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Tops und Flops > Gewinner und Verlierer

Tops & Flops KW 41: AMD und flatexDEGIRO glänzen, Gerresheimer im freien Fall

| Thomas Behnke

Schriftzug „Tops & Flops“ zur Übersicht der stärksten und schwächsten Aktien der Börsenwoche 41
Tops & Flops der Börsenwoche 41 im Fokus: unter anderem AMD, BMW und Gerresheimer.

AMD erreicht Rekordhoch, flatexDEGIRO bleibt stark, PayPal überrascht mit Werbenetzwerk. Dagegen stehen BMW, AppLovin und Gerresheimer unter Druck. Die Börsenwoche 41/2025 im Überblick mit wichtigen Tops und Flops.

Börsenwoche 41 im Rückblick: KI-Euphorie, Fintech-Fantasie und Vertrauensverlust

In der 41. Kalenderwoche standen die Aktienmärkte ganz im Zeichen von Technologie- und Fintech-Themen. Starke Impulse aus dem KI-Sektor, getrieben durch Kooperationen und strategische Partnerschaften, trieben einige Werte auf neue Rekordstände. Auf der anderen Seite belasteten Vertrauenskrisen, regulatorische Unsicherheiten und schwache China-Daten das Marktgeschehen. Unser Rückblick auf die Tops und Flops der Börsenwoche 41/2025 zeigt, welche Entwicklungen hinter den Kursbewegungen stecken und welche Trends Anleger jetzt besonders im Blick behalten sollten.

+++ Tops der Börsenwoche 41/2025 +++

AMD-Aktie auf Rekordkurs: OpenAI-Partnerschaft beflügelt den Chiphersteller

Mit einem Kursplus von mehr als 40 Prozent führte die Aktie des US-Chipherstellers Advanced Micro Devices (ISIN: US0079031078) in der vergangenen Woche die Gewinnerlisten im S&P 500 und NASDAQ-100 an. Mit einem neuen Rekordstand von 240,10 US-Dollar übertraf sie das bisherige Allzeithoch aus dem März 2024 bei 227,30 US-Dollar.

Bereits zu Wochenbeginn legte die Aktie kräftig zu, nachdem OpenAI eine weitreichende Kooperation mit AMD bekannt gegeben hatte. Die Vereinbarung könnte dem Entwickler von ChatGPT eine Beteiligung von bis zu zehn Prozent am Chiphersteller ermöglichen. Im Rahmen der mehrjährigen und über mehrere GPU-Generationen laufenden Zusammenarbeit wird OpenAI Grafikprozessoren von AMD beziehen, um seine KI-Infrastruktur weiter auszubauen. Zudem hat AMD OpenAI eine Optionsvereinbarung (Warrant) über bis zu 160 Millionen Stammaktien eingeräumt, um die strategische Partnerschaft langfristig zu festigen. Diese Option tritt schrittweise in Kraft, sobald festgelegte Meilensteine erreicht werden.

Advanced Micro Devices (AMD)

flatexDEGIRO-Aktie erreicht neues Allzeithoch: Aufwärtstrend bleibt intakt

Die Aktie von flatexDEGIRO (ISIN: DE000FTG1111) zählte in der vergangenen Woche zu den stärksten Werten aus der DAX-Indizes-Familie und glänzte mit einem neuen Allzeithoch. In der Spitze stieg der Kurs auf über 31,84 Euro. Seit Jahresbeginn hat sich der Aktienkurs damit mehr als verdoppelt. Unternehmensseitig gab es zuletzt keine neuen Nachrichten, dennoch bleibt das charttechnische Bild ausgesprochen positiv. Intakte Aufwärtstrends im kurz-, mittel- und langfristigen Bereich sprechen weiterhin für trendfolgende Handelsstrategien.

