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KI-Roboter-Welle rollt: Gaming und Cybersecurity ergänzen „Humanoid 100“

Humanoider Roboter mit KI-Funktionen wie Text- und Bildgenerierung, Programmierung, Übersetzung und Chatbot-Anwendungen – Symbolbild für moderne KI-Technologie.
(Foto: shutterstock)

Morgan Stanley erweitert seine „Humanoid 100“: Neben Halbleitern rücken nun auch Gaming-Firmen und Cybersecurity-Akteure ins Zentrum der KI-Revolution.

Mehr als Halbleiter: Neue Branchen im KI-Portfolio der US-Bank

Morgan Stanley hat seine „Humanoid 100“ angepasst. Die Aktienliste identifiziert Unternehmen, die Schlüsseltechnologien für humanoide Künstliche Intelligenz (KI) liefern. Gemeint ist damit nicht die derzeit stark diskutierte, textbasierte KI auf Basis von Large Language Models (LLMs), sondern KI, die als greifbare Maschinen und Roboter zum Einsatz kommen.

Die jüngsten Ergänzungen zeigen, dass die nächste Entwicklungsstufe der KI nicht allein von Halbleitern und Robotik geprägt sein wird. Auch Computerspiele und IT-Sicherheit gewinnen an strategischer Bedeutung.

Videospielentwickler als KI-Ausbilder

Die Analysten nehmen mit Unity (ISIN: US91332U1016), Roblox (ISIN: US7710491033) und Take‑Two (ISIN: US8740541094) gleich drei prominente Spieleentwickler in die Liste auf.

Unity ermöglicht es, humanoide Roboter in virtuellen Umgebungen sicher zu trainieren. Darüber hinaus kann das Verhalten von Nutzern zur Entwicklung realistischer Reaktionsmuster für KI-Systeme beitragen.

Roblox und Take‑Two verfügen ebenfalls über umfangreiche Datensätze zur Nutzerinteraktion, die sich ideal zur Entwicklung von Trainingsumgebungen für KI-Roboter eignen.

Schutzschild für die humanoide KI

Mit dem Einzug von KI in Produktionshallen, den Einzelhandel und private Haushalte wächst die Angriffsfläche für Cyberbedrohungen. Aus diesem Grund hat Morgan Stanley die „Humanoid 100“ um zwei Cybersecurity-Unternehmen ergänzt.

CyberArk (ISIN: IL0011334468) dürfte vom steigenden Schutzbedarf für IT-Systeme und KI-Agenten profitieren.

Palo Alto Networks (ISIN: US6974351057) bietet bereits umfassende Lösungen zur Absicherung von KI-Anwendungen, darunter Zugangskontrollen, Cloud-Workloads und Netzwerkverkehr.

Abgänge aus der „Humanoid 100“

Morgan Stanley hat Micron (ISIN: US5951121038), NXP (ISIN: NL0009538784), SK Hynix (ISIN: KR7000660001), Valeo (ISIN: FR0013176526) und Zhongda Leader (ISIN: CNE1000032Q9) aus der Liste entfernt. Ausschlaggebend war entweder ein zu geringer Bezug zur humanoiden KI oder eine im Vergleich zu anderen gelisteten Unternehmen geringere Marktrelevanz.

Was ist die „Humanoid 100“ von Morgan Stanley?

Morgan Stanleys „Humanoid 100“ ist das Ergebnis einer umfassenden Zusammenarbeit innerhalb des globalen Equity-Research-Teams der Investmentbank. Ziel ist es, börsennotierte Unternehmen zu identifizieren, die besonders stark vom Trend zu humanoiden Robotern profitieren könnten, sei es beim Bau, beim Training oder bei der Integration in bestehende Systeme. Der Fokus liegt auf sogenannten Enablern, also Unternehmen, die Schlüsseltechnologien wie Halbleiter, Software, industrielle Komponenten oder komplette Roboterlösungen liefern.

