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Womöglich könnte es schon im ersten Halbjahr 2021 so weit sein.
Ein Milliardenbewertung scheint auch hier wahrscheinlich. Synlab
betreibt weltweit Über 400 Labore für Human- und Veterinärmedizin
und geht aus den beiden Labordienstleistern Labco und Synlab
hervor, die 2015 kurz hintereinander von Cinven Übernommen
12 BÖRSE am Sonntag · 06/21
worden waren.
SuSe
Ähnliche Cinven will auch der schwedische Finanzinvestor EQT einen
seiner Zöglinge loswerden. Der deutsche Linux-Distributor SuSe
soll an die Börse. Die Schweden würden damit wohl ein gut gewähltes
Investment vergolden. Ursprünglich für rund 2,5 Milliarden USDollar
eingekauft, dürfte sich der Wert von SuSe inzwischen auf fast
sechs Milliarden US-Dollar belaufen. Das liegt nicht zuletzt an der
Pandemie, die dem Nürnberger Open-Source-Pionier, wie so vielen
Software-Firmen, eine Sonderkonjunktur einbringt. Im vergangenen
Jahr wuchs SuSe zweistellig, vor allem in Asien und Nordamerika
brummte das Geschäft zuletzt. Gemessen an den Verhältnissen im
deutschen Tech-Sektor wäre der SuSe-IPO durchaus beachtlich. Angesichts
der aktuell hohen Bewertung gehen Experten davon aus, dass
der Börsengang eher früher als später kommt. Die gute Anlegerstimmung
in Bezug auf Technologiewerte will mitgenommen sein.
Novem
Apropos: Gut war die Stimmung unter Investoren zuletzt auch wieder
mit Blick auf die Automobilindustrie. Die Elektromobilität wird
mit dem Aufstieg Teslas zum wertvollsten Auto-Konzern der Welt
ohnehin seit Monaten gefeiert. Doch auch bei den traditionellen
Herstellern laufen die Geschäfte dank starker Nachfrage aus Asien
viel besser als zunächst erwartet. Womöglich mit ein Grund, dass der
Private-Equity-Investor Bregal den deutschen Innenraumdesigner Novem
nun zügig auf Parkett schicken möchte. Die US-Bank JPMorgan
Chase ist bereits als Begleiter mit an Bord. Die Bewertung könnte
nach ersten Analystenschätzungen bei bis zu 1,5 Milliarden Euro liegen.
Novem beliefert unter anderem Audi, BMW, Daimler, Porsche
und Maserati. Die automobile Zukunft bietet interessante Wachstumsperspektiven.
Ein hübsches Interieur will der Fahrer zunächst im Verbrenner
genauso wie im E-Auto. Das autonome Fahren beschert der
Innenausstattung womöglich einen zusätzlichen Bedeutungsgewinn.
Eine neue Komfort-Lust könnte die Neigung zum Fahrspaß ablösen.
Überdies boomt die Nachfrage nach Luxusgütern in der Pandemie
weiter. Wer Premiummarken wie Porsche oder Maserati ausstattet,
scheint da mittendrin in einem lukrativen Geschäft.
Check24
Börsenambitionen sagt man auch dem Vergleichsportal Check24
nach. Zwar gibt es bislang keine offizielle Bestätigung durch
das Unternehmen, doch aus dem Umfeld ist zu hören, dass die
Münchner einen möglichen Börsengang vorantreiben. Für Verbraucher
ist der Service des Portals kostenlos, Check24 verdienen
mit Provisionen. Beschleunigt durch die Corona-Pandemie
schließen immer mehr Menschen Versicherungen online ab, dieser
Trend dürfte sich fortsetzen und Wachstum bedeuten.
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