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Märkte > Wachstumspotential Weltraumtourismus

Popstar im Orbit: Katy Perry fliegt mit Blue Origin – und der Markt für Weltraumtourismus hebt mit ab

Die "New Shepard"-Rakete auf der Startrampe vor der historischen Mission – dem ersten rein weiblichen Raumflug von Blue Origin. (Foto: Blue Origin)

Katy Perry fliegt ins All, Kim Kardashians Skims liefern die Raumanzüge – Blue Origin setzt auf Promis, PR-Power und neue Marktchancen.

Die texanischen Wüste bei Van Horn im Führjahr 2025: Ein Raumflug der besonderen Art: Das private Raumfahrtunternehmen  Blue Origin schickt erstmals eine rein weibliche Crew an den Rand des Alls. Der suborbitale Flug mit der „New Shepard“-Rakete ist in mehrfacher Hinsicht symbolisch aufgeladen – technologisch, gesellschaftlich und ökonomisch. 

An Bord: 

  • Popstar Katy Perry
  • Medienunternehmerin Lauren Sánchez
  • Journalistin Gayle King
  • Raumfahrtingenieurin Aisha Bowe
  • Bürgerrechtlerin Amanda Nguyen
  • Filmproduzentin Kerianne Flynn.

Mit dieser elften bemannten Mission setzt das von Amazon-Gründer Jeff Bezos ins Leben gerufene Unternehmen nicht nur ein medienwirksames Zeichen. Es markiert zugleich eine neue Entwicklungsstufe im aufstrebenden Geschäftsfeld des kommerziellen Weltraumtourismus – einem Milliardenmarkt mit wachsender strategischer Bedeutung für Investoren und Industrie.

 

 

Katy Perry

Von der Bühne ins All: Popikone Katy Perry, hier bei der Super Bowl Halftime Show, zählt zu den Passagierinnen des ersten rein weiblich besetzten Raumflugs von Blue Origin – ein spektakulärer Rollenwechsel zwischen Entertainment und Raumfahrtgeschichte.

"New Shepard" und das Geschäftsmodell Blue Origin: Exklusivität auf 100 Kilometern Höhe

Das Konzept ist simpel – und doch visionär: Ein vollautomatisierter, vertikal startender Raumgleiter bringt sechs Passagiere kurzzeitig über die sogenannte Kármán-Linie in etwa 100 Kilometern Höhe. Elf Minuten dauert der gesamte Flug. Was geboten wird: einige Minuten Schwerelosigkeit, ein Blick auf die Erdkrümmung – und eine symbolträchtige Erfahrung, die für gut zahlende Kundschaft zur Ware geworden ist.

Blue Origin konkurriert in diesem Segment mit Virgin Galactic und SpaceX. Dabei setzt das Unternehmen gezielt auf Prominenz, Storytelling und Inszenierung – auch als Differenzierungsstrategie im umkämpften Luxussegment.

Die Crew als Statement: Zwischen Role Models und PR-Wirkung

Die Auswahl der Besatzung hat eine klare Botschaft: Frauen aus unterschiedlichsten Bereichen – Medien, Wissenschaft, Wirtschaft, Aktivismus – sollen das Potenzial des Alls als kulturelle Bühne sichtbar machen. Dass ausgerechnet Katy Perry als bekanntestes Gesicht des Flugs auftritt, unterstreicht die mediale Dimension der Mission.

Perry nutzte die monatelange Vorbereitung nicht nur für körperliches Training, sondern auch zur intellektuellen Auseinandersetzung mit Raumfahrt und Technik. Sie spricht offen über ihre Lektüre von Carl Sagan und ihr Interesse an den MINT-Fächern – ein bewusstes Rollenbild mit pädagogischem Unterton. Für Markenpartner wie Blue Origin ein doppelter Gewinn: Sichtbarkeit und Wertevermittlung.

Mode mit Message: Die Uniform als strategisches Asset

Ein nicht zu unterschätzender Aspekt des Flugs ist die Inszenierung über Kleidung: Die speziell entworfenen Raumanzüge der Passagierinnen – in Zusammenarbeit mit Modedesignern und auf Initiative von Lauren Sánchez – stehen für mehr als nur Funktion.

Ziel war es, weibliche Körper nicht an männliche Schnittmuster anzupassen, sondern eine eigene Ästhetik im All zu etablieren. Auch die Unterwäsche folgt dieser Strategie: Sie stammt aus dem Portfolio von Kim Kardashians Marke Skims, ein gezielter Schulterschluss zwischen Luxuslifestyle, Celebrity Branding und funktionaler Raumfahrttechnologie.

