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Kalenderwoche 50 mit Sartorius, Alphabet und Adobe

Sartorius an der DAX-Spitze und bildet kurzfristigen Aufwärtstrend. Alphabet stellt neuen Quantencomputer-Chip vor und erreicht neue Kursrekorde. Adobe rutscht nach Zahlen ab.

+++ Tops +++

Sartorius an der DAX-Spitze

Die Aktie des Labor- und Pharmazulieferers (ISIN: DE0007165631) war in der vergangenen Woche Spitzenreiter im DAX. Neuigkeiten aus dem Unternehmen gab es keine. Wirkte vielleicht die Personalie vom Freitag der Vorwoche nach? Sartorius hatte den Nachfolger des scheidenden Konzernchefs Joachim Kreuzburg bekannt gegeben. Dieser hatte im Juli angekündigt, seinen bis November 2025 laufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Mit Wirkung zum 1. Juli 2025 wird nun Michael Grosse die Führung des Konzerns übernehmen. Der designierte Unternehmenslenker ist promovierter Maschinenbauingenieur und war in den vergangenen 20 Jahren in verschiedenen Führungs- und Vorstandspositionen in der Verpackungsindustrie für die Pharma- und Lebensmittelbranche tätig. Seine Hauptaufgabe dürfte es sein, die seit 2023 wieder deutlich gesunkenen Gewinnmargen zu verbessern. In den beiden Vorjahren hatte das Unternehmen von der Corona-Sonderkonjunktur profitiert, was sich auch im Aktienkurs widerspiegelte. Seit dem Allzeithoch von 631,60 Euro im November 2021 befindet sich das Sartorius-Papier jedoch weiterhin in einem übergeordneten Abwärtstrend. Mit dem jüngsten Kursanstieg hat sich jedoch ein kurzfristiger Aufwärtstrend ausgebildet. Gleiches gilt für die nicht im DAX enthaltenen Sartorius Stammaktien (ISIN: DE0007165607).

Sartorius St.

Alphabet rechnet mit Willow

Die Aktien von Alphabet (ISIN: US02079K3059, US02079K1079) zeigten in der vergangenen Woche die beste Performance unter den Schwergewichten am US-Aktienmarkt. Sie erreichten sogar neue Rekordstände. Der Technologieriese hatte einige Neuigkeiten im Gepäck. So stellte er in einer im Fachmagazin Nature veröffentlichten Studie den neuen Quantencomputer-Chip Willow vor, der komplexe Berechnungen in fünf Minuten durchführen kann, für die die leistungsfähigsten Supercomputer der Welt zehn Septillionen Jahre benötigen. „Wir sehen Willow als einen wichtigen Schritt auf unserem Weg zum Bau eines nützlichen Quantencomputers mit praktischen Anwendungen in Bereichen wie Medikamentenentwicklung, Fusionsenergie, Batteriedesign und mehr", sagte Alphabet-Chef Sundar Pichai in einem Beitrag auf X über die Entwicklung. Alphabet hat außerdem sein experimentelles Modell der künstlichen Intelligenz Gemini 2.0 Flash vorgestellt und damit den Wettbewerb mit Konkurrenten wie OpenAI angeheizt.

Alphabet

Warner Bros. Discovery mit neuer Struktur

Der weltweit tätige Medien- und Unterhaltungskonzern hatte im Sommer mitgeteilt, mehrere strategische Optionen für eine Neuausrichtung und/oder Abspaltung seiner beiden Kernaktivitäten zu prüfen. Nun gibt es erste Fortschritte. Warner Bros. Discovery hat in der vergangenen Woche eine neue Unternehmensstruktur angekündigt. Der bisherige Konzern soll künftig als Muttergesellschaft für zwei Hauptgeschäftsbereiche fungieren: Global Linear Networks (TV-Geschäft) und Streaming & Studios (Streaming und Content-Erstellung). Die neue Struktur solle für mehr Klarheit und Fokussierung sorgen, hieß es, und auch die strategischen Optionen erhöhen, um weitere Wertschöpfungsmöglichkeiten für beide Bereiche zu verfolgen. An der Börse sorgte die Nachricht für eine positive Kursreaktion und die Aktie (ISIN: US9344231041) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im S&P 500 und NASDAQ-100. Sie setzte damit ihre Aufwärtsbewegung seit Oktober dieses Jahres dynamisch fort und erreichte das Zwischenhoch vom Dezember 2023.

