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Foto © mika baumeister – unsplash
als 10.000 Euro bluten. Mindestens 155 Banken
berechnen das „Verwahrentgelt“ ab einem
Gesamtguthaben von 50.000 Euro oder weniger.
Im vergangenen Jahr haben 90 Bankenbestehende
Negativzinsen noch weiter verschärft.
Entweder senkten sie den Freibetrag oder
sie drückten den Zinssatz noch weiter in den
Minusbereich.
Abschotten gegen Geldzufluss
Die große Mehrheit der der Kreditinstitute
orientiert sich bei der Berechnung des Verwahrentgelts
am negativen Einlagezins der
Europäischen Zentralbank (EZB). Seit die
EZB im September 2019 den Einlagenzins für
Banken, die Kundengelder bei ihr parken, auf
minus 0,5 Prozent gesetzt habe, müsse man
diese Kosten an Kunden weitergeben, argumentiert
die Finanzwirtschaft. Allerdings
gehen 19 Kreditinstitute über diesen Zinssatz
hinaus und stellen zumindest einem Teil
der Kundschaft Verwahrentgelte von 0,55 bis
zu einem Prozent in Rechnung. „Mit solchen
Abwehrkonditionen machen die Banken die
Schotten dicht und versuchen, sich vor dem
Zufluss weiterer Spargelder zu schützen“, stellt
Meier fest. Nicht immer werden Negativzinsen
als solche ausgewiesen. So berechnen 22
Banken und Sparkassen eine Gebühr für das
üblicherweise kostenfreie Tagesgeldkonto. Aus
der Sicht der Sparer ist das Ergebnis jedoch
faktisch ein Negativzins, denn am Ende wird
das einbezahlte Geld weniger, auch wenn die
Bank einen Zinssatz von 0,00 oder 0,01 Prozent
ausweist. Manche Kreditinstitute langen
doppelt hin und verlangen Gebühren und
Negativzins.
Realzinsen seit 2004 fast immer negativ
Quelle: Bundesbank, Finanztip-Berechnung