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US-Konjunktur als Aktienmarkttreiber

(Foto: Shutterstock)

Die Aktienmärkte setzen bisher ihren Weg aus 2024 unbeirrt fort. Haupttreiber ist die positive US-Konjunktur. Diverse Aussagen Trumps lassen die Börsen unbeeindruckt. 

Eine Analyse von Raiffeisen Research Austria

Mit der ins Land ziehenden Unternehmens-Berichtssaison stehen die Chancen gut, dass der Marktfokus wieder mehr auf Fundamentaldaten als auf politischem Schlagabtausch liegt. Nichtsdestotrotz ist die derzeitige Themenlage ein guter Vorgeschmack darauf, was uns die kommenden Jahre an den Börsen begleiten wird. Die Devise lautet daher, das Wesentliche für die Marktentwicklungen im Auge zu behalten und sich nicht von Nebenschauplätzen ablenken zu lassen. Zunächst einmal hat das neue Jahr schon einiges mitgebracht. Und dabei ist 2025 gerade einmal zwei Wochen alt. Der Jahresauftakt scheint ein Vorgeschmack auf das zu sein, was uns in kommender Zeit bevorsteht. Denn obwohl noch nicht einmal im Amt, dominiert Donald Trump die Schlagzeilen mit ungewöhnlichen Vorstellungen – selbst für seine Verhältnisse. Lautete der den Wahlkampf bestimmende Slogan noch "MAGA", Make America Great Again, so gilt mittlerweile offensichtlich die Devise Make America Greater Again. Anders lassen sich die Expansionsfantasien zur Eingliederung von Grönland, Kanada und Panama in die Vereinigten Staaten wohl kaum erklären.

Unabhängig davon, dass er mit der tatsächlichen Übernahme von souveränen Staaten oder Gebieten – sei es durch militärische Eroberung oder wirtschaftlichen Druck – gegen das Völkerrecht verstößt, sorgt allein schon deren Androhung für internationales Kopfschütteln. Seine frühere Inszenierung als Friedenspräsident erscheint dadurch ebenfalls in einem schlechten Licht. Dass sein treuer Weggefährte Elon Musk sich nebenbei fleißig in die europäische Innenpolitik einmischt und dabei auch mit persönlichen Beleidigungen nicht spart, passt da nur allzu gut ins Bild.

Der Sittenverfall ist höchst bedenklich. Die gute Nachricht jedoch ist, dass den harten Worten vermutlich keine Taten folgen, zumindest, wenn es nach den Aktienbörsen geht. Die Märkte setzen ihren 2024 gegangenen Weg nämlich auch in den ersten Handelstagen des neuen Jahres im Wesentlichen unbeirrt fort. So führt an der Wall Street abermals das Technologiesegment, welches sich von den jüngsten Renditeanstiegen am Anleihemarkt bislang wenig beeindruckt zeigt. In Europa verfolgt etwa der Automobilmarkt die Trump'schen Äußerungen zur Zollpolitik ziemlich genau, der breite Markt scheint aber bisweilen relativ gelassen.

Generell geht Raiffeisen Research davon aus, dass der aktuelle Trend an den Aktienmärkten zumindest kurzfristig noch anhält. Frischen Wind und eventuelle Sektorrotationen sind allenfalls aus der Berichtssaison zu erwarten, welche nunmehr an Fahrt gewinnt. Auch mit der offiziellen Angelobung Trumps am 20. Jänner stehen einige Impulse an, schließlich hat sich der selbsternannte Dealmaker eine umfangreiche To-Do-Liste auferlegt, die es direkt nach seiner Amtsübernahme abzuarbeiten gilt.

Als Anleger:in ist es daher ratsam, sich auf schärfere Worte und volatilere Zeiten einzustellen. Wichtig ist jedoch, sich nicht von Nebenschauplätzen und Wortgefechten ablenken zu lassen, sondern den Fokus auf den wichtigsten derzeitigen Aktienmarkttreiber zu richten: die US-Konjunktur. Und hierbei sieht Raiffeisen Research derzeit noch keinen Grund zur Beunruhigung.

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