige Energiewende in Deutschland sagt die CDU-Wirtschaftsministerin: „Deutschland hat sich sehr konsequent entschieden aus Technologien auszusteigen, bevor wir uns überlegt haben, wo wir einsteigen wollen.“

09.37 Uhr: Folgende Bereiche müsse man schnell anpacken: Energiepolitik, Außenhandel, Bürokratieabbau und Europa. „Deutschland muss Führungsstärke, Führungswissen entwickeln“, fordert Reiche. Zu den Gipfelgästen sagt sie: „Wir sind in der Pflicht, aber ich lade Sie dazu ein.“

09.34 Uhr: „Es geht um eine zeitgemäße ordnungspolitische Ausgestaltung der Sozialen Marktwirtschaft“, sagt Reiche. Für die neue Wirtschaftsministerin „gehören die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft mit Vernunft und Pragmatismus an unsere Zeit angepasst“. Weiter: „Wir müssen wieder mehr ermöglichen als wir vorgeben.“ Denn zur Sozialen Marktwirtschaft gehöre auch die Eigenverantwortung. Das habe man laut Reiche in den vergangenen Jahren falsch gemacht, was sich ändern müsse.

09.28 Uhr: Die neue Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) ist heute zum elften Mal beim Ludwig-Erhard-Gipfel dabei, sie ist Stammgast der Konferenz. Doch in diesem Jahr ist es ihr erster großer öffentlicher Auftritt nach der Wahl. „Deutschland befindet sich in einer historischen Wachstumskrise“, sagt Reiche über das dritte Jahr Rezession in Folge. „Eine solche strukturelle Krise hat dieses Land noch nicht gesehen.“ Belege sind für Reiche die steigende Arbeitslosigkeit, zunehmende Insolvenzen und der Abfluss an Direktinvestitionen (nicht erst seit der Ampel). „Einige Indikatoren, die uns vor Augen führen, wie dringend der Handlungsbedarf ist.“ Doch Reiche möchte nicht nur klagen: Mit den Patenanmeldungen liege man weltweit auf Platz zwei, es gebe eine lebendige Start-up-Kultur (zweistärkstes Gründungsjahr), Rückgrat durch Mittelstand sowie Leitbranchen (Automobil, Chemie, Energie, Metall), die aber auch in einer Transformation stecken „Der Unternehmermut macht mir in diesem Land Mut.“

Der komplette Impulsvortrag von Katherina Reiche im Video: hier.

Das komplette Gespräch mit Katherina Reiche im Video: hier.

Politikerin Strack-Zimmermann mahnt: „Wir leben nicht im Krieg, aber wir leben schon lange nicht mehr im Frieden.“

09.25 Uhr: Allen, die bezüglich der Zeitenwende Sorge haben, gibt Strack-Zimmermann mit auf den Weg: „Wir rüsten nicht auf, wir machen uns verteidigungsbereit.“ Wer das nicht wolle, müsse anfangen Russisch zu lernen.

09.18 Uhr: Brauchen Bundeswehr und Politik externen Rat? Gottbehüt empfiehlt das. „Wir haben nicht unendlich Zeit. Man muss sich externen Rat holen, die öffentliche wie die private Seite.“

09.10 Uhr: „Wir leben nicht im Krieg, aber wir leben schon lange nicht mehr im Frieden“, mahnt Strack-Zimmermann. Deshalb müsse die Gesetzgebung angepasst werden. „Es gibt nur ein Top-down, wenn wir nicht mehr im Frieden leben.“ Für die Europapolitikerin hat im Zuge dessen der deutsche Föderalismus zurückzustehen: „In militärischen Fragen kann es keine föderalistischen Fragen geben.“

09.02 Uhr: Wenn man über Verteidigungsfähigkeit rede, heiße dies nicht nur Militär, sondern es gehe um das Gesamtbild wie die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung und Industrie, ergänzt Gottbehüt. Eine ganzheitliche Steuerung mit Methoden dahinter sei erforderlich. „Die Folgeschritte müssen nun passieren, wir müssen konkreter werden.“

08.57 Uhr: „Wie lange wird die Unterstützung der Ukraine weitergehen?“, fragt Moderator Peter Tauber, Parlamentarischer Staatssekretär a. D. im Bundesverteidigungsministerium. „Russland ist nicht so berechenbar, wie Trump das glaubte“, sagt Strack-Zimmermann dazu. Aber sie teilt es, dass man hierfür die Amerikaner brauche.

08.54 Uhr: Strack-Zimmermann erinnert daran, dass Europa weiß, was zu tun ist, die Umsetzung aber eine Herausforderung ist. „Die Industrie, die deutlich weiter ist als die Politik, muss deutlich stärker zusammenarbeiten“, fordert sie. „Die rein nationale Sicht muss sich ändern“, da sich kein Land alleine verteidigen könne. Bei 450 Millionen Einwohnern in der EU gebe es keinen Grund, jetzt nicht das Tempo zu forcieren. Ein Problem sei aber noch das Mindset, man müsse die Menschen mitnehmen. „Wenn wir weiter in Frieden und Sicherheit leben wollen, müssen wir jetzt in die Gänge kommen“, sagt die FDP-Politikerin.

08.49 Uhr: Das Panel „3 Jahre Zeitenwende – wie verteidigungsbereit sind wir heute? beginnt mit folgenden Speakern: Markus Laubenthal, Chief of Staff Supreme Headquarters Allied Powers Europe der NATO, Cornelia Gottbehüt, Leiterin Bereich Government & Public Sector EY Deutschland, und Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung (SEDE) im Europäischen Parlament.

NATO-General Markus Laubenthal: „Ein Staat wie Deutschland muss verteidigungspolitisch erwachsen sein.“

08.45 Uhr: Was muss sich also tun? Für Laubenthal kommt es auf die zwei Faktoren Masse und Geschwindigkeit an. Die Regularien aus Friedenszeiten müssen für ihn auf den Prüfstand, die Streitkräfte brauchen klare Pläne und das Gerät muss schnell funktionstauglich sein. „Wir müssen von Manufakturproduktion hin zu Massenproduktion“, fordert er. Es gehe um eine Standardisierung. „Wir wollen alle in Frieden leben, deshalb geht uns alle Sicherheit und Verteidigung an.“ Auch den Heimatschutz müsse man durch den Dienst in der Reserve stärken.

08.41 Uhr: Laubenthals zweite Botschaft: „Die NATO ist das Bündnis der Wahl.“ Man brauche kein neues Bündnis. Nur in der NATO gebe es ein Konzept zur Abschreckung, die nötigen Strukturen und die Präsenz, um reaktionsschnell zu sein. „In der NATO merken wir deutlich die Zeitenwende.“ Hier steht die geschlossene Präsenz von 32 Staaten. Es braucht für den General einsatzbereite Streitkräfte, um in einem andauernden Konflikt die Handlungsfähigkeit zu bewahren. In diesem Bereich habe man Nachholbedarf. Seine dritte Botschaft: „Wir dürfen Russland nicht den Gefallen tun und die langjährige Partnerschaft unterminieren.“ Man müsse den Amerikanern auf Augenhöhe begegnen, um unter 32 einen fairen Deal zu schaffen.

08.37 Uhr: Der Vier-Sterne-General mahnt:  „Wir müssen verstehen, dass Militär ein Instrument des Einflusses und der Macht ist.“ Sonst sitze Europa nicht mit am Tisch. „Wir müssen in Deutschland in Verteidigung investieren.“ Denn die Gefahr ist real: „Russland ist die größte und unmittelbarste Bedrohung“, sagt Laubenthal. Das sei keine Angstmacherei. Russland investiert 43 Prozent seines Staatshaushaltes in das Militär. Zudem berichten Finnland und die baltischen Staaten besorgt über den Aufbau neuer Kasernen an den Grenzen. Das Ziel Russlands ist für Laubenthal klar: Nadelstiche setzen und verunsichern. Täglich verletzen beispielsweise russische Drohnen den baltischen Luftraum. „Diese Bedrohung ist real“, sagt der NATO-General. „Man dürfe nicht der Illusion verfallen, dass mit einem Friedensdeal alles wieder normal wird.“ Er fordert: „Ein Staat wie Deutschland muss verteidigungspolitisch erwachsen sein.“

08.35 Uhr: Nach einer Begrüßung durch Verlegerin Christiane Goetz-Weimer beginnt Markus Laubenthal, Chief of Staff Supreme Headquarters Allied Powers Europe der NATO, mit einem Impulsvortrag.

Die komplette Rede von Markus Laubenthal im Video: hier.

08.13 Uhr: Tag 3 des Ludwig-Erhard-Gipfels beginnt. Heute bleibt es kühl bei 11 Grad am Tegernsee, aber zumindest trocken. Das Motto des Tages: Innovation & Science Day.

Tag 2: 8. Mai 2025

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Obdach schafft man noch, aber richtig gute Integration nicht mehr.“

19.41 Uhr: Am Ende hegt Wüst aber Hoffnung, dass es einen Weg aus der Krise gibt: „Die Grundsteine durch den Koalitionsvertag sind gelegt.“ Das Umsetzen aber müsse schnell beginnen.

19.39 Uhr: Rechtlich komplex ist auch der Umgang mit dem potenziellen AfD-Verbot. „Wenn es rechtssicher klar ist, dass die AfD die freiheitliche Grundordnung bekämpft, dann sei es keine Frage, dann müsse diese Politikergeneration das Grundgesetz umsetzen. „Dann muss man die AfD auch verbieten, aber es muss rechtssicher klar sein“, sagt Wüst.

