Ein Cappuccino weniger, tausende Euro mehr an der Börse

1. Handytarif wechseln

Das machen Deutsche offenbar äußerst ungern. Bei einer Studie des Vergleichsportals Check24 gaben 41 Prozent der über 2.000 Befragten an, ihren Handytarif innerhalb der vergangenen fünf Jahre nicht gewechselt oder verändert zu haben. Dabei hätte sich damit viel Geld einsparen lassen. Zahlten Kunden 2018 im Schnitt noch knapp 14 Euro für einen Tarif mit 5 GB Datenvolumen, waren es 2023 nur noch rund sechs Euro.

Ersparnis pro Jahr: 96 Euro

Sparbetrag nach 10 Jahren bei Geldanlage in den MSCI World*: 1.423 Euro  

 

2. Abos monatlich checken

Es hat 30 Grad, die Sonne scheint und du schaust aufs Meer statt Serien auf Netflix? Dann kündige dein Abo doch beispielsweise für Juni, Juli und im August. Viele Streamingdienste bieten monatlich kündbare Verträge an. Nutze sie und zahl nur dann, wenn du auch wirklich Zeit und Lust hast, deine Lieblingsserie zu schauen. Ein Netflix-Abo kostet in Deutschland aktuell 13,99 Euro. Ein Disney+-Premium-Abo 11,99 Euro. Verzichtest du drei Monate auf beide, sind das knapp 78 Euro. Da lässt es sich doch noch beruhigter aufs Meer schauen.

Ersparnis pro Jahr: 78 Euro

Sparbetrag nach 10 Jahren bei Geldanlage in den MSCI World*: 1.156 Euro 

 

3. Coffee at home trinken

Die Deutschen trinken ihren Kaffee immer öfter am Kiosk, dem Restaurant, dem Bahnhof. Wie der deutsche Kaffeeverband vorrechnet, haben Kaffeetrinker im ersten Halbjahr 2023 umgerechnet im Schnitt 56 Liter außer Haus getrunken. Das geht’s in Geld. Nur ein Coffee at home statt to go in der Woche mehr, würde im Monat bei einem angenommenen Preis von durchschnittlich drei Euro pro Becher schon über 12 Euro sparen. Nicht auszudenken, würde man ganz darauf verzichten.   

Ersparnis pro Jahr: 156 Euro  

Sparbetrag nach 10 Jahren bei Geldanlage in den MSCI World*: 2.313 Euro 

4. Zug fahren

3.256 Kilometer legt zurück, wer im Monat zwanzigmal von Ingolstadt nach München und wieder zurückfährt. Einen Durchschnittsverbrauch von sieben Litern Superbenzin pro 100 Kilometer gerechnet, fielen für die Fahrt zur Arbeit jeden Monat rund 410 Euro Spritkosten an. Der Verschleiß am Auto kommt noch obendrauf. Mit dem Zug liegen die Kosten für dieselbe Strecke – dank Deutschlandticket – bei 49 Euro. Trotz Pendlerpauschale, die hier nicht berücksichtig ist, ist die Bahn preislich unschlagbar. Wenn sie nun nur auch noch zuverlässig fahren würde…

Ersparnis pro Jahr: 4.332 Euro  

Sparbetrag nach 10 Jahren bei Geldanlage in den MSCI World*: 64.224 Euro 

 

5. Mehr selbst machen: Reifenwechseln

Unsere Faulheit wird häufig teuer bestraft. Die Fassade der eigenen Immobilie neu streichen lassen? Das kostet beim Maler schnell einen fünfstelligen Betrag. Da ist klar im Vorteil, wer sich selbst handwerklich was beigebracht hat. Es reicht aber auch schon, selbst zweimal im Jahr die Autoreifen zu wechseln. Das dauert jeweils eine halbe Stunde bis Stunde, je nach Übung. Insgesamt spart man so schnell um die 100 Euro.

Ersparnis pro Jahr: 100 Euro   

Sparbetrag nach 10 Jahren bei Geldanlage in den MSCI World*: 1.482 Euro 

 

6. Unter der Woche fliegen

Von Samstag bis Samstag eine Woche in den Urlaub fliegen. Praktisch, so geht nur eine Urlaubswoche flöten. Kostengünstiger allerdings wäre es in aller Regel, den Freitag als zusätzlichen Urlaubstag zu nehmen und schon vor dem Wochenende loszufliegen. Einen Lufthansa-Flug von München nach Rom und wieder zurück gab es beispielsweise mit Reisezeit vom 31. August bis zum 7. September für 338 Euro. Wer vom 30. August bis zum 6. September verreist wäre, hätte nur 248 Euro bezahlt.