Auch ein Blick auf die Bewertung könnte Anlegern Hinweise auf weiteres Potenzial liefern. Besonders das Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) verdient Aufmerksamkeit: Mit aktuell 9,6 liegt es zwar über dem historischen Mittelwert von 5,6, was auf eine gewisse Überbewertung hindeutet. Im absoluten Vergleich wirkt der Wert jedoch attraktiv, denn daraus ergibt sich ein theoretisches Renditepotenzial von über zehn Prozent, wenn man den Cashflow ins Verhältnis zur aktuellen Marktkapitalisierung setzt.

flatexDEGIRO

PayPal-Aktie legt zu: Neues Werbenetzwerk soll Wachstum beleben

Die Zahlungsplattform PayPal (ISIN: US70450Y1038) verfügt zwar über eine starke Marktstellung, steht jedoch unter zunehmendem Wettbewerbsdruck durch neue Zahlungs- und Fintech-Anbieter. Das bremst die Wachstumserwartungen und hatte an der Börse zu einer deutlichen Bewertungsanpassung geführt. Seit dem Mehrjahrestief von Oktober 2023 bei knapp über 50 US-Dollar konnte sich der Kurs zwar wieder etwas erholen, liegt jedoch weiterhin weit unter dem Allzeithoch von Juli 2021 bei über 310 US-Dollar.

Um relevant zu bleiben, versucht das Unternehmen seit einiger Zeit, durch neue Services und gezielte Marketinginitiativen seine Plattform sowohl für Nutzer als auch für Händler attraktiver zu gestalten. In der vergangenen Woche sorgte eine weitere Produktneuheit für Aufsehen – und für eine positive Kursreaktion der PayPal-Aktie.

Vorgestellt wurde der „PayPal Ads Manager“, ein neues Werbenetzwerk, das darauf abzielt, den Millionen kleiner Unternehmen auf der Plattform zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Das als Retail-Media-Netzwerk konzipierte System ermöglicht es Händlern, Werbung auf ihren Websites und Apps zu platzieren, um den bestehenden Online-Traffic besser zu monetarisieren. Die Ankündigung erfolgte nur einen Tag, nachdem PayPal seinen US-Kunden eine Cashback-Aktion von 5 Prozent auf „Buy Now, Pay Later“-Käufe bis Jahresende in Aussicht gestellt hatte – ein weiterer Schritt, um Nutzerbindung und Transaktionsvolumen zu stärken.

PayPal Holdings

+++ Flops der Börsenwoche 41/2025 +++

BMW-Aktie rutscht ab: Chinaschwäche belastet den DAX-Titel

Die schlechten Nachrichten für die deutsche Autoindustrie reißen nicht ab und das spiegelt sich an der Börse wider. Die BMW-Aktie (ISIN: DE0005190003) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern im DAX. Neben einem überraschend starken Produktionseinbruch in der Industrie, der die gesamte Branche unter Druck setzt, hatte der Münchner Autobauer seine Jahresziele nach unten korrigiert.

Besonders das schwächelnde China-Geschäft drückt auf die Stimmung. Mit einem Anteil von 29,2 Prozent an den weltweiten Auslieferungen war das Reich der Mitte im Geschäftsjahr 2024 der wichtigste Einzelmarkt für BMW – vor den USA (16,3 Prozent) und Deutschland (10,8 Prozent). Schon länger sorgt die Entwicklung auf dem chinesischen Automarkt für Verunsicherung unter Anlegern, und die jüngsten Zahlen haben diese Sorgen weiter verstärkt. Zwar nimmt BMW derzeit Anpassungen an seinem Händlernetz in China vor und plant, diese bis Ende des ersten Halbjahres 2026 abzuschließen. Ob die erwarteten positiven Effekte auf die Absatzmengen tatsächlich eintreten, muss sich jedoch erst noch zeigen.