19.32 Uhr: Die Vertrauenslücke bei den Deutschen werde man so schnell nicht schließen können, das geschehe nur über Handeln. „Deshalb muss sich etwas ändern, auch bei der Migration“, sagt der CDU-Ministerpräsident. „Obdach schafft man noch, aber richtig gute Integration nicht mehr.“ Viele der europäischen Nachbarn lassen die Dinge laufen, das wisse jeder. Der Wunsch seien geschützte Außengrenzen und freie Binnengrenzen. Doch wenn dies nicht funktioniere, müsse man reden, auch handeln. „Die Deutschen spielen nicht mehr mit und gehen auch an die rechtliche Grenze des Machbaren heran.“

19.27 Uhr: Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, stellt sich dem Klartext-Gespräch mit ntv-Chefredakteur David Whigham, der letzte Programmpunkt des Tages. Reicht es aus seiner Sicht, dass man am Ende des Tages einen Kanzler hat?, möchte Whigham wissen. „Das ist ein Stück weit europäische und deutsche Normalität, zwar nicht der zweite Wahlgang, aber die Wahl“, sagt Wüst. Es gebe auch sehr beliebte Ministerpräsidenten, die sogar drei Wahlgänge gebraucht haben, aber heute wisse das keiner mehr. „Die Nachricht ist vielmehr: Die ehemals große Koalition ist keine große Koalition mehr.“ Wüst hätte mehr Professionalität erwartet statt Befindlichkeiten und Enttäuschen über die nötige Professionalität zu setzen.

Kanzleramtsminister Thorsten Frei positioniert sich klar gegen Zusammenarbeit mit der Linken

19.24 Uhr: Angesprochen auf eine mögliche zukünftige Zusammenarbeit mit der Linken, macht Frei klar: "Mit den Linken gibt es keine politisch-programmatische Schnittmenge." Ob nun Unvereinbarkeitbeschluss oder nicht, eine politische Zusammenarbeit mit der Linken werde nicht zustandekommen.

19.18 Uhr: Vor wenigen Minuten wurde bekannt: der US-Amerikaner Robert Francis Prevost ist neuer Papst. Moderator Ansgar Graw will von Frei wissen, ob dies oder die Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler für ihn nun das wichtigere Ereignis gewesen sei. Frei macht eine kurze Pause, im Publikum wird gelacht, dann sagt er: „Für Deutschland war es ganz entscheidend, dass Friedrich Merz jetzt Bundeskanzler ist.“

19.14 Uhr: Nach den Anlaufschwierigkeiten bei der Kanzlerwahl kommt die neue Bundesregierung aus Union und SPD offenbar schnell ins Umsetzen angekündigter Maßnahmen. Zwischenzeitlich kursierten am heutigen Tag Meldungen darüber, Friedrich Merz hätte die nationale Notlage mit Blick auf die Migrationslage ausgerufen. Schnell dementiert, klärt auch Kanzleramtsminister Thorsten Frei auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel auf: zunächst einmal sei das Sache des Innenministers und der habe heute schlicht erklärt, dass sich „diejenigen, die aus einem sicheren Drittstaat nach Deutschland kommen, nicht auf das Asylrecht berufen können“.

Arbeitsmarkt steht an einer Weggabelung

19.07 Uhr: Nahles ist überzeugt, dass die neue Regierung die Planungssicherheit für die Unternehmen liefert, die in den vergangenen Jahren gefehlt hat.

19.01 Uhr: „Viele Jahre hat man sich für die Industrie fast schon geschämt“, sagt Vassiliadis über Deutschland. Dabei sei diese Industrie Garant unseres Exports und Wohlstands. Die Industrie gehöre dennoch modernisiert.

18.53 Uhr: Dem LEG-Klartext zu Deutschlands Arbeitsmarkt zwischen Transformation und Automatisierung stellen sich Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, und Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie. Trotz zuletzt gestiegener Arbeitslosenzahlen liegt man immer noch unter drei Millionen Arbeitslosen. „Die Arbeitslosigkeit steigt schneller als die Beschäftigung“, sagt Nahles. „Das geht auf Dauer nicht gut.“ Doch nicht alle Branchen sind betroffen: Im verarbeitenden Gewerbe und in der Industrie steige die Arbeitslosigkeit besonders. Man stehe an einer Weggabelung, daher hoffe sie auf neue Impulse aus der Regierung. „Der gesamte wirtschaftspolitische Teil des neuen Koalitionsvertrags hat Potenzial“, findet sie. „Ein entschlossenes Umsetzen dieses Koalitionsvertrags ist die beste Medizin gegen die Krise.“

ProSiebenSat.1-Vorstand: Social-Media-Kanäle als „süchtigmachende Ablenkungsmaschinen“

18.50 Uhr: Einen Qualitätsverlust bei klassischen Medien sieht Breitenecker nicht. Social-Media-Kanäle seien schlicht „süchtigmachende Ablenkungsmaschinen“. Dagegen mit hochqualitativen Inhalten anzukommen, sei schwer.

18.46 Uhr: Markus Breitenecker, Vorstandsmitglied und COO ProSiebenSat.1, im Gespräch mit BusinessPunk-Herausgeber Oliver Stock. Es geht um die Rolle klassischer Medien vor dem Hintergrund der immer größer werdenden Konkurrenz um Werbekunden durch Social Media. „Das bringt uns in eine schwierige Situation“, sagt Breitenecker. „Als klassische Medien unterliegen wir europäischen Regularien, dem Datenschutzgesetz, zahlen für unsere Inhalte, während die Social Media-Plattformen für die News auf ihren Kanälen nichts zahlen müssen, aber dennoch an Werbung verdienen.“

Transatlantische Spannungen und negatives Mindset auflösen

18.38 Uhr: Stichwort Mindset: Zu Guttenberg hofft, dass die neue Regierung in den nächsten Jahren wieder Vertrauen herstellt – auch, um die AfD zurückzudrängen.

18.25 Uhr: Das negative Mindset der Deutschen beklagen alle auf dem Podium. Doch wie ändern? Für Berret brauche es einen sofortigen Wandel, einen Weckruf. Er wünscht sich außerdem schnellere Entscheidungen in Deutschland und eine wachsende Verteidigungsindustrie.

18.05 Uhr: „Es ist wichtig, dass man wesentlich enger zusammenarbeitet“, sagt Knower über das Verhältnis zwischen den USA und Europa. Insbesondere im Hinblick auf China. Dass Trump wirklich weiß, dass er ein stärkeres Europa braucht, bezweifelt zu Guttenberg. „Um wirklich zusammenzuarbeiten, braucht es eine andere Tonalität aus dem Weißen Haus als bisher“, kritisiert er.

18.01 Uhr: Bei dem Panel „America first, Germany last?” diskutieren Marcus Berret, Global Managing Director bei Roland Berger, Karl-Theodor zu Guttenberg, Autor und ehemaliger Bundesminister a. D., David Knower, Vorsitzender der Republicans Overseas, und Patrick Trutwein, Mitglied des Vorstands IKB Deutsche Industriebank.

Karl-Theodor zu Guttenberg: Trump verliert an Zustimmung in eigenen Reihen

17.54 Uhr: Inwieweit US-Präsident Trump weiter so agieren kann, wie zuletzt, stellt Guttenberg in Frage. „Wir werden zunehmend sehen, dass er seine politische Gefolgschaft zufrieden stellen muss.“ Es sei schon zu beobachten, dass die Art Trump immer zu verteidigen, koste es, was es wolle, bei einigen in seiner Regierung schwinde. Vielen merkten: hier läuft etwas schief. Trump sei daher auch von einem gewissen Druck in seinen Entscheidungen getrieben, weil er selbst merke, dass einige seiner Strategien nicht so gut funktionierten. In Richtung der Midterm Elections könnte dieser Druck zunehmen, schätzt Guttenberg.

17.45 Uhr: Der ehemalige deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg spricht. Es geht um den Blick in die USA. Gestern, erinnert sich Guttenberg, habe der Fed-Chef Powell davon gesprochen, dass er den US-Präsident davor gewarnt habe, die Weltordnung nicht zu verändern. Aber Tatsache sei, „die Weltordnung hat sich bereits verändert“. Die Uhren könnten auch nicht mehr zurückgedreht werden. „Wir sind in einer Weltordnung angekommen, die unseren romantischen Vorstellungen nicht mehr entspricht.“

Immobilien oder Gold: Was ist das bessere Investment?

17.35 Uhr: Egal, für welchen Sachwert sich der Anleger entscheidet: Die Volatilität bleibt als Faktor. „Man muss den Anlegern reinen Wein einschenken und sagen, dass man das Geld nicht brauchen sollte, sobald man eine Assetklasse auswählt“, empfiehlt Hinteregger.

17.31 Uhr: Auf dem Immobilienmarkt funktionieren derzeit die B-Lagen gut, die C- und D-Lagen sind laut Gorski die Verlierer der aktuellen Marktlage. Deshalb stehen oftmals Bürogebäude leer und werden nicht weiterentwickelt. Die Umwandlung von Gewerbeflächen in Wohnraum – Stichwort Wohnraumknappheit – rechne sich aber in Premiumlagen laut Freytag-Gross nicht, dies sei eher ein Konzept für Außenlagen.

17.22 Uhr: Vor einem Immobilienkauf rät Hinteregger zum Goldkauf. Die Vorteile: Man sei physischer Besitzer und habe keine laufenden Kosten. Trotzdem: „Immobilien als Anlageklasse funktionieren immer noch“, sagt Freytag-Gross, es gebe aber eine deutliche Zurückhaltung.

17.16 Uhr: Moderator Oliver Stock, Herausgeber und Chefredakteur von Business Punk, wendet ein, dass es mitunter aberwitzige Immobilienpreise gibt, die sich kaum jemand als Altersvorsorge leisten könne. Die Preise seien definitiv durch die Zinserhöhung gefallen, entgegnet Gorski. Die Baukosten machen aber derzeit eine Seitwärtsbewegung, die Finanzierungskosten steigen. Gegen die Baukosten könne man jedoch wenig unternehmen, lediglich auf kommunaler Ebene durch einfachere Genehmigungsverfahren. Sieben bis acht Jahre dauert es hierzulande bis zum fertigen Bebauungsplan, international hingegen sei man bei rund zwölf Monaten.

