Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Tops und Flops > Gewinner und Verlierer

Tops & Flops KW 43: Halliburton, ATOSS und Netflix im Fokus

| Thomas Behnke

Schriftzug „Tops & Flops“ zur Übersicht der stärksten und schwächsten Aktien der Börsenwoche 43
Tops & Flops der Börsenwoche 43 im Fokus: unter anderem Halliburton, Netflix und ATOSS Software

Halliburton, Intuitive Surgical und ATOSS gehören zu den Gewinnern der Börsenwoche 43. Netflix, TeamViewer und Molina Healthcare zählen zu den Verlierern. Die Hintergründe in den Tops & Flops im Überblick.

Börsenwoche 43 im Rückblick: Quartalszahlen im Fokus

In der vergangenen Woche bestimmten vor allem frische Quartalsberichte das Marktgeschehen. Mehrere Unternehmen sorgten mit ihren Zahlen für deutliche Kursbewegungen – sowohl nach oben als auch nach unten. Der Rückblick auf die Tops und Flops der Börsenwoche 43/2025 zeigt, welche Aktien überzeugen konnten und welche unter Druck gerieten.

+++ Tops der Börsenwoche 43/2025 +++

Halliburton-Aktie steigt: Neue Energiepartnerschaft für Rechenzentren sorgt für Fantasie

Ein im Wochenverlauf wieder kräftig anziehender Ölpreis rückte die Energiewerte in der vergangenen Woche wieder stärker in den Fokus der Anleger. Beim Ölfeldausrüster Halliburton (ISIN: US4062161017), dessen Aktie zu den größten Gewinnern im S&P 500 zählte, kamen zusätzlich weitere Impulse hinzu.

Zwar meldete der Konzern im dritten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang, übertraf damit jedoch die Erwartungen der Analysten. Positiv aufgenommen wurden vor allem die angekündigten jährlichen Einsparungen von rund 400 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen reduzierte seine Investitionsplanung für 2026 um 30 Prozent auf 1 Milliarde US-Dollar und kündigte die Stilllegung unrentabler Anlagen an. Zusätzlich sollen Kostensenkungsmaßnahmen quartalsweise rund 100 Millionen US-Dollar einsparen.

Halliburton zählt weltweit zu den größten Öl- und Gasdienstleistern. Das Unternehmen bietet Produkte und Dienstleistungen für die Exploration, Förderung und Optimierung von Erdöl- und Erdgasvorkommen an – darunter Bohrtechnik, Bohrlochservices, Produktionssysteme und digitale Lösungen.

Mit den Quartalszahlen stellte Halliburton zudem eine strategische Partnerschaft mit VoltaGrid vor, die auf dezentrale Energieerzeugung für Rechenzentren abzielt. Damit positioniert sich der Konzern in einem wachstumsstarken Zukunftsmarkt und erweitert sein Geschäftsmodell über das klassische Öl- und Gasgeschäft hinaus. Rechenzentren zählen zu den größten Energieverbrauchern, und der Bedarf an emissionsärmeren, dezentralen Stromlösungen wächst stark. Im Rahmen der Kooperation will Halliburton modulare, gasbasierte Stromerzeugungssysteme bereitstellen – bestehend aus Turbinen und Gasmotoren –, die eine zuverlässige und effizientere Energieversorgung ermöglichen. Ergänzend bringt Halliburton seine technische Infrastruktur, Energiekompetenz sowie Projekt- und Serviceressourcen ein, um skalierbare „Power-on-Demand“-Lösungen für Rechenzentren zu realisieren.

 

Halliburton

Intuitive Surgical: Da-Vinci-Verkäufe beflügeln

Zu den größten Gewinnern der vergangenen Woche zählte Intuitive Surgical (ISIN: US46120E6023, Symbol: ISRG). Sowohl im S&P 500 als auch im NASDAQ-100 führte der Medizintechnikkonzern die Gewinnerlisten an. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt robotergestützte Systeme für minimalinvasive Chirurgie, darunter das weltweit bekannte Da-Vinci-System. Die Technologie findet in der Urologie, Gynäkologie, Allgemein-, Thorax- und Herzchirurgie Anwendung – und war der Star der jüngsten Quartalszahlen.

