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Kalenderwoche 37 mit Commerzbank, Broadcom und Continental

Wird die Commerzbank italienisch? Die Commerzbank-Aktie stieg. Ebenfalls gefragt: Broadcom. Deutlicher nach unten ging es dagegen für Conti.

+++ Tops +++

Commerzbank: Avancen aus Italien

Die Aktie der Commerzbank (WKN: CBK100) war in der vergangenen Woche performancetechnisch das beste Pferd im DAX. Wieder aufgeflammte Übernahmespekulationen sorgten für einen kräftigen Kurssprung. Grund diesmal: Die italienische Großbank UniCredit (WKN: A2DJV6) hatte mitgeteilt, sich mit rund 9 % an dem deutschen Konkurrenten beteiligt zu haben. Davon wurden 4,49 % im Rahmen eines Aktienverkaufs durch den Bund erworben, der seinen Anteil an der Commerzbank reduzieren will. Die restlichen Anteile wurden am Markt gekauft. Die UniCredit wolle mit der Commerzbank zusammenarbeiten, um wertsteigernde Möglichkeiten für alle Anteilseigner beider Banken auszuloten, hieß es in der Mitteilung. Ob weitere Anteile an der Commerzbank erworben würden, hänge davon ab, ob das Investment die strengen finanziellen Parameter der UniCredit erfülle, die dem Markt klar kommuniziert worden seien. Darüber hinaus wolle man bei den Aufsichtsbehörden die Genehmigung beantragen, gegebenenfalls einen Anteil von mehr als 9,9 % an der Commerzbank zu erwerben.

Commerzbank

Broadcom mit kräftiger Erholung

Im NASDAQ-100 und im S&P 500 gehörten in der vergangenen Woche eine Reihe von Halbleiteraktien zu den größten Gewinnern. Sie zeigten damit eine Erholung nach der Korrektur der beiden Vorwochen. Besonders stark zog es den Technologiekonzern Broadcom (WKN: A2JG9Z) nach oben, der in der Vorwoche noch negativ auf die vorgelegten Quartalszahlen reagiert hatte. Ein positiver Faktor für das Unternehmen und andere Branchenvertreter könnte zuletzt das Glowtime-Event von Apple (WKN: 865985) gewesen sein, auf dem mehrere neue Produkte, darunter neue iPhones, vorgestellt wurden. Broadcom ist ein Zulieferer von Apple und stellt kombinierte Wi-Fi- und Bluetooth-Chips her, die in verschiedenen Geräten wie iPhones, iPads und MacBooks zum Einsatz kommen. Diese Chips ermöglichen die drahtlose Internetverbindung und die Bluetooth-Konnektivität. Die jetzt vorgestellten neuen iPhone 16 Modelle werden mit einem Upgrade auf den neuesten Wi-Fi 7 Standard ausgestattet, für den Broadcom entsprechende Lösungen im Portfolio hat. Broadcom entwickelt Halbleiter-Hardware und die mehreren tausend Produkte des Portfolios kommen unter anderem in Unternehmens- und Rechenzentren, Netzwerken, Breitbandzugängen, Smartphones, Basisstationen, Servern und Speichersystemen, Industrieautomatisierung, Stromerzeugung und alternativen Energiesystemen zum Einsatz. Zunehmend wird das Portfolio durch Softwarelösungen (z. B. Netzwerkmanagement-Software, Sicherheitssoftware) ergänzt.

Broadcom

Albemarle: Rückenwind von chinesischer Konkurrenz

Die Aktie des US-Spezialchemiekonzerns (WKN: 890167) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im S&P 500. Nachrichten gab es von dem Unternehmen, das zu den weltweit führenden Lithiumproduzenten zählt, keine. Dafür sorgte eine andere Meldung für Rückenwind im gesamten Sektor. So wurde spekuliert, dass das chinesische Unternehmen CATL, der weltweit größte Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeuge, erwäge, einige seiner Lithiumabbauaktivitäten einzustellen. Als Reaktion auf die Spekulationen bestätigte das Unternehmen, dass es die Produktion in seiner riesigen Lithiummine in der chinesischen Provinz Jiangxi anpassen werde. Das ließ die Anleger aufhorchen. Lithiumaktien befinden sich seit einiger Zeit auf Talfahrt, zuletzt wegen des sinkenden Lithiumpreises. Produktionskürzungen wie die von CATL nähren die Hoffnung auf ein sinkendes Angebot auf dem Weltmarkt, was sich stabilisierend auf den Lithiumpreis auswirken könnte, was letztlich auch ein positiver Katalysator für die Kurse der Lithiumaktien ist. Aus charttechnischer Sicht ist bei Albemarle allerdings weiterhin ein übergeordneter Abwärtstrend zu konstatieren, der sich seit dem Allzeithoch im November 2022 bei 334,55 US-Dollar gebildet hat. Das vorläufige Tief wurde im August bei 71,97 Dollar markiert. Seitdem ist aber immerhin eine Erholung im Gange. Sie könnte in einen kurzfristigen Aufwärtstrend übergehen, wenn es gelingt, das Zwischenhoch von Ende August bei 94,69 US-Dollar zu überwinden.