17.10 Uhr: Der Tiefpunkt auf dem Immobilienmarkt wurde 2023 erreicht, 2024 empfindet Freytag-Gross als Übergangsjahr. Gorski hingegen sieht Deutschland schon in einer neuen Marktphase, aber einer „Wackelphase“. „Wir haben so einen hohen Wohnungsdruck und viele Wohnungen fehlen“, sagt Gorski. Die vorhandene Nachfrage werde langfristig zu einer Belebung des Marktes führen, ist er überzeugt. Immobilien als Assetklasse, als Anlageform, sind laut Freytag-Gross vor allem für das Alter gefragt. Im Schnitt nimmt nämlich die Immobilie 30-60 Prozent des Einkommens ein.

17.08 Uhr: Das Panel „Sachwerte: Sicher investieren in unsicheren Zeiten“ startet. Der Debatte stellen sich Florian Freytag-Gross, CEO von Dahler, Gordon Gorski, CEO Bayerische Hausbau Development und Gernot Hinteregger, Geschäftsführer Goldinvest Edelmetalle.

Bildung – vom Buzz word zum Handeln

17.05 Uhr: Google-Managerin Sabine Frank fordert, dass "lebenslanges Lernen" mehr in den politischen und gesellschaftlichen Mittelpunkt rückt. Eine Möglichkeit sei beispielsweise Arbeitgeber dazu zu verpflichten ihren Mitarbeitern Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu geben.

15.56 Uhr: Der Vorstandsvorsitzende der Versicherungskammer Bayern, Frank Walthes, staubt Applaus beim Gipfel-Publikum ab. Der Versicherungs-Manager hatte zuvor berichtet, er würde regelmäßig mit einer Coachin im Unternehmen zusammenarbeiten, um sich selbst zu reflektieren. Dies sei als großes Programm bei der Versicherungskammer Bayern angelegt. Er selbst habe dabei gelernt, wieder "besser zuzuhören und die Verbindlichkeit des Gesprächs wahrzunehmen". Walthes zeigt sich überzeugt, dass solche Programm die Produktivität in Unternehmen steigern.

16.50 Uhr: SOS-Kinderdorf-Vorstand Georg Falterbaum weist darauf hin, dass 74 Prozent der Schüler mit Akademiker-Eltern ein Studium beginnen. Bei Schülern aus Nicht-Akademiker-Haushalten seien es gerade einmal 21 Prozent. "Das ist nicht bildungsgerecht."

16.40 Uhr: Georg Falterbaum, Vorstandsmitglied des SOS-Kinderdorf e. V., Sabine Frank, Director, Government Relations DACH Google und Frank Walthes, Vorstandsvorsitzender Versicherungskammer Bayern sprechen über die Zukunft der Bildung im Land.

 

Innovationsfaktor Gesundheit

16.05 Uhr: Besonders der Mittelstand leide unter Bürokratie und Überregulierung, sagt Joachimsen. „Wenn sie in Deutschland mit einer klinischen Studie starten, kann es sein, dass sie mit 54 Datenschutzbeauftragen zu tun haben.“ In Spanien reiche man bei einer Agentur sein Proposal sein, vier Wochen später sei die Zusage da. „Wir waren mal das zweitattraktivste Land bei klinischer Forschung, jetzt sind wir nur noch auf Platz sieben.“

15.48 Uhr: Der Datenschutz in Deutschland bremst das Gesundheitssystem in Deutschland aus. Darüber sind sich die Experten auf dem Podium am Tegernsee einig. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, würde lieber über „Patientenschutz als Datenschutz“ reden. Wenn er eine seltene Krankheit hätte, würde er seine Daten gerne teilen, um die besten Ärzte weltweit für die Behandlung zu finden.

15.40 Uhr: Wie steht es um den Ist-Zustand des deutschen Gesundheitssystems? Im europäischen Vergleich stünde die Bunderepublik sehr gut da, sagt Remo Gujer, Geschäftsführer Bristol Myers Squibb Deutschland. Mit Blick auf die Wartezeit auf eine neue zugelassene Therapie und die grundsätzliche Verfügbarkeit von Therapien stehe Deutschland hier ganz vorn.

15.30 Uhr: Darüber, wie wir ein wettbewerbsfähiges Ökosystem am Standort Deutschland mit Blick auf Gesundheit als Innovationsfaktor schaffen, diskutieren jetzt Jan Esser, Vorsitzender des Vorstands Allianz Private Krankenversicherung, Remo Gujer, Geschäftsführer Bristol Myers Squibb Deutschland, Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie und Sebastian Hilke, Leitung Digitale Gesundheit Bayern Innovativ.

15.19 Uhr: Thematisch wandert der Blick jetzt auf die Gesundheitsbranche. Beim Health Talk berichtet Heidrun Irschik-Hadjieff, Vorsitzende der Geschäftsführung von Sanofi Deutschland, dass jeder Job in der Pharmabranche zwei Arbeitsplätze in angrenzenden Branchen schafft. Wesentlich entscheidender als in der Produktion ist der Einsatz von KI im Bereich Forschung und Entwicklung, wie Irschik-Hadjieff erklärt. KI könne zum Beispiel simulieren, wie ein Medikament wirken soll, was wiederum klinische Studien einspart.

Schafft Deutschland die Sicherheitswende?

14.54 Uhr: „Doch wie kann man die Gesellschaft mitnehmen?“, fragt Rolofs. Um eine Sicherheitskultur für Deutschland zu schaffen, müsse man nach Ansicht von Plattner einen Bezug zur Welt der Menschen herzustellen. Dazu zählen auch einfachere, klare Worte. Die Aufgabe sei es, bei den Menschen und Firmen ein Bewusstsein zu schaffen.

14.50 Uhr: 51.000 Reservisten gibt es aktuell für den Heimatschutz, bis zu eine Million sind aber nötig. „Der richtige Weg ist die Einführung einer Wehrpflicht zunächst auf freiwilliger Basis“, sagt Henne von der Bundeswehr. Nur so könne man den Auftrag ausführen.

14.41 Uhr: Der Heimatschutz wird laut Generalmajor als Erstes im Heer mit Drohnen ausgestattet. „Das ist ein starkes Signal, für die gesamte Bundeswehr“, sagt er. „Wir werden in die Massenbeschaffung von Drohnen und Drohnenabwehr einsteigen.“ Das sei wichtig für die Industrie, um zu planen. Doch auch bei der Umsetzung brauche es Personal und es herrsche Fachkräftemangel, wirft Moderator Oliver Rolofs von der WEIMER MEDIA GROUP ein. Rickmann indes ist sich sicher, dass man diese Leute findet. Man müsse nur die Aufgaben zuvor klar definieren und eine Investitionssicherheit schaffen. Über einen Mangel an Bewerbern kann sich laut Plattner zumindest das BSI „nicht beschweren“. Steuger sieht daher auch ein Zusammenspiel zwischen Drohnen und Robotern in der Zukunft, gerade weil das Personal fehlt, „Wir werden hier KI-gestützt mehr kontrollieren müssen, ob man das gut findet oder nicht“, sagt Steuger.

14.35 Uhr: Zur Sicherheitswende gehört ebenso der Cyberspace. „Nur wenn wir Cybersicherheit beherrschen, sind wir in der Lage, auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein“, sagt Plattner. Auch die Bundeswehr beschützt den Cyberraum, Stichwort Drohnenabwehr, wie Henne einwirft. Steuger ergänzt: „Es wird sich nicht nur auf Drohnenabwehr beschränken.“ Die Sicherheitsbranche mit ihren knapp 300.000 Mitarbeitern in Deutschland sei auch ein Baustein in der Sicherheitsarchitektur.

14.22 Uhr: Sind die Deutschen auf dem Weg zu mehr Sicherheit? „Wir haben den Schuss gehört bei der Bundeswehr“, sagt Henne. Es gebe einen Plan, benötigt werden aber mehr Finanzmittel und mehr Personal. Die Bundeswehr sei vorangegangen, die zivile Seite sei mitgezogen. Das Ziel: eine gesamtgesellschaftliche Sicherheitsversorgung.

14.17 Uhr: Das Panel „Schafft Deutschland die Sicherheitswende?“ startet. Auf dem Podium sitzen Generalmajor Andreas Henne, Kommandeur der Heimatschutzdivision der Bundeswehr, Claudia Plattner, Präsidentin Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Hagen Rickmann, Geschäftsführer Firmenkunden Vodafone EU & Deutschland, und Ernst Steuger, Geschäftsführer der Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft.

Hagen Rickmann: Digitalisierung ist wie Eishockey

14.06 Uhr: Nachholbedarf bestehe vor allem bei drei Themen: Infrastruktur wie Netzausbau, Cloud als Verarbeitung und Speicherung der Daten und Künstliche Intelligenz. Mit der neuen Regierung sieht er eine „wunderbare Chance“. Der Weckruf sei noch nie so deutlich gewesen wie in den letzten drei bis vier Monaten mit Trump.

14.00 Uhr: Nach der Mittagspause geht es nun mit der Security Speech von Hagen Rickmann, Geschäftsführer Firmenkunden Vodafone EU & Deutschland, weiter. „Deutschland braucht eine Generalüberholung“, sagt er. Wenn wir die Digitalisierung jetzt nicht anpacken, komme diese Chance nicht wieder. Rickmann vergleicht die Digitalisierung mit Eishockey, dies passe besser als Fußball. „Das Spiel ist schneller geworden“, sagt Rickmann. Zudem befinde man sich jetzt im zweiten Drittel.

