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Kalenderwoche 8 mit NVIDIA, Gerresheimer und Palo Alto Networks

Angetrieben vom KI-Hype geht NVIDIA weiter durch die Decke. Positiv aufgenommen wurde auch der Ausblick von Gerresheimer. Dagegen erschütterten Prognose und Strategiewechsel den Kurs von Palo Alto Networks.

+++ Tops +++

NVIDIA: Rekordjagd geht weiter

Der S&P 500 markierte in der vergangenen Woche neue Höchststände. Eine tragende Rolle spielten dabei die Technologiewerte, insbesondere aus der Halbleiterbranche. Im Fokus stand einmal mehr das Schwergewicht NVIDIA (WKN: 918422), das am Mittwoch nachbörslich Zahlen vorgelegt hatte. Diese sorgten am Donnerstag für ein Kursfeuerwerk bei der Aktie des auf Grafikprozessoren und Chipsätze für PCs, Server, Spielekonsolen und Hochleistungsrechner spezialisierten Unternehmens. Offenbar kamen die vorgelegten Ergebnisse und Prognosen sowie die Aussagen von Firmenchef Jen Huang bei den Anlegern sehr gut an. Dieser sprach davon, dass Accelerated Computing und Generative KI nun den Durchbruch geschafft hätten und zu einer weltweit steigenden Nachfrage in Unternehmen, Branchen und Nationen führten. „Generative KI ist eine neue Anwendung. Sie ermöglicht eine neue Art der Softwareentwicklung. Es ist eine neue Art des Computings. Sie ermöglicht eine völlig neue Industrie. Das treibt unser Wachstum an", betonte Huang.

Gerresheimer: Knoten geplatzt?

Die Gerresheimer Aktie (WKN: A0LD6E) erreichte Anfang September 2023 ihr bisheriges Allzeithoch. Es folgte eine dynamische Korrektur, die bis Mitte November andauerte. Anschließend kam es zu einer Erholung und Stabilisierung des Kurses, wobei sich die Aktie seit Ende Dezember eher seitwärts bewegte. Diese Konsolidierung wurde in der vergangenen Woche dynamisch nach oben verlassen. Zuvor hatte das Unternehmen seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2022/23 (bis Ende November) vorgelegt. Dabei zeigte sich Firmenlenker Dietmar Siemssen zuversichtlich für das laufende Geschäftsjahr und darüber hinaus. Er stellte für 2023/24 ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft (ohne Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen) von 5 bis 10 % in Aussicht. Danach soll sich das Wachstum beschleunigen. So rechnet Gerresheimer für 2024/25 mit einem Umsatzplus zwischen 10 und 15 %. Mittelfristig wird ein Umsatzwachstum von mindestens 10 % und eine bereinigte operative Gewinnmarge von 23 bis 25 % angestrebt. Im vergangenen Jahr steigerte das Unternehmen den Umsatz um 10,4 % und erzielte eine Marge von 20,8 % (Vorjahr: 19,6 %).

Quanta Services: Aufwärtstrend mit neuen Rekorden bestätigt

Energie- und Telekommunikationsnetze sowie Pipelinesysteme sind wichtige Bestandteile der gesamten Infrastruktur. Damit diese reibungslos fusionieren, müssen sie kontinuierlich modernisiert, gewartet und repariert, aber auch erweitert und damit neu konzipiert und errichtet werden. Hier kommt Quanta Services (WKN: 912294) ins Spiel, das diese speziellen Dienstleistungen für die Bereiche Energieversorgung, erneuerbare Energien, Kommunikation, Pipelines und Energie anbietet. In der vergangenen Woche hat das US-Unternehmen seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 vorgelegt. Sie zogen eine sehr positive Kursreaktion nach sich – wussten also offenbar zu überzeugen. Neue Rekorde gab es auch und die Aktie bestätigte damit ihren übergeordneten Aufwärtstrend.

