Aktien & Märkte
verbesserten Monetarisierung geht der Vor-stand
davon aus, sogar im Krisenjahr 2022 eine
Adjusted Ebitda-Marge auf Vorjahresniveau zu
erzielen (2021: 42,4 Prozent).
Das solide Kerngeschäft führt dazu, dass flatex-
DEGIRO von dem großen Fintech-Beben, das
derzeit die Finanzmärkte erschüttert, wenig
mitbekommt. So hat das deutsche Fintech Nuri
einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzver-fahrens
gestellt. Die Berliner Firma hat keine
neuen Gelder mehr von Investoren erhalten. Es
ist das erste deutsche Fintech, das wegen des
Einbruchs am Kryptomarkt Insolvenz anmel-det.
Nuri-Chefin Kristina Walcker-Mayer teilte
mit, man werde nun „ein langfristig tragfähiges
Sanierungskonzept“ erarbeiten. Betroffen sind
rund 500.000 Kunden. Nuri verwaltet nach
eigenen Angaben ein Vermögen in Höhe von
325 Millionen Euro.
Nuri versucht nun, über einen neuen Investor
neues Kapital zu bekommen. Doch Investoren
fürchten weitere Pleiten in der Branche, auch
in Zusammenhang mit der Insolvenz der US-Kryptobank
Celsius Network. Nuri hat mit
seinem Produkt Bitcoin-Ertragskonto Kunden
an Celsius vermittelt. Deren Einlagen sind seit
rund vier Wochen eingefroren.
Die Pleite von Nuri gilt als Fanal in der Kryp-toszene.
Seit Monaten gibt es allenthalben
nachhaltig Geld. Der Online-Broker hat in der
ersten Jahreshälfte 2022 ein operatives Ergeb-nis
(Ebitda) von 89,1 Millionen Euro erzielt
und damit zwei Drittel mehr als im Vorjah-reszeitraum
mit 53,2 Millionen Euro. Dies
entspricht einer Ebitda-Marge von 42,5 Pro-zent
(erstes Halbjahr 2021: 23,5 Prozent). Der
Vorstand erwartet, in 2022 einen Umsatz von
400 bis 440 Millionen Euro zu erzielen. Der
durchschnittliche Umsatz je Transaktion wird
mit deutlich über 5 Euro erheblich über dem
Vorjahresniveau (2021: 4,59 Euro) erwartet.
Hieraus ergibt sich eine voraussichtliche An-zahl
abgewickelter Transaktionen von 75 bis
85 Millionen in 2022. Aufgrund der deutlich
flatexDEGIRO Stand: 02.09.2022
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