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Tops und Flops >

Kalenderwoche 12 mit Siemens Energy, Broadcom und Apple

Siemens Energy hat seine Verschnaufpause beendet. Rückenwind erhielt auch der Technologiekonzern Broadcom, bei dem die KI-Fantasie wieder auflebte. Bei Apple hingegen sorgte ein Kartellverfahren für Gegenwind.

+++ Tops +++

Siemens Energy: Problemturbinen bald wieder auf dem Markt?

Die Aktie von Siemens Energy (WKN: ENER6Y) hat seit dem markanten Tief im Oktober 2023 einen Aufwärtstrend ausgebildet, der seit dem Zwischenhoch von Anfang Februar vorerst ins Stocken geraten ist. Diese Verschnaufpause wurde in der vergangenen Woche mit einem kräftigen Anstieg beendet. Der DAX-Wert führte die Gewinnerliste im deutschen Leitindex an. Unternehmensseitig gab es keine neuen Nachrichten. Allerdings nährte die Nachrichtenagentur Bloomberg Spekulationen, das Unternehmen bereite den Wiedereinstieg in den Verkauf seiner Onshore-Windturbinen (4.X und 5.X) vor, die im vergangenen Jahr wegen technischer Probleme vorübergehend vom Markt genommen worden waren. Siemens Energy hat noch nicht entschieden, wann es die überarbeitete Version der Windturbinen verkaufen wird, arbeitet aber hart daran, dies so bald wie möglich zu tun, sagte das Unternehmen in einer Antwort auf den Bericht.

Siemens Energy

Broadcom mit neuer KI-Fantasie

Der Technologiekonzern Broadcom (WKN: A2JG9Z) war in der vergangenen Woche der Top-Performer unter den Schwergewichten am US-Aktienmarkt. Ist damit die Korrektur seit dem Allzeithoch Anfang März dieses Jahres beendet? Hat sich die Aktie auf den Weg zu neuen Höchstständen gemacht? Gut möglich, wenn die jüngst neu entfachte KI-Fantasie anhält. Auslöser war eine Investorenveranstaltung in der vergangenen Woche, auf der das Unternehmen seine neuesten Infrastrukturangebote für Künstliche Intelligenz vorstellte. Das Unternehmen präsentierte ein breites Portfolio an Technologien, die eine groß angelegte KI-Infrastruktur ermöglichen. Dabei geht es insbesondere um die Skalierung von Rechenressourcen über viele Netzwerke hinweg, um die wachsende Menge an Rechenoperationen zu bewältigen, die sich aus der Zunahme von KI-Anwendungen ergibt. Und für diese KI-Netzwerke sieht sich Broadcom bestens aufgestellt. „Die Innovationen, die wir eingeführt haben, erweitern unsere Führungsposition bei kundenspezifischen KI-Beschleunigern sowie bei Ethernet-, PCI-Express- und optischen Verbindungsportfolios“, heißt es aus dem Unternehmen.

Broadcom

Micron Technology: neue Rekorde

Die „Zauberformel“ für steigende Kurse in den letzten Monaten heißt „Künstliche Intelligenz“. Sie hat auch die Aktie von Micron Technology (WKN: 869020) verzaubert und nach oben getrieben. In der vergangenen Woche gab es einen weiteren Schub und der Wert gehörte mit einem Plus von über 17 % zu den größten Gewinnern im S&P 500 und im NASDAQ-100. Insbesondere die am Mittwoch nach Börsenschluss vorgelegten Geschäftszahlen sorgten am Folgetag für ein Kursfeuerwerk. Die Ergebnisse und der Ausblick scheinen damit ebenso überzeugt zu haben wie die zuversichtlichen Aussagen des Vorstands. „Mit unserem herausragenden Produktportfolio sind wir für ein starkes zweites Halbjahr 2024 gut aufgestellt“, hatte dieser erklärt und hinzugefügt: „Wir glauben, dass Micron einer der größten Nutznießer in der Halbleiterindustrie ist, wenn es um die mehrjährigen Chancen geht, die KI bietet.“ Das Unternehmen ist auf Speicherlösungen spezialisiert und bietet ein umfangreiches Portfolio an Arbeitsspeichern (DRAM), Festplatten und Speicherkarten (NAND) sowie NOR-Flash-Speicher. Aus charttechnischer Sicht ist die Aktie über ihr Allzeithoch von Anfang März dieses Jahres bei 101,85 US-Dollar gesprungen.

