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Haben Anleger
die Netflix-Aktie zu Unrecht abgestraft?
Mit den Zahlen zum dritten Quartal sendet Netflix ein Signal der Stärke. Die hohen
Kursverluste der vergangenen Monate wirken auf einmal fehl am Platz. Zwar belastet
weiter der Konkurrenzdruck, die Wachstumsstory jedoch scheint intakt. Und in einer
nicht unwichtigen Sache sind sich die Analysten – im positiven Sinne – erstaunlich einig.
23 BÖRSE am Sonntag · 44/19
bietet sein Paket für gerade einmal fünf
Dollar an. Wer ein neues Gerät der Kalifornier
kauft, bekommt die Mitgliedschaft
für ein Jahr gratis. Disney will
6,99 Dollar für das Monats-Abo und hat
mit Verizon einen Deal ausgehandelt,
welcher rund der Hälfte der Kunden
des US-Telekommunikationskonzerns,
sprich circa 50 Millionen Menschen,
ein kostenloses Jahres-Abonnement beschert.
Das nennt man dann wohl einen
aggressiven Markteintritt. Es steht
außer Frage, dass Netflix damit einem
gewaltigen Konkurrenzdruck ausgesetzt
wird. Vor allem jetzt, zum Start der
neuen Player. Und tatsächlich bekam
der Streamingdienst
die Auswirkungen
schon zu spüren. Im dritten Quartal
fanden nur 517.000 US-Kunden neu zu
Netflix. Analysten hatten mit 800.000
gerechnet. Gut möglich, dass viele USAmerikaner
den Start von AppleTV+ und
Co. abwarten.
Doch das war es dann auch mit den negativen Nachrichten. In
jeder Hinsicht positiv war nämlich der gegenüber dem Vorjahr
um 65 Prozent auf 665 Millionen Dollar gestiegene Gewinn zu
bewerten. Das wiederum führte zu einem Gewinn je Aktie von
1,47 Dollar. Analysten hatten mit 1,04 Dollar deutlich weniger
erwartet. Ebenso konnte Netflix international hohe Nutzerzuwächse
verzeichnen. Global abonnierten 6,26 Millionen
Netflix Stand: 22.10.2019