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Aktien > Liquidität durch Verkauf

Siemens erlöst 1,45 Milliarden Euro durch Healthineers-Anteilsverkauf

(Bild: Shutterstock)

Der Technologiekonzern reduziert seine Beteiligung an der Medizintechnik-Tochter um zwei Prozent. Der Erlös soll zur Finanzierung einer Übernahme dienen.

Der Technologiekonzern Siemens hat seine Beteiligung an der Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers reduziert und dabei einen Bruttoerlös von 1,45 Milliarden Euro erzielt. Durch den Verkauf von 26,5 Millionen Aktien sank der Anteil des Mutterkonzerns von bisher rund 75 Prozent um etwa zwei Prozentpunkte. Die Transaktion erfolgte im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens und richtete sich ausschließlich an institutionelle Investoren.

Details der Transaktion

Die verkauften Aktien entsprechen etwa zwei Prozent des Grundkapitals von Siemens Healthineers. Der erzielte Preis lag bei rund 54,72 Euro je Anteilsschein, was einen leichten Abschlag zum Xetra-Schlusskurs von 55,28 Euro darstellt. Diese Preisgestaltung ist bei größeren Aktienplatzierungen nicht unüblich, um eine zügige Abwicklung zu gewährleisten.

Die Ankündigung des Anteilsverkaufs hatte bereits unmittelbare Auswirkungen auf den Aktienkurs von Siemens Healthineers. Im nachbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate gaben die Papiere um 1,2 Prozent nach. Diese Reaktion spiegelt die kurzfristige Unsicherheit wider, die solche Transaktionen oft begleitet.

Strategische Hintergründe des Anteilsverkaufs

Der Verkauf der Healthineers-Anteile steht in direktem Zusammenhang mit Siemens' Expansionsstrategie in anderen Geschäftsbereichen. Konkret dient der Erlös zur teilweisen Finanzierung der Übernahme des US-Softwareunternehmens Altair. Diese Akquisition, die Siemens mit einem Gesamtvolumen von 10 Milliarden Euro veranschlagt, unterstreicht den Fokus des Konzerns auf die Stärkung seiner digitalen Kompetenzen.

Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass der Konzern plane, rund fünf Prozent der Anteile an Siemens Healthineers zu veräußern, um die Altair-Übernahme zu stemmen. Der jetzt erfolgte Verkauf von zwei Prozent ist somit als erster Schritt in dieser Richtung zu verstehen.

Auswirkungen auf die Konzernstruktur

Trotz der Reduzierung seiner Beteiligung bleibt Siemens mit einem Anteil von nun etwa 73 Prozent weiterhin der dominierende Aktionär von Siemens Healthineers. Diese Konstellation ermöglicht es dem Mutterkonzern, einerseits Kapital für strategische Investitionen freizusetzen und andererseits die Kontrolle über die Medizintechnik-Tochter zu behalten.

Für Siemens Healthineers bedeutet die Transaktion eine leichte Erhöhung des Streubesitzes, was potenziell zu einer verbesserten Liquidität der Aktie führen kann. Gleichzeitig signalisiert der Schritt das Vertrauen des Marktes in die eigenständige Entwicklung des Unternehmens.

Einordnung in die Konzernstrategie

Der Anteilsverkauf fügt sich in die übergeordnete Strategie von Siemens ein, das Portfolio kontinuierlich zu optimieren und Ressourcen für Wachstumsbereiche freizusetzen. Die Übernahme von Altair zielt darauf ab, die Position des Konzerns im Bereich der Simulationssoftware und des computergestützten Engineerings zu stärken – Felder, die für die digitale Transformation der Industrie von zentraler Bedeutung sind.

Gleichzeitig unterstreicht die Transaktion die Flexibilität, mit der Siemens seine Beteiligungsstruktur handhabt. Der Konzern nutzt die starke Marktposition von Siemens Healthineers, um Kapital für strategische Initiativen zu generieren, ohne die grundsätzliche Kontrolle über das Unternehmen aufzugeben.

Ausblick

Der Verkauf von Siemens Healthineers-Anteilen markiert einen strategischen Schritt zur Finanzierung des Altair-Kaufs und unterstreicht die dynamische Portfoliosteuerung des Konzerns. Während Siemens weiterhin die Mehrheit an Healthineers hält, eröffnet die Transaktion Spielraum für zukünftige Anpassungen. Es bleibt abzuwarten, ob und wann Siemens die angekündigten weiteren drei Prozent veräußern wird und wie sich dies auf die langfristige Positionierung beider Unternehmen auswirken wird.

BAS

Siemens Healthineers

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