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Kalenderwoche 14 mit RWE, E.ON, McKesson und adidas

RWE und E.ON stemmen sich gegen Abwärtstrend. Healthcare-Dienstleister und S&P-500-Wert McKesson setzt Aufwärtstrend mit neuen Kursrekorden fort. Adidas bricht Aufwärtstrend – US-Zölle auf Produktionsland Vietnam besonders hoch.

RWE und E.ON stemmen sich gegen den Abwärtstrend

Auch die Entwicklung am deutschen Aktienmarkt war in der vergangenen Woche von der US-Zoll-Thematik geprägt, wie die Verluste der Indizes zeigen. Doch nicht überall ging es abwärts. Gefragt waren beispielsweise die Versorger RWE (ISIN: DE0007037129) und E.ON (ISIN: DE000ENAG999), die zu den größten Wochengewinnern im DAX zählten. Beide knüpften damit an die zuletzt positive Entwicklung an und setzten ihren Aufwärtstrend fort. Unternehmensnachrichten gab es keine. Eine treibende Kraft hinter der Stärke der letzten Wochen dürfte die Hoffnung auf eine zuträglichere Energiepolitik in Deutschland sein. Bei RWE könnte zudem der vor einiger Zeit erfolgte Einstieg des aktivistischen Investors Elliott Advisors eine Rolle spielen, der inzwischen rund 5 % der Anteile am deutschen Energiekonzern übernommen hat. Möglicherweise auch unter dessen Einfluss hat sich RWE für eine Reduzierung der Investitionen in Offshore-Windkraft und andere erneuerbare Energien sowie für strengere Investitionskriterien ausgesprochen. So sollen nun im Zeitraum 2025 bis 2030 rund 35 Mrd. Euro für Investitionen ausgegeben werden, 10 Mrd. Euro weniger als bisher geplant.

RWE

E.ON

McKesson auf Allzeithoch

Die Aktie von McKesson (ISIN: US58155Q1031) zählte in der vergangenen Woche zu den Gewinnern am schwachen US-Aktienmarkt. Sie war einer der stärksten Werte im S&P 500 und gehörte zu den wenigen Titeln, die ein neues Allzeithoch erreichten. Das Unternehmen hatte den Abschluss der angekündigten Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an PRISM Vision Holdings, einem führenden Anbieter von Dienstleistungen in den Bereichen allgemeine Augenheilkunde und Netzhautmanagement, bekannt gegeben. McKesson erwarb für rund 850 Mio. US-Dollar eine Mehrheitsbeteiligung von 80 %. Die Übernahme soll es dem Konzern ermöglichen, eine führende Netzhaut- und Ophthalmologie-Plattform zu entwickeln und damit das eigene Dienstleistungsangebot zu erweitern. Ob diese Meldung der Auslöser für die aktuelle Stärke ist, darf angesichts der geringen Größe der Übernahme bezweifelt werden. Vielmehr befindet sich die Aktie in einem übergeordneten Aufwärtstrend, der sich in den letzten Wochen fortgesetzt hat. Basis dafür könnten die Geschäftserwartungen an ein starkes Vertriebsnetz für die boomenden GLP-1-Medikamente („Abnehmspritzen“) sowie im Bereich der Krebsmedikamente in den USA sein. McKesson ist ein führender Anbieter im Gesundheitswesen, der sich auf den Vertrieb von pharmazeutischen und medizintechnischen Produkten spezialisiert hat. Darüber hinaus bietet das Unternehmen umfangreiche Technologiedienstleistungen, Logistiklösungen sowie Beratungs- und Managementservices für Apotheken, Krankenhäuser, Ärzte und andere Gesundheitseinrichtungen an.

McKesson

Lamb Weston Holdings setzt auf Effizienz und Innovationen – Aktie mit Kurssprung

In einem schwachen Gesamtmarktumfeld mit deutlich nachgebenden US-Indizes konnte sich der weltweit größte Hersteller von Tiefkühlkartoffelprodukten, Lamb Weston Holdings (ISIN: US5132721045), in der vergangenen Woche mit einem kräftigen Kursplus abheben. Das Unternehmen hatte bei der Vorlage der Quartalszahlen ein umfassendes Effizienzprogramm vorgestellt, um den aktuellen Herausforderungen wie hohen Produktionskosten und einem weltweit schwachen Restaurantgeschäft zu begegnen. Das Unternehmen stellt vor allem Pommes frites in verschiedenen Variationen her und beliefert unter anderem die Fast-Food-Kette McDonald’s (ISIN: US5801351017), die ihr größter Kunde ist. Lamb Weston will nun mit mehr als 30 Projekten bis 2026 rund 140 Mio. US-Dollar einsparen und mit Produktinnovationen wie kühlschrankgeeigneten Pommes neue Märkte erschließen. Die erste positive Kursreaktion nach der Ankündigung zeugt von wachsender Zuversicht. Diese Hoffnung muss nun allerdings durch entsprechende Ergebnisse untermauert werden. Auch charttechnisch ist das Gesamtbild noch nicht überzeugend. Nach wie vor besteht ein intakter Abwärtstrend und der jüngste Erholungsimpuls seit dem Tief im März ist bislang lediglich als technische Gegenbewegung zu werten.