Bitpanda-CEO ist ein Fan von klaren Worten – und sieht Trump als guten Sales-Mann für Krypto

12.56 Uhr: Für klare Worte sorgt gerne ebenso US-Präsident Donald Trump, der die Krypto-Szene beschäftigt. Ein kompletter Unterschied laut Demuth zur Haltung der Demokraten. Trump öffne sich nicht nur für Krypto, sondern forciere das auch, wie er erklärt. „Wenn eine Finanzmacht wie die USA das vorgibt, mobilisiere das auch die anderen Länder. „Trump ist momentan unser bester Sales-Mann für unser B2B-Produkt“, sagt Demuth.

12.50 Uhr: Im Wrap-up mit Eric Demuth, CEO von Bitpanda, geht es um die Finanzwelt der Zukunft. „Ich bin kein Fan der Sandwich-Feedback-Kultur, dass man alles in Watte packen muss“, gesteht Demuth. Obwohl er auch schon selbst einmal einen Burnout hatte, plädiert er für klare Worte. Man könne in der heutigen Zeit klare Linie zeigen, das sei für ihn eine Stärke keine Schwäche. Was das für sein Unternehmen bedeutet? „In der Arbeitswelt zählt das Ergebnis“, sagt er.

Globale Finanzmärkte unter Druck

12.37 Uhr: Wie es um den digitalen Euro bestellt ist, möchte Moderatorin Körner wissen. „Wir sind gut unterwegs“, sagt Balz über die Testphase. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in diesem Monat eine neue Testphase des digitalen Euro eingeläutet. Damit will sie erproben, wie sich digitales Zentralbankgeld im Alltag bewährt. Rund 70 Unternehmen – darunter Banken, Fintechs, Start-ups und Zahlungsdienstleister – beteiligen sich an dem Pilotprojekt. Balz rechnet mit dem digitalen Euro in einer Retail-Version im Jahr 2028/2029.

12.25 Uhr: ntv-Moderatorin Isabelle Körner spricht die geopolitischen Risiken und mögliche Strategien an. „Man muss mehr die Extremszenarien im Blick haben, beispielsweise Taiwan“, sagt Munkelt. Trotzdem: „Wir haben ein stabiles Finanzsystem“, beruhigt Voelkel. Die amerikanischen Banken seien aber deutlich größer und leistungsfähiger als die europäischen. Man dürfe aber nicht in technologische Abhängigkeit geraten bezüglich neuer Techniken beispielsweise Blockchain.

12.12 Uhr: Bundesbank-Vorstandsmitglied Balz erklärt, dass der US-Dollar als Weltreservewährung nach wie vor dominant ist, man aber auch den Euro auf Platz zwei als Reservewährung platzieren müsse. Währungsreserven werden global nach wie vor zu rund 60 Prozent in US-Dollar gehalten. Voelkel ergänzt: Selbst wenn Europa ein Jahr lang stärker wachsen würde als die USA, würde man die USA so schnell nicht einholen.

11.50 Uhr: Das Panel „Wie die globalen Finanzmärkte auf geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Probleme reagieren“ beginnt. Es sprechen: Ulrich von Auer, Head of Investment & Leiter Portfoliomanagement J.P. Morgan Private Bank, Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, Nurten Erdogan, CFO ING Deutschland, Carsten Klude, Chefvolkswirt M. M. Warburg & CO, André Munkelt, Vorstandsvorsitzender von Morgan Stanley Europe SE und Matthias Voelkel, CEO der Boerse Stuttgart Group.

Amundi-Chef findet: Betriebliche Altersvorsorge soll ausgebaut werden

11.43 Uhr: Henriette Peucker, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts, rät dazu, spätestens zehn Jahre vor Renteneintritt mit der Vorsorge zu beginnen.

11.38 Uhr: Bei einem Q & A geht es um die „Altersvorsorgelösungen in der Praxis“. Moderator Ulrich Reitz von ntv möchte wissen, ob es bei den europäischen Nachbarn besser läuft. „In anderen Ländern gibt es vereinzelt mehr steuerliche Impulse“, sagt Pellis. In Deutschland gebe es keine Initiative, daher setzen sich die Leute laut Pellis nicht damit auseinander. In Holland zum Beispiel liege die betriebliche Altersvorsorge bei fast 100 Prozent.

11.26 Uhr: Christian Pellis, CEO von Amundi Deutschland, spricht in seinem Impuls über die Stärkung der betrieblichen und privaten Altersvorsorge. Da der demografische Wandel die Rentensysteme unter Druck setzt, gibt es folgende Konsequenzen: Beitragserhöhungen, späterer Renteneintritt oder geringere Rente. Alles laut Pellis keine Optionen. An der betrieblichen Altersvorsorge sind inzwischen 50 Prozent der Arbeitnehmer beteiligt. Da zu viele Arbeitnehmer immer noch nicht partizipieren, müsse man die betriebliche Altersvorsorge verbreitern. Immerhin: Bei den Privatanlegern ist das Hauptmotiv die Altersvorsorge mit 37 Prozent.

Es geht um die Finanzmärkte: Unter anderem der ehemalige Commerzbank-CEO Knof spricht.

11.19 Uhr: Knof und Müller fordern den Aufbau einer kapitalgedeckten Altersvorsorge. "Wir brauchen eine Reform", so Knof. Müller bringt in diesem Zusammenahng die Idee ein, Bürger dazu zu verpflichten einen bestimmten Prozentsatz ihrer Rente am Kaptialmarkt investieren zu müssen.

11.12 Uhr: Behrens legt noch einmal nach: "Warum schaffen wir nicht eine Bevölkerung, die Lust hat an der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands Teil zu haben?", fragt der flatexDEGIRO-CEO. "Bei uns geht es immer darum, oh, da kann etwas passieren, da kann man was verlieren", so der Finanz-Manager. "Klar, wer nichts riskiert, kann nichts verlieren, aber er erlebt auch nichts."

11.03 Uhr: Behrens sieht Deutschland bei der Generierung von Eigen- und Fremdkapital nicht konkurrenz- und wettbewerbsfähig aufgestellt. So könne es keine Investitionen geben. Das Problem sei ein strukturelles. Für ausländische Investoren gelte man als langweilig, als ein Land der ewigen Entscheidungsprozesse mit dem Hang zu regulatorischen Überraschungen. „Uns fällt über Nacht ein, dass der Chinese nicht gewünscht ist.“ Für Behrens kein Wunder, dass da „niemand investiert“. Zudem sei die Aktienquote der deutschen viel zu gering. Man müssen den Deutschen erklären, dass es um den Umbau der Wirtschaft gehe, es Investitionen brauche, und Privatanleger investieren könnten. Dafür gebe es dann eine Rendite. „Wie soll die Rechnung sonst aufgehen?“, fragt Behrens mit Blick auf die fehlenden Investitionen im Land.

10.55 Uhr: Auch für flatexDEGIRO-CEO Oliver Behrens wird in Deutschland zu klein gedacht. „Wir kümmern uns darum, was in Stuttgart, Frankfurt oder Hannover ist“, so der Finanzexperte. Dabei sei die Konkurrenz nicht im Land, sondern im Ausland. Es bestehe nach wie vor die Gefahr, dass Banken und Finanzdienstleister infolge des Brexit nach London abwandern. Stefan Müller, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern, hält in diesem Zusammenhang eine „Initiative für den Finanzplatz Deutschland“ für gegeben. Beispielsweise müsse es einen Beauftragten für den hiesigen Finanzplatz geben.

10.46 Uhr: Der ehemalige Commerzbank-Chef Manfred Knof apelliert an die Politik endlich die Kapitalmarktunion einzuführen. "Ich habe da meine Zweifel, dass das weit oben ist auf der Agenda." Dabei wären Kapitalmarkt- und Bankenunion ein Mobilisator, um das Nullwachstm zu beenden.

 

FlatexDEGIRO-Chef Oliver Behrens fordert mehr Finanzbildung

10.35 Uhr: Ein weiterer zentraler Punkt für Behrens: „Finanzbildung findet in Deutschland nicht statt.“ Dadurch entstehe Unsicherheit und die Menschen gingen hohe Risiken bei ihrer Vermögensanalage ein. „Finanzmarkt, Kapitalmarkt existiert in nahezu keinen Lehrplänen, am Ende wird auf Lehrerebene entschieden, ob das Thema beachtet wird oder nicht.“ Das müsse sich ändern, so Behrens.

10.27 Uhr: Oliver Behrens, Vorstandsvorsitzender von FlatexDEGIRO, fordert mehr Mobilisierung von Kapital in Deutschland. Das bestehende Rentensystem sei nicht so zukunftsfähig, so Behrens. Trotzdem würden Milliarden auf Sparbüchern liegen und dort von der Inflation aufgefressen.

Erstes Panel des Tages - "Wie kommt Deutschlands Wirtschaft wieder in Fahrt?"

09.55 Uhr: Auch Astrid Hamker, Präsidentin des CDU-Wirtschaftsrats, sieht Überregulierung als großes Problem für den Standort Deutschland. Es habe eine Zeit gegeben, da sei es populär gewesen in Deutschland auf Verordnungen aus der EU immer nochmal einen draufzulegen. Hamker kommt die Datenschutzgrundverordnung in den Sinn. „Davon sollten wir uns verabschieden.“

09.53 Uhr: Henrik Ahlers prangert die „Vollkasko-Mentalität“ im Land an. Es sei ständig zu lesen, dies und das sei passiert und deshalb brauche es nun die und die Regularien. Vielleicht müsse man aber akzeptieren, das gewisse Dinge einfach passieren könnten. Das beste Beispiel sieht Ahlers dafür im möglichen Parteiverbotsverfahren gegen die AfD. „Im Wahlkampf wurde es nicht geschafft die Partei kleinzukriegen, jetzt soll sie der Staat verbieten, das ist im Großen der Reflex, den wir auch im Kleinen überall haben.“

09.46 Uhr: Vodafone Deutschland-CEO Marcel de Groot hat zwei Punkte im Blick. „Wir können mehr nach vorne schauen, der Rückspiegel im Auto ist nicht umsonst kleiner als die Windschutzscheibe.“ Es gebe große Chancen in Deutschland, um sie zu nutzen brauche es Optimismus, Mut, Risikobereitschaft. Gleichzeitig gelte es wieder eine Balance zu schaffen zwischen Leistungs- und Anspruchsmentalität. Er habe den Eindruck, aktuell habe „die Hängematte einen größeren Ruf als der Blaumann“. Forderungen in diesem Zusammenhang nach einer 4-Tage-Woche erteilt Groot eine Absage. „Das wäre ja so, als würde man weniger trainieren, um Weltmeister zu werden."

