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Kalenderwoche 39 mit Porsche, Micron Technology und Super Micro Computer

China treibt Porsche an. Bei Micron Technology kehrt die KI-Fantasie zurück. Super Micro Computer verliert dagegen weiter.

+++ Tops +++

Porsche gibt am meisten Gas

Wie schon in der Vorwoche kletterte der DAX auch in der vergangenen Woche auf neue Rekordstände. Zu den gefragtesten Einzelwerten zählten die Automobilaktien. Allen voran der Luxus-Sportwagenhersteller Porsche (ISIN: DE000PAG9113). Dieser markierte am Montag zunächst ein neues Allzeittief, startete aber noch im Handelsverlauf eine Gegenbewegung, die sich im Wochenverlauf dynamisch fortsetzte. Aus charttechnischer Sicht könnte damit der übergeordnete Abwärtstrend zunächst gebrochen worden sein. Inwieweit sich die jüngste Erholung fortsetzt, bleibt abzuwarten. Unternehmensseitig gab es keine Neuigkeiten. Für Rückenwind in der gesamten Branche sorgten aber offenbar die positiv aufgenommenen Nachrichten aus China. Dort hatte die Regierung konjunkturstützende Maßnahmen wie eine Lockerung der Geldpolitik angekündigt. Dies dürfte die Hoffnung auf eine Belebung der Nachfrage im Reich der Mitte nähren, von der auch die dort tätigen deutschen Automobilhersteller profitieren könnten.

Porsche

Micron Technology: KI-Fantasie ist zurück

Micron Technology entwickelt Arbeitsspeicher und andere Speicherlösungen und sieht sich als einer der größten Profiteure der Halbleiterindustrie, wenn es um die Chancen durch KI geht. Die KI-Fantasie hatte der Aktie (ISIN: US5951121038) zu Jahresbeginn ein Kursfeuerwerk beschert, das im Juni bei 157,54 US-Dollar seinen Höhepunkt erreichte. Es folgte eine ausgedehnte Korrektur bis Anfang August, gefolgt von einer Konsolidierungsphase. In der vergangenen Woche legte Micron Technology die mit Spannung erwarteten Zahlen vor und konnte offenbar überzeugen. Die Aktie machte einen kräftigen Satz nach oben und gehörte damit zu den größten Wochengewinnern im S&P 500 und NASDAQ-100. Die Ergebnisse für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 (bis Ende August) übertrafen die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Auch der Ausblick des Speicherherstellers überraschte positiv, was als Indiz dafür gewertet wurde, dass der KI-Boom die Schwäche in anderen Bereichen (schwächere Nachfrage nach PCs und Telefonen) mehr als ausgleicht. Die Produkte von Micron Technology werden beispielsweise in Rechenzentren eingesetzt.

Micron Technology

Carl Zeiss Meditec: Bodenbildung abgeschlossen?

Die Aktie der Carl Zeiss Meditec (WKN: 531370) zeigte in der vergangenen Woche einen sehr dynamischen Kursanstieg und gehörte damit zu den größten Gewinnern am deutschen Aktienmarkt. Aus dem Unternehmen selbst gab es keine Neuigkeiten. Beobachter vermuteten, dass auch hier die angekündigten Konjunkturmaßnahmen in China für Kaufanreize sorgten. China ist für Carl Zeiss Meditec einer der wichtigsten Einzelmärkte. Charttechnisch interessant: Mit dem jüngsten Kursanstieg kletterte die Aktie über das Zwischenhoch vom August dieses Jahres und könnte damit eine Bodenbildung abgeschlossen haben.

Carl Zeiss Meditec

+++ Flops +++

Super Micro Computer: jetzt untersucht das Justizministerium

Die Aktie von Super Micro Computer (ISIN: US86800U1043) war der vergangenen Woche das Schlusslicht im S&P 500 und NASDAQ-100. Einmal mehr gab es Nachrichten, die Unsicherheit schürten. Ende August hatte das Unternehmen für Schlagzeilen gesorgt, indem es Veröffentlichung des Berichts für das Geschäftsjahr 2023/24 verschieben musste und damit wohl auf die Vorwürfe der Firma Hindenburg Research reagierte. Diese ist bekannt für Leerverkäufe in Unternehmen, denen sie Unstimmigkeiten in den Büchern und Geschäftspraktiken vorwirft. Auch Super Micro Computer ist nun im Visier, weil es Verstöße gegen die Buchführung geben soll. Nun scheint auch das US-Justizministerium den Vorwürfen nachzugehen. Das Wall Street Journal hatte unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass Ermittlungen aufgenommen wurden. Demnach soll bereits im April ein ehemaliger Angestellte eine Whistleblower-Klage gegen das Unternehmen und seinen Geschäftsführer eingereicht haben. Eine Entwicklung, die für anhaltende Unsicherheit sorgen dürfte.

Super Micro Computer

Devon Energy mit neuen Tiefs

Der schwache Ölpreis belastete in der vergangenen Woche die Werte aus dem Energiesektor, der damit die rote Laterne am US-Aktienmarkt hielt. Ölwerte gehörten zu den schwächsten Titeln im S&P 500. Stellvertretend dafür steht Devon Energy (WKN: 925345). Der Kurs des Öl- und Gasproduzenten befindet sich in einem übergeordneten Abwärtstrend und hatte seit dem Zwischenhoch im April dieses Jahres einen untergeordneten Abwärtstrend ausgebildet. Dieser wurde nun mit neuen Verlaufstiefs bestätigt. Auch wenn das Chartbild derzeit keine Kaufargumente liefert, kann die Aktie auf die Watchlist gesetzt werden. Das Unternehmen verfügt über robuste Margen, einen niedrigen Verschuldungsgrad und eine neue strategische Akquisition. Zudem ist die Bewertung aufgrund des Kursrückgangs sowohl im Branchenvergleich als auch im eigenen historischen Bewertungsvergleich inzwischen ausgesprochen attraktiv.

Devon Energy

Mutares: Bilanzvorwürfe von Gotham City

Die Aktie von Mutares (ISIN: DE000A2NB650) befindet sich seit ihrem Allzeithoch im Mai dieses Jahres in einem ausgeprägten Abwärtstrend. Dieser wurde in der vergangenen Woche mit einem besonders dynamischen Kursrückgang bestätigt. Der SDAX-Wert gehörte zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt. Auslöser für den Kurseinbruch waren Vorwürfe des Hedgefonds und Leerverkäufers Gotham City, der in einem Bericht die Bilanzierung kritisierte. Der Vorstand von Mutares wies die Vorwürfe in einer Stellungnahme „mit aller Entschiedenheit“ zurück. Mutares erwirbt als börsennotierte Private-Equity-Holding Unternehmen in Umbruchsituationen, die ein deutliches operatives Verbesserungspotenzial aufweisen und nach Stabilisierung und Neupositionierung wieder veräußert werden.

Mutares

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