Aktien & Märkte
Die Pandemie hat Staaten und Notenbanken
Summen neuen Geldes zu schaffen.
Janet Yellen steht im Zentrum der
globalen Geldflut. Wie weit wird sie
damit Wirtschaft und Börsen antreiben?
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Die Inflation ist wieder da. In ganz Europa steigen
die Preise plötzlich kräftiger als erwartet.
Der Chefvolkswirt der britischen Notenbank
Andy Haldane warnt bereits, die Teuerung sei
ein „unruhiger Tiger“. Während sich die Wirtschaft
langsam von der Coronakrise erhole, sei
der Tiger schwer zu zähmen. Haldane sagt das,
was viele Notenbanker derzeit fürchten, aber
nicht öffentlich kundtun: Wenn die Weltkonjunktur
nach der Pandemie massiv anspringe,
stehe womöglich ein Preisschock bevor, der Tiger
wäre entfesselt. Haldane spricht Klartext: “Für
mich liegt gegenwärtig das große Risiko darin,
dass die Selbstzufriedenheit der Notenbank der
großen Katze erlaubt, aus dem Sack herauszukommen.“
Die Gefahr bestehe, dass die Inflation
sich als schwer zu bändigen erweise.
Insbesondere die Konsumnachfrage dürfte
sich im zweiten Quartal sehr lebhaft entwickeln,
wenn die Verbraucher ihren Nachholbedarf
schlagartig decken und ihr in den
Vorquartalen erzwungenes Sparguthaben auflösen
werden. „Der Inflationsschub ist programmiert“
warnen mehrere Chefvolkswirte.
Schubartige Nachfrage treffe auf Anbieter, die
bestrebt sein werden, über höhere Verkaufspreise
in der Corona-Krise verlorene Umsätze
und Gewinne wieder aufzuholen. Ein Ketchup
Flaschen-Effekt drohe - erst sei gar keine
DIE GRÖSSTE
GELDFLUT DER
MENSCHHEITSGESCHICHTE
IST
RISKANT
dazu verleitet, gewaltige
Und wann kippt das Mega-Monopoly
in einen inflationären Schock?
Dow Jones in US-Dollar Stand: 31.03.2021