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den Willen der meisten anderen Länder aufgekündigt hätten, so die
Experten der Commerzbank. Ob die von den USA geforderte Reduzierung
von Erdölimporten aus dem Iran also in den Ländern
der EU oder auch in anderen wichtigen Absatzmärkten des Irans,
nämlich China, Indien, Japan, Südkorea oder die Türkei, auf Gehör
trifft, scheint dem derzeitigen Stand nach eher unwahrscheinlich.
Die USA importieren selbst kein Erdöl aus dem Iran.
Macron sieht seine Chance
Die EU hat bereits angekündigt, an dem Abkommen festhalten zu
wollen. Der Franzose Macron bläst zur Sammlung, sieht sogar eine
Möglichkeit, Europa zu stärken. Die Aufhebung der Sanktionen
hätte einen positiven Einfluss aus die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen
mit dem Iran gehabt, weshalb man entschlossen sei,
diese weiterhin sicherzustellen, sagte die EU-Außenbeauftragte
Federica Mogherini. Versöhnliche Töne auch aus Moskau: Sein
Land fühle sich dem Abkommen verpflichtet, teilte Außenminister
Sergej Lawrow mit.
Also alles halb so wild? Nicht so ganz. Experten nehmen an, dass
einige Länder durchaus bereit sind, ihre Nachfrage nach iranischem
Öl zu verringern, da man den Konflikt mit den großen USA mehr
scheut, als mit dem Iran. In der derzeit vergleichsweise angespannten
Situation auf dem Ölmarkt könnten dann schon solch kleine
Verknappungen des Angebots zu deutlicheren Auswirkungen auf die
Preise führen.
Vor allem aber sorgt Donald Trump mit seiner Entscheidung
für noch mehr Zündstoff im Nahen Osten. Mit der Aufkündigung
des Atomdeals schwächt er einmal mehr den Iran und
BÖRSE am Sonntag · 19/18
Rohstoff der Woche
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stärkt dessen größten Widersacher in der Region, Saudi Arabien.
Dort hat man bereits Bereitschaft signalisiert, mögliche
Angebotsengpässe seitens des Irans ausgleichen zu wollen. Zudem
verliert der Iran natürlich Anreize, auf die atomare Aufrüstung
zu verzichten. Eine solche fürchtet seit jeher vor allem
Israel. Und je nachdem, wie viel Schaden die Sanktionen
schlussendlich anrichten, könnte eine wirtschaftliche Schwächung
des Irans den radikalen Kräften in dem islamisch geprägten
Land in die Karten spielen.
So könnte es mehr die Angst vor einem großen Krieg im Nahen
Osten sein, als eine zusätzliche Angebotsverknappung, die den
Ölpreis in die Höhe treibt. Und so bleibt zu hoffen, dass Trump
– wenn überhaupt – nur den Ölpreis hochjagt und nicht eine
ganze Region vollständig im Chaos versinken lässt.
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Rohöl - Brent und WTI Stand: 11.05.2018
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