Lamb Weston Holdings

McDonald’s

+++ Flops +++

adidas bricht Aufwärtstrend – US-Zölle auf Produktionsstandort Vietnam besonders hoch

Die von den USA angekündigten Importzölle hinterließen auch am deutschen Aktienmarkt deutliche bis sehr deutliche Spuren. Vor allem Unternehmen, die besonders viele Waren in die USA importieren, mussten hohe Abgaben hinnehmen, so zum Beispiel die Sportartikelhersteller adidas (ISIN: DE000A1EWWW0) und Puma (ISIN: DE0006969603). Beide lassen einen erheblichen Teil ihrer Produkte in Vietnam fertigen. Für Waren aus dem Land wurde mit 46 % ein besonders hoher US-Importzoll angekündigt. Adidas war aufgrund des jüngsten Kursrückgangs der größte Wochenverlierer im DAX. Neuigkeiten vom deutschen Branchenprimus selbst gab es keine. Aus charttechnischer Sicht setzte sich mit dem jüngsten Kursrückgang der kurzfristige Abwärtstrend fort, der sich seit dem Hoch im Februar bei 263,80 Euro gebildet hatte, das den Höhepunkt der Aufwärtsbewegung seit dem Tief im Oktober 2022 bei unter 95 Euro darstellte. Dieser Aufwärtstrend wurde nun mit dem Unterschreiten des Zwischentiefs vom November 2024 bei 208 Euro gebrochen.

adidas

Puma

Micron Technology stellvertretend für den Abgabedruck im Halbleitersektor

Die Ankündigung neuer Importzölle durch die US-Regierung hat in der vergangenen Woche für kräftige Kursverluste in einem ohnehin angeschlagenen Marktumfeld gesorgt. Besonders stark unter Druck geriet der Technologiesektor – allen voran Halbleiterwerte. Stellvertretend dafür steht der Speicherspezialist Micron Technology (ISIN: US5951121038), der zu den größten Verlierern im S&P 500 und NASDAQ-100 zählte. Für Verunsicherung sorgten vor allem die angekündigten Zölle auf Waren z. B. aus China und Taiwan, obwohl Halbleiter explizit davon ausgenommen sind. Dennoch könnte die US-Zollpolitik das globale Wirtschaftswachstum belasten und damit indirekt auch die Halbleiterbranche treffen.

Micron Technology

Moderna bestätigt Abwärtstrend mit neuen Tiefs

Die Aktien von Impfstoffherstellern standen in der vergangenen Woche erneut unter Abgabedruck. Prominentes Beispiel ist Moderna (ISIN: US60770K1079). Der Sektor zeigt bereits seit einiger Zeit Schwäche und insbesondere bei Moderna spiegeln sich darin die rückläufigen Ergebnisse im Zusammenhang mit den sinkenden Umsätzen des COVID-19-Impfstoffs Spikevax wider. Dieser ist der derzeit das einzige vermarktete Produkt des Unternehmens mit nennenswerten Umsätzen. In der vergangenen Woche markierte die Aktie neue Tiefs in der übergeordneten Abwärtsbewegung und bestätigte damit den Trend. Belastend dürfte jüngst die Nachricht gewirkt haben, dass der für das Impfprogramm zuständige Direktor der US-Arzneimittelbehörde FDA zurückgetreten ist, weil er befürchtet, dass neu ernannte Beamte des Gesundheitsministeriums bzw. dessen Führung die Zulassung von Impfstoffen erschweren könnten. Dabei dürfte er vor allem den neuen US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. im Auge haben, der, wie er in der Vergangenheit angedeutet hat, die Prüfung von Impfstoffen auf Nutzen, Sicherheit und Nebenwirkungen verschärfen will. Damit dürfte es für Impfstoffentwickler schwieriger werden, ihre Produkte zugelassen zu bekommen.

Moderna

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