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Kalenderwoche 18 mit Rheinmetall, Microsoft und adidas

Rheinmetall nach starken Quartalszahlen mit neuem Allzeithoch. Auch Microsoft nach Ergebnisvorlage fest. Bei adidas hingegen belasten erneut Zollrisiken in den USA – Kurs unter Druck.

Rheinmetall auf Rekordkurs: Aktie nach starken Quartalszahlen mit neuem Allzeithoch

Die Aktie des größten deutschen Rüstungskonzerns gehörte in der vergangenen Woche wieder einmal zu den Top-Wochengewinnern im DAX. Rheinmetall (ISIN: DE0007030009) hatte die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal vorgelegt, die eine positive Reaktion nach sich zogen. Denn Umsatz und operatives Ergebnis konnten deutlich gesteigert und die Markterwartungen klar übertroffen werden. Der Konzernumsatz erhöhte sich voraussichtlich um 46 % auf 2,3 Mrd. Euro, das operative Ergebnis um 49 % auf 199 Mio. Euro. Wachstumstreiber war das starke Verteidigungsgeschäft, unterstützt durch Vorzieheffekte. Gleichzeitig stieg der Auftragseingang um 181 % auf 11 Mrd. Euro, sodass der Auftragsbestand mit 62,6 Mrd. Euro ein neues Rekordniveau erreichte. Angesichts dieser positiven Geschäftsentwicklung bestätigte der Vorstand „mindestens“ die Jahresprognose, die ein Umsatzwachstum von 25 bis 30 % und eine operative Ergebnismarge von rund 15,5 % (Q1: 8,7 %) vorsieht. An der Börse sorgten die Nachrichten für eine positive Kursreaktion, die Aktie legte im Wochenverlauf weiter zu und erreichte am Freitag mit über 1.500 Euro ein neues Allzeithoch. Die vollständigen Geschäftszahlen für das erste Quartal werden am 8. Mai 2025 erwartet.

Rheinmetall

Microsoft: Cloud- und KI-Geschäft als Wachstumstreiber

Mit einer Marktkapitalisierung von aktuell rund 3.161 Mrd. US-Dollar ist Microsoft (ISIN: US5949181045) nach Apple (ISIN: US0378331005) das zweitgrößte Schwergewicht am US-Aktienmarkt und hat damit großen Einfluss auf die Entwicklung marktgewichteter Indizes wie S&P 500 und NASDAQ-100. In der vergangenen Woche gehörte die Aktie zu den größten Gewinnern und profitierte von den am Mittwoch nach Börsenschluss vorgelegten Quartalszahlen, denen am Donnerstag ein kräftiger Kurssprung folgte. Gefeiert wurden wohl vor allem die Azure-Umsätze des Tech-Riesen, die im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 (per Ende Juni) stärker als vom Markt erwartet gestiegen waren. Das Azure-Geschäft umfasst Cloud-Infrastruktur (IaaS), Plattformdienste (PaaS), KI-Dienste, Datenbanken, Netzwerke, Speicher und Azure OpenAI-Dienste. 

Darüber hinaus geht das Unternehmen davon aus, dass sein Cloud- und KI-Geschäft auch im vierten Quartal und im Geschäftsjahr 2025/26 stark bleiben wird. „Das Umsatzwachstum bei Azure für das vierte Quartal wird voraussichtlich zwischen 34 und 35 % liegen, getrieben durch die starke Nachfrage nach unserem Serviceportfolio", sagte Amy Hood, Finanzchefin von Microsoft. „Cloud und KI sind für jedes Unternehmen unerlässlich, um die Leistung zu steigern, die Kosten zu senken und das Wachstum zu beschleunigen", sagte Konzernchef Satya Nadella. Aus charttechnischer Sicht hat die Microsoft-Aktie mit dem starken Kursanstieg der vergangenen Woche den übergeordneten Abwärtstrend gebrochen. Dies könnte für eine Fortsetzung des kurzfristigen Aufwärtstrends seit dem Korrekturtief von Anfang April sprechen.

Microsoft

Fielmann-Aktie bricht aus – auf Kurs zum Margenziel

Die Optikerkette Fielmann (ISIN: DE0005772206) ist Deutschlands größter und bekanntester Brillenhändler. In der vergangenen Woche legte der Marktführer seine Zahlen für das erste Quartal 2025 vor und freute sich über ein „anhaltend starkes Wachstum“. Demnach kletterte der Umsatz um 13 %, während das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITDA) um 28 % zulegte. Daraus resultierte eine EBITDA-Marge von 24,2 %, womit das in der Strategie „Vision 2025" gesetzte Ziel von 24 % erreicht wurde. Vor dem Hintergrund des erfolgreichen ersten Quartals blickt der Vorstand positiv auf das Gesamtjahr und bestätigt seine Prognosen, die einen Umsatz von knapp 2,5 Mrd. Euro und bereinigte EBITDA-Margen von 25 % (Europa) bzw. 24 % (Gesamtkonzern) vorsehen und damit im Einklang mit der „Vision 2025" stehen. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen nach eigenen Angaben derzeit an der „Vision 2035“, die auf der Hauptversammlung am 10. Juli vorgestellt werden soll. An der Börse wurden die Zahlen und der Ausblick sehr gut aufgenommen, wie die positive Kursreaktion zeigt. Die Aktie gehörte zu den größten Wochengewinnern am deutschen Aktienmarkt. Charttechnisch hat sie den Abwärtstrend seit dem Zwischenhoch im Juni 2023 gebrochen. Dies könnte weiteres Potenzial eröffnen. Die Fielmann-Gruppe ist ein börsennotiertes Familienunternehmen mit den Geschäftsbereichen Augenoptik (Brillen, Kontaktlinsen) und Hörakustik. Sie betreut 29 Millionen Kunden über ein Omnichannel-Modell mit mehr als 1.200 Niederlassungen in Europa und den USA.

