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Tops und Flops > Tops & Flops

Kalenderwoche 45 mit Tesla, Wells Fargo und BMW

Die US-Börsen haben nach den US-Wahlen ein Kursfeuerwerk abgebrannt. Zu den Gewinnern zählten Tesla, Wells Fargo und Mueller Industries.

+++ Tops +++

Tesla unter Strom – Aktie bricht aus

Donald Trump hat die US-Wahlen gewonnen und wird der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Ein bekennender Unterstützer ist der Chef des US-Elektroautobauers Tesla (ISIN: US88160R1014). Die Aktie zeigte unter den US-Schwergewichten die positivste erste Reaktion auf den Wahlausgang. Eine mögliche Erklärung liefert die Bank of America (BofA). Sie sieht den Ausgang der US-Wahl als positiv für Tesla. Zum einen werde der Plan des neuen Präsidenten Trump, die Umweltauflagen zu lockern, als Anreiz für andere Autohersteller gesehen, ihre EV-Produktion weiter zurückzufahren. Dies dürfte Tesla helfen, seine Position auf dem heimischen Markt für Elektroautos zu halten, zumal das Unternehmen neue Modelle mit günstigeren Einstiegspreisen plant. Darüber hinaus sieht die Bank Potenzial für eine weniger aggressive Prüfung des automatisierten Fahrens unter der Trump-Regierung. BofA-Analyst John Murphy wies darauf hin, dass Elon Musk einen nationalen Standard für die Regulierung selbstfahrender Autos vorgeschlagen habe, dem die Trump-Regierung offen gegenüber stehe. „Dies könnte die Einführung von Robotertaxis erleichtern, die Tesla ab 2025 anbieten will und die derzeit von Bundesstaat zu Bundesstaat genehmigt werden müssen", schrieb er. Aus charttechnischer Sicht hat der jüngste Anstieg den Widerstand im Bereich von rund 265 US-Dollar überwunden, der aus den Zwischenhochs vom Juli dieses Jahres resultiert.

Tesla

Wells Fargo & Company: Hoffnung auf weniger Regulierung

Der US-Bankensektor gilt als einer der größten Profiteure der zweiten Präsidentschaft von Donald Trump. Es wird mit einer Verringerung des regulatorischen Drucks gerechnet, was sich am vergangenen Mittwoch in einer besonders positiven Performance vieler Einzelwerte niederschlug. Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung von Wells Fargo & Company (ISIN: US9497461015), die ihre Rekordjagd besonders dynamisch fortsetzte. Das Unternehmen gehört zu den „Big Four“ des amerikanischen Bankensektors. Es bietet eine breite Palette von Bank-, Investment- und Hypothekenprodukten und -dienstleistungen sowie Finanzdienstleistungen für Verbraucher und Unternehmen an. Trotz seiner bedeutenden Marktstellung hatte Wells Fargo in der Vergangenheit mit regulatorischen Herausforderungen zu kämpfen, insbesondere aufgrund eines Skandals um gefälschte Konten, der zu einer von der Federal Reserve auferlegten Vermögensobergrenze führte. Diese Beschränkung hat das Wachstum und die Rentabilität der Bank eingeschränkt. Wells Fargo hat jedoch Fortschritte bei der Überarbeitung seiner Risikokontrollprozesse gemacht, was auf eine mögliche Aufhebung der Vermögensobergrenze im Jahr 2025 hindeutet. Die Chancen dafür könnten mit der Präsidentschaft Trumps gestiegen sein.

Wells Fargo & Company

Mueller Industries: Auf der Trump-Welle zu neuen Höchstständen

Die positive Reaktion des US-Aktienmarktes am vergangenen Mittwoch hatte am stärksten die Werte aus der zweiten Reihe beflügelt, sodass der Nebenwerteindex Russell 2000 den größten Tagesgewinn unter den US-Indizes verbuchen konnte. Unter den Schwergewichten konnte beispielsweise das Industrieunternehmen Mueller Industries (ISIN: US6247561029) kräftig zulegen. Die Aktie setzte damit ihren übergeordneten Aufwärtstrend mit neuen Höchstständen fort. Zum Portfolio von Mueller Industries gehören unter anderem Kupferrohre und -fittings, Messingstangen sowie Schmiedeteile. Das Unternehmen gilt als einziger vertikal integrierter Hersteller in diesem Bereich in Nordamerika, ist aber auch in Europa, Asien und im Nahen Osten aktiv. Die Produkte des Unternehmens werden in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt, u. a. in den Bereichen Sanitär, Heizung, Lüftung, Klima und Kühlung (HVACR), industrielle Fertigung, Haushaltsgeräte, Transport, Medizin, Militär und Elektrotechnik.

