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Märkte > Hype um Digitalwährungen

Die 7 größten Krypto-Fallen

(Foto: tungtaechit / Shutterstock)

Bitcoin, Ethereum & Co. bieten enorme Rendite-Chancen – doch viele Anleger machen bei der Geldanlage in Kryptowährungen immer wieder dieselben Fehler. Wie sich schmerzhafte Verluste vermeiden lassen.

1. Die Kopflos-Falle 

Der volatile Krypto-Markt, dem es noch dazu an Fundamentaldaten fehlt, lädt ein, kopflos zu investieren. Der Grat zwischen „Jetzt, oder nie“ und „Rette sich, wer kann“ ist schmal. Ein klassisches Beispiel dafür ist die Bärenfalle. Nach einer ersten, kleineren Kurskorrektur vermuten Anleger dabei weitere Kursverluste und verkaufen ihre Positionen. Im Nachhinein handelte es sich nur um eine kleine Korrektur, die Top-Investoren dann nicht selten schon zum Einstieg genutzt haben. Die Lösung: Exit-Strategie festlegen. Kenne die Funktionsweise des Marktes, lege einen Zeithorizont für dein Investment fest und entscheide im Vorfeld, bei welchen Kursgewinnen oder -verlusten du teilweise oder ganz aussteigst. Und: keine Ausnahmen!

2. Die Zocker-Falle

In der Hoffnung, den nächsten Bitcoin zu erwischen, setzen Anleger häufig auf spekulative Altcoins, darunter auch die besonders riskanten Meme-Coins. Gerade letzteren fehlt häufig jede Substanz. Jüngstes Beispiel: Der Mega-Fail des Hawk-Tuah-Token von Haliey Welch, die vergangenes Jahr als Hawk Tuah Girl zum Internet-Meme geworden war, nachdem sie in einem Interview ihren Geheimtrick im Bett verraten hatte. Am 4. Dezember führte sie daraufhin gleichlautenden Token ein. Die Marktkapitalisierung betrug nach wenigen Stunden 490 Millionen Dollar. Tags darauf waren 91 Prozent davon wieder verschwunden. Auch ein Geheimtrick? Anleger klagen jedenfalls. Die Lösung: Fokussiere dich auf wenige, etablierte Coins mit realem Use-Case. Recherchiere das Team und die Technologie dahinter. Im Krypto-Sektor gilt: weniger ist oft mehr.

3. Die Verwahrungs-Falle

Kryptowährungen werden über Kryptobörsen gehandelt. Anleger begehen dabei häufig den Fehler, ihre Coins auch dauerhaft dort zu lagern. Doch das Insolvenzrisiko auf dem noch jungen Markt ist groß, immer wieder machen zudem Betrugsfälle Schlagzeilen. Berühmtes Beispiel: der Zusammenbruch von FTX 2022. Millionen Anleger hatten ihre Coins auf der Plattform geparkt. Als FTX Insolvenz anmeldete, waren die weg – weil die Nutzer keinen direkten Zugriff auf ihre Assets hatten. Die Lösung: Halte deine Coins nach dem Kauf in einem sicheren Wallet – idealerweise in einer Hardware-Wallet (Cold Storage), die auch offline funktioniert. Noch besser: Teile sie auf zwei Wallets auf. Für den täglichen Handel reicht jedenfalls ein kleiner Betrag auf der Börse.

4. Die Schlüssel-Falle

Mindestens 20 Prozent der existierenden Bitcoins dürften Experten zufolge bislang verloren gegangen sein. Es gibt wilde Geschichten dazu. Aktuell im Fokus: James Howell, der eine Mülldeponie in Großbritannien umgraben lassen will, weil er dort seine von ihm fälschlicherweise entsorgte Festplatte vermutet, auf der er einst seinen digitalen Schlüssel für 8.000 Bitcoins gespeichert hatte. Es geht um 734 Millionen Euro. Die Lösung: Neben PIN oder Private Key, die du für den täglichen Zugriff auf dein Wallet brauchst, ist der ultimative Notfallschlüssel die Backup-Seed-Phrase. Damit kannst du dein Wallet wiederherstellen, oder trotz vergessenem Passwort darauf zugreifen. Also: Seed-Phrase am besten offline in Metall eingravieren – und ab in einen oder gleich mehrere Tresore damit.

5. Die Transfer-Falle

Eine falsche Adresse beim Transfer zwischen Wallet und Börse kann dazu führen, dass Coins irgendwo in der Blockchain verloren sind, oder die transferierten Coins an einen falschen Empfänger gehen. Ein einfacher Zahlendreher reicht aus. Auch Malware kann Adressen heimlich verändern. Eine Rückgängig-Option gibt es nicht. Die Lösung: Adresse doppelt prüfen, auf das richtige Netzwerk achten, je nachdem welche Kryptowährung du transferierst, bei großen Summen grundsätzlich erstmal einen kleinen Testbetrag schicken. Notfalls Kontakt mit dem Empfänger der Coins aufnehmen, insofern es diesen gibt und dieser auch bekannt ist.

6. Die Steuer-Falle

Krypto ist vielleicht dezentral – aber nicht steuerfrei. Zu glauben, die Gewinne blieben unsichtbar kann sich als gefährlicher Irrtum erweisen, wenn es zu einer Steuerprüfung kommt. Das Finanzamt darf Transaktionen direkt bei den Börsen anfragen. Wer viel transferiert, kann leicht den Überblick verlieren. Dabei gibt es eine recht einfache Lösung, um Steuerschulden zu vermeiden: die Kryptowährung mehr als ein Jahr halten. Nach dieser Spekulationsfrist sind die Gewinne steuerfrei, da sie dann als „private Veräußerungsgeschäfte“ nach Paragraph 23 des Einkommensteuergesetzes behandelt werden. Ein Vorteil von Kryptowährungen gegenüber Aktien.

7. Die News-Falle

Bitcoin bald bei einer Million US-Dollar? Bitcoin bald kaum noch etwas wert? Solche Schlagezeilen finden sich im Netz zuhauf. Über den Kurs des Bitcoin lässt sich vortrefflich spekulieren, da ihm fundamentale Bewertungskennzahlen fehlen. Da reicht es, wenn wie im Jahr 2021 Elon Musik erklärt, Tesla akzeptiere Bitcoin nicht mehr als Zahlungsmittel und schon stürzt der Kurs um 30 Prozent in die Tiefe. Die Lösung: Anleger sollten von Hype-Meldungen oder Panik-Nachrichten möglichst viel Abstand halten. Krypto-Märkte reagieren zwar schnell auf News, aber wer nur auf Schlagzeilen setzt, trifft oft emotionale statt rationale Entscheidungen.

 

 

 

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