kosten damit weniger als die längerfristigen. Ein weiterer Warnhinweis
ist das hohe Umsatzvolumen, das die jüngste Korrektur begleitete und
damit die Panik unterstreicht. Deutlich wird diese auch durch den
„Fear & Greed Index“, der anhand von verschiedenen Indikatoren die
Stimmung am Markt misst. Aktuell sind wir wieder im Bereich der
„extremen Angst“ angekommen. Dieser Index lässt sich sehr gut als
Kontraindikator einsetzen. Allerdings muss es weitere Hinweise geben,
die ein Ende des Ausverkaufs signalisieren. Bislang fehlen diese noch.
Ein Plan ist das A und O
Deshalb ist in der aktuellen Situation ein kühler Kopf gefragt. Das geht
umso leichter, wenn man grundsätzlich einen Plan hat, wie man an
den Finanzmärkten agiert und seine Entscheidungen nicht aus dem
Bauch heraus trifft. Dazu gehört eben auch, auf Situationen wie aktuell
vorbereitet zu sein. Das bedeutet beispielsweise eine Strategie zu
haben, langfristige Positionen abzusichern
und diese Absicherung dann auch umzusetzen.
Darüber hinaus heißt es pragmatisch
sein. Denn Preisrückgänge bieten auch immer
die Chance, zu günstigeren Konditionen erfolgreiche
Geschäftsmodelle zu erwerben, die
man auf lange Sicht gerne im Depot haben
möchte. Das heißt im Umkehrschluss nicht,
nun blindlings loszulaufen und wild zu kaufen.
Auch hier kommt der bereits erwähnte
Plan ins Spiel. Um erfolgreich an der Börse zu
sein, ist er das A und O. Wenn man also nicht
weiß, wie man mit dem aktuellen Marktumfeld
umgehen soll, dann heißt es die richtigen
Rückschlüsse zu ziehen. Und diese umfassen
eben nicht hektisches und planloses Handeln.
Stattdessen sollte man sich Gedanken darüber
machen, wie man künftig solche schwierigen
Marktphasen meistert und sich anhand seiner
individuellen Risikopräferenzen einen Plan erstellen.
Denn auch wenn aktuell nicht abzusehen
ist, wie sich die aktuelle Gemengelage im
Zusammenhang mit dem Coronavirus weiterhin
entwickeln wird, eines ist sicher: Wenn die
Welt nicht untergeht, wovon man immer ausgehen
sollte, wird es künftig neue Herausforderungen
und Schwächephasen an den Börsen
geben. In diesen heißt es dann wieder, einen
kühlen Kopf bewahren und sich nicht von der
Panik anstecken lassen. Thomas Behnke
19 BÖRSE am Sonntag · 09/20
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