09.43 Uhr: Es diskutieren: Markus Weiß, Unternehmenssprecher von McDonalds Deutschland, Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender KfW, Marcel de Groot, CEO Vodafone Deutschland, Henrik Ahlers, Vorsitzender Geschäftsführung EY Deutschland und Astrid Hamker, Präsidentin Wirtschaftsrat CDU.

Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland, fordert einen offeneren Umgang mit dem Strukturwandel in Deutschland

09.27 Uhr: Deutschland sei immer noch die drittgrößte Volkswirtschaft und die drittgrößte Exportwirtschaft weltweit, so Ahlers weiter. Aber in den neuen Bereichen der Dienstleistungen habe man keinen Überschuss mehr, sei Importeur. Für Ahlers stellt sich deshalb die Frage: „Warum kämpfen wir so sehr gegen den Strukturwandel?“ Vielleicht würde es sich lohnen diesem etwas offener zu begegnen, so der Manager.

09.23 Uhr: Es folgt der Impulsvortrag von Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland, zum Thema „Welt im Wandel: Deutschlands Rolle in der Wirtschaft von morgen“. Deutschlands Wirtschaft müsse wieder der „Motor Europas“ werden, fordert Ahlers. Auf EU-Ebene gehe es darum „die nächste Skalierungsebene“ zu schaffen. Grundsätzlich müsse Deutschland „mehr tun, als von uns standardmäßig zu erwarten ist, um die großen Veränderung zu meistern“.

Ruder-Olympiasieger Oliver Zeidler verrät seine Erfolgstipps

09.10 Uhr: Beim Gipfel ist neben Zeidler noch eine weitere Medaillengewinnerin zu Gast: Anja Renner aus Gmund am Tegernsee. Sie belegte bei den Paralympics 2024 den dritten Platz im Triathlon. „If you don’t see the limits, they can’t stop you“, sagt Renner. Dieses Motto beziehe sich nicht nur auf ihre Augenerkrankung mit zunehmender Erblindung, sondern auch auf Grenzen allgemein. Man solle offen und flexibel bleiben für neue Handlungsansätze. „Erfolg entsteht nicht durch Abwarten, sondern durch Handeln.“ Wer Erfolg haben möchte, müsse Eigenverantwortung übernehmen. Zudem entstehe Erfolg nie alleine, sondern im Team.

09.07 Uhr: Neben dem Sport arbeitete Zeidler eine Zeit lang sogar in Vollzeit. Was gibt er daher der deutschen Wirtschaft mit? „Rudern ist eine sehr charakterbindende Sportart“, sagt er. „Das möchte ich mit auf den Weg geben. Man braucht diesen Drive, diese Motivation, um auf dieses Ziel hinzuarbeiten.“ Er habe gearbeitet, um seinen Sport zu finanzieren. „Diesen Willen und diese Leistungsbereitschaft möchte ich den Leuten mitgeben“, sagt der Profisportler.

09.04 Uhr: Der Sport Talk mit Ruder-Olympiasieger Oliver Zeidler läuft. Den 3. August 2024 bei Olympia in Paris habe er noch genau im Kopf, wie er erklärt. Die Aufmerksamkeit habe durch seinen Olympiasieg extrem zugenommen, sagt der Sportler. Ende des Jahres jubelte Zeidler dann erneut, als er zum „Sportler des Jahres“ gekürt wurde.

Auftakt mit Ex-Bundespräsident Christian Wulff: „Wehret den Anfängen“

09.02 Uhr: Zum Schluss kommt noch eine boulebardeske Anspielung auf Wulffs Privatleben, die erneute und endgültige Trennung von seiner Frau Bettina. „Es ist immer wichtig, auch über Resilienz zu reden“, sagt Wulff dazu lächelnd.

09.00 Uhr: Angesprochen auf seine öffentlichkeitswirksame Aussage „Der Islam gehört zu Deutschland“ antwortet Wulff, dass neben dem Islam vieles zu Deutschland gehöre, beispielsweise auch der Atheismus. Was er damit sagen wollte: „Die Politik darf nicht nur beschreiben, sondern muss auch handeln“, erklärt Wulff.

08.56 Uhr: Graw wendet ein, dass es keine Alternative zum Fortschritt gebe. Wie solle man daher reagieren? Auch im Hinblick auf ein AfD-Verbot? Wenn die AfD aktiv Beiträge zur Beseitigung der freiheitlichen Grundlage liefere, dann müsse man aktiv werden, antwortet Wulff. Man müsse die Gutachten lesen und Anträge stellen. „Wenn das alles positiv ausgeht, bin ich für einen Verbotsantrag.“

08.50 Uhr: „Doch woher kommt diese Sehnsucht nach Autorität?“, will Graw wissen. „Was ist in der Demokratie falsch gelaufen?“ Die Hauptursache sieht Wulff darin, „dass wir erstmals in der Geschichte der Industriegesellschaften einen Rückgang der Erwerbstätigkeit haben“. Der andere Effekt, warum die Probleme so groß sind, sei laut Wulff das soziale Netz rund um das Internet. „Das haben viele noch nicht begriffen.“ Und weiter: „Wir sind immer noch nicht in der Lage dieses Internet so zu bewältigen.“

08.43 Uhr: Journalist und Moderator Ansgar Graw spricht jetzt Klartext mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff. Das Gespräch beginnt mit dem Gedenktag zu 80 Jahren Befreiung durch den Nationalsozialismus am heutigen 8. Mai. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Erde sei laut Wulff in diesen 80 Jahren aus den Trümmern entstanden. „Wir haben die Aufgabe, dass nicht erst wieder Hass und Nationalismus durchdringt und dass die Menschen erst daraus klug werden“, sagt Wulff. Aufgrund der aktuellen Weltlage sei er in Sorge. Darüber, dass Institutionen der Demokratie geschliffen werden. „Wehret den Anfängen“, mahnt er. Es dürfe nicht das passieren, was 1933 erfolgte. „Um diese zweite Demokratie müssen wir leidenschaftlicher kämpfen als ich das bisher erlebt habe“, sagt er.

08.34 Uhr: Verlegerin Christiane Goetz-Weimer begrüßt die Gipfelteilnehmer bei regnerischem Wetter am Tegernsee. „Elf spannende Stunden liegen vor uns“, kündigt sie das Programm des heutigen Tages an.

08.17 Uhr: Die Gäste kommen zum Get-together auf Gut Kaltenbrunn zusammen. Tag zwei des Gipfels beginnt um 8.30 Uhr. Motto: Future & Finance Day.

Tag 1: 7. Mai 2025

Zum Abschluss ein Lob an die bayerische Staatsregierung

20.15 Uhr: Und damit endet der erste Konferenz-Tag des Ludwig-Erhard-Gipfels 2025. Morgen geht es mit dem "Future & Finance Day" weiter. Erwartet werden unter anderem der Kanzleramtsminister Thorsten Frei und der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst.

20.10 Uhr: Der erste Gipfeltag begann mit einem gut aufgelegten bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und der feierlichen Verleihung des Freiheitspreises der Medien an den ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Es folgten intensive Debatten rundum Deutschlands Verteidigungsfähigkeit und Wirtschaftskraft – der Blick dabei trotz aller Herausforderungen stets nach vorne gerichtet. Zentral für viele Teilnehmer dabei: Ins Machen kommen und Bürokratie abbauen. Auf letzteres weist auch Claudia Plakolm, Bundesministerin für Europa, Integration und Familie in Österreich, in einem abschließenden Ausblick noch einmal hin: Bürokratie müsse im Hinblick auf Standort und Beschäftigung gedacht werden. Häufig bringe es wenig, außer Wettbewerbsnachteile. Auch Wolfram Hatz, Präsident der bayme vbm vbw, Co-Veranstalter des ersten Gipfeltages, findet es gut, dass zumindest die Bayerische Staatsregierung vorangeht. Da könne man sich etwas abschauen, so Hatz. Für jede neue Verordnung probiert man da zwei abzuschaffen.

Start-ups stellen sich Gipfelgästen bei Pitch

19.54 Uhr: Verlegerin Christiane Goetz-Weimer verkündet den Sieger des LfA Elevator-Pitches: Gewonnen hat Ubimaster. Das Sieger-Unternehmen erhält neben einer Trophäe als Preis ein Mediavolumen von 100.000 Euro bei der WEIMER MEDIA GROUP.

19.36 Uhr: Den Abschluss macht Jana Krotsch, Gründerin von Ubimaster. Warum funktioniert die Nachhilfe für die Kinder nicht? Sich dauerhaft zu beklagen, ändert nichts, sagten sich Jana und Steffen Krotsch und gründeten 2019 Ubimaster. Das Unternehmen aus Baierbrunn bietet Nachhilfe bei Bedarf für Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse – sieben Tage die Woche. Kern ist eine App, über die die Schüler die Nachhilfekräfte erreichen können – per Chat und Video. Es gibt zwei Angebote zum monatlichen Pauschalpreis: Hausaufgabenhilfe in Mathe und Physik oder komplette Nachhilfe in Chemie, Deutsch, Englisch, Mathe und Physik. Die Nachhilfelehrerinnen und -lehrer werden pro Stunde bezahlt – auch bei Bereitschaft. Firmen wie Flyeralarm oder Hanse Merkur bieten ihren Mitarbeitern Ubimaster als freiwillige Zusatzleistung.

