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Märkte > Michael Burry

Rolle vorwärts

(Foto: Picture Alliance / AP Photo / Jaap Buitendijk)

Der Star-Investor hat sein Portfolio zum Jahreswechsel ordentlich umgekrempelt und ist dabei für seine Verhältnisse in einen wahren Kaufrausch geraten.

Michael Burry sah 2007 die Finanzkrise vorher, indem er gegen den US-Häusermarkt wettete und erlangte spätestens mit der Verfilmung dieser Geschichte im Hollywood-Blockbuster „The Big Short“ weltweit Berühmtheit. Nicht nur deshalb gilt Burry vielen als Crash-Prophet. Auch im Nachgang machte der 52-jährige immer wieder mit Leerverkäufen von sich reden. Zuletzt wettete er im großen Stil gegen die Hotelbuchungsplattform Booking und gegen weite Teile des Halbleitersektors.  

Burry setzt auf Amazon und Alphabet

Doch im letzten Quartal des vergangenen Jahres ist Burry mit seinem Hedgefonds Scion-Asset-Management in für ihn untypischer Deutlichkeit auf die Käuferseite gewechselt. Nach aktuellen Daten der US-Börsenaufsicht SEC, die den Stand vom 31. Dezember 2023 wiedergeben, hat Burry keine Short-Positionen mehr laufen, dafür hat er kräftig in den Techsektor investiert und Aktien von Amazon und Alphabet für 4,6 und 4,9 Millionen US-Dollar gekauft. Auch bei Oracle investierte er über fünf Millionen Dollar. Eine ähnliche Summe steckte Burry in Aktien der Citigroup und des Gesundheitsdienstleisters HCA Healthcare.

Amazon Aktie

18 neue Werte im Portfolio

Insgesamt legte sich Burry Ende vergangenen Jahres 18 neue Werte ins Portfolio, darunter auch GEN Restaurant, Block, Vital Energy, Toast, American Coastal Insurance, Mettler Toledo, Qurate Retail, Bruker, CVS, Big Lots, MGM Resorts, Warner Bros. Discovery und Advance Autoparts.

Die beiden größten Positionen in Burrys Portfolio waren mit jeweils zirka 5,8 Millionen Dollar zum Jahreswechsel Aktien der chinesischen Online-Giganten Alibaba und JD.com. Auch hier hatte Burry noch einmal nachgekauft. Reduziert hat Burry dagegen seine Anteile an der Nexstar Media Group und an Star Bulk Carries.

Alibaba-Aktie

Alles in allem aber ist Burry im letzten Quartal 2023 offenbar mit den Optimisten gegangen und auf die Jahresendrally mit aufgesprungen. Der starke Jahresauftakt 2024, besonders im Technologiesektor, gibt ihm Recht.

In den USA müssen institutionelle Investoren ab einem investierten Volumen von 100 Millionen Dollar quartalsweise ihre Portfoliozusammensetzung an die US-Börsenaufsicht SEC geben, die sie dann sechs Wochen nach Quartalsende veröffentlicht. Für Anleger ist das spannend, sie können so den Profis folgen, wenn auch mit Verzögerung. Gut denkbar, dass das Portfolio von Burry aktuell schon wieder anders aussieht. Die 13-F-Filings der SEC können Anlegern deshalb eine gewisse Orientierung bieten, gerade denjenigen, die sich die Mühe machen, mehrere Depots großer Investoren miteinander zu vergleichen. Einfach blind nachkaufen, wäre jedoch allein schon aufgrund des Veröffentlichungszeitpunkt eine schlechte Idee.

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