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Jeff Bezos
Plötzlich reichster Mensch
der Welt
72,3 Milliarden US-Dollar sind unermesslich viel Geld.
Soviel besaß Jeff Bezos Anfang 2017 – als drittreichster
Mensch der Welt. Ein Jahr später bricht er alle Rekorde,
hat weit mehr als 50 Milliarden dazugewonnen
– märchenhaft.
An Amazon-Chef Jeff Bezos scheiden sich die Geister. Seine Bewunderer
sehen in ihm einen Visionär und harten Arbeiter. Einen,
der aus durchschnittlichen Verhältnissen stammend mit Fleiß
und unbändigem Willen einen Weltkonzern schuf. Einen, der den
amerikanischen Traum wahr gemacht hat. Für seine Kritiker ist
Bezos dagegen so etwas wie die menschgewordene Gier nach Umsatz,
Größe und Erfolg. Einer, der vor nichts zurückschreckt, um
seine Ziele zu erreichen.
Ja, man kann ihn lieben und hassen. Genauso wie sein Lebenswerk
Amazon, das ihn laut Forbes mit einem Kursplus von 2.870
Prozent innerhalb von zehn Jahren, nicht nur zum reichsten Menschen
der Welt gemacht hat, sondern mit einem geschätzten Vermögen
von 129,9 Milliarden US-Dollar sogar zum reichsten aller
Zeiten. Er ist der erste Mensch überhaupt, dem es in der Forbes-
Liste gelang, die 100-Milliarden-Dollar-Grenze zu knacken. Zudem
war der Abstand zwischen Erst- und Zweitplaziertem noch
nie so groß wie dieses Mal. Bill Gates kommt mit 91,6 Milliarden
US-Dollar weit abgeschlagen auf den Silber-, Investorenlegende
Warren Buffett mit 88,8 Milliarden auf den Bronzerang.
Und Bezos Reise von einem persönlichen Reichtums-Hoch
zum nächsten, scheint noch lange nicht beendet. Amazon hat
im vergangenen Jahr mit 177,9 Milliarden Dollar 31 Prozent
mehr Umsatz gemacht als 2016. Wachstums-Champion blieb
mit einem Umsatzplus von 45 Prozent auf 5,1 Milliarden die
Cloud-Sparte. Auch das ist typisch Bezos. Während die breite
Öffentlichkeit Amazon lange Zeit „nur“ mit dem Online-Handel
in Verbindung gebracht hatte, war er schon damit beschäftigt,
ganz andere – weit lukrativere – Geschäftsfelder der Zukunft zu
erschließen. Und er denkt gar nicht daran, damit aufzuhören.
Ähnlich wie Elon Musk ist Bezos mit „Blue Origin“ beispielsweise
in Besitz eines privaten Raumfahrt-Unternehmens, er
denkt über den blauen Planeten hinaus. Aber er vergisst zugleich
keinen Moment, womit Geld zu machen ist: mit den unzählig
vielen kleinen Geschäften des Alltags. Mit Amazon will er daher
als nächstes die Bankenbranche aufmischen und eigene Girokonten
anbieten.
Bezos investiert und investiert. Still stehen, sich auf dem Erreichten
ausruhen, das kam und kommt für ihn nicht in Frage. Und
kann sich selbst überaus exotische Investitionen leisten: Für 42
Millionen Dollar lässt er derzeit eine 154 Meter tief in die Erde
ragende, ultragenaue, mechanischen Uhr bauen, deren Werk tief
in einem Stollen auf seinem Grundstück verborgen nicht weniger
als 10.000 Jahre lang arbeiten soll. Raum und Zeit sind keine
Grenze mehr – wann Bezos wohl beginnt, an seiner Sterblichkeit
zu zweifeln? Indes: wer sein privates Vermögen um weit über 50
Milliarden US-Dollar in einem einzigen Jahr steigern kann, der
darf alles tun, alles denken. Wenn doch nur die Beschäftigten in
den deutschen Versandzentren auch ein bißchen mehr von diesem
Segen zu sehen bekämen! OG, sig
Erfolg
BÖRSE 50 am Sonntag · II | 2018
Illu © Marina Linchevska - Shutterstock.com
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