+++ Flops +++

Palo Alto Networks: Prognose und Strategiewechsel erschüttern Kurs

Die Aktie von Palo Alto Networks ist in der vergangenen Woche stark unter die Räder gekommen und gehörte zu den größten Verlierern im S&P 500 und NASDAQ-100. Nach einem Allzeithoch von 380,84 US-Dollar am 9. Februar liegt der Kurs nun rund 30 % im Minus. Das Unternehmen ist einer der größten Anbieter von Cybersicherheitslösungen. Es sieht sich sogar als Weltmarktführer. Vergangene Woche zog das Unternehmen Bilanz für das zweite Quartal und die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2023/24 (bis Ende Juli). Dabei senkte das Unternehmen aufgrund der Schwäche des Cybersicherheitsmarktes seine Prognose für das Gesamtjahr. Zudem vollzieht das Unternehmen einen abrupten Strategiewechsel. Palo Alto Networks will seine Position als größter Plattformanbieter aggressiv ausbauen und dazu kostenlose Produkte mit dem Versprechen auf längerfristige Plattformverträge anbieten. Es ist zu befürchten, dass sich dies zunächst negativ auf die Geschäftszahlen auswirken und die Umsatz- und Ergebnisentwicklung beeinträchtigen wird.

SMA Solar Technology: Enttäuschendes vom Konkurrenten

Dunkle Wolken hingen in der vergangenen Woche über vielen Solarwerten. So gehörte der SDAX- und TecDAX-Wert SMA Solar Technology (WKN: A0DJ6J) zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt. Von dem Spezialisten für Photovoltaik- und Speichersystemtechnik (u. a. Solar- und Batteriewechselrichter, Speichersysteme, Ladelösungen für Elektrofahrzeuge) gab es allerdings keine Neuigkeiten. Das Unternehmen wird in der kommenden Woche am 29. Februar seine vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 vorlegen und eine Prognose für 2024 abgeben. In der vergangenen Woche hatte jedoch der US-Konkurrent SolarEdge Technologies (WKN: A14QVM) Ergebnisse und Prognosen veröffentlicht, die offenbar nicht gut angekommen sind, wie der deutliche Kursrückgang zeigt. Dies scheint die Unsicherheit verstärkt zu haben, dass auch SMA Solar Technology weiter unter der Branchenflaute leiden könnte. Charttechnisch befindet sich die Aktie weiterhin in einem übergeordneten Abwärtstrend und scheint den Bereich um 45,50 Euro nochmals auf seine Tragfähigkeit testen zu wollen. Ein nachhaltiger Rutsch darunter, insbesondere unter das Zwischentief vom Januar dieses Jahres bei 45,20 Euro, könnte für eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung sprechen.

Newmont: Dividende gekürzt

Goldaktien stehen seit dem Zwischenhoch im Januar dieses Jahres wieder unter Abgabedruck. Dies gilt auch für den weltgrößten Goldproduzenten Newmont (WKN: 853823), der als einziger Goldproduzent im S&P 500 gelistet ist. In der vergangenen Woche setzte sich die Talfahrt fort und die Aktie gehörte zu den größten Verlierern im US-Leitindex. Das Unternehmen hatte Geschäftszahlen vorgelegt und schlechte Nachrichten im Gepäck. Die Produktionsprognose für 2024 wurde enttäuschend aufgenommen, zudem kürzte der Goldminenbetreiber seine Quartalsdividende von bisher 0,40 auf 0,25 US-Dollar je Aktie. Zudem stellte Newmont den Verkauf einiger Vermögenswerte in Aussicht, was mit der im November 2023 abgeschlossenen 15 Milliarden schweren Übernahme von Newcrest Mining zusammenhängen dürfte. Mit den eingenommenen Mitteln soll der durch den Zukauf gestiegene Schuldenberg reduziert werden. Charttechnisch befindet sich die Newmont-Aktie in einem Abwärtstrend, der zuletzt mit neuen Verlaufstiefs bestätigt wurde.

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