Warner Bros. Discovery

+++ Flops +++

Carl Zeiss Meditec: Ergebnisrückgang und Dividendenkürzung

Der deutsche Medizintechnikkonzern hat vergangene Woche Bilanz für das Geschäftsjahr 2023/24 (bis Ende September) gezogen und rückläufige Ergebnisse gemeldet. Als Belastungsfaktoren für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung nannte Carl Zeiss Meditec ein restriktives Investitionsklima und schwache Verbraucherausgaben. Auch die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr sind verhalten. Der Vorstand rechnet mit einem weiterhin schwierigen globalen gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Er erwartet daher keine schnelle Erholung des Investitionsklimas für Geräte sowie der Verbraucherausgaben für nicht unmittelbar lebensnotwendige Operationen (z. B. Grauer Star), die teilweise aus eigener Tasche bezahlt werden. Als ob Ergebnis und Ausblick nicht schon genug Negatives wären, will der MDAX-Konzern auch noch seine Dividende kürzen und schlägt nach 1,10 Euro je Aktie im Vorjahr nun 0,60 Euro je Aktie vor. Begründet wurde dies mit dem geringen Gewinn und der erstmaligen Nettofinanzverschuldung durch die im April dieses Jahres abgeschlossene Übernahme der D.O.R.C. Topco BV (Medizintechnik für die Augenheilkunde). An der Börse führten die Nachrichten zu einer negativen Kursreaktion. Die Aktie (ISIN: DE0005313704) fiel unter das Tief vom September dieses Jahres und bestätigte damit den übergeordneten Abwärtstrend.

Carl Zeiss Meditec

Adobe: Kursrutsch nach Zahlen

Der US-amerikanische Softwarehersteller hat vergangene Woche seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2023/24 (bis Ende November) vorgelegt. Adobe (ISIN: US00724F1012) erzielte sowohl im vierten Quartal als auch im Gesamtjahr Rekordumsätze. Auch der operative Cashflow erreichte einen neuen Bestwert. An der Börse gab es dennoch eine negative Kursreaktion und die Aktie gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern im S&P 500 und NASDAQ-100. Aus charttechnischer Sicht wurde damit die Erholungsbewegung seit Anfang November wieder komplett zunichtegemacht. War es vielleicht der Ausblick, der zu dem Abgabedruck führte? Für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 erwartet Adobe einen leichten Umsatzrückgang um rund 200 Mio. US-Dollar, bedingt durch Gegenwind aus Währungseffekten sowie geringere Auswirkungen aus der weiteren Umstellung des Geschäftsmodells auf Software-Abonnements. Der bereinigte Gewinn pro Aktie soll jedoch von 18,42 US-Dollar auf 20,20 bis 20,50 US-Dollar steigen. Das Unternehmen bietet eine breite Palette an Software zur Erstellung und Bearbeitung von Video, Audio, Dokumenten, Fotos und anderen Inhalten an.

Adobe

Inditex mit Gewinnmitnahmen?

Die spanische Bekleidungskette Inditex entwirft und verkauft Mode unter verschiedenen Marken (z. B. Zara, Stradivarius, Massimo Dutti, Pull&Bear). In der vergangenen Woche legte das Unternehmen seine Neunmonatszahlen vor und konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn zulegen. Die positive Geschäftsentwicklung der letzten Monate spiegelte sich auch im Aktienkurs wider. In der Vorwoche markierte der EURO STOXX 50-Wert (ISIN: ES0148396007) mit 56,34 Euro ein neues Allzeithoch. In der vergangenen Woche geriet der Kurs jedoch etwas stärker unter Druck, sodass die Aktie zu den größten Verlierern im Blue-Chip-Index der Eurozone zählte. Hatte der Markt vielleicht bessere Ergebnisse erwartet? Oder lag es an der nachlassenden Wachstumsdynamik im laufenden Winter- und Weihnachtsgeschäft? Oder an beidem, sodass zunächst Gewinnmitnahmen dominierten? Aus charttechnischer Sicht wird es spannend zu beobachten sein, ob das am Donnerstag unterschrittene Zwischentief von Mitte November bei 50,00 Euro nachhaltig unterschritten wird? In diesem Fall wäre der übergeordnete Aufwärtstrend gebrochen.

Inditex

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