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Kalenderwoche 44 mit Booking Holdings, Roblox und Super Micro Computer

Booking Holdings bleibt auf Rekordkurs. Roblox steigt nach Prognoseanhebung. Sorgen um Super Micro Computer nehmen zu, nachdem Prüfer hingeworfen hat.

+++ Tops +++

Booking Holdings weiter auf Rekordjagd

Die Aktie des Spezialisten für Online-Reisebuchungen Booking Holdings (ISIN: US09857L1089) befindet sich seit dem Korrekturtief im August dieses Jahres in einem starken Aufwärtstrend und markierte zuletzt immer wieder neue Allzeithochs. In der vergangenen Woche setzte sich diese Entwicklung mit einem kräftigen Kurssprung fort, nachdem das Unternehmen seine Geschäftszahlen vorgelegt hatte. „Wir machen weiterhin Fortschritte bei der Umsetzung unserer strategischen Initiativen und steigern gleichzeitig die Kosteneffizienz in unserem Unternehmen, was uns meiner Meinung nach langfristig gut positionieren wird“, sagte Firmenchef Glenn Fogel in der Mitteilung. Zuletzt lief es in Europa deutlich besser und die dort erzielten Ergebnisse fielen stärker als erwartet aus, was mit zu der positiven Entwicklung der Konzernzahlen beitrug. Booking Holdings sieht sich selbst als den weltweit führenden Anbieter von Online-Reisebuchungen und damit verbundenen Dienstleistungen, die über fünf Hauptmarken (Booking.com, Priceline, agoda, KAYAK und OpenTable) in mehr als 220 Ländern und Territorien angeboten werden.

Booking Holdings

Roblox hebt Prognose an – Aktie startet durch

Der US-Aktienmarkt zeigte sich in der vergangenen Woche insgesamt schwach. Lediglich der Sektor Communication Services zeigte eine positive Tendenz. Herausragend war dabei die Performance von Roblox (ISIN: US7710491033), einem Anbieter von Spieleplattformen für nutzergenerierte 3D-Inhalte und soziale Interaktionen, der im Vergleich zur Vorwoche um mehr als 20 % zulegen konnte. Ein besonders starker Kurssprung erfolgte am Donnerstag nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das dritte Quartal. Das Unternehmen hatte die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten übertroffen, weil mehr Nutzer die Spieleplattform im virtuellen Universum nutzen und dort mehr Zeit verbringen. Zudem hob der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr an. Kern des Geschäftsmodells von Roblox sind nutzergenerierte Inhalte, die von Nutzern aus der Community erstellt werden. Das Unternehmen entwickelt also nicht selbst Spiele im klassischen Sinne, sondern stellt eine Plattform zur Verfügung, auf der Entwickler und Kreative eigene Spiele und immersive Erlebnisse erstellen und veröffentlichen können. Roblox verbindet somit Elemente eines sozialen Netzwerks mit einer Spieleplattform. Das Unternehmen konnte in den vergangenen Jahren ein starkes Umsatzwachstum verzeichnen, schreibt aber beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und beim Ergebnis nach Steuern noch rote Zahlen. In den ersten neun Monaten 2024 lag der Umsatz bei 2,61 Mrd. US-Dollar, das EBIT bei -819,2 Mio. US-Dollar und das Nettoergebnis bei -719,6 Mio. US-Dollar. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt knapp 31 Mrd. US-Dollar.

Roblox

Paycom Software: Kurssprung nach Zahlen

Das US-amerikanische Unternehmen Paycom Software (ISIN: US70432V1026) ist ein Anbieter von Cloud-basierten Lösungen für die Personal- und Lohnbuchhaltung, die vor allem von Unternehmen zur Verwaltung ihrer Personalmanagementaktivitäten eingesetzt werden. Der S&P-500-Wert zeichnete sich in der vergangenen Woche durch die beste Performance im US-Leitindex aus, was auf die positive Reaktion auf die veröffentlichten Geschäftszahlen zurückzuführen ist. Umsatz und Gewinn hatten im dritten Quartal die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten übertroffen. Zudem kann die Prognose für das vierte Quartal als Indiz für eine Fortsetzung des robusten Wachstums interpretiert werden. Mit dem jüngsten Kursanstieg bestätigte die Aktie ihren Aufwärtstrend, der sich seit dem Tief im Juli dieses Jahres gebildet hat. Aus charttechnischer Sicht ist interessant, ob es gelingt, die nun erreichten Zwischenhochs von Dezember 2023 bei 209,62 US-Dollar und April 2024 bei 207,99 US-Dollar zu überwinden.