Fielmann

+++ Flops +++

Zollrisiken in den USA belasten adidas – Kurs unter Druck

Die adidas-Aktie (ISIN: DE000A1EWWW0) zählte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern im DAX. Der Sportartikelhersteller warnt angesichts verschärfter US-Zollpolitik vor steigenden Kosten. Obwohl die Exporte aus China stark zurückgefahren wurden, ist adidas weiterhin von hohen US-Zöllen betroffen, wie CEO Björn Gulden bei der Vorstellung der Quartalszahlen erklärte. Die Vereinigten Staaten hätten Zölle auf Importe aus zahlreichen Ländern erhöht – ein Problem für den Konzern, der kaum Produkte in den USA herstellt. Die daraus resultierenden Mehrkosten dürften die Preise für US-Kunden erhöhen, so Gulden. Wie stark, lasse sich jedoch noch nicht beziffern. Auch die Auswirkungen auf die Nachfrage seien derzeit nicht abschätzbar. Preissteigerungen in den USA habe adidas bislang vermieden – man wolle nicht als erstes Unternehmen diesen Schritt gehen. In anderen Märkten sind Preiserhöhungen vorerst nicht geplant. Die Börse reagierte negativ auf die Aussagen, obwohl die Belastung durch die US-Zölle nicht neu ist.

adidas

Eli Lilly senkt Gewinnprognose

Eli Lilly (ISIN: US5324571083) ist derzeit mit einer Marktkapitalisierung von über 750 Mrd. US-Dollar der größte Pharmakonzern der Welt. In der vergangenen Woche gehörte die Aktie jedoch zu den größten Verlierern im S&P 500, nachdem der Arzneimittelhersteller bei der Vorlage seiner Quartalszahlen die Gewinnprognose für das Gesamtjahr gesenkt hatte. Begründet wurde dies mit IPR&D-Kosten (In-Process Research and Development) sowie Verlusten aus Investitionen. Beim Umsatz hält das Unternehmen jedoch an seinen Zielen fest und erwartet weiterhin gute Geschäfte mit den Medikamenten Mounjaro und Zepbound, die zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und zur Gewichtsreduktion zugelassen sind und beide den Wirkstoff Tirzepatid enthalten, einen dualen GIP- und GLP-1-Rezeptoragonisten. 

Diese GLP-1-Abnehmpräparate haben in den letzten Jahren einen regelrechten Hype erlebt und auch an der Börse für Furore bei den Herstellern gesorgt, zu denen auch Novo Nordisk (ISIN: DK0062498333) gehört. Inzwischen ist die Euphorie der Investoren etwas abgeflaut, könnte aber wieder aufflammen. So gab es in der vergangenen Woche Spekulationen, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Einsatz der GLP-1-Medikamente zur Gewichtsreduktion empfehlen will. Entsprechende Empfehlungen der WHO könnten demnach bis August oder September vorliegen. Es wäre das erste Mal, dass Medikamente zur Behandlung von Fettleibigkeit von der WHO unterstützt werden.

Eli Lilly

Novo Nordisk

Becton, Dickinson and Company: Abwärtstrend nach Zahlen bestätigt – Bewertung zunehmend attraktiv

Becton, Dickinson and Company (ISIN: US0758871091) ist einer der weltweit größten Anbieter von Medizintechnik. In der vergangenen Woche legte das US-Unternehmen Quartalszahlen vor und enttäuschte offenbar, wie die negative Kursreaktion vermuten lässt. Zum einen verfehlten die vorgelegten Ergebnisse die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Zum anderen senkte der Vorstand die Gewinnprognose für das Gesamtjahr und begründete dies mit zollbedingten Effekten. Der Kurseinbruch führte dazu, dass Becton, Dickinson and Company zu den größten Wochenverlierern im S&P 500 zählte. Auch das charttechnische Bild bleibt negativ. Die Aktie hat ihren übergeordneten Abwärtstrend bestätigt. Vor diesem Hintergrund drängen sich derzeit keine neuen Long-Positionen auf. Allerdings ist die Bewertung im historischen Kontext niedrig und damit attraktiv. Die Aktie könnte daher einer genaueren Analyse unterzogen und eventuell auf die Watchlist für langfristige Depotkandidaten gesetzt werden.

Becton, Dickinson and Company

Bewertungskennzahlen Becton, Dickinson and Company

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