Sowohl Umsatz als auch Gewinn übertrafen die Markterwartungen deutlich. Grund dafür waren eine starke Zunahme der ausgelieferten Da-Vinci-Systeme sowie ein kräftiger Anstieg der mit dieser Technologie durchgeführten Eingriffe. Im Berichtsquartal installierte Intuitive Surgical 427 Systeme, nach 379 im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Eingriffe stieg um 19 Prozent.

An der Börse sorgten die starken Zahlen für Begeisterung. Der Kurs sprang deutlich an, und die ISRG-Aktie konnte im Zuge der Aufwärtsbewegung wichtige Durchschnittslinien wie die 21-, 50- und 150-Tage-Linie zurückerobern.

Intuitive Surgical

ATOSS-Software-Aktie im Aufwind nach angehobener Gewinnprognose

Unter den größten Gewinnern am deutschen Aktienmarkt in der vergangenen Woche stach die Aktie von ATOSS Software (ISIN: DE0005104400) deutlich hervor. Der SDAX- und TecDAX-Wert profitierte von einer angehobenen Prognose für die Profitabilität im laufenden Geschäftsjahr 2025. Diese Nachricht wurde an der Börse mit spürbarer Kursstärke honoriert.

Der Anbieter von Lösungen für professionelles Workforce Management erwartet nun eine EBIT-Marge von 34 Prozent, statt der zuvor avisierten mindestens 31 Prozent. Das Umsatzziel von rund 190 Millionen Euro wurde bestätigt. ATOSS Software bietet Softwarelösungen für bedarfsoptimierten Personaleinsatz – von Zeitwirtschaft und mobilen Anwendungen bis hin zur strategischen Einsatzplanung – sowohl in der Cloud als auch On-Premises.

Auch aus charttechnischer Sicht präsentiert sich die Aktie derzeit stark. Nach der Korrektur im Juli und August hat sich ein kurzfristiger Aufwärtstrend etabliert, der zuletzt bestätigt wurde. Der Kurs notiert mittlerweile klar über der 21- und 50-Tage-Linie, die als Indikatoren für die kurz- und mittelfristige Trendlage gelten. Zudem hat die Aktie die 150- und 200-Tage-Linie erreicht, die im Juli unterschritten worden waren. Gelingt nun deren nachhaltige Rückeroberung, wäre das ein positives charttechnisches Signal.

ATOSS Software

+++ Flops der Börsenwoche 43/2025 +++

Netflix-Aktie: Cathie Wood nutzt Kursrückgang zum Einstieg

Die Netflix-Aktie (ISIN: US64110L1061) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern unter den US-Schwergewichten. Die negative Kursreaktion folgte vor allem auf die Vorlage der jüngsten Quartalszahlen, die zwar solide, aber nicht überragend ausfielen.

Mit dem aktuellen Rückgang hat sich die charttechnische Lage weiter eingetrübt. Seit dem Allzeithoch Ende Juni bei 1.341,15 US-Dollar befindet sich der Kurs in einer Korrektur. Anfang Oktober wurde dabei das bisherige Zwischentief der Konsolidierungsphase von Anfang August bei 1.144,71 US-Dollar erneut getestet, konnte sich zunächst aber behaupten. Nun wurde diese Marke jedoch nachhaltig unterschritten. Zugleich fiel die Aktie unter die 150-Tage-Durchschnittslinie, einen wichtigen Indikator für den langfristigen Trend. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit für eine fortgesetzte Abwärtsbewegung.

Trotz der verschlechterten technischen Ausgangslage gibt es prominente Käufer. Starinvestorin Cathie Wood und ihre Investmentgesellschaft Ark Invest nutzten den jüngsten Kursrückgang, um eine Netflix-Position aufzubauen. Mit einem Volumen von rund 17,5 Millionen US-Dollar fällt diese zwar vergleichsweise klein aus und belegt mit einem Anteil von 0,77 Prozent lediglich Rang 40 im insgesamt 49 Positionen umfassenden Portfolio. Dennoch wirft der Einstieg die Frage auf, ob Cathie Wood ihre Position künftig ausbauen wird – und ob ihr Kauf als Vertrauenssignal in das langfristige Potenzial des weltweit führenden Streaming-Anbieters zu verstehen ist.

