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ifo Institut: Neuer Lockdown setzt
konjunktureller Erholung ein abruptes Ende
18 BÖRSE am Sonntag · 44/20
Prof. Dr. Timo
Wollmershäuser
Leiter der. Konjunkturforschung
und
-prognosen
Der von der Regierung beschlossene
Lockdown wird den Anstieg
der Wirtschaftsleistung im vierten
Quartal 2020 deutlich bremsen.
Das ergeben Überschlagsrechnungen
des ifo Instituts.
„Damit setzen die beschlossenen
Maßnahmen der kräftigen Erholung
vom Sommer ein abruptes
Ende“, sagt ifo-Konjunkturchef
Timo Wollmershäuser. „Die
Ausgaben für Dienstleistungen
des 'sozialen Konsums' werden
kräftig einbrechen. Die gesamten
privaten Konsumausgaben dürften
damit zum Jahresende nicht
mehr wachsen.“
Nach Berechnungen des ifo Instituts
dürfte der Lockdown einen Ausfall der
gesamtwirtschaftlichen Produktion von
etwas mehr als 10 Milliarden Euro zur
Folge haben. Dieser Berechnung liegen
folgende Annahmen zugrunde: Die
Umsätze des Gastgewerbes gehen von
75 Prozent des Normalniveaus, das im
Sommer erreicht wurde,, auf etwa 20
Prozent zurück. Die Umsätze der übrigen
Anbieter von Dienstleistungen des „sozialen
Konsums“ dürften von geschätzt
30 Prozent auf nunmehr 10 Prozent sinken.
Dazu gehören Freizeit- und Kulturdienstleistungen,
Pauschalreisen, sowie
Dienstleistungen der Körperpflege. Dort
war die Erholung im Sommer nur schleppend
verlaufen.
Für die Berechnung des Ausfalls nehmen
die ifo-Forscher weiterhin an, dass
die Umsätze bereits im Oktober zurückgegangen
sind. Denn private Haushalte
haben ihr Verhalten möglicherweise
schon allein wegen der steigenden Zahl
an Neuinfektionen mit dem Coronavirus
angepasst.
Für den Dezember wurde eine langsame
Erholung unterstellt. Außen vor blieben
bei den Berechnungen indirekte Auswirkungen
der in anderen Ländern verhängten
Maßnahmen auf die deutsche
Wirtschaft.
Foto © picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow