Kalenderwoche 22 mit HP, VERBIO und Salesforce

Das weltweite PC-Geschäft hat zuletzt wieder angezogen. Dies scheint an der Börse neue Fantasie beim Computerhersteller HP ausgelöst zu haben. Salesforce hingegen wird nach Quartalszahlen abgestraft.
Tops
HP: PC-Segment mit neuem Zyklus?
Desktops und Notebooks für Unternehmen und Privatkunden, Workstations, Drucker, POS-Systeme für den Einzelhandel sowie weitere Hard- und Software umreißen grob die Produktpalette von HP. Das Unternehmen ist der Rechtsnachfolger des Computerherstellers Hewlett-Packard, der 2015 seine IT-Dienstleistungen für Geschäftskunden in Hewlett Packard Enterprise (WKN: A140KD) ausgegliedert hat. In der vergangenen Woche legte HP Quartalszahlen vor, die zu einer sehr positiven Kursreaktion führten. Der S&P-500-Wert war damit in der vergangenen Woche der größte Gewinner im US-Leitindex. Kaufanreize lieferte wohl vor allem die Entwicklung im PC-Segment. Hier scheint ein neuer Erneuerungszyklus begonnen zu haben. Nach einer größeren Bestandsbereinigung wuchs der weltweite PC-Markt im ersten Quartal 2024 laut dem Forschungsunternehmen Counterpoint im Jahresvergleich um 3 % und verzeichnete damit nach acht Quartalen mit Rückgängen in Folge wieder ein Wachstum. Auch HP verzeichnete im Berichtszeitraum ein Umsatzplus im PC-Segment. Der Vorstand unterstrich zudem seine Zuversicht, in diesem Bereich auch künftig gute Geschäfte zu machen. Er setzt auf eine steigende Nachfrage nach PCs für KI-Anwendungen. HP ist mit einem Anteil von 21 % am weltweiten PC-Markt der zweitgrößte Hersteller nach Lenovo (24 %).
Hewlett Packard Enterprise-Aktie
VERBIO: Maihoch im Visier
Die VERBIO-Aktie (WKN: A0JL9W) hat seit dem Tief im März dieses Jahres bei 16,50 Euro einen kurzfristigen Aufwärtstrend ausgebildet. Damit wurde der übergeordnete Abwärtstrend seit dem Hoch von November 2022 gebrochen. In der vergangenen Woche gehörte der SDAX- und TecDAX-Wert zu den größten Gewinnern in der DAX-Indizes-Familie, ohne dass es dazu Unternehmensnachrichten gab. Aus charttechnischer Sicht ergibt sich eine interessante Konstellation. So hat die Aktie das Zwischenhoch von Mitte Mai dieses Jahres bei 23,36 Euro fast wieder erreicht. Ein Ausbruch darüber würde den eingangs erwähnten Aufwärtstrend bestätigen. VERBIO zählt sich zu den führenden konzernunabhängigen Biokraftstoffherstellern in Europa. Das Unternehmen produziert Biodiesel, Bioethanol und Biomethan im industriellen Maßstab. Darüber hinaus umfasst die Produktpalette Produkte, die als Koppel- oder Nebenprodukte bei der Kraftstoffherstellung anfallen. Aufgrund der niedrigen Verkaufspreise muss das Unternehmen jedoch seit einiger Zeit mit geringen Margen auskommen. Dies hatte auch im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2023/24 (bis Ende Juni) die Gewinne belastet. Für das 4. Quartal stellte VERBIO jedoch eine deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorquartal in Aussicht.
Verbio-Aktie
Best Buy: Profitabilität besser als erwartet
Die Aktie des US-Elektronikhändlers Best Buy (WKN: 873629) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im S&P 500. Vor allem am Donnerstag nach der Vorlage der Quartalszahlen verzeichnete sie einen kräftigen Kurssprung, obwohl das Unternehmen gemischte Ergebnisse für den Berichtszeitraum und auch durchwachsene kurzfristige Prognosen vorgelegt hatte. Vielleicht überzeugte die besser als erwartete Profitabilität im zurückliegenden Quartal, die Firmenchef Corie Barry besonders hervorhob. Er betonte auch die Fortschritte bei der Umsetzung der Prioritäten für das laufende Geschäftsjahr. Dazu zählen unter anderem die Verbreiterung der zahlenden Mitgliederbasis und die Umsetzung verschiedener Restrukturierungsmaßnahmen. Aus charttechnischer Sicht stellt sich nun der Bereich von etwa 83 bis 86 US-Dollar als potenzielle Widerstandszone in den Weg.
