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Kalenderwoche 11 mit Rheinmetall, Intel und Henkel

Die europäischen Rüstungsaktien sind nach wie vor gefragt, wie etwa der DAX-Wert Rheinmetall, der seine Rallye mit neuen Rekorden fortsetzte. Bei Intel sorgte ein neuer Chef für eine Kursexplosion. Abwärts ging es dagegen für Henk

+++ Tops +++

Rheinmetall: Boom bei Geschäft und Aktie

Deutschlands größter Rüstungskonzern (ISIN: DE0007030009) hat in der vergangenen Woche seinen Geschäftsbericht 2024 vorgelegt. Wie erwartet verzeichnete er Bombengeschäfte mit kräftig steigenden Umsätzen und Gewinnen. Diese Entwicklung soll sich in den kommenden Jahren fortsetzen. „Eine Epoche der Aufrüstung in Europa hat begonnen, die uns allen viel abverlangen wird“, betonte Konzernchef Armin Papperger und führte aus: „Sie bietet uns bei Rheinmetall in den kommenden Jahren aber auch Wachstumsperspektiven, wie wir sie noch nie erlebt haben.“ Kurzum: Angesichts europaweit steigender Verteidigungsetats rechnet der Vorstand auch in den nächsten Jahren mit guten Geschäften. Auch 2025 sollen die Kassen ordentlich klingeln, wenngleich das Unternehmen geringere Steigerungsraten als im Vorjahr in Aussicht stellte. 2024 war der Umsatz um 36 % auf den Rekordwert von 9,75 Mrd. Euro gestiegen. Das operative Ergebnis legte sogar um 61 % auf 1,48 Mrd. Euro zu. Dies entspricht einer Marge von 15,2 %. Für 2025 erwartet Rheinmetall ein Umsatzwachstum von 25 bis 30 %. Die operative Marge soll sich auf rund 15,5 % verbessern, woraus sich ein absoluter Wert für das operative Ergebnis von rund 1,89 bis 1,96 Mrd. Euro ableiten lässt. Dies entspräche einer Steigerung von rund 28 bis 32 %. An der Börse wurden die Zahlen und der Ausblick erneut glänzend aufgenommen. Die Aktie verzeichnete einen weiteren kräftigen Kursschub und setzte damit ihren Aufwärtstrend mit neuen Höchstständen fort. Anzumerken ist erneut, dass die charttechnische Kurve derzeit immer steiler wird, was früher oder später zu Korrekturen/Konsolidierungen führen dürfte.

Rheinmetall

Intel mit neuem Chef – Börse feiert

Die Intel-Aktie (ISIN: US4581401001) konnte sich in der vergangenen Woche dem schwachen US-Börsenumfeld widersetzen und gehörte zu den größten Gewinnern im S&P 500 und NASDAQ-100. Für Rückenwind sorgte am Mittwoch die Meldung, dass der angeschlagene Halbleiterriese den ehemaligen CEO (bis 2021) von Cadence Design Systems (ISIN: US1273871087), Lip-Bu Tan, als neuen Konzernchef verpflichtet hat. Dieser kann bei seinem früheren Arbeitgeber eine Erfolgsbilanz bei der Schaffung von Shareholder Value vorweisen. In der positiven Kursreaktion der Intel-Aktie dürfte daher auch die Hoffnung der Börse zum Ausdruck kommen, dass der neue Konzernchef die strategischen Weichen stellt, um Intel wieder auf einen nachhaltig profitablen Wachstumskurs zu bringen. Die nächsten Wochen und Monate versprechen daher spannend zu werden, ob der Chiphersteller an seiner bisherigen Strategie festhält und weiterhin auf den Aufbau eines eigenen Auftragsfertigungsgeschäfts setzt und wie dieses Vorhaben nun vielleicht angegangen wird oder ob es zu einem deutlichen Kurswechsel kommt.

Intel

Cadence Design Systems

Mutares: österreichische Tochter als Kursmotor

Der SDAX-Wert Mutares (ISIN: DE000A2NB650) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern am deutschen Aktienmarkt. Von der Private-Equity-Holding selbst gab es keine Neuigkeiten. Für Rückenwind sorgte jedoch der starke Kursanstieg der österreichischen Tochter Steyr Motors (ISIN: AT0000A3FW25), an der Mutares 70,9 % hält. Steyr Motors hatte einen langfristigen Rahmenvertrag mit einem brasilianischen Kunden abgeschlossen. Der Aktienkurs setzte damit den steilen Anstieg seit Februar dieses Jahres fort. Steyr Motors entwickelt und produziert spezielle Hochleistungsmotoren, die vor allem in militärischen Spezialfahrzeugen, Booten sowie als Hilfsaggregate für Kampfpanzer und Lokomotiven zum Einsatz kommen. Damit gehört die Aktie zu den derzeit boomenden Rüstungswerten, was auch der Mutares-Aktie Rückenwind verleiht. Das deutsche Unternehmen hat sich auf Firmen in Umbruchsituationen spezialisiert, die ein deutliches operatives Verbesserungspotenzial aufweisen und nach Stabilisierung und Neupositionierung wieder veräußert werden. Bei Steyr Motors ist ein solcher Turnaround nach der Übernahme gelungen und Mutares hat das Unternehmen im Oktober 2024 in Frankfurt an die Börse gebracht.