BMW

AppLovin-Aktie fällt deutlich: SEC-Untersuchung sorgt für Unsicherheit

Die Aktie von AppLovin (ISIN: US03831W1080) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten im NASDAQ-100. Am Mittwoch fiel der Kurs bis auf 545 US-Dollar und lag damit rund 27 Prozent unter dem Allzeithoch von über 745 US-Dollar, das am 29. September erreicht worden war. Auslöser des jüngsten Rückgangs waren Berichte, wonach die US-Börsenaufsicht SEC das Werbetechnologie-Unternehmen wegen seiner Datenerhebungspraktiken näher prüft.

Laut Bloomberg untersuchen die Behörden, ob AppLovin gegen Vereinbarungen mit Plattformpartnern verstoßen hat, um gezieltere Werbung an Nutzer auszuspielen. Diese Meldung reiht sich ein in eine Serie früherer Vorwürfe von Analysehäusern und Short-Sellern wie Fuzzy Panda und Muddy Waters, die dem Unternehmen bereits Anfang des Jahres unlautere Geschäftspraktiken vorgeworfen hatten. Damals konnte sich die Aktie rasch erholen und ihren Aufwärtstrend fortsetzen, bis hin zu neuen Rekordständen.

Ob sich dieses Szenario wiederholt, bleibt abzuwarten. Maßgeblich wird sein, wie die SEC-Untersuchung ausgeht. Bis dahin dürfte die Unsicherheit das Aufwärtspotenzial der Aktie begrenzen Bislang hat die Behörde AppLovin laut Bloomberg keine Verstöße vorgeworfen. Ein Unternehmenssprecher erklärte: „Wir stehen regelmäßig mit Aufsichtsbehörden in Kontakt und gehen bei Anfragen wie gewohnt vor. Wesentliche Entwicklungen würden gegebenenfalls über die entsprechenden öffentlichen Kanäle bekannt gegeben.“

AppLovin betreibt eine KI-basierte Softwareplattform, die App-Entwicklern und Unternehmen hilft, die Vermarktung und Monetarisierung ihrer Produkte zu automatisieren und zu optimieren. Die Lösungen ermöglichen unter anderem die gezielte Platzierung von Werbung in mobilen Apps, auf Websites und auf vernetzten TV-Geräten.

AppLovin

Gerresheimer-Aktie im freien Fall: Vertrauenskrise belastet den MDAX-Wert

Der MDAX-Wert Gerresheimer (ISIN: DE000A0LD6E6) war in der vergangenen Woche das Schlusslicht am deutschen Aktienmarkt. Um mehr als 20 Prozent ging es nach unten, nachdem der Spezialverpackungshersteller erneut seine Geschäftsziele für dieses Jahr nach unten korrigierte und damit den Trend negativer Nachrichten fortsetzte. Das Unternehmen hatte bereits mehrfach in den vergangenen Monaten seine Prognosen gesenkt und damit zunehmend Vertrauen und Glaubwürdigkeit an der Börse verloren.

Ein Blick auf den Chart unterstreicht die schwierige Lage: Seit dem Allzeithoch von September 2023 bei 122,90 Euro hat sich ein klarer Abwärtstrend gebildet, der weiterhin intakt ist. Es erscheint fraglich, ob Anleger schon bald wieder Vertrauen in das Management und die Geschäftsperspektiven fassen können – oder von welcher Seite überhaupt positive Impulse kommen sollen. Selbst die Hoffnung, dass inzwischen alle negativen Faktoren im Aktienkurs eingepreist sind, könnte trügerisch sein.

Denn die strukturellen Herausforderungen bleiben bestehen: ineffiziente Produktionsprozesse, eine schwache Nachfrage im Pharmasegment und nur begrenzte Fortschritte bei der Umsetzung des Transformationsprogramms.

Gerresheimer ist ein weltweit führender Anbieter von Systemlösungen für die Pharma-, Biotech- und Kosmetikbranche. Das Unternehmen entwickelt und produziert Drug-Delivery-Systeme wie Pumpen, Spritzen, Pens und Inhalatoren sowie Primärverpackungen wie Fläschchen, Ampullen und Tablettenbehälter.

Gerresheimer

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