diskutierten Risiken für den Ölmarkt.
Wenngleich sich die Fördermengen nach
der Absetzung Muammar al-Gaddafis auf
Höchstständen bewegen, verheißen die
jüngsten Kämpfe zwischen den beiden
konkurrierenden Regierungen und das
Versagen der internationalen Gemeinschaft,
zur erfolgreichen Schlichtung des
Konflikts beizutragen, für die Stabilität
der Fördermengen nichts Gutes. Die zunehmende
Einmischung anderer Länder
in den Konflikt über finanzielle Hilfen,
Waffenlieferungen oder die Entsendung
von Soldaten dürfte das Problem eher
verstärken als mindern. Die Lage in Bezug
auf die Machtübergabe in Algerien
ist zwar weniger explosiv, bietet aber einen
weiteren Grund zur Sorge. Wir gehen
nicht davon aus, dass es zu einem
bewaffneten Konflikt kommen wird. Die
politische Unsicherheit könnte jedoch zumindest
dazu führen, dass dem Land zur
Aufrechterhaltung der Fördermengen unerlässliche
Investitionen verwehrt bleiben.
Folgen für Rohstoffanleger
Obwohl die aktuellsten geopolitischen Ereignisse
zum Zeitpunkt der Abfassung dieses
Texts nicht zu einem Rückgang der Ölfördermengen
35 BÖRSE am Sonntag · 05/20
geführt haben, der über die
freiwilligen und unfreiwilligen Kürzungen
der OPEC hinausgeht, ist das Umfeld für
Rohstoffanleger überaus positiv. Die Anspannung
am Ölmarkt war im vergangenen
Jahr groß genug für eine anhaltende Backwardation.
Dies unterstützt die Aussichten
für positive Renditen von Anlagen in Erdöl.
Wie wir bereits in einem früheren Blog-Beitrag
hervorgehoben haben, profitieren die
Renditen der Anleger von Backwardation.
Anleger sollten daher zumindest die Eigenschaften
von Rohstoffanlagen im Hinblick
auf die Diversifizierung und die Absicherung
von Extremrisiken berücksichtigen.
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ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN TRADING FONDS ZERTIFIKATE
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