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Analysen > KGV, KCV & Co. im Fokus

Nike im Check: Aktie nach Zahlen mit Kursimpuls – aber was macht die Bewertung?

Nike-Logo und „Just do it“-Slogan als Neonreklame in einem Sportgeschäft auf der Gran Vía in Madrid – Symbol für die globale Markenstärke von Nike.
Nike-Logo mit dem berühmten Slogan „Just do it“ – starke Marke, aber ist die Aktie auch ein starker Kauf? Eine Analyse der aktuellen Bewertung. (Foto: shutterstock)

Nike legt Ergebniszahlen vor und die Börse reagiert positiv. Doch wie steht es um die Bewertung? Wir zeigen, ob KGV und KCV einen Einstieg rechtfertigen.

In dieser Rubrik nehmen wir börsennotierte Unternehmen unter die Lupe, mit besonderem Blick auf Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) und Dividendenrendite. Ist der aktuelle Kurs fair bewertet, überteuert oder bieten sich vielleicht sogar eine Value-Chance? Diesmal im Fokus ist Sportartikelhersteller Nike.

Neue Kursdynamik bei Nike: Kann die Aktie den übergeordneten Abwärtstrend hinter sich lassen?

Branchenprimus Nike (ISIN: US6541061031) hat am Donnerstag, dem 26. Juni, nach Börsenschluss seine aktuellen Quartalszahlen vorgelegt. Die erste Reaktion fiel positiv aus – sowohl im nachbörslichen Handel als auch am Freitagmorgen vor Börseneröffnung. Setzt sich diese Entwicklung im regulären Handel fort, könnte die Aktie das zuletzt markierte Zwischenhoch bei 64,85 US-Dollar überwinden. Damit wäre der kurzfristige Aufwärtstrend bestätigt, der sich seit dem Mehrjahrestief im April bei 52,28 US-Dollar herausgebildet hat. Ein solcher Ausbruch wäre ein weiteres technisches Signal für Stärke auf kurzfristiger Ebene.

Trotz dieser positiven Impulse bleibt jedoch festzuhalten, dass sich die Nike-Aktie weiterhin in einem übergeordneten Abwärtstrend befindet. Ob die jüngste Aufwärtsbewegung bereits den Beginn eines nachhaltigen Trendwechsels markiert, ist zum jetzigen Zeitpunkt offen. Das Chartbild hat sich zwar verbessert, reicht aber noch nicht aus, um klare mittelfristige oder langfristige Kaufsignale abzuleiten. Umso spannender ist daher die Frage nach der aktuellen Bewertung der Aktie. Gibt es nach Jahren im Abwärtstrend nun Argumente für neue Long-Positionen?

Bewertung bleibt ambitioniert: Kennzahlen deuten nicht auf ein Schnäppchen hin

Die Bewertungskennzahlen sprechen derzeit eher gegen einen günstigen Einstieg. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 29,4 und damit über dem 20-Jahres-Durchschnitt von 24,5. Beim Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) ergibt sich ein Wert von 21,3, der in etwa dem langjährigen Mittel von 21,9 entspricht. Relativ zur Historie zeigt die Aktie somit ein gemischtes Bild. Etwas positiver fällt der 10-Jahres-Vergleich aus: Das KGV liegt hier leicht unter dem Durchschnitt von 29,8, während das KCV mit 21,3 sogar etwas deutlicher unter dem Durchschnitt von 27,2 liegt – was auf den ersten Blick für eine Unterbewertung sprechen könnte.

Allerdings sollte man auch die absoluten Bewertungsniveaus betrachten. Denn ein KGV und KCV von jeweils über 20 impliziert hohe Erwartungen an zukünftige Gewinn- und Cashflow-Steigerungen. Es bedarf einer gewissen Portion Optimismus, um diese Wachstumsraten als realistisch anzusehen. Kurzum: Die Nike-Aktie ist trotz des deutlichen Kursrückgangs in den vergangenen Jahren noch immer kein klassisches Value-Schnäppchen. Nach Jahren mit einer deutlichen Überbewertung könnte die grundsätzliche Anpassung an ein angemessenes Bewertungsniveau noch nicht abgeschlossen sein.

Bewertungskennzahlen

Sportikone Nike im Wandel – auf dem Weg zurück zu alter Stärke?

Nike gehört zu den bekanntesten Sportartikelherstellern der Welt und ist in mehr als 170 Ländern aktiv. Das Unternehmen mit Sitz im US-Bundesstaat Oregon wurde 1964 gegründet und steht seit Jahrzehnten für Sport, Innovation und globale Markenstärke. Zum Sortiment gehören Schuhe, Bekleidung und Ausrüstung für eine Vielzahl von Sportarten – von Running und Basketball bis hin zu Fußball und Training.

Im Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende Mai) erzielte Nike einen Umsatz von rund 46,3 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr entspricht. Belastend wirkten sich unter anderem ein schwächeres China-Geschäft, gestiegener Preisdruck und strukturelle Veränderungen im Vertrieb aus.

Um den Wachstumskurs wieder aufzunehmen, setzt der neue CEO Elliott Hill auf eine strategische Neuausrichtung. Im Zentrum steht ein klares Bekenntnis zum Leistungssport, eine stärkere Positionierung im sogenannten Performance-Segment, also mit Produkten, die speziell für sportliche Höchstleistungen konzipiert sind, sowie eine Rückkehr zu klassischen Vertriebswegen. Letztere umfassen den verstärkten Verkauf über Sportfachhändler und den stationären Einzelhandel, nachdem Nike in den vergangenen Jahren stark auf den Direktvertrieb über eigene Kanäle gesetzt hatte.

Innovation bleibt ein zentraler Pfeiler der Unternehmensstrategie. Mit neuen Produktlinien, Hightech-Materialien und digitalen Services will Nike seine Vorreiterrolle behaupten. Auch Nachhaltigkeit spielt eine zunehmend wichtige Rolle, unter anderem mit dem Programm „Move to Zero“, das z. B. auf Abfallreduktion zielt.

Nike befindet sich in einer Transformationsphase. Ob die neue Strategie erfolgreich ist, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen. Erste Weichen sind gestellt.

Nike

Bewertung ist nur der Anfang: Worauf Anleger zusätzlich achten sollten

Die bewerteten Kennzahlen liefern eine erste Einschätzung zur Attraktivität der Aktie. Für eine fundierte Investitionsentscheidung sollten jedoch auch Marktumfeld, Unternehmensstrategie und individuelle Anlageziele berücksichtigt werden.

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