Mueller Industries

+++ Flops +++

AstraZeneca: Ermittlungen in China belasten

Die Aktie des britischen Pharmakonzerns AstraZeneca (ISIN: GB0009895292) hatte vom Korrekturtief im Februar dieses Jahres bis zum Allzeithoch im September mehr als 40 % zugelegt. Seitdem befindet sich der im FTSE 100 und STOXX Europe 50 enthaltene Wert in einer Korrektur, die sich zuletzt dynamisch fortsetzte und die zuvor erzielten Gewinne nahezu wieder aufzehrte. Für Abgabedruck und Gesprächsstoff sorgten in der vergangenen Woche die in China eingeleiteten Ermittlungen. Dabei geht es um mutmaßlichen Versicherungsbetrug, illegale Arzneimittelimporte und Datenschutzbedenken. Nach Angaben von AstraZeneca handelt es sich in allen Fällen um strafrechtliche Vorwürfe gegen einzelne Mitarbeiter, zu denen das Unternehmen bislang nicht befragt wurde. AstraZeneca ist der größte ausländische Pharmahersteller in China, dem drittgrößten Markt für den Konzern, der sich auf die Entwicklung von Medikamenten in den Bereichen Onkologie, Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen sowie Atemwegserkrankungen spezialisiert hat.

AstraZeneca

BMW: ebenfalls mit Gewinneinbruch

Nachdem in der Vorwoche Volkswagen (ISIN: DE0007664039) für negative Schlagzeilen gesorgt hatte, war es in dieser Woche der Konkurrent BMW (ISIN: DE0005190003), der die Serie negativer Nachrichten aus dem deutschen Automobilsektor fortsetzte und die DAX-Aktie unter Druck brachte. Auch BMW musste im dritten Quartal einen Ergebnisrückgang hinnehmen, der Gewinn nach Steuern brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 83,8 % ein. Gründe waren die Schwäche auf dem wichtigen chinesischen Markt und technische Probleme mit Bremssystemen, die zu Auslieferungsstopps und hohen Garantiekosten führten. Konzernchef Oliver Zipse versuchte die Wogen zu glätten: „Nach den Sonderbelastungen im dritten Quartal richtet sich unser Blick nach vorne: Im vierten Quartal nehmen wir trotz hoher planmäßiger Vorleistungen wieder Kurs auf ein stärkeres Ergebnis, um unsere Jahresziele zu erreichen“, sagte er. Die Börse scheint davon allerdings wenig überzeugt zu sein, wie die erste negative Reaktion auf die veröffentlichten Quartalszahlen zeigt. Die Aktie fiel zwischenzeitlich unter das markante Septembertief von 68,58 Euro. Damals hatte BMW aufgrund der Probleme bereits den Ausblick gesenkt. Aus charttechnischer Sicht setzte sich mit dem jüngsten Rückgang der übergeordnete Abwärtstrend fort, der sich seit dem Mehrjahreshoch von April dieses Jahres bei 115,35 Euro gebildet hat.

BMW

Volkswagen

Enphase Energy: Wahlverlierer?

Aktien aus dem Bereich der sogenannten erneuerbaren Energien gehörten in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern am US-Aktienmarkt. Ein Beispiel dafür ist die Entwicklung von Enphase Energy (ISIN: US29355A1079), deren Aktie auf Wochensicht zu den größten Verlierern des Sektors im S&P 500 gehörte. Die US-Wahl hat an der Börse Befürchtungen geweckt, dass die neue Trump-Regierung die Unterstützung für die Solarindustrie und andere Formen alternativer Energien wie Wind- und Wasserkraft schwächen könnte. Insbesondere könnte Trump zusammen mit dem nun ebenfalls republikanischen Senat den Weg für die Abschaffung des Inflation Reduction Act (IRA) ebnen, von dem Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien durch Steuergutschriften profitiert haben. Trump hatte die Abschaffung des IRA während seines Wahlkampfes mehrfach in Aussicht gestellt. Enphase Energy stellt Mikro-Wechselrichter, Wechselstrombatterien und intelligente Solartechnologien her. Der jüngste Kursrückgang hat die Aktie unter das markante Tief vom November 2023 gedrückt.

Enphase Energy

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