Tops und Flops der Woche u. a. mit Netflix, Siemens Energy und Tesla
Die Abo-Zahlen von Netflix sind zuletzt so stark gestiegen wie lange nicht mehr. Das beflügelt. Eine positive Kursentwicklung gab es in der vergangenen Woche auch bei Siemens Energy. Hier kamen die vorgelegten Geschäftszahlen offenbar gut an. Das Gegenteil war bei Tesla der Fall. Die Aktie des Elektroautobauers rutschte weiter ab.
Die Abo-Zahlen von Netflix sind zuletzt so stark gestiegen wie lange nicht mehr. Das beflügelt. Eine positive Kursentwicklung gab es in der vergangenen Woche auch bei Siemens Energy. Hier kamen die vorgelegten Geschäftszahlen offenbar gut an. Das Gegenteil war bei Tesla der Fall. Die Aktie des Elektroautobauers rutschte weiter ab.
+++ Tops +++
Netflix: starkes Abo-Wachstum beflügelt
Der Sektor Telekommunikationsdienste (communication services) war 2023 nach dem Technologiesektor der zweitbeste Sektor im S&P 500. Im neuen Jahr setzte sich die positive Performance beider Sektoren fort, wobei Ersterer leicht die Nase vorn hat. Auch in der vergangenen Woche war er der stärkste am US-Aktienmarkt. In ihm enthalten sind Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation, Medien, Entertainment und Internetmedien. Bei den Einzelwerten stach in den letzten Tagen die positive Performance von Netflix (WKN: 552484) hervor. Der Kurs reagierte sehr positiv auf die am Dienstag nach Börsenschluss vorgelegten Geschäftszahlen und den dabei gegebenen Ausblick. Das Unternehmen hatte unter anderem im Schlussquartal 2023 das stärkste Kundenwachstum seit der Corona-Krise verzeichnet. So war die Zahl der Streaming-Abonnements im Jahresvergleich weltweit um 12,8 % oder 13,12 Millionen auf 260,28 Millionen gestiegen. Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie mit dem jüngsten Kurssprung die seit Dezember letzten Jahres ausgebildete Konsolidierung trendkonform nach oben aufgelöst. Sie bestätigte damit den seit dem Tief im Mai 2022 auszumachenden Aufwärtstrend.
Siemens Energy: Q1-Zahlen besser als vom Markt erwartet
Siemens Energy (WKN: ENER6Y) führte in der vergangenen Woche die Gewinnerliste im deutschen Leitindex an. Der Energietechnikkonzern hatte vorläufige Ergebnisse für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 (bis Ende September) veröffentlicht. Darin betonte das Unternehmen, besser abgeschnitten zu haben als vom Markt erwartet. Für die Zukunft sieht das Unternehmen, das zuletzt mit Problemen in seiner Windkraftanlagensparte zu kämpfen hatte, weiterhin ein positives Marktumfeld. Der Ausblick für das Gesamtjahr bleibt jedoch unverändert. Siemens Energy betonte in diesem Zusammenhang, dass unterjährige Projektverschiebungen im Anlagenbau nicht ungewöhnlich seien, weshalb man an den bisherigen Prognosen festhalte. Mit dem jüngsten Anstieg setzte die Aktie ihre Erholungsbewegung fort, die sich seit dem markanten Tief im Oktober 2023 gebildet hat.
ASML Holding auf Allzeithoch
Der niederländische Technologiekonzern ASML (WKN: A1J4U4) stellt Maschinen für die Produktion von integrierten Schaltkreisen (Mikrochips) her. Dabei nimmt er technologisch führende Positionen in der sogenannten Fotolithografie ein, die insbesondere für die weitere Strukturverkleinerung von Halbleiterchips entscheidend ist. Die Aktie ist auch an der Nasdaq notiert und Mitglied des NASDAQ-100. Dort gehörte sie in der vergangenen Woche ebenso zu den größten Gewinnern wie im EURO STOXX 50 oder im niederländischen Leitindex AEX. Aus charttechnischer Sicht erreichte ASML neue Rekordhochs. Für Rückenwind sorgten vor allem die am Mittwoch vorgelegten Zahlen. Die unerwartet starke Entwicklung des Auftragseingangs deutet zudem auf eine gute Geschäftsentwicklung im Jahr 2025. Bei dem Halbleiterausrüster ist die Spanne zwischen Auftragseingang und Auslieferung relativ groß, was in der Natur des Geschäfts liegt. Mit Blick auf 2024 sprach der Vorstand von einem erwarteten Übergangsjahr mit einem Umsatz auf ähnlichem Niveau wie 2023.
