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Kalenderwoche 30 mit TeamViewer, Intel und Moderna

Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen machte TeamViewer einen kräftigen Kurssprung. Ist damit die Bodenbildung abgeschlossen? Schlechte Zahlen und eine gestrichene Dividende sorgten dagegen bei Intel für einen Kursrutsch.

+++Tops+++

TeamViewer: Rückenwind durch Geschäftszahlen

Top-Performer am deutschen Aktienmarkt war in der vergangenen Woche die Aktie von TeamViewer (WKN: A2YN90). Sie legte nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen einen kräftigen Kurssprung hin. Der Softwarehersteller für Fernwartungslösungen hatte unter anderem über ein starkes Quartal mit einem besonders guten Enterprise-Geschäft berichtet und auch die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Dies löste offenbar erhöhten Kaufdruck aus. Die Aktie weist nun eine interessante charttechnische Konstellation auf. Nachdem sie zuletzt im Bereich von 10,90 Euro konsolidiert hatte, könnte mit dem jüngsten kräftigen Anstieg eine mögliche Bodenbildung abgeschlossen worden sein. Allerdings dürfte es der Aktie noch schwerfallen, den jüngst ausgebildeten Aufwärtstrend fortzusetzen. Ein Blick auf den langfristigen Chart zeigt den übergeordneten Abwärtstrend. Die meisten investierten Anleger dürften zu deutlich höheren Kursen eingestiegen sein, sodass steigende Kurse als Verkaufsgelegenheit gesehen werden könnten. Zudem ist denkbar, dass der jüngste starke Kursanstieg auch durch das Eindecken von Short-Positionen gestützt wurde. Es bedarf daher weiterer charttechnischer und/oder fundamentaler Katalysatoren, um die Aktie weiter nach oben zu treiben.

TeamViewer-Aktie

AUTO1 Group hebt Gewinnziel erneut an

Der SDAX-Wert AUTO1 Group (WKN: A2LQ88) gehörte in der vergangenen Woche zu den Top-Performern am deutschen Aktienmarkt. Der Betreiber von Online-Handelsplattformen für Gebrauchtwagen hatte sein Gewinnziel für das Gesamtjahr erneut angehoben. Bereits im Mai hatte das Unternehmen seine Prognose erhöht und dies mit starken Geschäftszahlen im ersten Quartal begründet. Nun lief es dem Vernehmen nach auch im zweiten Jahresviertel glänzend. Absatz und Umsatz hatten zweistellig zugelegt. Auch beim Gewinn gab es weitere Fortschritte. Mit 20,7 Mio. Euro sei das höchste bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITDA) in der Unternehmensgeschichte erzielt worden. Im Gesamtjahr soll diese Kennziffer nun 45 bis 65 Mio. Euro erreichen. Bisher waren 20 bis 40 Mio. Euro erwartet worden. Aus charttechnischer Sicht ist festzustellen, dass die Aktie nach dem Kurssprung im Mai das Zwischenhoch von Anfang Januar dieses Jahres bei 6,61 Euro zunächst nicht nachhaltig überwinden konnte und schließlich wieder darunter zurückgefallen ist. Seit dem Korrekturtief Ende Juni hat sich jedoch ein kurzfristiger Aufwärtstrend ausgebildet, mit dem nun sowohl das Zwischenhoch vom Januar als auch das Zwischenhoch vom Mai überschritten wurden.

AUTO1 Group-Aktie

Howmet Aerospace weiter im Aufwind

Komponenten für Düsentriebwerke, Befestigungssysteme für die Luft- und Raumfahrt, Strukturbauteile für Flugzeugzellen sowie geschmiedete Aluminiumräder für den kommerziellen Transport sind die Hauptgeschäftsfelder des S&P-500-Wertes Howmet Aerospace (WKN: A2PZ2D). Er gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im US-Leitindex und setzte damit den übergeordneten mehrjährigen Aufwärtstrend mit neuen Verlaufshochs fort. Auslöser für den jüngsten Kurssprung waren die am Dienstag vorgelegten Quartalszahlen, die zum einen besser ausfielen als von den Analysten im Schnitt erwartet. Zum anderen hatte der Vorstand die Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2024 angehoben und sich grundsätzlich zuversichtlich zu den weiteren Geschäftsperspektiven geäußert. „Die Aussichten für die zivile Luftfahrt bleiben robust, mit einer starken Nachfrage nach Reisen und einer alternden Flugzeugflotte, was zu einem extrem hohen Auftragsbestand bei den Flugzeugherstellern führt“, betonte Firmenchef John Plant. Dennoch läuft nicht alles rund: „Das Problem, mit dem wir konfrontiert sind, ist nach wie vor die Fähigkeit der Flugzeughersteller, Flugzeuge auf konstanter Basis zu bauen und auszuliefern“, so der Manager.

