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Tops und Flops >

Kalenderwoche 11 mit Zalando, Oracle und Tesla

Der Online-Modehändler Zalando wird wieder zuversichtlicher. Das schürt die Kauflaune der Anleger. Ebenfalls gefragt: Oracle. Hier gab es neue Kursrekorde. Erneut unter Druck stand dagegen die Aktie von Tesla.

+++ Tops +++

Zalando: Shopping-Fieber zurück?

Die Aktie des Online-Modehändlers Zalando (WKN: ZAL111) war in der vergangenen Woche der größte Gewinner im DAX. Das Unternehmen hatte am Mittwoch bei der Vorlage der Bilanz für das Geschäftsjahr 2023 zuversichtlich in die Zukunft geblickt. Die eingetrübte Kauflaune der Verbraucher in Europa, die das Geschäft 2023 belastet hatte, dürfte sich laut Vorstand zwar auch noch im Jahr 2024 bemerkbar machen. Danach soll es aber wieder aufwärtsgehen: Umsatz und Margen sollen kräftiger zulegen. Die Börse hörte das gerne, wie die positive Kursreaktion nahelegt. Ob die Kauflaune der Anleger allerdings nachhaltig zurückgekehrt ist, bleibt offen. Immerhin setzte die Aktie mit dem jüngsten Anstieg ihren kurzfristigen Aufwärtstrend fort, der sich seit dem Allzeittief von Mitte Januar dieses Jahres bei 15,95 Euro gebildet hat. Nun rückt die Widerstandszone im Bereich von rund 23 bis 24,80 Euro in den Fokus. Sollte diese nachhaltig überwunden werden, wäre aus heutiger Sicht eine Bodenbildung abgeschlossen.

Zalando

Oracle: neues Allzeithoch nach Zahlen

Die Oracle-Aktie (WKN: 871460) erreichte im Juni 2023 mit 127,54 US-Dollar ihr bisheriges Allzeithoch. Es folgte eine Korrekturphase, die im Dezember ihren Tiefpunkt bei knapp unter 100 US-Dollar markierte. Von dort aus startete eine Erholungsbewegung, die Anfang Februar dieses Jahres in eine erneute Korrektur mündete. In der vergangenen Woche kam es nun zu einem kräftigen Kurssprung, bei dem auch der bisherige Höchststand übertroffen wurde. Der aktuelle Rekord liegt nun bei 129,37 US-Dollar. Oracle, der Spezialist für Cloud-basierte Unternehmenssoftware, Datenbanken und Cloud-Infrastrukturen, hatte am Montag nach Börsenschluss Geschäftszahlen und einen Ausblick vorgelegt, die offenbar überzeugten. Oracle gab unter anderem bekannt, eine Reihe von bedeutsamen Cloud-Verträgen erhalten zu haben, die von der Nachfrage nach künstlicher Intelligenz angetrieben werden. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Auswirkungen des aktuellen KI-Booms größer sind als bisher von den Anlegern erwartet.

Oracle

Alphabet mit relativer Stärke

Die Alphabet-Aktien (WKN: A14Y6F, A14Y6H) hatten seit ihren Zwischenhochs Ende Januar dieses Jahres kräftig korrigiert und bis Anfang März mehr als 15 % verloren. Seit dem bisherigen Korrekturtief setzte eine Erholung ein, die sich in der vergangenen Woche dynamisch fortsetzte. Damit war die Google-Mutter der stärkste Wert unter den US-Schwergewichten. Neue Unternehmensnachrichten gab es nicht. Die relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt sowie die dynamische Gegenbewegung, mit der der kurzfristige Abwärtstrend gebrochen wurde, sind ein kleines technisches Achtungszeichen? Geht da noch mehr? Vielleicht, weil Alphabet im Vergleich zu den anderen Werten aus der Gruppe der „glorreichen Sieben“ (NVIDIA, Microsoft, Amazon, Apple, Meta und Tesla) eine niedrigere Bewertung aufweist?