19.32 Uhr: Dennis Schütz, Co-Founder von Strategy Bridge AI, ist als Viertes dran. Wer eine Firma übernehmen möchte, schaut sich Daten an – vom Markt, der Konkurrenz und natürlich vom Unternehmen selbst. Eine Rolle spielt immer auch die kurz- und mittelfristige Prognose des Managements. Um alles richtig einzuschätzen, sind Experten nötig, die manchmal dennoch falsch liegen. Warum nicht künstliche Intelligenz einsetzen, die Muster erkennt und Daten genauer –vor allem automatisiert – analysieren kann? Louis Flach und Deniz Schütz gründeten 2022 das Münchener Fintech Strategy Bridge AI, das eine entsprechende Software für Profis anbietet. Beide hatten Erfahrung mit Investment Banking. Zielgruppe sind Banken, Finanzinvestoren, Strategieberater, Wirtschaftsprüfer. Strategy Bridge AI verspricht Struktur in der öffentlichen Datenflut und Zeitersparnis.

19.28 Uhr: Unternehmen Nummer drei präsentiert David Dohmen, Co-Founder von Odell. Bei Ocell geht es um Wald und Klimaschutz. Das Münchener Unternehmen bietet mit Dynamic Forest eine Software für professionelle Forstbetriebe. Mit ihr lässt sich nicht nur auf Holzproduktion optimieren, sondern auch auf CO2-Speicherung. Ocell erstellt aus Luftaufnahmen und anderen Daten einen digitalen Zwilling des Waldes – künstliche Intelligenz hilft dabei. Wer das Programm nutzt, hat einen besseren Überblick über seinen Wald. Tendenziell wandeln die Forstbetriebe ihre Wälder zu mehr Mischwald, was mehr Artenvielfalt bedeutet, die Wälder werden auch widerstandsfähiger gegen den Klimawandel. Und CO2-Zertifikate auf Basis dieser Wälder sind transparent und präziser. Christian Decher, David Dohmen und Felix Horvat gründeten Ocell 2019. Alle drei studierten zuvor an der Technische Universität München.

19.24 Uhr: Barbara Bachus, Co-Founderin von Exomatter, ist als Zweites an der Reihe. Um das richtige Material für ein Produkt zu finden, sind oft aufwändige und vor allem zeitraubende Versuche im Labor nötig. Computersimulationen können die Suche drastisch verkürzen. 2022 gründeten deshalb Barbara Bachus, Friedemann Call und Josua Vieten Exomatter aus dem Institut für Future Fuels des Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt aus. Das Münchener Unternehmen bietet eine Software, die je nach angegebener Anforderung mittels künstlicher Intelligenz aus Millionen Materialien geeignete ermittelt und übersichtlich in einer Liste aufbereitet. Die Kandidaten können dann im Labor darauf getestet werden, ob sie sich wirklich eignen. Kunden sind unter anderem der Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus, der Autobauer Audi und der Chiphersteller Infineon.

19.20 Uhr: Den Auftakt macht Florian Albert, Co-Founder von Aves Reality. Mal eben die Welt neu erschaffen? Zumindest einen kleinen Teil? Kein Problem für Aves Reality aus Garmisch-Partenkirchen. Das Unternehmen, 2022 von Florian Albert, Severin Knebel und Matthias Heger gegründet, hat eine Software entwickelt, die einen digitalen 3D-Zwilling der echten Welt ausgehend von Satelliten- und Überflugbildern erstellen kann. Kern ist eine künstliche Intelligenz (KI), die die Bilddaten auswerten kann und erkennt, was Haus, was Straße, was Baum ist. Exakte virtuelle Karten sind zum Beispiel für autonomes Fahren nötig, um die KI der Autos zu trainieren. Die 3D-Karten lassen sich auch für Stadtplanung nutzen, weil sich zum Beispiel einzelne Gebäude einfach ersetzen lassen. Die echte Erde von Hand zu vermessen und danach ein 3D-Modell zu erstellen ist sehr aufwändig und an manchen Orten kaum möglich.

19.13 Uhr: Beim LfA Elevator-Pitch stellen sich jetzt fünf aussichtsreiche Start-ups den Gipfelgästen. „Jetzt kommt Zukunft“, kündigt Bernhard Schwab, Vorstandsvorsitzender der LfA Förderbank Bayern, an. Zum inzwischen vierten Mal wird im Rahmen des LfA Elevator-Pitches der Future Award der WEIMER MEDIA GROUP vergeben. Nach den Pitches entscheiden die Gäste, wer die Bühne als Sieger verlässt. Jedes Unternehmen hat vier Minuten Zeit, um seine Idee vorzustellen.

Ehemaliger Bundesfinanzminister Theo Waigel: "Müssen endlich eine europäische Verteidigungsgemeinschaft gründen"

19.08 Uhr: In Deutschland selbst sorgt sich Waigel um die implizite Staatsschuld, die Belastungen, die auf kommende Generationen durch die heutige Politik zukommen, mitberücksichtigt werden. Diese werde viel zu wenig gesehen, so Waigel. „Da liegen wir bei 150 Prozent des BIP.“ Länder wie Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Zypern, einst die Hauptschuldigen für die Staatsschuldenkrise in der EU, würden da inzwischen besser abschneiden.

19.03 Uhr: Mit Blick auf eine multipolare Weltordnung erwartet Waigel von Deutschland mehr Führung. „Wir sind die stärkste Wirtschaftsmacht in der EU“, so der CSU-Ehrenvorsitzende. Andere Länder innerhalb der EU erwarteten Führung von Deutschland und es brauche dringend ein vereintes, starkes Europa. „Wir müssen endlich eine europäische Verteidigungsgemeinschaft gründen.“ Wenn es Staaten gebe, die dabei nicht mitmachen wollten, dann gehe es eben darum „sehr schnell eine Organisation der Willigen mit Großbritannien zu gründen und den Rest außen vor zu lassen“.

18.57 Uhr: Der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel im Gespräch mit Journalist Ansgar Graw über die denkwürdige Kanzlerwahl unter der Woche: „Ich weiß nicht, ob es klug war, das Kabinett vor der Wahl des Kanzlers vorzustellen, das hätte ich nicht gemacht.“ Aber am Ende sei der zweite Wahlgang ein „Schönheitsfehler“. Jetzt müsse die Regierung leisten, dann werde niemand mehr darüber sprechen.

Ex-Peking-Botschafter Stanzel: "Reputation von Deutschlands Wirtschaft ist in China weiter vorzüglich"

18.44 Uhr: Wie viel Handel mit China? Der ehemalige Peking-Botschafter Volker Stanzel spricht über den richtigen Umgang mit der Volksrepublik zwischen De-Risking und De-Coupling. Im Fokus für Stanzel: Aussicht auf Verständigung gibt es nur, wenn Probleme nicht furchtsam verschwiegen werden. Und diese Verständigung braucht es: die Bedeutung von China als Handelspartners der Bundesrepublik ist weiter hoch. Das Stichwort sei „umsichtige Lokalisierung“, so Stanzel. Denn: „Die Reputation von Deutschlands Wirtschaft ist in China weiter vorzüglich, wer etwas zu bieten hat, findet Zugang zu Partnern und zum dortigen Markt.“

Europa profitiert von Messen

18.25 Uhr: Märkte mit großem Wachstumspotenzial sieht Böllhoff in den Branchen Verteidigung und Sicherheit sowie Luft- und Raumfahrt. Dafür gebe es eine gute Basis in Deutschland. Rummel sieht insbesondere die Umwelttechnik als Zukunftsindustrie. Für Hartel darf der Blick nicht auf einzelnen Branchen liegen: Das Zusammenspiel verschiedener Industrien war in der Vergangenheit ein Erfolgsmodell der Bundesrepublik, daher solle man dies beibehalten.

18.18 Uhr: Man müsse die Bedingungen für Erfolg verbessern, dann komme auch der Wille zu Arbeit und Leistung, ist indes Christian Böllhoff, CEO und Mitglied des Verwaltungsrates von Prognos, überzeugt. „Deutschland ist ein Industrieland, das ist unsere größte Stärke“, sagt er. Das erkläre auch, warum wir so viele Leitmessen besitzen.

18.15 Uhr: Einen Wandel braucht es auch im Mindset. In den asiatischen Ländern bemerkt Christian Hartel, Vorstandsvorsitzender von Wacker Chemie, einen größeren Biss und Willen. „Es muss ein Ruck durchs Land gehen“, fordert er von den Deutschen.

18.10 Uhr: Für Irene Bader, Vorstandsmitglied bei DMG Mori, kann Deutschland im weltweiten Geflecht sowohl Impulsgeber als auch Brückenbauer sein. „Deutschland darf sich emanzipieren.“ Hierzu gehöre auch, Lieferketten breiter aufzustellen.

17.59 Uhr: Das Panel „Veränderte Weltwirtschaft“ läuft. Inwiefern Messen eine Rolle für die Weltwirtschaft spielen, möchte Moderator Thorsten Giersch, Chefredakteur von Markt und Mittelstand, wissen. „Wir haben hier einen Schatz an Weltleitmessen", sagt Stefan Rummel, CEO der Messe München Group. Allein auf die Baumaschinenmesse Bauma kamen laut Rummel 600.000 Besucher aus 200 Ländern. Messen würden dazu dienen, um Schlüsseltechnologien zu präsentieren. „Jetzt ist die Stunde Europas.“

Prognos-CEO Böllhoff stellt neue vbw-Studie zur "neuen Weltwirtschaftsordnung" vor

17.43 Uhr: „Wir müssen die Zeitenwende, von der überall gesprochen wird, auch handelspolitisch verinnerlichen“, fordert Böllhoff. Für eine neue Welt(wirtschafts)ordnung stellt er drei Thesen auf: Erstens: Beziehungen werden bilateral. Zweitens: Machtpolitik gewinnt an Bedeutung –  „keine gute Nachricht für diejenigen die ökonomisch rational handeln“. Drittens: Rivalitäten nehmen zu. Summa summarum: Von einem globalen Ordnungsrahmen müsse man sich verabschieden.