Die Auswahl basiert auf Analystengesprächen, Expertenmeinungen und eigener Marktforschung. Die Liste teilt die Firmen in drei Kategorien ein: Brain (Halbleiter und KI-Software), Body (industrielle Komponenten) und Integrators (vollständige humanoide Systeme). Für jede Aktie werden unter anderem Liquidität, Geschäftsmodell, Auswahlbegründung sowie der aktuelle KI-Bezug ausgewiesen. Aktuell sind rund 52 Prozent der gelisteten Unternehmen bereits im humanoiden Bereich aktiv, die übrigen 48 Prozent gelten laut Analysten als Kandidaten mit hohem Potenzial.

Wer steckt hinter der Technologie?

Ein Blick in die Struktur der „Humanoid 100“ zeigt, welche Branchen und Unternehmen das Rückgrat der humanoiden KI bilden – von Chipherstellern über Sensoranbieter bis hin zu Komplettintegratoren.

Welche Unternehmen profitieren vom Trend zu humanoider KI?

Die "Humanoid 100" von Morgan Stanley gliedert sich in drei Hauptkategorien: "Brain", "Body" und "Integrators". Jede dieser Gruppen umfasst unterschiedliche Technologiebereiche, die gemeinsam das Ökosystem humanoider Roboter bilden. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Kategorien und beispielhafte Unternehmen aus der Liste.

Humanoid Brain: Die Intelligenz der Roboter

  • Foundational Models & KI-Plattformen: NVIDIA (ISIN: US67066G1040), Alphabet (ISIN: US02079K3059), Microsoft (ISIN: US5949181045), Meta (ISIN: US30303M1027)
  • Simulation & Vision Software: Dassault Systemes (ISIN: FR0000130650), Siemens (ISIN: DE0007236101), Hexagon (ISIN: SE0000103699)
  • Vision- & Compute-Halbleiter: Intel (ISIN: US4581401001), Qualcomm (ISIN: US7475251036), Ambarella (ISIN: KYG037AX1015), Mobileye (ISIN: US60741R1032)
  • Datenauswertung & Analytics: Oracle (ISIN: US68389X1054), Palantir (ISIN: US69608A1088)

Humanoid Body: Die physische Struktur

  • Sensoren und Kameras: Sony (ISIN: JP3435000009), Onsemi (ISIN: US6821891057), Keyence (ISIN: JP3236200006), Hexagon (ISIN: SE0000103699)
  • Aktuatoren, Lager, Getriebe: Schaeffler (ISIN: DE000SHA0159), Timken (ISIN: US8873891043), THK (ISIN: JP3536800006), Harmonic Drive (ISIN: JP3779000001)
  • Motoren & Magnetik: Nidec (ISIN: JP3734800000), Regal Rexnord (ISIN: US7587501039), Moons' Electric (ISIN: CNE100002RZ4)
  • Energiespeicher: CATL (ISIN: CNE100003662), LG Energy Solution (ISIN: KR7373220003), Samsung SDI (ISIN: KR7006400006)

Integratoren: Komplettanbieter mit Roboterkompetenz

  • Automobilkonzerne mit Roboterentwicklung: Tesla (ISIN: US88160R1014), Toyota (ISIN: JP3633400001), Hyundai (ISIN: KR7005380001)
  • Elektronik- und Haushaltskonzerne: Sony (ISIN: JP3435000009), Apple (ISIN: US0378331005), Xiaomi (ISIN: KYG9830T1067), Samsung (ISIN: KR7005930003)
  • Internet- und E-Commerce-Plattformen: Amazon (ISIN: US0231351067), Alibaba (ISIN: US01609W1027), Tencent (ISIN: KYG875721634)
  • Spezialisierte Roboterfirmen: Rainbow Robotics (ISIN: KR7277810002), UBTech

Diese Unternehmen profitieren in unterschiedlichem Ausmaß vom Ausbau humanoider KI. Manche liefern zentrale Bausteine wie Chips, Sensorik oder Software, andere arbeiten an vollständigen Robotersystemen. Je nach technologischem Fortschritt dürfte ihre Bedeutung innerhalb der "Humanoid 100" weiter wachsen.

 

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