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Kalenderwoche 40 mit Rheinmetall, Diamondback Energy und Gerresheimer

Der Nahostkonflikt trieb Rüstungs- und Ölwerte wie Rheinmetall und Diamondback Energy. Eine Prognosesenkung führte bei Gerresheimer zu einem Absturz.

+++ Tops +++

Rheinmetall: Nahost-Konflikt im Fokus

In einem insgesamt schwachen Marktumfeld konnte die Aktie des Rüstungskonzerns Rheinmetall (ISIN: DE0007030009) in der vergangenen Woche deutlich zulegen. Sie gehörte damit zu den größten Gewinnern im DAX. Treibende Kraft dürfte die zunehmende Eskalation des Nahost-Konflikts gewesen sein. Wie so oft in solchen Krisenszenarien setzten die Anleger offenbar auf eine steigende Nachfrage nach Rüstungsgütern. Aus dem Unternehmen selbst gab es keine Neuigkeiten. Ein Blick auf den Chart zeigt, dass der Kurs zu Wochenbeginn noch ein neues Tief im kurzfristigen Abwärtstrend seit dem Allzeithoch im August markiert hatte. Die dann einsetzende Gegenbewegung hatte ihn zwischenzeitlich über das Zwischenhoch von Mitte September geführt. Ein nachhaltiger Ausbruch darüber, der einen Bruch des kurzfristigen Abwärtstrends signalisieren würde, steht jedoch noch aus.

Rheinmetall

Diamondback Energy: Steigender Ölpreis und höhere Förderprognose

Die geopolitischen Unsicherheiten im Nahen Osten haben in der vergangenen Woche zugenommen und den Ölpreis steigen lassen. Davon profitierten auch die Ölaktien, die den stärksten Sektor am US-Aktienmarkt bildeten. Unter den Branchenvertretern im S&P 500 gehörte Diamondback Energy (ISIN: US25278X1090) zu den größten Gewinnern. Auch aus dem Unternehmen selbst gab es Neuigkeiten. Der Fracking-Spezialist, der unkonventionelle Onshore-Öl- und Erdgasvorkommen vor allem in Texas (Permian Basin) erwirbt, erschließt und ausbeutet, hatte seine Produktionsprognose für das dritte Quartal nach oben revidiert, um die im Februar angekündigte und im September abgeschlossene Übernahme von Endeavor Energy Resources zu berücksichtigen. Diamondback Energy hatte den privaten Öl- und Gasproduzenten im Rahmen eines Bar- und Aktientauschs für rund 26 Mrd. US-Dollar einschließlich Schulden übernommen.

Diamondback Energy

Vistra baut Spitzenposition aus

Seit einiger Zeit führt die Aktie des Stromversorgers Vistra (ISIN: US92840M1027) die Performance-Rangliste 2024 des S&P 500 an. Mit einem bisherigen Jahresplus von über 240 % hat sie sogar die gehypte NVIDIA-Aktie (ISIN: US67066G1040) deutlich hinter sich gelassen. In der vergangenen Woche wurde die Führung mit einem weiteren dynamischen Anstieg ausgebaut. Vistra war der größte Wochengewinner im S&P 500 und markierte weitere Rekorde. Die Aktie befindet sich bereits seit einiger Zeit in einem Aufwärtstrend, was vermutlich das wachsende Bewusstsein der Investoren für den erhöhten Energiebedarf von KI-Anwendungen sowie die allgemein zunehmende Elektrifizierung widerspiegelt. Vistra betreibt Kernkraftwerke und ist einer der größten Eigentümer von effizienten Gaskraftwerken in den USA.

