Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Rohstoffe > Gastbeitrag

Edelsteine als Anlagechance? Das gibt es zu beachten

Auf der Suche nach Sachwerten, die auch langfristig ihren Wert behalten, entdecken immer mehr Investoren die Vorzüge von Farbedelsteinen.

Was für die Herausforderer von Gold und Immobilien spricht und wie der Einstieg in den Markt gelingt, beschreibt Gastautor Chris Pampel, Inhaber vom Deutschen Edelstein Kontor.

Seit Jahrhunderten investieren vermögende Familien und Adelshäuser vornehmlich in Grundstücke, Gold und Farbedelsteine, um ihr Vermögen langfristig und über wirtschaftliche und politische Krisen hinweg zu schützen. Während Gold sowie Grundstücke und Immobilien auch bei privaten Investoren längst zum gut strukturierten und risikominimierten Depot dazugehören, fehlen Farbedelsteine noch in vielen Depots. Insbesondere für die vermögende Mittelschicht bleiben sie ein „Geheimtipp“, was angesichts ihrer positiven Eigenschaften überrascht.

Die Preisentwicklung variiert je nach Art und Qualität der Farbedelsteine. Historisch betrachtet weisen Investment-Edelsteine jedoch eine jährliche Wertsteigerung zwischen vier und sieben Prozent auf. Daher gilt es, Farbedelsteine als langfristiges Investment einzustufen.
Für den Kauf von Farbedelsteinen nicht nur als Schmuck, sondern gerade auch als Wertanlage sprechen zahlreiche Gründe:

1. Exklusivität des Rubins, Saphirs und Smaragds

Im Schnitt werden weltweit neun bis zehn Tonnen Diamanten gefördert. Bei den „Big Three“, also den drei Farbedelsteinen Rubin, Saphir und Smaragd, lag die weltweite Fördermenge in Summe bei gerade einmal 600 Kilogramm. Und davon verfügen nur zwei bis drei Prozent über Investmentqualität – also rund 18 Kilogramm.

2. Hohe Nachfrage lässt Preise für Farbedelsteine steigen

Da die Fördergebiete zunehmend erschöpft werden, nimmt die Nachfrage nach Farbedelsteinen in Investmentqualität vor allem in der gehobenen Mittelschicht immer mehr zu. Wie auf jedem Markt, so gilt auch für den Markt der Farbedelsteine: Je größer die Nachfrage, desto höher der Preis.

3. Farbedelsteine, ein weltweit gehandelter Markt

Begehrte Farbedelsteine wie die „Big Three“ werden weltweit nachgefragt und entsprechend auch weltweit gehandelt. Wichtig ist, dass man für den Verkauf ähnlich wie bei Immobilien einen Zeitraum zwischen 3 und 12 Monaten einplant, da das erste Angebot nicht immer das Beste ist.

4. Schutz vor Inflation: Stabile Wertsteigerung von vier bis sieben Prozent

Mit einer jährlichen Wertsteigerung zwischen vier und sieben Prozent im Schnitt der vergangenen zehn Jahre bieten Farbedelsteine in Investmentqualität einen hervorragenden Schutz von Vermögen vor Inflation.

5. In jeder Lebenslage mobil

Farbedelsteine ermöglichen die Konzentration von großem Vermögen auf engstem Raum, wodurch die Werte in wirklich jeder Lebenslage mobil bleiben.

6. Kaum staatliches Interesse

Historisch gesehen zielen Staaten bei der Besteuerung zur Kapitalbeschaffung für staatliche Aufgaben oder Defizitdeckung vorrangig auf registrierte Vermögenswerte wie Bankguthaben, Wertpapiere, Immobilien und Gold ab.

7. Der Zukunftsbonus

Wenn ein begehrtes Abbaugebiet versiegt, steigt der Wert der dort bis dahin gewonnenen Farbedelsteine oft um ein Vielfaches. Berühmte Beispiele sind die Burma-Rubine und die Saphire der Kaschmir-Region. Da dieses Szenario bei vielen Minen in den nächsten Jahren Realität werden könnte, ist es ratsam so früh wie möglich in diese hochwertigen Farbedelsteine zu investieren.

Das sollten Anleger berücksichtigen

Trotz all dieser Vorteile ist der Investmentkauf von Farbedelsteinen nicht für jeden Privatanleger und jede Privatanlegerin sinnvoll. Das Investment muss zur persönlichen Situation passen und sich vor allem in die vorhandene Vermögensstruktur einfügen. Aus diesem Grund sollten Interessenten unbedingt folgende Punkte beachten:

1. Investment-Farbedelsteine sind immer als Ergänzung zu einem bereits gut strukturierten Vermögensportfolio zu sehen. Eine Investition macht also nur Sinn, wenn bereits ausreichend Vermögen in andere Anlageklassen investiert wurde. Hierbei spielen Wertpapiere und auch Edelmetalle, allen voran Gold, eine wichtige Rolle, da diese Assets schneller liquidierbar sind, sollte irgendwann ein finanzieller Engpass entstehen. Wenn hier alles passt, empfiehlt sich eine Investment-Farbedelstein Beimischung von maximal zehn Prozent des Gesamtvermögens, da Klumpenrisiken unbedingt vermieden werden sollten.