17.38 Uhr: Christian Böllhoff, Geschäftsführender Gesellschafter, CEO und Mitglied des Verwaltungsrates Basler Prognos AG, spricht über die Neue Welt(wirtschafts)ordnung und die daraus resultierenden Folgen für Deutschland und Bayern. Die von der vbw in Auftrag gegebene Studie zum Thema zeigt: Die uns bekannte Weltwirtschaftsordnung hat schon länger Risse. Das liege an etwas, das eigentlich gut sei, nämlich an der Verschiebung der weltwirtschaftlichen Kräfte, so Böllhoff. Mit dem Aufstieg der BRICS-Staaten ging jedoch auch einher, dass eine Institution wie die WTO, weniger Akzeptanz erfahre. Dies habe zur Folge, dass Wirtschaftsräume stärker in ihrem eigenen Interesse agieren. „Einstige, starke Partner, wie die USA, nehmen auf Europa keine Rücksicht mehr.“ Umso schwerer werde es unter allgemeingültigen Standards Geschäfte zu machen. Doch genau das sei eine Stärke Deutschlands gewesen.

 

Transatlantische Beziehungen im Fokus

17.28 Uhr: Mit den transatlantischen Beziehungen befasst sich die Speech von Daniel Andrich, Geschäftsführer von AmCham Germany. „Die Unsicherheit, ob Zölle eingeführt werden, kann für die Unternehmen genauso belastend sein, wie die tatsächliche Einführung von Zöllen“, sagt Andrich. Trotz aller Verunsicherung: „Deutschland ist ein wichtiger Markt für die USA“, beruhigt er. Die US-Wirtschaft vertraue auf die Bedeutung des Standorts Deutschland.

 

Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Hoffmann: "Wir legen Wert darauf, dass CSU und CDU zwei Parteien sind"

17.15 Uhr: Auf die Frage, inwieweit die Union bereit sei, in Zukunft mit der Linkspartei zusammenzuarbeiten, nachdem am Dienstag gemeinsam mit der Linkspartei ein zweiter Urnengang bei der Kanzlerwahl möglich gemacht wurde, stellt Hoffmann klar: Er könne das für die Union ausschließen. "Die Linke ist verfassungsrechtlich genauso gefährlich wie die AfD." Dass es überhaupt einen zweiten Wahlgang brauchte, um Friedrich Merz zum Kanzler machen, bezeichnete Hoffmann als "Leichtfertigkeit mancher Kollegen".

17.08 Uhr: Der mit 100 Prozent der Stimmen zum neuen Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Bundestag gewählte Alexander Hoffmann, ist live zugeschaltet. Inwieweit nun eigentlich zwei oder drei Parteien regieren, will Moderator Ansgar Graw mit Blick auf die neue Koalition aus SPD und der Union aus CSU und CDU wissen. "Wir legen Wert darauf, dass CSU und CDU zwei Parteien sind", stellt Hoffmann klar. "Wir haben eine eigene Handschrift.

 

vbw-Studie enthüllt radikale Verunsicherung

16.52 Uhr: Für Angelique Renkhoff-Mücke, Vizepräsidentin von vbw und vbm, braucht es eine „Wirtschaftsvision“ für Deutschland und Europa. Hier gebe es viel aktuell brachliegendes Potenzial. Aus dieser Stärke heraus könne man der Wirtschaft die nötigen Rahmenbedingungen geben.

16.13 Uhr: Das erste Panel des Tages beginnt. Thema: „Internationale Risiken für deutsche Unternehmen“.

16.03 Uhr: Mögliche Gegenmaßnahmen für die Unternehmen sind die Standort- und Investitionsentscheidungen. Mit Ausnahme des Aufschwungs 1983, damals gab es einen Binnenaufschwung, waren laut Hüther alle anderen Aufschwünge exportgetrieben. Er skizzierte drei Handlungserfordernisse in der Polykrise: Finanzierungsspielräume, Fortschrittserzählung und europäische Souveränität.

15.53 Uhr: Michael Hüther, Direktor und Mitglied des Präsidiums Institut der deutschen Wirtschaft, stellt die vbw-Studie „Internationale Risken für deutsche Unternehmen“ vor. Gemäß Index der politischen Unsicherheit nehmen die Deutschen das Verunsicherungsgefühl ernster als andere. „Wir erleben eine radikale Verunsicherung“, sagt Hüther. Auffällig bei der Risikoeinschätzung der Unternehmen: Die bayerischen Unternehmen fühlen sich etwas sicherer als die in den übrigen Bundesländern.

Bundeswehrprofessor glaubt an Wiedereinführung der Wehrpflicht

15.45 Uhr: Das Problem, das die Koalition laut Masala lösen muss: die Mannstärke der Bundeswehr. „Die Sollstärke ist 240.000 und mit der Freiwilligkeit wird das nicht passieren“, sagt der Verteidigungsexperte. Derzeit gibt es rund 180.000 Soldaten. Man müsse daher eine irgendwie geartete Form der Wehrflicht wieder einführen. Vorbild: das schwedische Modell. In der Anfangszeit müsse man skalieren und auch die Strukturen wieder aufbauen, die man für eine Wehrpflicht braucht. Masala glaubt, dass am Ende der Koalition wieder eine Wehrpflicht kommt – das wäre dann aber zu spät. Wenn die Bundesrepublik das Ziel erreichen wolle, verteidigungs- oder kriegsfähig zu sein, müsse die Regierung das als Aufgabe der gesamten Exekutive verstehen. „Es wird nicht funktionieren, wenn wir das nicht alle als Gesellschaft unterstützen.“ Die Gesellschaft müsse sich gewahr sein, dass Demokratie verteidigt werden muss. Das Kabinett brauche laut Tauber daher auch ein Verteidigungskabinett.

15.37 Uhr: Der Defence Talk zwischen Peter Tauber, Parlamentarischer Staatssekretär a. D. im Bundesverteidigungsministerium, und Carlo Masala, Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr, nimmt das Thema Verteidigung und Sicherheit in den Blick. „Das Auswärtige Amt hat momentan mehr verteidigungspolitische Expertise als die Regierung“, sagt Masala.

 

Festakt: Freiheitspreis der Medien 2025 für Joachim Gauck

15.18 Uhr: Im Gespräch mit SAT.1 newstime-Moderatorin Claudia von Brauchitsch zeigt sich Gauck erschüttert mit Blick auf die Kanzlerwahl vom Vortag. Die neue Regierung schon gleich von Anfang zu blockieren, während es doch darum ginge Handlungsdefizite im Land abzubauen, sei „total unangemessen“ gewesen. Den Abgeordneten, die Merz ihre Stimme im ersten Wahlgang verweigert hatten, warf Gauck „Entfernung von der Wirklichkeit vor“.

15.00 Uhr: „Wir dürfen heute stolz auf dieses Deutschland sein“, sagt Gauck. Doch bei den Menschen sei dieses Gefühl nicht vorhanden: „Mir fehlt die Freude daran, dass dieses Land ein Land des Gelingens ist“, so der ehemalige Bundespräsident. Heutzutage gehöre es sich auch bei den Gebildeten nicht, in Freude auf etwas zu blicken, sondern ein gepflegtes Unbehagen zu besitzen. „Wir haben Werte geschaffen, die es wirklich Wert sind zu verteidigen.“ Gauck appelliert: „Wir Bürgerinnen und Bürger sind dazu da, diese Verantwortung zu leben. Los geht’s!“

14.51 Uhr: Preisträger Gauck selbst sagt in seiner Dankesrede, dass er sich weniger als Apostel sieht als ein Bürger, der seinen Mund aufmacht. „Dankbar bin ich und bewegt auch“. Auch bewegt sei er durch die Begegung mit Dalia Gybauskaitė damals, die Staatsterrorismus erlebt hat. Der Preis würdige ihn für seinen Kampf für die Freiheit und seine tiefe innere Überzeugung, dass wir unser Leben verfehlen, wenn wir die Freiheit nicht nutzen. Doch diese Freiheit ist nicht selbstverständlich. Es gebe laut Gauck auch eine tiefsitzende Furcht vor Eigenständigkeit – dies sei die Furcht vor der Freiheit, obwohl man sich nach der Freiheit sehne. Das begleite uns Menschen. In der Demokratie gebe es jedoch Möglichkeiten für jeden. „Wir haben einen Raum geschaffen für alle“, sagt Gauck. Doch Verantwortung müsse man erst erlernen.

14.49 Uhr: Dalia Gybauskaitė, ehemalige Präsidentin der Republik Litauen, hält die Laudatio. „Sie haben ihn verdient wie kein anderer“, sagt Goetz-Weimer zu Gauck, als sie ihm den Preis überreicht.

14.36 Uhr: Verlegerin Christiane Goetz-Weimer verliest die Jury-Begründung. Freiheit sei das große Lebensthema des ehemaligen Bundespräsidenten. „Joachim Gauck ist ein intellektueller Freiheitskämpfer der Deutschen im 21. Jahrhundert.“ Das mache ihn bis heute zu einer geistigen Leitfigur. „Gauck ist Deutschlands Freiheitsapostel der Gegenwart“, ergänzt sie.

14.27 Uhr: Weniger positiv beurteilt Aigner die gestrige Kanzlerwahl. „Es ist für mich ein trauriges Bekenntnis“, sagt sie zur Abstimmung im Bundestag. Nicht jeder habe den Ernst der Lage erkannt. „Eine Kanzlerwahl ist nicht der richtige Ort, um irgendwelche Denkzettel zu verteilen.“ Zudem müsse man sich fragen, was das für ein Umgang in unserem Land sei. Auch in der Bevölkerung habe nicht jeder den Ernst der jetzigen Situation erkannt. Hass und Spott in den Sozialen Medien teile die Gesellschaft und schaffe ein Klima von Wut, so Aigner. Umso mehr zählen Menschen, die sich für mehr Freiheit einsetzen.