Paycom Software

+++ Flops +++

Super Micro Computer: Wirtschaftsprüfer wirft hin

Nächste Woche, am 5. November, will der einstige Börsenliebling des KI-Hypes die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2024/25 (bis Ende Juni) vorlegen. Das wird spannend, denn am vergangenen Mittwoch wurde bekannt, dass der Wirtschaftsprüfer des Unternehmens, Ernst & Young (EY), abgesprungen ist. EY habe am 24. Oktober ein Rücktrittsschreiben an die Mitglieder des Prüfungsausschusses des Verwaltungsrats geschickt, teilte Super Micro mit. Das Unternehmen untersucht nun die Gründe für den Rücktritt und sucht einen neuen Wirtschaftsprüfer. Der Vorstand erwartet jedoch keine Änderungen an den Finanzberichten für das Geschäftsjahr 2023/24 oder frühere Jahre. Die Börse zeigte sich dennoch wenig erfreut. Die Aktie von Super Micro Computer (ISIN: US86800U1043) verlor am Berichtstag rund 33 %. Damit wurde die Erholungsphase seit Anfang September wieder zunichtegemacht und der übergeordnete Abwärtstrend fortgesetzt. Die Unsicherheiten bezüglich der Jahresabschlüsse des Unternehmens scheinen damit neue Nahrung erhalten zu haben. Zweifel waren bereits Ende August aufgekommen, als Hindenburg Research in einem Bericht auf Bilanzierungsverstöße hinwies und Leerverkäufe von Super Micro-Aktien ankündigte.

Super Micro Computer

Volkswagen mit Gewinneinbruch

Die schlechten Nachrichten aus der deutschen Automobilindustrie reißen nicht ab. Jüngstes Beispiel ist der Volkswagen-Konzern, der angesichts der Branchenschwäche und hoher Kosten bei vielen seiner Pkw-Marken zunehmend unter Druck gerät. So konnte der deutsche Branchenprimus im 3. Quartal zwar den Umsatz steigern, der Gewinn brach jedoch deutlich ein. Erhebliche Restrukturierungsaufwendungen, höhere Fixkosten und Kosten für die Einführung neuer Produkte hatten hier und in den ersten neun Monaten belastet. Nun sollen die Kosten weiter gesenkt werden. Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen sind geplant. Auch diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die operative Marge bis 2026 auf 6,5 % zu steigern. Für das Gesamtjahr 2024 werden 5,6 % angepeilt. An der Börse reagierte die VW-Aktie (ISIN: DE0007664039) negativ. Sie befindet sich seit geraumer Zeit in einem Abwärtstrend und erreichte zuletzt wieder das Zwischentief vom September dieses Jahres bei 87,72 Euro. Auch die Tochter Porsche (ISIN: DE000PAG9113) sowie der Großaktionär des VW-Konzerns, die Porsche Automobil Holding (ISIN: DE000PAH0038), mussten in der vergangenen Woche Kursverluste hinnehmen. Ein weiterer Belastungsfaktor für die deutschen Automobilhersteller sind die inzwischen in Kraft getretenen EU-Zusatzzölle auf aus China importierte Elektroautos. Sie treffen nicht nur chinesische Marken, sondern auch deutsche Hersteller, die in China produzieren und von dort Fahrzeuge in die EU exportieren.

Volkswagen

Porsche AG

Porsche Automobil Holding

Grenke meldet Gewinneinbruch und senkt Jahresprognose

Der Leasingspezialist grenke (ISIN: DE000A161N30) hat in der vergangenen Woche vorläufige Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnete das Unternehmen einen deutlichen Gewinnrückgang um 50 %. Maßgeblich hierfür waren gestiegene Aufwendungen für Schadenabwicklung und Risikovorsorge. Vor allem in den Kernmärkten Frankreich, Spanien und Deutschland verzeichnete das Unternehmen, das als Finanzierungspartner für kleine und mittlere Firmen tätig ist, höhere Ausfälle durch vermehrte Insolvenzen. Der Vorstand blickt deshalb weniger zuversichtlich in die Zukunft. Er senkte die Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2024 von bisher 95 bis 115 Mio. Euro auf 68 bis 76 Mio. Euro. An der Börse gab es eine deutlich negative Kursreaktion und die Aktie des SDAX-Wertes fiel unter die Zwischentiefs vom Juni 2024 und Oktober 2023. Damit erreichte und testete sie das markante Tief vom September 2022 bei 17,98 Euro. Kommt es hier zu einer Stabilisierung? Oder kommt es zu einem nachhaltigen Bruch mit einer Fortsetzung der Talfahrt?

Grenke

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