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Kalenderwoche 24 mit Broadcom, Skyworks Solutions und Hensoldt

Technologiewerte wie Broadcom und Skyworks Solutions konnten in der vergangenen Woche kräftig zulegen. Der deutsche Rüstungskonzern Hensoldt musste hingegen einen charttechnischen Rückschlag hinnehmen.

+++ Tops +++

Broadcom: Ausbruch auf neue Rekordstände

Die positive Entwicklung der US-Aktienmärkte in der vergangenen Woche wurde maßgeblich von der Stärke des Technologiesektors getragen. Er war der einzige Sektor mit nennenswerten Kursgewinnen. Bei den Einzelwerten stach Broadcom (WKN: A2JG9Z) heraus. Die Aktie des breit aufgestellten Technologieriesen war sowohl im S&P 500 als auch im NASDAQ-100 der Top-Performer. Einen besonders großen Kurssprung verzeichnete sie am Donnerstag und reagierte damit äußerst positiv auf die am Mittwoch nach Börsenschluss vorgelegten Quartalszahlen. Diese waren besser als vom Markt erwartet ausgefallen. Zudem hatte der Vorstand die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2023/24 (bis Ende Oktober) von bisher 50 auf 51 Mrd. Dollar und das Ziel für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITDA) von 30 auf mehr als 31 Mrd. US-Dollar angehoben. Zudem kündigte Broadcom einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 mit Wirkung zum 15. Juli an. Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie mit dem Anstieg in der vergangenen Woche die Hochs vom März und Mai dieses Jahres bei 1.438 und 1.445 US-Dollar trendkonform nach oben durchbrochen und damit neue Allzeithochs erreicht.

Skyworks Solutions: Apple hilft

Eine Reihe von Halbleitertiteln, die Apple (WKN: 865985) als Kunden haben, konnten in der vergangenen Woche kräftig zulegen. So auch Skyworks Solutions (WKN: 857760). Beflügelt wurden die Kurse wohl von Apples jährlicher Entwicklerkonferenz, auf der der Technologieriese mit Apple Intelligence ein eigenes KI-System vorstellte. Das weckte die KI-Fantasie nicht nur bei Apple, sondern auch bei den Zulieferern, die wichtige Komponenten für die Apple-Geräte herstellen. Skyworks Solutions entwickelt unter anderem analoge Halbleiter für Radiofrequenz- und Mobilfunksysteme. Neben Apple als größtem Abnehmer mit einem Umsatzanteil von mehr als 10 % gehören unter anderem Amazon, Cisco, Ericsson, Garmin, Google, Honeywell, Huawei, Lenovo, LG Electronics, Microsoft, Motorola, Samsung, Tesla und Xiaomi zu den Kunden. Der jüngste Kursanstieg von Skyworks Solutions wurde von einem hohen Handelsvolumen begleitet. Außerdem wurde die Kurslücke geschlossen, die sich Anfang Mai nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen aufgetan hatte. Dies zeugt von Stärke und könnte für weitere Kurszuwächse sprechen. Zuvor stellt jedoch der Bereich von etwa 108 bis 110 US-Dollar eine mögliche Hürde dar.

Heidelberger Druckmaschinen strahlt Zuversicht aus

Die Aktie des SDAX-Titels befindet sich seit dem Korrekturtief im April dieses Jahres in einer Erholungsphase. Mit den kräftigen Kursgewinnen in der vergangenen Woche, mit denen Heidelberger Druckmaschinen (WKN: 731400) zu den Top-Performern am deutschen Aktienmarkt zählte, wurde der seit April dieses Jahres ausgebildete kurzfristige Aufwärtstrend bestätigt. Positiver Katalysator für die Aktie war jüngst die Meldung über einen sehr erfolgreichen Auftritt auf der Branchenmesse drupa, die am 7. Juni zu Ende ging. Die zahlreichen Bestellungen führten zu einer Erholung des Auftragseingangs, hieß es. Aufgrund der besseren Auslastung der Produktionskapazitäten werde die Kurzarbeit an den deutschen Standorten daher bereits im Juni 2024 beendet. Zudem hatte das Unternehmen seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2023/24 (bis Ende März) vorgelegt und die eigenen Ziele erreicht. Besonders hervorgehoben wurde der freie Cashflow ohne Sondereinflüsse, der auf den höchsten Wert seit mehr als 10 Jahren geklettert ist. Auch für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 ist der Vorstand zuversichtlich und erwartet bei Umsatz und EBITDA-Marge ähnliche Werte wie im Vorjahr. Dabei wird unterstellt, dass die Weltwirtschaft nicht schwächer wächst als von den Instituten prognostiziert und sich die für das Geschäft wesentlichen Wechselkurse nicht wesentlich verändern.