Für Marken wie Skims bedeutet die Präsenz im All eine neue Form der Exklusivität – Raumfahrt als erweiterter Laufsteg für Markennarrative, die sich zwischen Empowerment und Premium-Positionierung bewegen.

Weltraumtourismus in Zahlen: Milliardenmarkt mit Fragezeichen

Der Markt für kommerzielle Raumflüge wächst rasant. Laut Schätzungen von Morgan Stanley könnte die Weltraumwirtschaft bis 2040 ein Volumen von über 1 Billion US-Dollar erreichen – ein erheblicher Teil davon im Tourismussegment. 

Schon heute liegt der durchschnittliche Ticketpreis für suborbitale Flüge zwischen 250.000 und 500.000 US-Dollar – je nach Anbieter und Zusatzleistungen.

Blue Origin hat bislang 52 Menschen an den Rand des Alls gebracht. Die Nachfrage ist hoch, Wartelisten sind lang. Doch während die mediale Aufmerksamkeit steigt, stellt sich für Investoren die Frage nach Skalierbarkeit, Sicherheit, regulatorischen Hürden – und nicht zuletzt der Umweltbilanz.

Die CO₂-Emissionen eines suborbitalen Flugs liegen zwar unter denen eines Langstreckenflugs, doch bei hoher Frequenz und ohne Ausgleichsmaßnahmen steigt der Druck auf die Branche, nachhaltige Lösungen zu finden. ESG-konforme Strategien sind bislang in Ansätzen erkennbar – ein potenzieller Wettbewerbsvorteil für zukunftsorientierte Anbieter.

Privat statt staatlich: Der Paradigmenwechsel in der Raumfahrtökonomie

Was einst geopolitisch motiviert und staatlich finanziert war, wird zunehmend von privaten Akteuren getragen. Seit dem ersten Weltraumtouristen Dennis Tito (2001) und dem Ansari X-Prize (2004) hat sich ein Ökosystem gebildet, das Kapital, Technologie und Popkultur miteinander verbindet.

Der Durchbruch kam 2021 mit zivilen Missionen von SpaceX und Blue Origin. Seither ist Raumfahrt nicht mehr nur wissenschaftliches Projekt, sondern auch Eventformat, Marketingplattform – und Investitionschance.

Der Blue-Origin-Flug vom April 2025 ist ein Meilenstein – nicht nur wegen seiner rein weiblichen Besatzung, sondern weil er exemplarisch zeigt, wie Raumfahrt heute funktioniert: als Schnittstelle von Technologie, Kapital, Medien und Marken.

Für Anleger und Analysten bleibt entscheidend, ob sich der Boom des Weltraumtourismus verstetigen lässt – oder ob er an sozialen und ökologischen Fragen scheitern könnte. Die Zukunft des Alls ist offen. Aber sie ist längst Teil der kommerzialisierten Gegenwart.

Investieren im All

Auch wenn Blue Origin selbst nicht an der Börse notiert ist, könnte der jüngste medienwirksame Weltraumflug des Unternehmens das Interesse am Zukunftsmarkt Raumfahrtindustrie neu entfachen. Der technologische Fortschritt senkt die Einstiegshürden ins All – Raketen werden wiederverwendbar, Satelliten kleiner und billiger. Die Folge: Immer mehr Investoren richten ihren Blick gen Himmel.

Die direkten Anlagemöglichkeiten sind allerdings begrenzt, und reine Weltraumaktien gelten oft als hochriskant. Wer dennoch am Wachstumspotenzial der Branche teilhaben will, kann auf spezialisierte Fonds setzen. Eine Möglichkeit ist der VanEck Space Innovators ETF (ISIN: IE000YU9K6K2). Der Fonds bietet Zugang zu den 25 weltweit größten und liquidesten börsennotierten Raumfahrtunternehmen. Er investiert in Firmen, die mit innovativen Technologien das kommerzielle Raumfahrtzeitalter gestalten – von Satellitenentwicklern bis hin zu Raketenherstellern, die etablierte Player herausfordern. 

Zu den größten Positionen im ETF zählen Rocket Lab USA (ISIN: US7731221062), Echostar (ISIN: US2787681061) und Ast Spacemobile (ISIN: US00217D1000). Mit dem ETF können Anleger breit gestreut von der Entwicklung der Branche profitieren – sei es vom Boom des satellitengestützten Internets, neuen Geschäftsfeldern wie dem Weltraumtourismus oder dem zunehmenden Engagement staatlicher Raumfahrtprogramme.

Rocket Lab USA

Echostar

Ast Spacemobile

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