Albemarle

+++ Flops +++

Continental: erneut im Rückwärtsgang

Die Aktie des Automobilzulieferers und Reifenherstellers Continental (WKN: 543900) zeigte im August nach Vorlage der Zahlen zunächst eine kräftige Erholungsbewegung. In den letzten beiden Wochen ging es jedoch wieder abwärts. Weitere Hiobsbotschaften kamen aus der seit geraumer Zeit angeschlagenen deutschen Automobilindustrie. So kappte BMW (WKN: 519000) jüngst seine Prognosen. Ein Grund: das schwache China-Geschäft. Zudem drohen Auslieferungsstopps und Rückrufe im Zusammenhang mit dem Integrierten Bremssystem (IBS) eines Zulieferers. Einen konkreten Namen nannte BMW nicht, es wird aber spekuliert, dass es sich bei dem Zulieferer um Continental handelt. Dies führte zu einer deutlich negativen Kursreaktion bei Conti und die Aktie bildete in der vergangenen Woche das Schlusslicht im DAX. Mit dem jüngsten Kursrutsch wurde nun wieder das Kursniveau im Bereich von rund 51,50 Euro erreicht, an dem im Juli und August jeweils Gegenbewegungen gestartet waren. Hält diese Marke auch diesmal? Oder kommt es zum Bruch?

Continental

Rentokil Initial: schwache Geschäfte in Nordamerika

Die Aktie des britischen Unternehmens Rentokil Initial (WKN: A0EQ3A) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern im STOXX Europe 600. Auslöser war eine Gewinnwarnung, die mit einer nachlassenden Geschäftsdynamik im größten Markt Nordamerika begründet wurde. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 wurden dort 61,5 % des Umsatzes und 68,7 % des operativen Ergebnisses erzielt. Der weltweit in mehr als 80 Ländern tätige Dienstleister hat sich auf Schädlingsbekämpfung, Hygienelösungen und Berufsbekleidungsservice spezialisiert. Das Unternehmen bietet beispielsweise Lösungen für die Schädlingskontrolle für Privathaushalte und Unternehmen an, einschließlich der Bekämpfung von Schädlingen. Der jüngste Kursrückgang hat deutliche Spuren im Chartbild hinterlassen. So ist die Aktie unter das markante Korrekturtief von Oktober 2023 gerutscht.

Rentokil Initial

APA Corp.: Abwärtstrend mit neuem Verlaufstief fortgesetzt

Der Ölpreisverfall der vergangenen Wochen hat auch bei den Ölaktien Spuren hinterlassen. So bestätigte der S&P Energy Select Sector Index in der vergangenen Woche mit einem neuen Verlaufstief den Abwärtstrend, der sich seit dem Hoch im April dieses Jahres gebildet hat. Einen noch längeren Abwärtstrend zeigt die Aktie des US-Konzerns APA (WKN: A2QQVE). Auch hier wurden zuletzt neue Verlaufstiefs markiert und das Chartbild sieht alles andere als gut aus. Allerdings war die Abwärtsdynamik zuletzt besonders hoch, sodass zumindest die Wahrscheinlichkeit für eine temporäre Gegenbewegung gestiegen ist. APA fördert Öl und Gas in den USA, Ägypten und Großbritannien. Darüber hinaus ist der Konzern dabei, Vorkommen vor der Küste Surinams zu erschließen. In der vergangenen Woche gab das Unternehmen den Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Ölfeldern im Permian Basin für 950 Mio. US-Dollar bekannt. Der Erlös soll vor allem zum Schuldenabbau verwendet werden.

APA Corp

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