+++ Flops +++

Hensoldt fällt durch

Die Aktie des Rüstungskonzerns Hensoldt (WKN: HAG000) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern in der DAX-Indizes-Familie. Aus dem Unternehmen selbst gab es keine neuen Nachrichten. Mit Blick auf die Charttechnik rutschte der Kurs unter das Zwischentief von Anfang Mai dieses Jahres bei 35,64 Euro. Damit wurde der Abwärtstrend bestätigt, der sich seit dem Allzeithoch im April dieses Jahres bei 44,58 Euro gebildet hat. Das Chartbild hat sich damit weiter verschlechtert, wenngleich nach der zuletzt hohen Abwärtsdynamik eine technische Gegenreaktion denkbar ist. Hensoldt entwickelt vor allem elektronische Technologien und ist spezialisiert auf Sensorlösungen für Verteidigungs- und Sicherheitsanwendungen (u. a. Radar, Wärmebildgeräte, Avioniksysteme). Größter Anteilseigner ist die Bundesrepublik Deutschland mit 25,1 %, gefolgt vom italienischen Rüstungskonzern Leonardo (WKN: A0ETQX) mit 22,8 %.

Porsche Automobil Holding: Dividendenabschlag und EU-Kommission belasten

Die Aktie der Porsche Automobil Holding (WKN: PAH003) war in der vergangenen Woche der größte Verlierer im DAX. Aus charttechnischer Sicht durchbrach sie die potenzielle Unterstützung im Bereich von rund 47,60 Euro und verletzte zudem den seit Oktober 2023 ausgebildeten Aufwärtstrend. Was war passiert? Zum einen hatte der Dividendenabschlag am Mittwoch nach der Hauptversammlung am Dienstag den Kurs gedrückt. Die Porsche Automobil Holding hatte 2,56 Euro je Vorzugsaktie und 2,554 Euro je Stammaktie ausgeschüttet, wodurch die Kurse entsprechend gemindert wurden. Ein weiterer möglicher Belastungsfaktor könnte die Drohung der EU-Kommission gewesen sein, höhere Zölle von bis zu 38,1 % auf Elektroautos aus China zu erheben. Bisher liegen diese bei 10 %. Sollte die Drohung umgesetzt werden, ist mit Gegenreaktionen der Chinesen zu rechnen, die sich negativ auf die deutschen Automobilhersteller auswirken könnten. Dies belastete in der vergangenen Woche die gesamte Autobranche.

Stabilus: Erholung bleibt aus, Prognose gesenkt

Auch von Stabilus (WKN: STAB1L) ging in der vergangenen Woche ein dämpfender Effekt auf die Stimmung im Automobilsektor aus. Der im MDAX notierte Zulieferer, zu dessen Portfolio unter anderem Gasfedern, Dämpfer, Antriebssysteme für Heck- und Kofferraumklappen sowie Seitentüren gehören, sprach von einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld. Deshalb werde die erwartete Erholung im zweiten Halbjahr 2024 nach derzeitiger Einschätzung ausbleiben. Der Vorstand senkte deshalb die Prognose für das Gesamtjahr. An der Börse folgte eine negative Kursreaktion und die Aktie gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern unter den Werten der DAX-Indizes-Familie.

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