 

Micron Technology

+++ Flops +++

Apple wird von den USA verklagt

Kurstechnisch läuft es beim Tech-Giganten seit einiger Zeit nicht rund. Während andere Technologiewerte in den vergangenen Monaten haussierten, befindet sich die Apple-Aktie (WKN: 865985) seit ihrem Allzeithoch im Dezember 2023 bei knapp 200 US-Dollar in einer Korrektur. Ausgehend vom bisherigen Korrekturtief am 7. März kam es zuletzt zwar zu einer Gegenbewegung. Diese wurde jedoch mit dem Kursrutsch am Donnerstag dieser Woche fast vollständig zunichtegemacht. Vorausgegangen war die Nachricht, dass das US-Justizministerium ein Kartellverfahren gegen das Unternehmen eingeleitet hat. „Apples wettbewerbswidrige Taktiken erschweren es Nicht-iPhone-Nutzern, Nachrichten an iPhone-Nutzer zu senden“, erklärte Generalstaatsanwalt Merrick Garland anlässlich der vor einem Bundesgericht in New Jersey eingereichten Zivilklage. Die geschäftlichen und finanziellen Auswirkungen der Klage auf Apple sind noch nicht absehbar und stellen daher einen Unsicherheitsfaktor dar. Dies könnte das ohnehin angeschlagene Sentiment für die Aktie weiter belasten. Aus charttechnischer Sicht stellen die Zwischentiefs von Anfang März und Oktober 2023 bei 168,49 und 165,67 US-Dollar eine potenzielle Unterstützungszone dar. Sollte diese unterschritten werden, würde dies das angeschlagene technische Bild untermauern und für eine Fortsetzung der Korrektur sprechen.

Apple

Fraport: Trotz Gewinnanstieg keine Dividende

Der Flughafenbetreiber Fraport (WKN: 577330) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten auf dem deutschen Kurszettel. Vorausgegangen war die Veröffentlichung der Bilanz für das Geschäftsjahr 2023. Das Unternehmen freute sich zwar über neue Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITDA) und betonte in diesem Zusammenhang die anhaltende Erholung der Passagierzahlen – insbesondere an den internationalen Flughafenstandorten mit teilweise neuen Rekordwerten. Sorgenkind bleibt dagegen der Heimathafen Frankfurt als wichtigster Umsatzträger. Hier liegen die Passagierzahlen immer noch unter dem Corona-Vorkrisenniveau und damit weit hinter den europäischen Wettbewerbern zurück. Der Vorstand verwies in diesem Zusammenhang auf die hohen Standortkosten mit einem wachsenden Anteil regulierungsbedingter Gebühren und Entgelte. Mit den geplanten Erhöhungen der Luftverkehrssteuer und der Luftsicherheitsgebühr würden sich die Rahmenbedingungen in Deutschland weiter verschlechtern. Und noch eine schlechte Nachricht hatte das Management für die Aktionäre im Gepäck. Trotz einer kräftigen Gewinnsteigerung im Jahr 2023 gehen die Anteilseigner leer aus. Wegen der hohen Verschuldung will der Konzern für 2023 und auch für 2024 keine Dividende zahlen.

 

Fraport

Accenture: Prognosesenkung belastet

Accenture ist ein weltweit führender Dienstleister in den Bereichen Unternehmens- und Strategieberatung sowie Technologie und Outsourcing. Die Aktie des irischen Unternehmens ist im S&P 500 gelistet und gehörte dort in der vergangenen Woche zu den größten Verlierern. Die negative Kursreaktion folgte insbesondere auf die am Donnerstag vorgelegten Geschäftszahlen. Ein Knackpunkt dürfte der Ausblick gewesen sein. Accenture hatte die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 (bis Ende August) gesenkt, weil man weiterhin mit einer schwachen Nachfrage nach IT- und Beratungsdienstleistungen rechnet. In der Folge wurden auch die Gewinnerwartungen etwas zurückgenommen. Durch den jüngsten Kursrückgang hat sich das charttechnische Bild verschlechtert. So wurde der seit Oktober 2023 bestehende Aufwärtstrend gebrochen. Bei einer Fortsetzung der Talfahrt könnte der Bereich von rund 328 bis 335 eine nächste potenzielle Anlaufstelle darstellen.

 

Accenture

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