Ersparnis pro Jahr: 90 Euro   

Sparbetrag nach 10 Jahren bei Geldanlage in den MSCI World*: 1.334 Euro 

 

7. Wasser selbst aufsprudeln 

Wasser aus dem Hahn, statt aus dem Supermarkt, das hat nicht nur häufig mindestens die gleiche Qualität, es ist auch wesentlich günstiger. Wer auf die Kohlensäure nicht verzichten mag, der kann sich sein Wasser selbst damit versetzen. Kostenpunkt für einen Wassersprudler: ab 50 Euro. Dazu kommt je nach Verbrauch die Kohlensäure. Einen Zylinder gibt es für um die fünf Euro, der sprudelt zirka 60 Liter Wasser. Wer jeden Tag einen Liter Marken-Mineralwasser trinkt, ist im Jahr hingegen schnell bei 300 Euro. Und muss Kisten schleppen.

Ersparnis pro Jahr: 220 Euro   

Sparbetrag nach 10 Jahren bei Geldanlage in den MSCI World*: 3.262 Euro 

 

8. Strom sparen und Heizkosten senken

Zugegeben, ein alter Klassiker. Aber immer noch eine der einfachsten Möglichkeiten Geld zu sparen. Allein die Installation von programmierbaren Thermostaten kann, wie Stiftung Warentest feststellt, die Heizkosten um zehn Prozent reduzieren. In Sachen Stromverbrauch, kann es sich lohnen alte gegen neue, energiesparendere Geräte zu tauschen und grundsätzlich bei Nichtgebrauch auch mal den Stecker zu ziehen. Inzwischen gibt es viele Unternehmen, die Apps zur smarten Heizungssteuerung anbieten und, wie Ostrom, ihren Kunden sogar ermöglichen über einen dynamischen Tarif Strom dann zu nutzen, wenn er am günstigsten ist. Das tatsächliche Einsparpotenzial in Euro ist schwer zu beziffern, da es von vielen Faktoren abhängt. Wer aber allein zehn Prozent seiner Heizkosten spart, ist bei einer Wohnung mit 40 Quadratmetern schnell bei fast 100 Euro Ersparnis im Jahr. Hinzu schätzen wir noch 50 Euro Stromersparnis.

Ersparnis pro Jahr: 150 Euro   

Sparbetrag nach 10 Jahren bei Geldanlage in den MSCI World*: 2.224 Euro 

 

9. Depot- und Ordergebühren niedrig halten

Für Anlagepunker essenziell. Geld beim Aktienhandel sparen. Bei den zahlreichen Anbietern unterscheiden sich die Preise teils erheblich. Gerade wer viel tradet, sollte darauf achten, dass keine oder nur sehr geringe Ordergebühren anfallen. Ein Beispiel: Wer 5.000 Euro in eine Aktie investiert, zahlt beim SBroker der Sparkassen 17,49 Euro. Bei Trade Republik kostet die Order einen Euro. Wer das viermal im Jahr macht, kann so bereits fast 66 Euro sparen.

Ersparnis pro Jahr: 66 Euro   

Sparbetrag nach 10 Jahren bei Geldanlage in den MSCI World*: 978 Euro 

 

10. No-Name-Produkte kaufen

Das Tempo-Taschentuch gibt’s ohne Tempo deutlich günstiger. Gleiches gilt für die Zewa-Rolle den UHU-Klebestift oder den Leitz-Ordner. Natürlich Marken bieten – nicht immer, aber doch häufig – mehr Qualität. Aber wie entscheidend ist die beim Naseschnäuzen? Das muss jeder für sich beantworten. Fakt ist: No-Name-Taschentücher vom Drogeriemarkt sind häufig locker einen Euro günstiger. Einmal angenommen, du kaufst pro Monat zehnmal das No-Name- anstatt des Marken-Produkts und sparst jedes Mal einen Euro, sind das im Jahr 120 Euro mehr, die du anlegen kannst.

Ersparnis pro Jahr: 120 Euro   

Sparbetrag nach 10 Jahren bei Geldanlage in den MSCI World*: 1779 Euro 

 

11. Leihen statt kaufen

Das funktioniert nur bedingt. Je nach Produkt, kann auch der Weg andersherum der sinnvollere sein. Doch während das Kaufen schon immer möglich war, war es das Leihen vielleicht im Sinne eines Leasing-Vertrags beim Auto. Kindersachen hingegen, die es für eine paar Monate braucht und dann nicht mehr, da ließen sich vielleicht mit dem Nachbar ein paar Deals schmieden, das war’s dann aber auch. Inzwischen gibt es Anbieter wie Nomadi, die es Eltern ermöglichen, beispielsweise für sechs Monate ein Beistellbett zu mieten. Länger wird ein solches selten benötigt. Statt es für um die 400 Euro neu zu kaufen, lässt sich ein Charlie Crane Kodo inkl. Matratze bei Nomadi beispielsweise für 39 Euro monatlich mieten. Das entspricht einer Ersparnis von 166 Euro. Obwohl es sich hierbei um einen einmaligen Sparbetrag handelt, liegt der Sparbetrag nach 10 Jahren bei Geldanlage in den MSCI World* bei 328 Euro.

*Basis: jährliche Index-Durchschnittsrendite Juni 2014 – Mai 2024 in Höhe von 7,05 Prozent, Wiederanlage der jährlichen Erträge, ohne Depot- und Fondsgebühren