Best Buy-Aktie
Flops
Salesforce: Kurssturz nach Zahlen
Software für das Kundenbeziehungsmanagement (CRM) ist das Kerngeschäft des US-Unternehmens, zu dem auch der Büro-Kommunikationsdienst Slack gehört. Am vergangenen Mittwoch nach Börsenschluss legte Salesforce die Ergebnisse für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2024/25 (bis Ende Januar) vor. Die Zahlen und der Ausblick scheinen nicht überzeugt zu haben, wie die sehr negative Kursreaktion am Donnerstag vermuten lässt. Die Aktie (WKN: A0B87V) brach zwischenzeitlich um fast 22 % ein und beendete den Handel mit einem Minus von 19,7 %. Damit hat der Kursverlauf eine deutliche Delle erhalten und das Chartbild ist stark angeschlagen. Dennoch scheint nach der zuletzt hohen Abwärtsdynamik eine technische Gegenbewegung im Bereich des Möglichen. Mit Blick auf die vorgelegten Ergebnisse bemängelten Analysten unter anderem den schwachen Auftragseingang im Berichtszeitraum, der das aktuell schwierige makroökonomische Umfeld verdeutliche, das durch die gedämpfte Investitionsbereitschaft der Kunden eine Herausforderung darstelle. Dies dämpft die Wachstumserwartungen. Unter der negativen Kursreaktion des US-Konzerns scheint auch die Aktie des deutschen Konkurrenten SAP (WKN: 716460) gelitten zu haben. Sie war in der vergangenen Woche der größte Verlierer im DAX.
Salesforce-Aktie
MongoDB: enttäuschender Ausblick
Der auf die Entwicklung von Datenbanken spezialisierte US-Softwareanbieter hat vergangene Woche seine Ergebnisse für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2024/25 (bis Ende Januar) vorgelegt. Umsatz und Gewinn übertrafen die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Der Ausblick enttäuschte jedoch. MongoDB verzeichnete im Berichtszeitraum ein verlangsamtes Wachstum bei der Gewinnung von Neuaufträgen, was sich laut Vorstand auf den Rest des Geschäftsjahres auswirken wird. An der Börse folgte eine negative Kursreaktion und die Aktie gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern im NASDAQ-100. Sie fiel unter das Zwischentief vom April bei 321,77 US-Dollar und bestätigte damit zum einen den Abwärtstrend, der sich seit dem Zwischenhoch vom Februar bei 509,62 US-Dollar gebildet hatte. Zum anderen durchbrach der Kurs die Unterstützungszone im Bereich von rund 322 US-Dollar. Das charttechnische Bild könnte daher für weitere Kursverluste sprechen.
MongoDB-Aktie
SÜSS MicroTec mit Korrektur
Der SDAX- und TecDAX-Wert SÜSS MicroTec (WKN: A1K023) gehört im bisherigen Jahresverlauf 2024 zu den Top-Performern am deutschen Aktienmarkt. Nachdem die Aktie in der Vorwoche mit über 60 Euro ein neues Mehrjahreshoch markierte, folgte in der vergangenen Woche eine deutlichere Korrektur. Damit gehört der Wert zu den größten Verlierern in der DAX-Indizes-Familie. Unternehmensseitig gab es keine Neuigkeiten. Aus charttechnischer Sicht ist der jüngste Kursrückgang vor dem Hintergrund des deutlichen Kursanstiegs seit Oktober 2023 bislang als „normale“ Korrektur zu werten. Sie könnte durchaus noch Spielraum nach unten haben, ohne den übergeordneten Aufwärtstrend zu gefährden.