Vistra

+++ Flops +++

Gerresheimer senkt Wachstumsprognosen – Aktie bricht ein

Für die Aktionäre von Gerresheimer begann die vergangene Woche mit einer Hiobsbotschaft. Der Spezialist für Verpackungslösungen aus Glas und Kunststoff für die weltweite Pharma-, Biotech- und Healthcare-Industrie hatte seine Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 und das kommende Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende November) zurückgenommen und die Prognosen gesenkt. Zu den Gründen zählten eine überraschend langsame Markterholung und ein Produktionsstopp nach einer Überschwemmung in einem US-Werk. An der Börse wurde diese Nachricht denkbar schlecht aufgenommen, wie die deutlich negative Kursreaktion zeigt. Nach dem besonders starken Einbruch am Montag setzte die Gerresheimer-Aktie (ISIN: DE000A0LD6E6) ihre Talfahrt im Wochenverlauf fort, wenn auch mit deutlich geringerer Dynamik. Dennoch war der MDAX-Wert in der vergangenen Woche der größte Verlierer unter den Werten aus der DAX-Indizes-Familie.

Gerresheimer

Humana setzt Abwärtstrend mit neuen Tiefs fort

Die Aktie des US-Krankenversicherers Humana (ISIN: US4448591028) hatte im November 2022 bei 571,30 US-Dollar ihr bisheriges Allzeithoch ausgebildet. Seitdem befindet sich der S&P-500-Wert in einem Abwärtstrend, der sich in der vergangenen Woche nach einem deutlichen Kursrückgang mit neuen Verlaufstiefs fortsetzte. Die Aktie war zugleich der schwächste Wert im US-Leitindex. Auslöser der Talfahrt waren schlechte Nachrichten. Das Unternehmen hatte einen drastischen Rückgang der Mitgliederzahlen in seinen Medicare-Advantage-Plänen (MA) mit vier und mehr Sternen gemeldet. Unter Berufung auf vorläufige Daten zu den MA-Stars-Ratings für das Jahr 2025 erklärte Humana, dass die Zahl bei etwa 1,6 Millionen liegen dürfte, was einem Anteil von 25 % an der Gesamtmitgliederzahl entspricht, verglichen mit etwa 94 % im Jahr 2024. Grund dafür sind die gesunkenen Qualitätsbewertungen der Medicare-Pläne des Krankenversicherers durch die Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS). Dies wiederum hat erhebliche Auswirkungen auf die Zahlungen der staatlichen Krankenversicherung Medicare an den Krankenversicherer. Humana hat daher darauf hingewiesen, dass die Herabstufung des Ratings Auswirkungen auf die Einnahmen haben könnte. Allerdings hat Humana die Ratings des CMS mit der Begründung angefochten, dass die Berechnungen Fehler enthalten könnten.

Humana

Tesla: Neue Impulse durch Robotaxi-Event?

Der US-amerikanische Elektroautobauer hat in der vergangenen Woche die Auslieferungszahlen für das 3. Quartal veröffentlicht. Sie lagen mit 462.890 Fahrzeugen über den Werten des Vorquartals (443.956 Einheiten) und des Vorjahresquartals (435.059 Einheiten). An der Börse folgte eine negative Reaktion. Die Tesla-Aktie (ISIN: US88160R1014) gehörte zudem zu den größten Wochenverlierern im NASDAQ-100. Aus charttechnischer Sicht scheiterte sie damit zunächst an dem Widerstand im Bereich von rund 265 US-Dollar, der aus dem Zwischenhochs von Juli dieses Jahres resultiert und zuletzt wieder angelaufen wurde. Nimmt die Aktie nur etwas Anlauf, um dann den Aufwärtstrend seit dem Korrekturtief von Anfang August fortzusetzen? Könnte vielleicht das in der nächsten Woche anstehende Robotaxi-Event für neue Kaufimpulse sorgen? Tesla wird am 10. Oktober die mit Spannung erwartete Veranstaltung „We, Robot“ durchführen, die eigentlich schon für August geplant war. Elon Musk hatte sie jedoch mit der Begründung verschoben, dass Tesla mehr Zeit brauche, um eine wichtige Designänderung vorzunehmen und einige andere Dinge vorzubereiten.

Tesla

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