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Rot in Sicht!
Die Börsenampel verheißt
derzeit nichts Gutes!
Schaltet Trump die Börsenampel auf Rot oder gibt es Licht am Ende des Tunnels?
Die Volatilität an den Aktienmärkten nimmt zu. Dass die Börsenampel auf Gelb steht, sollte
inzwischen auch flüchtigen Beobachtern klar geworden sein. Nachdem sich die Lage eher
verschärft, flackert im Gelb derzeit schon ein wenig vom Rot. Was sind die Gründe für die
stark zunehmende Unsicherheit der Investoren?
Die Weltwirtschaft befindet sich in einer
synchronen Wachstumsphase, da scheint
es unverständlich, warum es gerade jetzt
zu Kursrückgängen an den Aktienmärkten
kommt. Vier Aspekte fallen bei täglicher
Marktbeobachtung ins Auge. Die derzeit
so hoch in den Schlagzeilen rangierende
Handelspolitik von Donald Trump gehört
nach unserer Einschätzung nicht einmal
an den Anfang dieser Liste. Was die Lage
nicht besser, sondern sogar noch schlechter
macht.
1 Frühindikatoren
Die Börse ist ein Antizipationsmechanismus.
Wenn die volkswirtschaftlichen Daten
eine Rezession melden, dann gab es
den damit im Zusammenhang stehenden
Kursrückgang mindestens sechs bis zwölf
Monate vorher. Auch in dieser Woche wurden
wieder Frühindikatoren veröffentlicht,
die andeuten, dass die so schön synchron
weltweit laufende Aufwärtsbewegung vielleicht
doch nicht mehr so lange dauert, wie
BÖRSE am Sonntag · 14/18
Gastbeitrag
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gedacht.
2 Europa
Nach den Wahlen in Europa, schienen
auch die Probleme vorerst vorbei zu sein.
Allerdings fiel Mario Draghi damit auf, dass er – für seine Verhältnisse
– die europäischen Banken ziemlich rüde aufforderte,
die letzten Altlasten aus der Krise von 2008 endlich zu beseitigen.
Die schneller als erwartet ablaufenden Schritte zur Regierungsbildung
in Italien könnten Europa die Unsicherheiten bescheren,
vor denen sich die Märkte in den letzten Jahren bereits
mehrfach gefürchtet haben.
3 US-Tech-Sektor
Technologie ist für die US-Börsen der wichtigste Sektor und dieser
wird seit Tagen von einer Vielzahl negativer Nachrichten erschüttert.
Stichworte wie Cambridge Analytica und Facebook, Ubers
Autounfall in Arizona und ein weiterer mit einem Tesla-Fahrzeug
haben das Potential die Lieblingsthemen „Social Media“, „Autonomes
Fahren“ und „Elektro“ in bisher nicht gekannter Weise auf
den Prüfstand zu stellen.
Zum ersten Mal seit längerer Zeit erhöht sich der Druck auf
die sogenannten „FANG“-Aktien (Facebook, Amazon, Netflix,
Google), weil es Entwicklungen gibt, die sich zu fundamentalen
Problemen für die Geschäftsmodelle ausweiten können. Facebook
wirkt sich auf den gesamten Bereich Social Media und alle
Gesellschaften aus, die vom Datenverkauf leben. Entsprechende
Schockwellen sind im Bereich der Zulieferer für autonomes Fahren
und Elektromobilität zu beobachten. Der hohe prozentuale
Anteil der FANG-Aktien in vielen Indizes und anderen passiven
Produkten birgt die Gefahr, dass sich Rückschläge in diesem Bereich
viel stärker negativ auswirken, als die meisten Investoren
erwarten.
Georg Oehm
Gründer der
Mellinckrodt & Cie. AG
und des
CFD Verbandes e.V.