2. Investment-Farbedelsteine zählen damit immer zum langfristigen Teil des Vermögens, was bedeutet, dass hier ausschließlich Vermögen investiert werden sollte, welches mindestens über einen Zeitraum von zehn Jahren nicht benötigt wird.

3. Im Idealfall werden Investment-Farbedelsteine erst nach zehn Jahren verkauft oder über mehrere Jahrzehnte gehalten und weitergegeben.

Welche Farbedelsteine gibt es, und wie steht es um deren Investment-Qualität?
Die Qualität eines Farbedelsteins wird, ähnlich wie bei Diamanten, nach den 4C´s bewertet: Farbe (Color), Schliff (Cut), Reinheit (Clarity) und Gewicht (Carat). Für die Investmentqualität und den Wert ist entscheidend, dass der Stein abgesehen von Schliff und Politur unbehandelt bleibt.

Im Fokus des Interesses stehen die „Big Three“. Allen voran der Rubin: Als Rubin wird die rote Varietät des Minerals Korund bezeichnet. Rubine sind die weltweit begehrtesten Farbedelsteine und kommen nur in sehr wenigen Abbaugebieten in Investmentqualität vor. Die begehrtesten und teuersten Rubine kommen aus Burma, allerdings werden hier seit Anfang der 2000er nur noch extrem selten Steine in Investment-Qualität gefunden, weshalb sich die Preise für diese Steine bis heute verachtfacht haben. Auch in Sri Lanka, Madagaskar und Tansania werden vereinzelt Rubine in Investmentqualität gefunden, das wichtigste noch fördernde Abbaugebiet für Rubine ist Mosambik.

Mosambik beliefert mittlerweile über 80% des Weltmarkts und ist spätestens seit der Versteigerung des Estrela de Fura im Juni 2023 für die Weltrekord-Summe von 34,8 Millionen US-Dollar jedem Edelsteinfan als Herkunftsland herausragender Qualitäten ein Begriff. Investment-Rubine mit einem Mindestgewicht von 1 Karat sind aktuell ab 18.000,-€ erhältlich.

Der Saphir ist der zweite der „Big Three“. Während die roten Varietäten des Korunds als Rubin bezeichnet werden, verwendet man für alle anderen Varietäten den Begriff Saphir. Der blaue Saphir ist der begehrteste Farbedelstein im europäischen Raum, während gelbe Saphire vor allem im asiatischen Raum beliebt sind. Die teuersten blauen Saphire stammen aus der Kaschmir Region und haben den Farbterminus „Kornblumenblau“ geprägt. Besonders in Sri Lanka und Madagaskar findet man sehr schöne Saphire in Investment-Qualität. Investment-Saphire mit dem Mindestgewicht von 2 Karat sind ab 12.000,-€ erhältlich.

Dritter im Bunde ist der Smaragd: Der grüne Smaragd gehört zur Familie der Berylle und ist der begehrteste Farbedelstein im asiatischen Raum. Smaragde sind deutlich weicher als Saphire und Rubine, weshalb nicht alle Schliffarten für sie infrage kommen. Die Weichheit ist auch der Grund dafür, dass Smaragd üblicherweise geölt werden, um sie besser schleifen zu können. Leichte Rückstände von Öl fallen deshalb bei Smaragden nicht werkmindernd aus. Auch Einschlüsse sind beim Smaragd üblich. Die sogenannten Jardins (Gärten) sind Hinweise auf die Natürlichkeit und wirken sich nicht wertmindernd aus, solange sie nicht störend sind. Speziell Kolumbien ist hier unter Experten ein sehr begehrtes Herkunftsland von tollen Qualitäten. In Investmentqualität erhält man Smaragde mit 1,5 Karat, dem Mindestgewicht für Investment-Smaragde, ab 12.000,-€.

Fazit: Insgesamt bieten Investment-Farbedelsteine als Anlagechance eine faszinierende Möglichkeit, das Portfolio zu diversifizieren und Vermögen langfristig zu schützen. Durch sorgfältige Auswahl, Expertenberatung und eine langfristige Anlagestrategie können Investoren von ihren Vorteilen langfristig profitieren.

Ähnliche Artikel