14.24 Uhr: Der feierliche Höhepunkt des ersten Konferenztages folgt nun: die Verleihung des „Freiheitspreises der Medien“ an den ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, hält eine Democracy Speech als Einleitung zur Preisverleihung. Das Thema Freiheit sei Gaucks Leitthema. „Sie bewegen nicht nur etwas zum Guten, sondern Sie bewegen Ihre Zuhörerinnen und Zuhörer zum Guten“, sagt sie zu Gauck.

Die Dankesrede von Joachim Gauck im Video: hier.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder im Eröffnungstalk: "Bleibe mit Klingbeil beim Sie"

14.28 Uhr: Die neue Regierung sieht Söder in Sachen „Mindset“ richtig aufgestellt. Unter anderem werde beim Bürgergeld geschleift. Für ihn sei völlig in Ordnung, dass „der, der nicht arbeiten will, nicht arbeiten muss“. Aber: „Jeder der arbeiten kann und nicht will, kann nicht erwarten, dass der, der arbeiten geht, das Ganze finanziert.“ Es gehe dabei auch besonders um Menschen, die neu ins Land kommen und arbeiten könnten. Söder fügte an: Es könne auch nicht sein, „dass derjenige die gleichen Leistungen bekommt, wie derjenige, der hier lebenslang in die sozialen Kassen eingezahlt hat.

14.23 Uhr: Auf den neuen CSU-Landwirtschaftsminister Alois Rainer freut sich Söder. Das Amt gehe über „vom veganen Özdemir“ zu einem Handwerksmeister, einem Metzgermeister, „endlich mal jemandem, der was geleistet hat“.

14.20 Uhr: Angesprochen auf ein mögliches Verbotsverfahren gegen die AfD, positionierte sich Söder klar: „Eine AfD muss man dadurch stellen, in dem man nicht immer Angst hat und weint, sondern endlich richtige Politik macht in Deutschland.“

14.07 Uhr: Wichtig sei, dass die neue Regierung nun steht, so Söder weiter und fügt erneut augenzwinkernd an: „Mit sehr viel bayerischem Einfluss, das tut Deutschland gut.“ Rückblickend auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit bei den Koalitionsverhandlung glaubt Söder an eine gute inhaltliche Zusammenarbeit von SPD, CDU und CSU in den kommenden Jahren. Eine „zärtliche Männerfreundschaft“, wie er sie zwischen Lars Klingbeil und Friedrich Merz wahrnehme, brauche es dafür aber nicht gleich. Er halte nicht viel davon, direkt am ersten Tag den Eindruck zu erwecken, man sei „Best-Buddys“. Söder will deshalb mit Klingbeil erst einmal „beim Sie“ bleiben. Saskia Esken bezeichnete Söder als „Überbleibsel aus der Groko“.

14.00 Uhr: Eröffnungstalk mit dem bayerischen Ministerpräsidenten und Schirmherrn des Ludwig-Erhard-Gipfels, Markus Söder, der sich freut „wieder hier zu sein, am Tegernsee, im Zentrum von Deutschland“. Und schon gibt es den ersten Applaus. Es ist Heimspiel für den CSU-Politiker, der, nach der chaotischen Kanzlerwahl am gestrigen Dienstag gefragt, weiter witzelt: „Spätabends gabs dann ja doch noch Sauerländer Bier“, so Söder. Ob das dann aber ein harmonischer Start gewesen sei, wisse er nicht, fügt er bezugnehmend auf die Herkunft des Bieres an. Söders Fazit zur Kanzlerwahl von Friedrich Merz: Er habe ein paar mal durchgeschnauft, aber „Ende gut, alles gut“.

 

Eröffnung

13.43 Uhr: „Wir stehen vor Mega-Herausforderungen, auf die wir die richtige Antwort finden müssen“, sagt Hatz. „Nach meiner festen Überzeugung liegt sie in Europa. Und sie lautet: Make Europe great again!“ Das heiße aber nicht Nationalismus, Dexit, Rückkehr zur D-Mark oder AFD. „Mehr Europa im Großen und weniger im Kleinen, das muss jetzt endlich die Devise sein“, fordert Hatz. Europa müsse neu erfunden werden. Unsere Nachbarn und Freunde in der EU erwarten von uns, dass wir wieder eine Führungsrolle in Europa übernehmen, erklärt er. Vor diesem Hintergrund war es „mehr als nur eine Panne“, was sich gestern im Bundestag abgespielt habe. Nach der nun doch geglückten Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler komme es jetzt darauf an, bei den europäischen Partnern zügig Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Regierung herzustellen. „Deutschland muss wieder zum Wirtschaftsmotor der EU werden und darf nicht länger deren ökonomischer Bremsklotz sein.“ Der Koalitionsvertrag von Union und SPD sei dafür nach wie vor eine gute Grundlage. Ein Kurswechsel hin zu mehr Sozialer Marktwirtschaft im Sinne Ludwig Erhards sei daher wünschenswert.

13.35 Uhr: Wolfram Hatz, Präsident von bayme, vbm und vbw, wagt in seiner Begrüßungsrede erst einmal den Blick zurück, zum Gipfel-Namensgeber. Ludwig Erhard sei der Vater der Sozialen Marktwirtschaft, zu der sich die vbw bekenne. Dieser Blick zurück zeige, dass auch heute wegweisende Entscheidungen notwendig seien. „Es gibt an diesem Tag nichts zu beschönigen“, sagt Hatz. Die alte Weltordnung ist im Schwinden begriffen und die demokratische Ordnung zeigt deutlich ihre Schwächen. In jüngster Zeit sind alte Gewissheiten ins Wanken geraten – mit schwerwiegenden Folgen für die deutsche und bayerische Wirtschaft. Nichts scheint im Augenblick noch sicher. „Deshalb haben wir es aktuell mit einer neuen Weltunordnung zu tun.“ Kein Zweifel: Die internationalen Risiken steigen weiter an. Der grassierende Protektionismus in der Welt stellt laut Hatz unser exportorientiertes Geschäftsmodell auf die Probe. „Wir müssen uns auch in technologischer Hinsicht wieder mehr anstrengen, wenn wir unsere wirtschaftliche Spitzenposition in der Welt bewahren wollen.“

13.30 Uhr: An der Ampel-Regierung lässt Goetz-Weimer rückblickend kein gutes Haar. Diese sei „die schwächste Regierung der Geschichte“ gewesen und „zum Glück vorzeitig aufgelöst“ worden. Nun regiert schwarz-rot. Auf dem Gipfel wird unter anderem die neue CDU-Wirtschaftsministerin Katharina Reiche erwartet. Wie viele Entscheider der neuen Regierung gehört Reiche zu den Stammgästen auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel. "Vieles von dem, was sie sich jetzt in Berlin vornehmen, ist hier am Tegernsee erdacht worden", so Goetz-Weimer. In den vergangenen Jahren hatten auch der neue Bundeskanzler Friedrich Merz sowie Vize-Kanzler und Finanzminister Lars Klingbeil an dem Event im Süden Bayerns teilgenommen.

13.25 Uhr: Gründe für Optimismus gibt es genug. „Der Dax ist zwischen dem vergangenen und diesem Ludwig-Erhard-Gipfel um 20 Prozent gestiegen“, sagt Goetz-Weimer. Der technologische Fortschritt schreitet voran. „In wenigen Jahren werden wir bei KI über einen Billionen-Markt reden.“ Die Energiepreise würden sinken und Deutschland sei wieder "Europameister im Erfinden“. Weltweit stehe nur die USA vor der Bundesrepublik. Das zeige, dass „unsere Wirtschafts- und Forschungslandschaft immer noch enorm innovativ ist“.

13.17 Uhr: Ins Machen kommen, Optimismus eine Chance geben, das steht auch auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel im Fokus.  „Dieser Gipfel soll, wenn es gut geht, zum kongressgewordenen Antidepressivum werden“, gibt Goetz-Weimer auf der Bühne von Gut Kaltenbrunn die Richtung für die kommenden Konferenz-Tage am Tegernsee vor. „Durch den grauen Himmel auf den blauen Himmel vorschauen“, wünscht sich die Verlegerin der WEIMER MEDIA GROUP Fortschrittslust als Grundgedanken.

13.06 Uhr: Zum Auftakt gleich die Live-Schalte nach Berlin. „Wie ist die Stimmung in Berlin nach dem großen Knall gestern?“, fragt Goetz-Weimer Bundestagspräsidentin Julia Klöckner im Hinblick auf den notwendigen zweiten Urnengang bei der Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler. Sie sei zunächst froh, dass man ein „eigenes Konklave“ habe verhindern können, gibt sich Klöckner unbeschwert. „Jetzt müssen wir ins Machen kommen“, so die CDU-Politikerin.  

13.02 Uhr: Nach einem Film-Intro begrüßt Christiane Goetz-Weimer, Verlegerin der WEIMER MEDIA GROUP, die Gäste mit ihrer Eröffnungsspeech "Kommt nun das neue Wirtschaftswunder?".

13.00 Uhr: Der Gipfel beginnt. Thema des ersten Tages: Neue Weltwirtschaftsordnung. Co-Veranstalter des ersten Tages ist bayme vbm vbw - Die bayerische Wirtschaft.

11.33 Uhr: Die ersten Teilnehmer treffen auf Gut Kaltenbrunn ein. Der Tegernsee empfängt sie mit kühlem, bewölkten Wetter bei 9 Grad. Vor wenigen Minuten hat auch die Masterclass "Wissenschaftlicher Frühschoppen" des Roman Herzog Instituts (RHI) begonnen. Die Konferenz auf der Hauptbühne startet um 13 Uhr.

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