AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Strategien
gegen den Vermögensverlust
Die Herbstturbulenzen an den Finanzmärktenn hinterlassen Spuren. Immer mehr Anleger
denken jetzt über neue Zertifikate nach. Das ist gut so.
den Weg zur Renditeerzielung oberhalb der Inflationsrate; ein
Baustein zum langfristigen Vermögensaufbau. Und da die Deutschen
per se kein Volk von Aktionären sind und sich sehr risikoscheu
zeigen, lohnt durchaus der Blick auf die Vielfalt der strukturierten
Wertpapiere. Das, zumal die Kurse an den internationalen
Kapitalmärkten jüngst deutlich zurückgekommen sind.
Und langsam scheint sich diese Erkenntnis bei vielen Privatanlegern
auch durchzusetzen. Per Ende August ist das investierte Volumen
am Zertifikatemarkt seit Jahresbeginn um 3 Mrd. Euro gestiegen.
Mit 72,8 Mrd. Euro immerhin der höchste Stand seit Juli
2015. Zu den Gewinnern bei den Anlageprodukten zählen Strukturierte
Anleihen, Expresszertifikate und Discount-Papiere, deren
investiertes Volumen sich seit Jahresbeginn erhöhte. Strukturierte
Anleihen - Zertifikate mit Kapitalsicherung – profitieren dabei von
verbesserten Konditionen an der Zinsfront. Die Sogwirkung des
Zinsanstiegs im US-Markt ist zumindest leicht zu spüren. Eine
beliebte Anlagealternative am Zertifikatemarkt sind überdies
22 BÖRSE am Sonntag · 44/18
Lars Brandau
Geschäftsführer
des Deutschen
Derivate Verbandes
Marktvolumen (Mrd. Euro) Quelle: Deutscher Derivate Verband, 2018
Januar 2018 August 2018
Strukturierte Anleihen 17,1 18,6
Discount-Zertifikate 4,6 5,0
Express-Zertifikate 13,1 15,3
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Das Zinsdilemma und das neuerdings wieder
hochkochende Thema der Preissteigerung
halten viele private Anleger auf Trab.
So haben diese beiden Faktoren allein im
dritten Quartal dafür gesorgt, dass Sparer
rund 10 Milliarden Euro realer Wertverluste
auf ihre Ersparnisse verkraften mussten.
Haupttreiber ist dabei die zurückgekehrte
Inflation, die zuletzt 2,1 Prozent
erreichte. Immerhin den höchsten Stand
seit mehr als sechs Jahren. Gleichzeitig
blieben die Zinsen für Spareinlagen mit
durchschnittlich 0,2 Prozent im dritten
Quartal auf einem Tiefstand. Unter dem
Strich ein sattes Minus von knapp zwei
Prozent. Anleger, die nicht handeln und
ihre Strategie überdenken laufen Gefahr,
Vermögensverluste zu erleiden.
Doch das muss nicht zwangsläufig so sein.
Denn mit Wertpapieren, zu denen auch
die Anlagezertifikate und Hebelprodukte
zählen, lässt sich ein möglicher Ausweg aus
diesem Anlagedilemma finden. Sie ebnen
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