Proteine. Alternativ können die ASOs die Blaupause stabilisieren
und damit die Produktion bestimmter Proteine erhöhen anstatt
diese herunterzuregulieren.
Die Antisense-Pioniere
Antisense-Medikamente werden in unterschiedlichsten Krankheitsfeldern
entwickelt – dazu gehören Krebs, seltene Erkrankungen,
die Kardiologie, Erkrankungen der Leber sowie die gesamte
Neurologie. Zu den Pionieren zählt die US-Biotech-Firma Ionis
Pharma. Mehr als 30 Wirkstoffkandidaten, die von Ionis selbst
oder als auslizenzierte Substanzen von Partnern in klinischen und
präklinischen Studien getestet werden, stammen aus der firmeneigenen
Technologieplattform. Das erste Produkt Kynamro wurde
2013 in einer seltenen genetischen Teilpopulation von Patienten
mit zu hohem Cholesteringehalt im Blut zugelassen. Das zweite
und in kommerzieller Hinsicht weitaus bedeutendere Produkt,
Spinraza zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie, einer seltenen
Muskelerkrankung bei Säuglingen, ist seit 2017 in den USA
und Europa auf dem Markt. Mit 884 Millionen US-Dollar Umsatz
im ersten Jahr ist Spinraza eine der erfolgreichsten Produktpremieren
im Feld der seltenen Erkrankungen überhaupt. Davon
erhält Ionis eine Umsatzbeteiligung von Partner Biogen, der das
Produkt vermarktet. Als mittelfristiges Ziel hat sich Ionis gesetzt,
bis 2020 sechs Produkte auf dem Markt und mehr als 50 Produkte
in der klinischen Entwicklung zu haben.
Weiter fortgeschritten ist bereits Vertex Pharma. Die US-Biotech-
Firma hat im Februar die Zulassung für ihr drittes Produkt zur
Behandlung von Mukoviszidose erhalten, eine Krankheit, die unbehandelt
mit einer verkürzten Lebenserwartung verbunden ist.
Erhält eine Kombination aus drei Wirkstoffen 2019 grünes Licht,
erreicht Vertex mit seinen Medikamenten 90 Prozent aller Patienten
weltweit. Mit Kalydeco und Orkambi, den bereits zugelassenen
Produkten, erzielte Vertex 2017 Umsätze von mehr als 2,1 Milliarden
US-Dollar. Der Aktienkurs von Vertex hob in den letzten
zwölf Monaten um rund 80 Prozent ab. Analystenschätzungen
erwarten, dass der Konzerngewinn zwischen 2017 und 2019 um
mehr als 140 Prozent nach oben schießt.
Mit einer Aktie in vielen Milliardenmärkten unterwegs
In alle oben genannten Biotech-Firmen hat das Portfolioteam von
BB Biotech bereits frühzeitig investiert. Das Beteiligungsportfolio
bietet mit seiner Mischung aus wachstumsstarken Branchengrößen
und Nebenwerten ein überdurchschnittlich gutes Rendite-Risiko-
Profil. Auch die Performance spricht für sich. Über die letzten fünf
Jahre übertraf BB Biotech mit einem Plus von 338 Prozent den
Nasdaq Biotechnology Index als Leitindex der Branche um knapp
das Dreifache. Dieses bessere Abschneiden lässt sich auch bis zum
Zeitpunkt der Erstnotiz von BB Biotech im November 1993 zurückverfolgen.
Nimmt man den US-Dollar als Basiswährung, belaufen
sich die durchschnittlichen Kursgewinne pro Jahr auf 16,1 Prozent.
BÖRSE am Sonntag · II | 2018
Gastbeitrag
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