 

Howmet Aerospace-Aktie

+++Flops+++

Intel knipst die Lichter aus

Seit dem Zwischenhoch am 17. Juli zeigte die Intel-Aktie (WKN: 855681) im Zuge der allgemeinen Schwäche im Halbleitersektor eine deutliche Korrektur, die sich in der vergangenen Woche fortsetzte. Am Donnerstag nach Börsenschluss kam es dann mit der Veröffentlichung der Quartalszahlen zu einem unternehmensspezifischen Schock, der die Aktie nachbörslich zwischenzeitlich um fast 20 % einbrechen ließ. Intel hatte nicht nur im abgelaufenen Quartal deutlich schlechter abgeschnitten als erwartet. Auch der Ausblick auf das laufende Quartal war ernüchternd. Zusätzlich zu den Finanzergebnissen kündigte das Unternehmen an, 15 % seiner 110.000 Mitarbeiter entlassen zu wollen, um seine Prozesse zu rationalisieren und die Personalkosten zu senken. Auch die Ausgaben für neue Anlagen und Ausrüstungen sollen bis 2024 um 20 % gekürzt werden. All dies zeigt wohl, dass Intel in seiner strategischen Ausrichtung zumindest bisher nicht auf das richtige Pferd gesetzt zu haben scheint. Das Unternehmen hinkt der Konkurrenz bei Chips für KI-Anwendungen hinterher und hat sich stattdessen auf das Auftragsfertigungsgeschäft konzentriert. Die dafür notwendigen Investitionen binden viel Liquidität und belasten das Ergebnis. Um die Liquidität zu erhöhen und den Übergang zu unterstützen, will Intel nun die Dividende ab dem vierten Quartal aussetzen. Damit fällt die Aktie nun auch als Dividendenlieferant aus.

 

Intel-Aktie

Moderna bleibt im kurzfristigen Abwärtstrend

Die Aktie von Moderna (WKN: A2N9D9) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern im NASDAQ-100 und im S&P 500, nachdem sie am Donnerstag nach Vorlage der Quartalszahlen einen kräftigen Kursrutsch hinnehmen musste. Zwar waren die Ergebnisse im Berichtszeitraum nicht so stark zurückgegangen wie befürchtet. Dennoch läuft das Geschäft derzeit nicht rund, was vor allem auf den Rückgang des COVID-19-Impfstoffs Spikevax zurückzuführen ist. Das Unternehmen senkte zudem seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2024 von bisher rund 4 Mrd. US-Dollar auf 3 bis 3,5 Mrd. US-Dollar. Der Vorstand begründete dies mit den unzureichenden Verkäufen des Impfstoffs in der EU, möglichen Verzögerungen bei den Verkäufen in einigen anderen internationalen Märkten und der zunehmenden Konkurrenz auf dem US-Markt für Atemwegsimpfstoffe. Aus charttechnischer Sicht setzte die Aktie mit dem jüngsten Kursrückgang den kurzfristigen Abwärtstrend fort, der sich seit dem Zwischenhoch im Mai dieses Jahres gebildet hatte.

Moderna-Aktie

Mitsubishi UFJ Financial Group mit Gewinnmitnahmen

Der japanische Leitindex Nikkei 225 verzeichnete in der vergangenen Woche einen deutlichen Rückgang. Im Vergleich zur Vorwoche betrug das Minus rund 6,5 %. Vom Zwischenhoch zur Wochenmitte ging es zwischenzeitlich sogar um mehr als 9 % abwärts. Damit setzt sich die Korrektur seit dem Allzeithoch vom 11. Juli dieses Jahres bei 42.427 Punkten fort. Seitdem hat er mehr als 16 % verloren. Unter den Indexschwergewichten verlor jüngst die Großbank Mitsubishi UFJ Financial Group (WKN: 657892) besonders stark, vor allem durch den Einbruch am Freitag um mehr als 10 %. Damit befand sich die Aktie in guter Gesellschaft. Der Finanzsektor hatte vor dem Wochenende besonders kräftig nachgegeben. Allerdings hatte er sich in den letzten Monaten auch sehr gut entwickelt, sodass die aktuelle Schwäche wohl in die Kategorie Gewinnmitnahmen einzuordnen ist. Dies könnte auch mit Blick auf die am Donnerstag vorgelegten Quartalszahlen der Mitsubishi UFJ Financial Group zutreffen. Das Finanzinstitut hatte bei Umsatz und Gewinn deutlich besser abgeschnitten als von den Analysten im Durchschnitt erwartet.

Mitsubishi UFJ Financial Group-Aktie

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