Netflix

TeamViewer-Aktie auf Rekordtief nach gesenktem Ausblick

Der MDAX- und TecDAX-Wert TeamViewer (ISIN: DE000A2YN900) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt. Die Aktie setzte ihre Talfahrt fort und fiel nun deutlich unter die charttechnische Marke von Mai 2023 bei 7,67 Euro, die bislang das Allzeittief markierte. Damit wurde ein neuer Tiefpunkt innerhalb der übergeordneten Abwärtsbewegung erreicht, die seit dem Allzeithoch von Juli 2020 bei 54,86 Euro anhält. Das Minus summiert sich seither auf mehr als 88 Prozent.

Auslöser des jüngsten Kursrutsches waren erneut schwache Nachrichten. Der Spezialist für Fernwartungssoftware musste aufgrund einer enttäuschenden Entwicklung im US-Geschäft seine Ziele für 2025 und 2026 nach unten korrigieren. Hauptverantwortlich ist die schwächere als erwartete Performance des Anfang des Jahres übernommenen Softwareunternehmens 1E. TeamViewer rechnet nun für 2025 mit einem Umsatz am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne von 778 bis 797 Millionen Euro. 2026 soll der Umsatz zwischen 790 und 825 Millionen Euro liegen, was einem Wachstum von lediglich 2 bis 6 Prozent entspricht. Zuvor war das Unternehmen noch von 850 bis 870 Millionen Euro ausgegangen.

TeamViewer

Molina-Healthcare-Aktie stürzt nach gesenkter Jahresprognose ab

Für die Aktien der US-Krankenversicherer läuft es derzeit alles andere als rund. Bereits seit Monaten sorgt die Branche immer wieder für negative Schlagzeilen. Vor allem steigende medizinische Kosten, die von den Versicherten verstärkt in Anspruch genommen werden, belasten die Ergebnisse. Nun gab es auch von Molina Healthcare (ISIN: US60855R1005) erneut schlechte Nachrichten. Der auf Medicaid spezialisierte Versicherer hatte für das dritte Quartal schwächer als erwartete Zahlen vorgelegt und seine Jahresprognose deutlich gesenkt.

Das Unternehmen geht nun beim bereinigten Ergebnis je Aktie (EPS) von 14 US-Dollar aus, nachdem bislang mindestens 19 US-Dollar angepeilt wurden. Als Gründe nannte Molina Healthcare höhere medizinische Kosten in allen Geschäftsbereichen, insbesondere im Marketplace-Segment, wo sich dieser Trend voraussichtlich bis Jahresende fortsetzen wird.

Charttechnisch betrachtet hat die Aktie von Molina Healthcare mit dem jüngsten Kurseinbruch nahezu die komplette Erholung zunichte gemacht, die seit dem Korrekturtief von August dieses Jahres zu beobachten war. Immerhin konnte sich der Kurs bislang über der Marke von 151,95 US-Dollar halten. Sollte es jedoch zu einem nachhaltigen Bruch kommen, wäre mit weiteren Abgaben und einer Fortsetzung des übergeordneten Abwärtstrends zu rechnen, der sich seit dem Allzeithoch von März 2024 bei rund 424 US-Dollar gebildet hat.

Molina Healthcare

Bleiben Sie stets informiert: Mit dem kostenlosen Newsletter der BÖRSE am Sonntag, Deutschlands größtem Online-Magazin und einzigem Online-Pflichtblatt an deutschen Börsen, erhalten Sie wöchentlich aktuelle Marktanalysen, Unternehmensnachrichten und fundierte Anlagestrategien direkt in Ihren Posteingang.

Jetzt kostenlos abonnieren!

Das Magazin

BÖRSE am Sonntag

Zur Online Ausgabe Newsletter abonnieren
Das Magazin

AnlagePunk

Zur Online Ausgabe Newsletter abonnieren

Ähnliche Artikel