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Märkte > Kryptowährung

Schwarzer Tag: Krypto-Crash durch US-Zölle

(Foto: shutterstock)

US-Präsident Donald Trump kündigt umfassendes Zollpaket an. Bitcoin und andere Kryptowährungen reagieren mit deutlichen Kursverlusten.

Die Kryptowährungsbranche erlebt einen turbulenten Donnerstag. Nachdem US-Präsident Donald Trump am Vorabend weitreichende Zölle auf Importe angekündigt hatte, sackte der Bitcoin-Kurs innerhalb weniger Stunden um rund 5 Prozent ab. Die größte Kryptowährung der Welt notierte am Donnerstagmorgen bei 83.000 US-Dollar, nachdem sie am Mittwochabend noch bei knapp 87.000 Dollar gehandelt worden war.

 

Trumps Zollpaket schockt globale Märkte

Das von Trump angekündigte Zollpaket sieht pauschale Abgaben von 10 Prozent auf alle Importe in die USA vor. Für einige Länder, darunter Deutschland und andere EU-Staaten, sind sogar Zölle von 20 Prozent geplant. Die Maßnahmen zielen darauf ab, das US-Handelsdefizit zu reduzieren und die heimische Wirtschaft zu stärken. Doch die Ankündigung sorgte für Schockwellen an den globalen Finanzmärkten. Neben Kryptowährungen gerieten auch Aktien und Anleihen unter Druck, während der Goldpreis auf ein neues Allzeithoch kletterte.

Die Reaktion des Kryptomarktes auf die geopolitischen Spannungen überrascht Experten. "Obwohl Bitcoin unabhängig von Zentralbanken oder Staaten funktioniert, zeigen sich Kryptowährungen regelmäßig sensibel gegenüber geopolitischen Ereignissen", erklärt ein Branchenanalyst. Die Unsicherheit bezüglich eines möglichen globalen Handelskonflikts veranlasst offenbar viele Investoren, Kapital aus als riskant geltenden Anlagen wie Bitcoin abzuziehen.

Ripple lanciert RLUSD-Stablecoin inmitten der Marktturbulenzen

Während der Gesamtmarkt unter Druck gerät, sorgt eine Entwicklung auf der Ripple-Blockchain für Aufsehen. In den vergangenen Tagen wurden mehr als 100 Millionen Einheiten des neuen Stablecoins Ripple US-Dollar (RLUSD) geprägt. Ripple hat den an den US-Dollar gekoppelten Coin offiziell in sein Zahlungsnetzwerk integriert. Erste Zahlungsdienstleister wie BKK Forex und iSend nutzen RLUSD bereits.

Branchenexperten sehen in RLUSD eine potenzielle Konkurrenz für etablierte Stablecoins wie Tether (USDT) und USD Coin (USDC). Insbesondere dezentrale Finanzanwendungen (DeFi) auf der XRP Ledger-Blockchain könnten von RLUSD profitieren. Allerdings steht der XRP-Token, die native Kryptowährung von Ripple, ebenfalls unter Druck und verzeichnete in der vergangenen Woche ein Minus von knapp 15 Prozent.

Massive Liquidationen verstärken Marktvolatilität

Die jüngsten Kursbewegungen führten zu erheblichen Verwerfungen am Krypto-Derivatemarkt. Innerhalb von 24 Stunden wurden Krypto-Futures im Wert von 450 Millionen US-Dollar liquidiert. Den Löwenanteil machten dabei Bitcoin-Futures mit 172 Millionen Dollar und Ethereum-Futures mit 120 Millionen Dollar aus. Diese massiven Zwangsauflösungen von gehebelten Positionen verstärkten die Abwärtsdynamik zusätzlich.

Die hohe Volatilität ist symptomatisch für den Kryptomarkt, der trotz enormer Wertzuwächse in den vergangenen Jahren immer wieder starke Rücksetzer erlebt. Technische Probleme, regulatorische Unsicherheiten und geopolitische Spannungen können schnell zu heftigen Kursausschlägen führen.

Mastercard forciert Blockchain-Strategie trotz Marktturbulenz

Ungeachtet der aktuellen Marktturbulenzen treibt der Zahlungsdienstleister Mastercard seine Blockchain-Ambitionen voran. Das Unternehmen arbeitet daran, Bitcoin-Transaktionen über sein weltweites Netzwerk mit 3,5 Milliarden ausgestellten Karten zu ermöglichen. Raj Dhamodharan, Executive Vice President für Blockchain bei Mastercard, betont das Ziel, Geldflüsse zwischen traditionellen Währungen und Kryptowährungen nahtlos zu gestalten.

Kernstück der Mastercard-Strategie ist das 2023 eingeführte Multi-Token Network (MTN). Über diese Plattform sollen Kunden künftig Bitcoin und andere Kryptowährungen senden und empfangen können. Mastercard sieht darin eine "beträchtliche Wette" auf die Zukunft des Sektors. Auch mit Banken und Finanzinstituten kooperiert das Unternehmen, um den Zugang zur Blockchain-Technologie zu erleichtern.

Fazit

Die jüngsten Entwicklungen verdeutlichen die anhaltende Volatilität und Sensibilität des Kryptomarktes gegenüber geopolitischen Ereignissen. Während Bitcoin und andere Kryptowährungen kurzfristig unter Druck geraten sind, zeigen Initiativen wie Ripples RLUSD-Stablecoin und Mastercards Blockchain-Engagement das fortbestehende Innovationspotenzial im Sektor. Für die kommenden Monate bleibt abzuwarten, wie sich Trumps Zollpolitik auf die globale Wirtschaft und damit auch auf den Kryptomarkt auswirken wird. Anleger sollten weiterhin mit erhöhter Volatilität rechnen und ihre Investitionsentscheidungen sorgfältig abwägen.

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