Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Tops und Flops > Tops & Flops

Kalenderwoche 25 mit MTU Aero Engines, Coinbase Global und Beiersdorf

MTU Aero Engines erhöht Jahresprognose und erreicht neues Allzeithoch. Coinbase Global profitiert vom „The GENIUS Act“. Konsumgüterkonzern Beiersdorf bestätigt Abwärtstrend: nachlassende Kauflaune der Verbraucher befürchtet.

+++ Tops +++

MTU Aero Engines hebt Prognosen an und bricht aus

Die MTU-Aero-Engines-Aktie (ISIN: DE000A0D9PT0) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im DAX. Aus charttechnischer Sicht hat sie ihre kurzfristige Korrektur seit dem Rekordhoch von Ende Mai dieses Jahres beendet, indem sie über den bisherigen Höchststand kletterte und ein neues Allzeithoch markierte. Damit wurde der übergeordnete Aufwärtstrend bestätigt und das Unternehmen zählt derzeit zu den starken Aktien in der deutschen Börsenlandschaft. Auftrieb gab die Luftfahrtmesse in Paris, die MTU zum Anlass nahm, seine Jahresprognose anzuheben. Grund dafür sind die besser laufenden Geschäfte in allen Bereichen, von der Triebwerksproduktion bis zur Wartung. Auch für das Jahr 2030 stellte der Vorstand deutlich steigende Umsätze und Gewinne in Aussicht. Der deutsche Konzern entwickelt, fertigt, vertreibt und wartet zivile und militärische Luftfahrtantriebe aller Schub- und Leistungsklassen sowie stationäre Industriegasturbinen.

MTU Aero Engines

Coinbase Global: „The GENIUS Act“ als Kurstreiber

Die Aktie der Kryptobörse Coinbase Global (ISIN: US19260Q1076) hat in der vergangenen Woche einen starken Kursanstieg verzeichnet und gehört damit zu den größten Gewinnern im S&P 500. Die Kryptoindustrie erhält offenbar weiteren politischen Rückenwind. Das Unternehmen bereitet sich mit entsprechenden Produkten und Dienstleistungen (z. B. Coinbase Payments, ein Stablecoin-Zahlungsprotokoll für Handelsplattformen) darauf vor. Am Dienstag hat der US-Senat das Stablecoin-Gesetz „The GENIUS Act“ verabschiedet, das einen regulatorischen Rahmen für Stablecoins schaffen würde (mehr über dieses spannende Gesetz und seine Auswirkungen lesen Sie hier). Dies wird als Stärkung der Legitimität der Kryptowährungsbranche angesehen. Coinbase Global ist eine der führenden US-Kryptobörsen und ermöglicht den Handel mit digitalen Vermögenswerten wie Bitcoin und Ethereum. Das Unternehmen bietet zudem Verwahr-, Handels- und Zahlungsdienste an und richtet sich an Privatkunden, Institutionen und Entwickler weltweit. Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie mit dem jüngsten dynamischen Anstieg ihre Konsolidierung seit Mai beendet und damit wieder Kurs auf das Mehrjahreshoch von Dezember 2024 bei 349,75 US-Dollar genommen.

Coinbase Global

Marvell Technology setzt auf "Cloud-optimized Silicon" und heizt KI-Fantasie an

Der Halbleiterkonzern Marvell Technology (ISIN: US5738741041) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im NASDAQ-100. Die Aktie setzte damit ihren seit dem markanten Korrekturtief Anfang April dieses Jahres bestehenden Aufwärtstrend fort. Wieder einmal war das Thema Künstliche Intelligenz (KI) offenbar ein Kurstreiber. Das Unternehmen sieht maßgeschneiderte Chips als zentralen Wachstumstreiber im Halbleitermarkt. CEO Matt Murphy betonte auf einem Investorenevent, dass Cloud-optimized Silicon die Basis der nächsten Rechenzentrumsgeneration sei. Darunter versteht man speziell entwickelte Halbleiterchips, die exakt auf die Anforderungen moderner Cloud-Infrastrukturen zugeschnitten sind – insbesondere im Hinblick auf KI-, Big-Data- und Hochleistungs-Workloads.

Marvell habe sich über Jahre auf diesen Wandel vorbereitet. So präsentierte das Unternehmen unter anderem ein 2-nm-SRAM mit höchster Bandbreite und geringem Energieverbrauch sowie einen integrierten Spannungsregler. Mit diesen Produkten zielt Marvell auf die steigenden Anforderungen von Hyperscalern wie Amazon, Google, Microsoft und Meta ab, deren Investitionen in KI rasant wachsen. Das Ziel besteht darin, die Leistung, Effizienz und den Return on Investment der Infrastruktur deutlich zu steigern. Marvell Technology entwickelt unter anderem Chips und integrierte Schaltkreise für Rechenzentren, 5G-Netzwerke und Speicherlösungen. Zu den wichtigsten Produkten zählen Speichercontroller, Netzwerkprozessoren und Ethernet-Switches, die eine schnellere Datenverarbeitung und -übertragung ermöglichen.