+++ Flops +++
Tesla: Schwäche nach Zahlen
Die Aktie des Elektroautobauers (WKN: A1CX3T) zeigte in der vergangenen Woche die schlechteste Performance unter den US-Börsenschwergewichten. Charttechnisch betrachtet fiel der Kurs unter das Zwischentief von Oktober 2023 und bestätigte damit den seit Juli 2023 ausgebildeten Abwärtstrend. Tesla hatte am Mittwoch nach Börsenschluss über das Schlussquartal und das Gesamtjahr 2023 berichtet. Die vorgelegten Zahlen und der Ausblick kamen am Markt aber offenbar nicht gut an. Einige Analysten bezeichneten die wagen Wachstumsaussichten als enttäuschend oder vermissten einen klaren Ausblick. Die Unsicherheiten über die weitere Geschäftsentwicklung lassen sich zudem nur schwer mit der nach wie vor hohen Bewertung der Tesla-Aktie an der Börse in Einklang bringen. So liegt das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) auf Basis des freien Cashflows derzeit bei über 130 und damit deutlich über dem „normalen“ Wert von rund 24, der den Wachstumserwartungen entsprechen würde.
PUMA: neues Verlaufstief
„Cool stuff that works“ ist das Motto des deutschen Sportartikelherstellers PUMA (WKN: 696960). Er verbindet seine Leidenschaft für Sport mit Mode und kreiert funktionelle Schuhe und Bekleidung für aktive Sportler und für den Alltagsgebrauch. An der Börse blieben Spitzenleistungen zuletzt allerdings aus. Seit dem Allzeithoch im November 2021 bei 115,40 Euro befindet sich die Aktie auf Talfahrt. Zuletzt fiel sie unter das Zwischentief von Oktober 2022 und markierte damit ein neues Verlaufstief innerhalb der übergeordneten Abwärtsbewegung. Dem jüngsten Kursrückgang vorausgegangen war die Veröffentlichung vorläufiger Eckdaten für das Geschäftsjahr 2023 sowie der dabei gegebene Ausblick für 2024. PUMA gab an, im vergangenen Jahr von der außerordentlichen Abwertung des argentinischen Peso betroffen gewesen zu sein. Für die Zukunft erwartet das Unternehmen weiterhin geopolitische und makroökonomische Herausforderungen sowie volatile Währungen, die sich insbesondere in der ersten Jahreshälfte 2024 negativ auf die Verbraucherstimmung und die Nachfrage auswirken dürften.
Archer Daniels Midland: Unsicherheit wegen Bilanzierung
Archer Daniels Midland (WKN: 854161) verzeichnete in der vergangenen Woche einen deutlichen Kursrückgang und war der schwächste Wert im S&P 500. Auslöser für den Verkaufsdruck war die Unsicherheit über mögliche unsaubere Bilanzierungspraktiken im Spezialitätensegment und bei bestimmten Transaktionen zwischen den Segmenten. Deshalb wurde Finanzvorstand Vikram Luthar beurlaubt und eine Untersuchung eingeleitet. Sie ist eine Reaktion auf den Erhalt einer freiwilligen Anforderung von Dokumenten durch die US-Börsenaufsicht (SEC), mit der ADM zusammenarbeitet. Das Unternehmen teilte außerdem mit, dass sich die Veröffentlichung der Ergebnisse für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2023 aufgrund der Untersuchungen verzögern werde. Archer Daniels Midland handelt mit Feldfrüchten wie Sojabohnen, Mais, Weizen und einer Reihe anderer landwirtschaftlicher Produkte. Einen Teil davon veredelt das Unternehmen selbst und stellt daraus unter anderem Öle, Mehle, Stärke, Süßstoffe und Treibstoffe wie Ethanol und Biodiesel her. Seit einigen Jahren baut der Konzern zudem den Bereich Spezialitäten (Aromen, Farbstoffe, Proteine, Emulgatoren, Ballaststoffe) auf und aus.
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