 

Alphabet

+++ Flops +++

Tesla übernimmt die rote Laterne

Die Aktie des amerikanischen Elektroautobauers (WKN: A1CX3T) war in der vergangenen Woche zwar nicht der größte Verlierer im S&P 500, gab aber erneut stärker nach. Mit einem Minus von mehr als 34 % im bisherigen Jahresverlauf ist die Aktie nun das Schlusslicht im US-Leitindex. Von Tesla selbst gab es keine neuen Nachrichten. Ein möglicher Belastungsfaktor sind jedoch die Gesetzespläne in den USA, die Plattform TikTok in den Vereinigten Staaten zu verbieten. Das US-Repräsentantenhaus hat am Mittwoch einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der das chinesische Unternehmen ByteDance (BDNCE) zwingen würde, sein US-Geschäft mit der Kurzvideo-Plattform zu verkaufen oder ein landesweites Verbot der von mehr als 150 Millionen Amerikanern genutzten App zu verhängen. Ob der Entwurf zur Abstimmung kommt und tatsächlich Gesetz wird, ist offen. In jedem Fall verschlechtert er aber die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China und birgt das Potenzial für chinesische Vergeltungsmaßnahmen, die auch Unternehmen wie Tesla treffen könnten. Aus charttechnischer Sicht hat der Tesla-Kurs nun die Unterseite des Trendkanals, der sich seit Juli letzten Jahres gebildet hat, erreicht und verletzt. Kommt es zu einem nachhaltigen Bruch?

Tesla

VARTA mit neuem Allzeittief

Der SDAX-Wert VARTA (WKN: A0TGJ5) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern innerhalb der DAX-Indizes-Familie. Aus charttechnischer Sicht setzte er seinen übergeordneten Abwärtstrend fort und fiel dabei auch unter das bisherige Allzeittief von Juni 2023 bei 13,83 Euro. Für Unsicherheit sorgten weiterhin die Folgen eines Cyber-Angriffs. Das Unternehmen hatte am 13. Februar einen Hackerangriff auf seine IT-Systeme bekannt gegeben, in dessen Folge die IT-Systeme und die Produktion heruntergefahren werden mussten. Inzwischen sind nach Angaben des Unternehmens zwar große Teile der Produktion wieder angelaufen und auch der Zugriff auf die IT-Systeme ist teilweise wieder möglich. Dennoch ist der Batteriehersteller weiterhin mit den Folgen des Cyber-Angriffs beschäftigt. Wie er nun mitteilte, verzögert sich beispielsweise die Fertigstellung und Prüfung der Finanzberichte für das Jahr 2023. Diese sollten eigentlich am 28. März vorgelegt werden. Nun wurde ein unbestimmter Termin nach dem 30. April genannt.

VARTA

Dollar Tree enttäuscht mit Zahlen und Ausblick

Die Aktie des US-Einzelhändlers (WKN: A0NFQC) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten im NASDAQ-100 und im S&P 500. Besonders deutlich gab der Kurs am Mittwoch nach der Veröffentlichung der Zahlen für das Schlussquartal und das Gesamtjahr 2023/24 (bis Ende Januar) nach. Zum einen lagen die vorgelegten Ergebnisse unter den durchschnittlichen Markterwartungen. Zum anderen enttäuschte der Ausblick und der Markt scheint sich Sorgen zu machen, dass ein schwieriges Konsumumfeld oder eine Rezession in den USA das Geschäft beeinträchtigen könnten. Selbst wenn Dollar Tree im Niedrigpreissegment tätig ist und damit auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine Anlaufstelle für Verbraucher ist, die Geld sparen wollen. Die nun bekannt gewordenen Pläne, im ersten Halbjahr rund 600 Filialen und in den nächsten Jahren weitere 400 Filialen zu schließen, könnten die Sorgen noch verstärkt haben. Das Vorhaben kostet zudem Geld. Die Portfoliobereinigung ist mit 594,4 Mio. US-Dollar veranschlagt. Hinzu kommen Abschreibungen auf Firmenwerte und andere immaterielle Vermögenswerte von insgesamt ca. 2,02 Mrd. US-Dollar.

Dollar Tree

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