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Rohstoffe > Geopolitik treibt Ölrisiken

Straße von Hormus im Visier: Ökonomen warnen vor Ölpreisschock

Schriftzug Oil auf einem Börsenticker mit grünem Aufwärtspfeil
(Foto: shutterstock)

Eine Blockade der Straße von Hormus durch den Iran könnte den Ölpreis massiv treiben. Ökonomen warnen vor 150 Dollar je Barrel. Noch bleibt der Markt jedoch ruhig. Charttechnisch ergeben sich erste Long-Chancen.

Eskalation mit wirtschaftlicher Sprengkraft

Die angespannte Lage im Nahen Osten beschäftigt zunehmend auch die Finanzmärkte. Sollte der Iran als Reaktion auf die jüngsten US-Angriffe auf Atomanlagen militärisch zurückschlagen, droht eine weitere Eskalation – mit erheblichen Folgen für die Weltwirtschaft. Besonders im Fokus steht die Straße von Hormus, über die ein erheblicher Teil der globalen Ölexporte abgewickelt wird.

Ölpreise von bis zu 150 Dollar möglich

Ökonomen führender Banken rechnen bei einer vollständigen oder längeren Blockade der Meerenge mit drastischen Preisanstiegen. In Szenarien mit anhaltenden Lieferunterbrechungen könnten die Brent-Notierungen laut Analysen auf bis zu 150 US-Dollar je Barrel steigen. Auch eine kurzfristige Einschränkung des Ölflusses würde den Markt nach Einschätzung von Analysten deutlich unter Druck setzen und die Preise auf über 110 US-Dollar treiben.

Solche Entwicklungen hätten spürbare Auswirkungen auf die Weltkonjunktur. Die Einfuhrkosten in Europa würden steigen, die Inflation anziehen und die laufende wirtschaftliche Erholung abbremsen, heißt es in den Einschätzungen mehrerer Banken.

Markt bleibt vorerst gelassen

Trotz der Warnungen reagieren die Rohölmärkte bislang überraschend ruhig. Der Preis für US-Leichtöl (WTI) war in der Nacht zum Montag zwar kurzzeitig über 78 US-Dollar geklettert, fiel dann aber wieder auf rund 74,50 Dollar zurück. Beim Nordseeöl Brent zeigte sich ein ähnliches Bild: Nach einem Anstieg auf über 80 US-Dollar notierte der Preis zuletzt wieder unter 75 US-Dollar. Die Marktteilnehmer scheinen das Risiko einer Eskalation derzeit noch nicht voll einzupreisen.

Kurzfristige Aufwärtstrends mit Chancenpotenzial

Aus charttechnischer Sicht ist festzuhalten, dass sich sowohl bei WTI als auch bei Brent seit Anfang Mai kurzfristige Aufwärtstrends gebildet haben. Gleichzeitig wurden die übergeordneten Abwärtstrends gebrochen, und es hat sich eine potenzielle Bodenbildung herauskristallisiert. Vor diesem Hintergrund könnten – unter Berücksichtigung der geopolitischen Gemengelage und der damit verbundenen Risiken – Handelsmöglichkeiten auf der Long-Seite in Betracht gezogen werden.

US-Öl WTI in US-Dollar

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