Marvell Technology

+++ Flops +++

Beiersdorf im Abwärtstrend – zurückhaltende Konsumenten befürchtet?

Die Beiersdorf-Aktie (ISIN: DE0005200000) befindet sich seit dem Allzeithoch von 147,80 Euro im Mai 2024 in einem Abwärtstrend. Dieser wurde in der vergangenen Woche durch neue Verlaufstiefs bestätigt, nachdem der DAX-Wert einen dynamischen Rückgang verzeichnete und unter das Zwischentief vom April dieses Jahres gerutscht ist. Er gehörte zudem zu den größten Verlierern im deutschen Leitindex. Neuigkeiten vom Unternehmen selbst gab es keine. Womöglich wirkt sich weiterhin die Unsicherheit bezüglich des Geschäftsumfelds auf den Kurs aus. In wichtigen Märkten wie Europa und den USA herrscht zunehmend konjunktureller Gegenwind. Dies könnte sich negativ auf die Kaufbereitschaft der Kunden niederschlagen, von der die Geschäftsentwicklung von Beiersdorf maßgeblich abhängt. Der weltweit tätige Konsumgüterkonzern ist mit seinem Segment „Consumer“, das rund 85 % des Umsatzes ausmacht, in den Bereichen Haut- und Körperpflegeprodukte sowie medizinische Hautpflege unter Marken wie Nivea, Eucerin, La Prairie und Hansaplast aktiv. Die zweite Sparte, Tesa, bietet Klebeprodukte für Industrie, Handwerk und Endverbraucher.

Beiersdorf

Fresenius Medical Care: Dialysespezialist kann auf Kapitalmarkttag nicht überzeugen

Auch der DAX-Wert Fresenius Medical Care (ISIN: DE0005785802) verzeichnete in der vergangenen Woche größere Verluste. Der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Menschen mit Nierenerkrankungen hatte sich auf seinem Kapitalmarkttag präsentiert und sich zur Geschäftsstrategie sowie zu seinen längerfristigen Zielen geäußert. So soll das Sparprogramm beispielsweise um weitere zwei Jahre verlängert werden und bis 2027 insgesamt 1,05 Mrd. Euro einsparen. Das sind 300 Mio. Euro mehr als bisher bis Ende 2025 geplant waren. Daneben will man künftig auch Margen mit einem über dem Markt liegenden Wachstum erzielen. So will der Konzern bis 2030 eine operative Marge im mittleren Zehnerprozentbereich erreichen. 2024 lag diese bei gut 9 %. Diese Vorhaben konnten jedoch ebenso wenig neue Kaufanreize generieren, wie das angekündigte Aktienrückkaufprogramm über zwei Jahre mit einem Gesamtvolumen von 1 Mrd. Euro. Charttechnisch hat die Fresenius-Medical-Care-Aktie mit dem jüngsten Rückgang den seit Mai dieses Jahres bestehenden kurzfristigen Abwärtstrend bestätigt.

Fresenius Medical Care

First Solar bricht ein – US-Politik drückt gesamte Branche

In den USA haben die Republikaner im Senat eine überarbeitete Version des Steuer- und Ausgabengesetzes vorgeschlagen. Demnach sollen die Steuergutschriften für Solar- und Windenergieanlagen bis 2028 auslaufen, während die Anreize für Wasserkraft, Kernkraft und Geothermie bis 2036 verlängert werden. Diese Entwicklung steht im Kontrast zum Kompromiss von Mai, der ein abruptes Auslaufen der Steuergutschriften für Solar- und Windenergie nicht vorsah. Diese sollten demnach bis 2028 gewährt und danach bis 2032 schrittweise abgebaut werden. Die jetzige Wendung weckt daher Bedenken hinsichtlich der Zukunft der Subventionen für erneuerbare Energien. Dies schlug sich in der vergangenen Woche in deutlich sinkenden Kursen bei Solaraktien nieder. Stellvertretend dafür ist das US-Branchenschwergewicht First Solar (ISIN: US3364331070), das zu den größten Verlierern im S&P 500 gehörte. Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie mit dem jüngsten Einbruch ihren seit Anfang Mai bestehenden kurzfristigen Aufwärtstrend gebrochen, sodass die Tiefs im Bereich von etwa 119 US-Dollar wieder in den Fokus rücken könnten. First Solar ist der führende US-Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen. Das Unternehmen setzt auf die Cadmiumtellurid-Technologie, die im Vergleich zu Siliziummodulen bei Hitze und diffusem Licht effizienter arbeitet und sich durch geringeren Materialeinsatz auszeichnet.

First Solar

Das Magazin

BÖRSE am Sonntag

Zur Online Ausgabe Newsletter abonnieren
Das Magazin

AnlagePunk

Zur Online Ausgabe Newsletter abonnieren

Ähnliche Artikel