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Märkte > Boden erreicht?

US-Banker glauben an Erholung der Magnificent Seven

(Foto: jamesonwu1972 / Shutterstock)

Folgt auf den jüngsten Kursrutsch schon bald der Turnaround? Die Analysten von Morgan Stanley sind optimistisch für Big Tech – und für den US-Aktienmarkt insgesamt.

Rund elf Prozent hat der technologielastige Nasdaq100 in den USA seit seinem Hoch im Februar dieses Jahres verloren. Maßgeblich dafür verantwortlich: die ungewohnte schlechte Performance der Magnificent Seven, also der Aktien von Microsoft, Alphabet, Amazon, Apple, Tesla, Nvidia und Meta.

Big Tech wankt seit geraumer Zeit. Allein der Facebook-Mutterkonzern kam bislang ungeschoren davon. Bei den restlichen Schwergewichten purzeln die Kurse. Der Aktienkurs von Tesla hat sich innerhalb von drei Monaten halbiert, die Microsoft-Aktie ausgehend von ihrem Rekordhoch im vergangenen Jahr fast 18 Prozent verloren, die Titel der Google-Holding Alphabet in zwei Monaten fast 25 Prozent. Das hat auch den marktbreiten S&P 500 auf Talfahrt geschickt. Aufgrund ihrer gigantischen Marktkapitalisierungen von zum Teil mehreren Billionen US-Dollar bewegen die Magnificent Seven die Märkte – lange Zeit nach oben, in diesem Jahr jedoch nach unten.

Schon geht unter Anlegern die Sorge vor einem Crash um. Die hohen Bewertungen, die Big Tech über die Jahre und besonders zuletzt durch den Hype um die KI-Entwicklung angehäuft hatte, werden skeptischer gesehen. Die Aussicht auf möglicherweise weniger stark fallende Zinsen aufgrund von Trumps Zollpolitik, die die Inflation in den USA anheizen dürfte, sind ein Stimmungskiller. Dass noch dazu eine US-Rezession wieder im Bereich des Möglichen liegt, lässt Anleger Gewinne mitnehmen und in konservativere Value-Aktien stecken.

Geht es jedoch nach den Analysten von Morgan Stanley, könnte diese Umschichtung schon bald enden und in Teilen wieder rückgängig gemacht werden. Anleger könnten den Aussagen der US-Banker nach, allmählich wieder in die Aktien der Tech-Schwergewichte zurückkehren. Dies wiederrum könnte dann dem US-Markt im Allgemeinen wieder auf die Beine helfen. „Die Gewinnrevisionen der Magnificent Seven scheinen einen Boden zu finden“, hieß es in einer Mitteilung der Bank. Heißt: Am Markt stabilisieren sich die Gewinnaussichten. Tatsächlich zogen die Aktien der Magnificent Seven in den vergangenen Tagen bereits an. Überhaupt floss in der vergangenen Woche so viel Geld wie noch nie in diesem Jahr in US-Aktien, zeigt eine Analyse der Bank of America.

Wie so oft an der Börse, könnte sich ein neuer Trend abzeichnen, während der andere zwar gerade erst auf breites öffentliches Interesse stößt, jedoch eigentlich schon abflaut. Das würde für Einstiegschancen sprechen. Bislang hat es sich für Anleger immer ausgezahlt Big Tech in Schwächephasen nachzukaufen. Und auch US-Aktien insgesamt sind durch die jüngsten Umschichtungen in europäische Titel weniger teuer geworden. Von günstig lässt sich nach wie vor nicht sprechen.

Eine Erholung bei den Magnificent Seven könnte Anleger zurück in US-Aktien ziehen, schätzen die Morgan Stanley-Experten. „Aus unserer Sicht ist einer der Gründe, warum Kapital in internationale Märkte, insbesondere nach Europa, umgeschichtet wurde, die relative Schwäche der Führungsriege des US-Aktienmarktes. Sollte diese Gruppe wieder an relativer Stärke gewinnen, könnte es zu einer Rotation zurück in die USA kommen.“

Ab 5.500 Punkten prognostiziert die Bank eine handelbare Erholung. Dazu würden saisonale Effekte, niedrigere Zinsen und ein auf Basis von Momentum-Indikatoren überverkaufter Markt sprechen. Der schlimmste Teil des Ausverkaufs dürfte Morgan Stanley nach in jedem Fall vorbei sein. Dazu dürfte auch die jüngste Abwertung des US-Dollars beitragen, welche Waren oder Dienstleistungen aus den USA für Importeure günstiger macht.

„Die relative Underperformance der USA war mit schwächeren Gewinnrevisionen verbunden, die teilweise auf die verzögerten Auswirkungen des starken Dollars im vierten Quartal zurückzuführen sind“, so Morgan Stanley. „Dies sollte den US-Gewinnrevisionen Rückenwind verleihen und ist ein Grund, warum wir davon ausgehen, dass die relative Performance gegenüber entwickelten internationalen Märkten kurzfristig bis mittelfristig wieder zugunsten der USA ausfallen könnte.“

OG

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