Mutares

Steyr Motors

+++ Flops +++

Henkel erwartet schwachen Jahresstart

Die Aktie des Konsumgüterherstellers war in der vergangenen Woche der schwächste Wert im DAX. Zwar startete die Aktie mit einem neuen Mehrjahreshoch in die Woche und setzte damit den Aufwärtstrend seit Ende Februar fort. Am Dienstag kam es jedoch zu einem stärkeren Kursrückgang, der sich im weiteren Wochenverlauf fortsetzte. Henkel (ISIN: DE0006048432) hatte seine Geschäftszahlen für das Jahr 2024 vorgelegt und von sehr guten Ergebnissen gesprochen, die die erfolgreiche Umsetzung der ganzheitlichen Wachstumsagenda belegen würden. Auch für das laufende Geschäftsjahr werden Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis erwartet. Allerdings rechnet das Unternehmen angesichts des schwierigen Branchenumfelds und der gedämpften Konsumentenstimmung mit einem verhaltenen Start. Im Jahresverlauf soll die Dynamik dann wieder zunehmen. Die Börse hat offenbar Zweifel, wie die negative Kursreaktion zeigt. Auch die höhere Dividende und die Ankündigung eines neuen Aktienrückkaufprogramms in Höhe von bis zu 1 Mrd. Euro konnten den Kursrückgang nicht verhindern. Dieser belastet nun auch das charttechnische Bild. Der Kurs ist unter das Zwischentief von November 2024 gefallen und hat damit den Aufwärtstrend seit April 2022 zunächst gebrochen.

Henkel

Apple mit kurzfristigem Abwärtstrend

Während die deutschen Indizes in der vergangenen Woche vergleichsweise moderate Verluste hinnehmen mussten, verzeichneten die großen US-Börsenbarometer deutlichere Abschläge. Prominentes Beispiel ist der NASDAQ-100 mit einem Minus von fast 5 %. Der Abwärtsdruck auf die Indizes wurde auch durch die zum Teil deutlichen Verluste der Schwergewichte ausgelöst. Aus dieser Gruppe musste Apple (ISIN: US0378331005) diesmal die größten Verluste hinnehmen. Die Aktie rutschte unter das Zwischentief vom Januar dieses Jahres, bildete damit ein neues tieferes Tief aus und befindet sich nun in einem kurzfristigen Abwärtstrend seit dem Allzeithoch vom Dezember 2024 bei 260,10 US-Dollar. Von Unternehmensseite gab es keine Neuigkeiten, dafür meldeten sich einige Analysten zu Wort. So senkte Morgan Stanley seine Gewinnschätzung je Aktie und die Prognose für die iPhone-Lieferungen und begründete dies mit dem Gegenwind durch Zölle und der Verzögerung des Siri-Updates.

Apple

grenke rechnet mit mehr Firmenpleiten – Kurseinbruch

Der Leasingspezialist grenke (ISIN: DE000A161N30) hat in der vergangenen Woche seinen Geschäftsbericht 2024 vorgelegt und ein Rekordneugeschäft verzeichnet. Dem steht allerdings eine gestiegene Risikovorsorge gegenüber. Dazu hieß es: „Wir müssen davon ausgehen, dass wir vor allem im ersten Halbjahr 2025 den Anstieg der Unternehmensinsolvenzen spüren werden.“ Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand aber mit einem Gewinnwachstum, da sich das starke Neugeschäft auszuzahlen beginne. Applaus an der Börse blieb trotzdem aus. Stattdessen kam es zu einem kräftigen Kursrutsch, der die Erholung von über 20 % seit dem markanten Tief im Dezember 2024 auf einen Schlag zunichtemachte. Aus charttechnischer Sicht wurde damit der übergeordnete Abwärtstrend bestätigt. Grenke versteht sich als Finanzierungspartner für mittelständische Unternehmen, die alles aus einer Hand erhalten: vom flexiblen Small-Ticket-Leasing über bedarfsgerechte Bankprodukte bis hin zum praktischen Factoring. Das Unternehmen ist in über 30 Ländern aktiv.

grenke

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